Hallo Akilawa,
ja, es macht Sinn, mit dem Hund zu klickern, auch, wenn deine Bekannten das nicht tun. Der Border lernt ohnehin super schnell. Ich hatte auch mit meinem „Leih-Opi“, einem damals 9jährigen Labrador geklickert, und den hatte ich auch nur einmal pro Woche für 2 Stunden. Dass es eine Belohnung nach dem Klick gibt, hat er ganz schnell kapiert und nie wieder vergessen.
Wofür er geklickt wurde (damals das „Schau mich an“), das hat dann etwas länger gebraucht und ich musste auch immer wieder etwas von vorn beginnen nach einer Woche. Ich hätte ihm auch gerne beigebracht, mir seine Stöcker abzugeben, aber das hatte ich auch innerhalb eines Jahres nicht geschafft. Insofern kann man sicherlich nichts bewirken, was dem Hund gegen den Strich geht, aber sehr wohl kann man Dinge trainieren, die ihm nicht so schwer fallen – und etwas mitdenken ist ja nie verkehrt für den Hund, schon gar nicht für einen Border. Also gerade das Stoppen an der Straße, an der Leine laufen – kannst du wunderbar mit Clicker trainieren, auch, wenn du ihn nicht so oft hast.
Schläft der Hund Dienstags bei dir? Wie vertraut ist ihm denn deine Umgebung? Hier könnte ich mir vorstellen, dass es nicht so einfach wird, dem Hund das Bellen abzugewöhnen. Durian (auch ein Border) bellt, wenn wir Besuch bekommen und dass er Fremde meldet, finden wir gut.
Wir hatten ihn aber auch schon öfters ins Hotel mitgenommen und dann bellt er zunächst, sobald Fremde an unserer Tür vorbei laufen, weil er das ja auch überhaupt nicht gewohnt ist. Ich verbiete es ihm dann und zum Glück reicht das (bis der Nächste an der Tür vorbei läuft). Am 2. Tag ist es meist schon besser.
Jägerin schreibt:
Quote :
Wenns klingelt oder die Nachbarhunde durchs Treppenhaus gehen, musst du jeweils schauen gehen und dem Bordi ein Signal geben, dass du schaust und dass es nicht seine Aufgabe ist.
Das hat bei unserem Hund nicht geklappt. Wenn er bellt und ich schaue, was los ist, dann verstärkt er sein Bellen. Meiner ist etwas unsicher. Dass er bellt, hat weniger damit zu tun, dass er meint, die Dinge selbst regeln zu müssen als damit, dass er halt etwas unsicher ist und generell schnell prophylaktisch droht. Wenn es klingelt (und jemand anders die Tür öffnet), rufe ich ihn freudig zu mir, und zwar, bevor er bellt. Wenn ich schnell genug reagiere, schaffe ich das. Dann kommt er zu mir und wird gelobt, weil er so ruhig ist, wird gestreichelt…. und oft bellt er dann gar nicht und fühlt sich durch meine Nähe wohl auch sicherer.
Anfangs hatte sich bei uns das Bellen aber so verstärkt, wie wir es nicht wollten. Ich hatte dann mal ein ganzes Wochenende lang permanent selbst geklingelt und dann imaginäre Gäste empfangen und bin selbst laut durch die Diele getrampelt. Oder eine Freundin hat geklingelt und ich hatte sie bestimmt 20x begrüßt. Durian hat dann schnell gelernt, dass das Klingeln gar keine Fremden ankündigt. Hätte ich das noch öfters praktiziert, hätte er vermutlich gar nicht mehr gebellt – aber im Rahmen soll er es ja ruhig tun. Du könntest auch trainieren, dass du immer wieder durchs Treppenhaus läufst. Dann reinkommen und Hund belohnen. Nach einer Weile sollten die Schritte im Treppenhaus dann was Positives ankündigen.
Was man auch machen kann: Man kann ihm das Bellen beibringen. Meiner kann auf Kommando bellen – das klingt dann aber ganz anders als sein normales Warnbellen, wenn Fremde kommen. Das ist ihm per Clicker beigebracht worden. Zunächst ist er also für das Bellen belohnt worden. Dann wurde ein Signal „Still“ eingeführt und den Click gab es für die Stille nach dem Bellen. Wenn Fremde kommen, kann ich ihn so nicht vom Bellen abhalten, aber ich weiß, dass Viele es so gemacht haben und vielleicht machen wir es insgesamt zu selten, und vielleicht klappt das bei dir. Es klappt übrigens bei mir, wenn ich vorher nochmal das Kommando „Bell“ gebe und dann „Still“.
Zur Beschäftigung: Ein Border kann auch leicht überdrehen! Es klingt für mich so, als würdest du sehr viel mit ihm machen, möglicherweise zuviel. Ich selbst habe nur 3 Stunden täglich Zeit! Wir spielen auch einmal pro Tag Frisbee und fahren normalerweise mit dem Rad zu irgendeiner schönen Wiese, so dass er dann so 10km laufen kann. Er läuft ohne Leine, kann also in seinem Tempo laufen, kann dann auch am Wegrand schnüffeln, usw.. Manchmal machen wir auch Wettrennen.
Dann arbeite ich und er liegt still in der Ecke und döst.
Nach der Mittagspause darf er helfen, den Tisch mit abzuräumen (er trägt kleine Sachen in einem Körbchen in die Küche) und zum Schluss bekommt er eine Kau-Belohnung, mit der er sich eine Weile in den Garten verzieht. Dann ist wieder Ruhe und er döst, während ich arbeite.
Dann gehen wir eine Nachmittagsrunde, die wird unterschiedlich gestaltet: Mal sehe ich zu, dass wir da viele Hunde treffen, oder ich baue Suchspiele mit ein, oder etwas Unterordnung, aber manchmal gehen wir auch nur spazieren und er kann ausgiebig „Zeitung lesen“.
Abends machen wir einmal Dogdance. Das strengt ihn auch schön an – geistig jedenfalls. Dann döst er wieder und ich arbeite und dann drehen wir noch eine Nachtrunde. Danach ist noch etwas Bürsten und Streicheln angesagt, er bekommt sein Abendessen und das war’s. Ich arbeite dann meist nochmal ein wenig und er schläft meist schon, wenn ich Feierabend mache. Hier im Haus, wenn ich arbeite, ist er wirklich total ruhig.
Viele Grüße
Anila