Mein Hund macht was er will
08. Juli 2011 09:52
Hallo,

mein kleiner macht irgendwie nicht das was er soll.

Ich war bei der Hundeschule - alles war bestens.

Jetzt, nach ca. drei Wochen, beginnt mein kleiner mit einem Fehler.

Jedes Mal, wenn ich ihm deute, dass er Platz machen soll und er sich bitteschön auf seinen Bauch legen soll, fängt er an zu bellen und will nciht mehr aufhören.

Nachdem ich ihn drei , vier Mal ermahnt habe kommt er meiner Bitte zwar nach, legt sich aber jedes Mal auf seine rechte Seite.

Was soll das?

Hat jemand eine Idee?

09. Juli 2011 09:32
Hallo!

Es ist fast unmöglich, da eine Diagnose zu stellen. Ich kenne weder die Arbeitsweise der Hundeschule noch dein Umgang mit dem Hund, noch den Hund selbst. Mit Sicherheit kann ich dir nur sagen, dass ein Hund immer das tut, was er gelernt hat. Leider ist es nun mal so, dass Hunde und Menschen keine Maschinen sind. Oft bringen wir unbewusst unseren Hunden unerwünschtes Verhalten bei.

Vielleicht ist es pubertäres Gezicke, wie gesagt weiß ich ja nicht wie alt er ist. Da hilft nur konsequent bleiben. Ich bin - trotz Schutzhundesport - ein Verfechter sanfter Ausbildungsmethoden. Doch was man einem Hund liebevoll lehrt, muss irgendwann auch konsequent abgesichert werden, das ist jedoch in den Hundeschulkursen kein Thema. Mit einer abgesicherten Ausbildung verkauft man nämlich keine weiterführenden Kurse. Häufiger Fehler ist natürlich auch die Einstellung "das kann mein Hund jetzt, weil er in der Schule war, das muss ich nicht belohnen, es ist selbstverständlich dass er hört". Erlerntes sollte nämlich nicht nur immer wieder abgefragt, sondern auch häufiger belohnt werden! Ein Leben lang!

Weiterhelfen kann ich dir bis auf die wenigen Hinweise, wo du die Fehler suchen kannst, leider nicht, denn wie gesagt sind die Hintergrundinformationen zu dürftig. Ein richtiges Problem scheint ihr beide aber eher nicht miteinander zu haben, eure "Beziehung" steht trotz dieses kleinen Missverständnisses auf solidem Fundament, mach dir also nicht zu viel Sorgen. Zeig ihm einfach dein Missfallen über dieses Verhalten (zB. mit einem bösen NEIN, Vorenthalten des Spielzeugs oder Leckerlis) und fordere konsequent das erwünschte Verhalten ein, welches du dann natürlich auch mal bestätigst.

LG, Liesel

09. Juli 2011 16:32
Hallo mprock82,

eigentlich hat Liesel schon das meiste geschrieben, insbesondere, dass wir eigentlich mehr Infos bräuchten. Wie alt ist dein Hund? Was für ein Hund ist das eigentlich?

Auch ich tippe (völlig ins Blaue hinein) erstmal auf pubertäres Grenzen testen und sehe es grundsätzlich genauso wie Lisa: Erlerntes muss permanent wiederholt und konsequent umgesetzt werden.

Das "Platz" würde ich einfach nochmal neu üben. Lass ihn Platz machen, bevor es Futter gibt oder bevor es ein Spiel gibt oder bevor es nach draußen geht... halt immer, wenn was Tolles folgt. Wenn er nicht "Platz" macht, oder sobald er bellt, bekommt er keine Belohnung.

Ich würde ihn in so einer Situation nicht runterdrücken und ins Platz zwingen, sondern einfach im selben Moment, wo er bellt, sichtbar alles Tolle wegpacken, mir ein Buch schnappen oder mich an den PC setzen und ihn ignorieren.

Nach 2 Minuten oder so kannst du ihm eine neue Chance geben. Die Belohnungen können irgendwann wieder runter gefahren werden und werden nur noch ab und an gegeben bei besonders tollen Ausführungen.

Wenn er tatsächlich in die Pubertät gekommen ist, mach es wie bei Jugendlichen: Besser gar nicht erst versuchen, mit denen zu debattieren (3x Platz sagen), sondern lass sie mit ihrem Dickkopf lieber ins Leere laufen. Wenn er merkt, dass er mit Ignorieren von Kommandos und mit Gekläff keinen Erfolg hat - aber sehr wohl mit einem sauberen "Platz", wird er schnell wieder mitmachen.

Wie zügig das Kommando ausgeführt werden muss - auch da würde ich es so halten, wie mit Jugendlichen: In der Pubertät (und auch bei bestimmten Hunderassen) erwarte ich keinen Kadavergehorsam und kann durchaus auch mal etwas großzügiger sein.

Viele Grüße
Anila

11. Juli 2011 08:46
Hallo Lisel und Anila,

ich bin erst heute wieder zum Schauen im Forum gekommen, danke erst einmal für eure Mühe.

also ich habe auch kurz mit dem Tierarzt gesprochen - zwecks Bauch und evtl-er Schmerzen. Der versicherte mir, dass mein Kleiner (ihr seit toll!) jetzt langsam in seine Jahre kommen könnte (Thema Kastration ?!) - Ich in dagegen!

Also, ich versuche es jetzt mit "Neuerziehung" oder Wiedererziehung in Punkto Platz-machen. Eure Vorschläge werde ich mal einen nach dem anderen ausprobieren und in Gedanken immer bei meinem Kind sein, der zwar noch nciht in der Pubertät ist, aber in ein paar Jahrzehnten auch dort angekommen sein wird :-) - Sozusagen für mich als Hundeliebhaber eine Art "Probepubertät" -

Mal sehen obs klappt.
Grüße und danke euch beiden

11. Juli 2011 15:50
Hallo Mprock82,

ja, sieh es mal als Probepubertät für deine Kids an:-)

Eine Kastration hat ja nichts mit der Erziehung zu tun, die würde in so einem Fall dann auch nichts bringen. Aber du bekommst das sicherlich hin - und beim Hund ist man ja schon nach einem Jahr durch diese Zeit durchsmiling smiley

Viele Grüße
Anila

12. Juli 2011 09:37
Hallo,

es war nicht schwer, auf Pubertätskrise zu tippen. Nach ein paar Jahren Hundeerfahrung hat man einige Pubertätskrisen hinter sich, bei mir sind aktuell die Nachkommen meines letzten Wurfes mittendrin und da ich zu den Käufern guten Kontakt halte, bekomme ich es wieder 5-fach mit.

Ich schließe mich Anila an was das Thema Kastration betrifft. Ohne medizinische Indikation ist sie weder ratsam noch sinnvoll in diesem Alter, Probleme dieser Art löst sie gar nicht.

LG, Liesel