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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Wann mit dem Clickern anfangen?
30. Oktober 2009 21:54
Hallo,

wie fange ich denn mit den Clickern bei meinenm Wauie an??
also klar erstmal nen Clicker besorgen... Aber dann???
Bin auch frischgebackene Hundemama und noch total grün hinter den Ohren .

23. November 2009 10:04
Ich habe auch gerade einen Welpen, da können wir uns schön austauschen.

So fängst du an:

click - Lecker geben (innerhalb einer Sekunde)
click - lecker
click - lecker

Das machst du so oft du willst, und solange Wuffi begeistert frisst. Eigentlich reichen 5-15 clicks.

Dann machst du Pause. Wenn der Hund sich mit etwas anderem beschäftigt, clickst du wieder. Wendet er sich dir sofort zu und erwartet Leckerchen? Prima, du hast ihn konditioniert! Von nun an musst du immer, wenn du clickst, auch eine Belohnung bereithalten. Das ist ein Versprechen, dass du möglichst nicht brechen solltest - click bedeutet Belohnung.
Bald ist es aber nicht mehr nötig, innerhalb einer Sekunde zu belohnen, das ist das Schöne beim Clickertraining, wenn der Hund erst einmal weiß dass die Belohnung sicher kommt, dann kann man auch mal in der Tasche danach graben ohne den Augenblick versäumt zu haben.

Du bist bereit für Schritt 2 - Verhalten einfangen.
Chris

23. November 2009 16:08
Hallo,
als Lektüre für den Anfänger empfehle ich Martin Pietrallas "Clickertraining für Hunde".
Übrigens ist es falsch, dass nach jedem Click zwingend ein Leckerchen kommen muss. Ganz im Gegenteil, wenn man eine Weile geclickert hat und eine Übung oder ein Trick zuverlässig gezeigt wird, kann man anfangen nur noch alle 5 - 8 Mal den Click mit einem Leckerchen "zu krönen".
Der Click (also das Geräusch) an sich, signalisieren dem Hund, dass das gezeigte Verhalten korrekt und erwünscht war. Das Leckerchen kommt dann sporadisch und nicht mehr nach jedem Click. Man nennt das variabel bestätigen.
Gruß Birgit

24. November 2009 12:13
Quote Birgit mit Kira:
Übrigens ist es falsch, dass nach jedem Click zwingend ein Leckerchen kommen muss. Ganz im Gegenteil, wenn man eine Weile geclickert hat und eine Übung oder ein Trick zuverlässig gezeigt wird, kann man anfangen nur noch alle 5 - 8 Mal den Click mit einem Leckerchen "zu krönen".
Der Click (also das Geräusch) an sich, signalisieren dem Hund, dass das gezeigte Verhalten korrekt und erwünscht war. Das Leckerchen kommt dann sporadisch und nicht mehr nach jedem Click. Man nennt das variabel bestätigen.
Gruß Birgit

Das ist nicht richtig.

Der Clicker ist ein sekundärer Bestärker, er kündigt die Belohnung an. Jede Ausnahme davon birgt Risiken in sich. Sieh den Clicker als ein Versprechen, was passiert wenn ich 5-8x mein Versprechen nicht halte? Kann funktionieren, muss aber nicht.

Variable Bestärkung bedeutet in der Tat, dass ich nicht mehr jede richtige Ausführung belohne. Aber dann clicke ich auch nicht!

Variable Bestärkung nach Nach Morgan Spector (Clicker Training for Obedience, 1999), Seite 26 (gekürzt):

"Sobald das Verhalten gefestigt ist, wird nicht mehr jede Ausführung belohnt. Zunächst wird jede zweite oder dritte Ausführung belohnt. Später jede vierte oder fünfte, dann auch mal jede....
Der Hund lernt, dass die Bestätigung kommt, aber er kann nicht sicher sein, WANN sie kommt oder welche QUALITÄT sie haben wird. Also macht der Hund trotz des Fehlens von Bestärkungen weiter, und gibt sich mit der Ausführung immer mehr Mühe, um schließlich doch den "Magischen Ton" zu hören."

In der Praxis kann man das natürlich anders handhaben wenn es beim Hund funktioniert, so manches Verhalten ist ja auch selbstbelohnend (Frisbee), so dass nach dem Click vielleicht gar nichts folgen muss - Hund glücklich, fertig.

Aber einem Anfänger würde ich niemals empfehlen, die Belohnung wegzulassen.

Chris

24. November 2009 17:40
Hallo Chris,
natürlich soll ein Anfänger zunächst jedes Click mit einem Leckerchen belohnen. Ich schrieb aber auch, dass später, nämlich wenn der Hund über einen längeren Zeitraum stetig belohnt wurde, nicht mehr jedesmal ein Leckerchen nach dem Click kommen muss.

Ich habe diese "Weisheit" nicht erfunden, sondern im Clickerbuch von Martin Pietralla gelesen und bei meinem Hund auch so angewendet. Bei einer Übung "die bereits sitzt" wird nur noch nach 5 - 8 Clicks belohnt. Trotzdem arbeitet der Hund absolut freudig und erwartungsvoll weiter mit. Manchmal gibt es statt einem einzelnen Leckerchen sogar einen "Jackpot" (also mehr oder besseres Leckerchen als sonst üblich). Dies steigert beim Hund die Erwartungshaltung, er arbeitet noch besser.
Meiner Meinung nach ist dieses Verfahren beim späteren Training nützlich, so kann ich nämlich auch clicken, wenn der Hund gar nicht nah bei mir ist bzw. muss eine Fußübung nicht ständig mit Leckerchengeben unterbrechen. Das Leckerchen gebe ich nach einigen Clicks dann eben beim "Sitz" oder "Platz" und brauche damit den Übungsfluss nicht unterbrechen.
Wenn du das allerdings falsch findest, dann steht es dir natürlich frei, dein Clickertraining anders zu gestalten.
Gruß Birgit

24. November 2009 19:27
Quote Birgit mit Kira:
Ich habe diese "Weisheit" nicht erfunden, sondern im Clickerbuch von Martin Pietralla gelesen und bei meinem Hund auch so angewendet. Bei einer Übung "die bereits sitzt" wird nur noch nach 5 - 8 Clicks belohnt.

Nun, ich kann es da so nicht finden, aber vielleicht habe ich etwas übersehen. Er schreibt, es wird nach mehreren Ausführungen belohnt, nicht Clicks.
Die Zufallsbestärkung/Immerbestärkung/Quotenbestärkung erklärt Pietralla ab Seite 30, und er schreibt konsequent von C/T, aber nicht von CCC/T. ich würde mich aber freuen, wenn du mir die Stelle angeben würdest, manchmal lese ich etwas zu flüchtig. H::;:;:G

Dennoch, du bist mit der Auffassung nicht allein, im Fernsehen habe ich auch schon Trainer gesehen, die meinten, C geht ein paar mal ohne T, und es geht. Das sind aber immer Leute gewesen, die schon über Körpersprache und Aktivität ihre Hunde im Bann haben, was nicht jeder von uns so locker beherrscht.

Quote Birgit mit Kira:
Meiner Meinung nach ist dieses Verfahren beim späteren Training nützlich, so kann ich nämlich auch clicken, wenn der Hund gar nicht nah bei mir ist bzw. muss eine Fußübung nicht ständig mit Leckerchengeben unterbrechen.

Kann man mit manchen Hunden so machen.
Oft will der Hund seine Übung ja garnicht unterbrechen und kommt nicht, um sich die Belohnung abzuholen, belohnt sich also selber durch Weitermachen.

Dennoch gilt Karen Pryors Clickerregel Nr. 2 von 15:
"Der Click beendet das Verhalten. Gib ihm danach die Belohnung, das Timing der Belohnung ist nicht so wichtig."
Wenn der Hund seine Belohnung erwartet oder einfordert, darf ich sie ihm nicht vorenthalten.

Quote Birgit mit Kira:
Wenn du das allerdings falsch findest, dann steht es dir natürlich frei, dein Clickertraining anders zu gestalten.

Da habe ich wohl jemandem auf den Schlips getreten, oder warum so spitz? Tut mir leid, ich entschuldige mich in aller Form. spinning smiley sticking its tongue out
Selbstverständlich muss man das Clickertraining nicht so streng wissenschaftlich angehen, wie es daher kommt, wir arbeiten ja nicht im Labor. In der Praxis funktioniert manches, was die Lerntheorie so nicht vorgesehen hat. x:::::::

Chris