GrŸss Dich Veronika
Du schreibst:
"Obwohl ich jetzt schon klarer sehe, habe ich doch noch zwei Fragen an Dich.
Die Erste wŠre, ob ich bei jedem Fahrradfahrer klicken soll, auch wenn der Hund nicht versucht, ihn zu
jagen? Ich habe nŠmlich beobachtet, da§ er vor allem Mountainbikes nicht mag, vielleicht weil sie so leise
sind. Anderen jagt er nicht immer hinterher."
Ein StŸckchen Nebel muss ich noch beiseite schieben:
***** Das Click kennzeichnet den Moment des richtigen Verhaltens oder dass die Dauer eines erwŸnschten Verhaltens bis dahin anhalten sollte. Du clickst nicht, damit Dein Hund den Radfahrer nicht jagt, sondern weil er ihn bis zum click nicht gejagt hat! *****
1. Schritt
Der Hund sieht den Radfahrer. Er kŸmmert sich nicht darum, wenn er weiter entfernt vorbei fŠhrtC&B
Er kŸmmert sich nicht darum, wenn der Radler nŠher vorbei fŠhrt C&B(extra).
Du clickst zunŠchst bei jedem Radler. Am einfachsten ist, Du hast einen Freund, der 20x vorwŠrts und rŸckwŠrts, rechts und links in verschiedenen Entfernungen am Hund vorbeifŠhrt.
2. Schritt
Du C&B-st nur 2 von 3 Radlern, dann nur jeden zweiten, danach jeden dritten. DafŸr darf die Belohnung auch mal extra gut sein.
3. Schritt:
Du belohnst nur noch, wenn Mountainbikes kommen. Dann geht es auch bei denen weiter wie Schritt 2.
Du kannst nun wahlweise, wenn sich ein Radler nŠhert, nachdem der Hund ihn bemerkt hat, den Hund zu Dir rufen oder ihn sitzen lassen.
FŸhrt er das richtig aus, so startest Du dafŸr wieder mit Schritt 1 usw..
Das Herbeirufen wird immer leiser oder weniger auffŠllig. Schliesslich wird der Radler zum Signal, zu dir zu kommen (oder sich zu setzen).
Das ist das endgŸltige Verhalten, was man haben mšchte.
Kommt der Hund wŠhrend der Anfangsschritte, weil er schon merkt, Radfahrer bedeutet eine Chance auf Belohnung, kannst du dir den Umweg Ÿber das Locken oder Rufen ersparen.
Ganz wichtig ist, sich klar zu machen, dass die Konditionierung nicht Ÿber das Bewusstsein lŠuft. Wir sagener merkt..., er weiss..., er denkt, ich komme nicht, weil ich keinen Hunger habe....
Nichts dergleichen! Bewusstseinsverbindungen kommen erst, wenn das Signal fŸr die Handlung hinzugefŸgt wird. Und da gibt es dann manchmal verwirrende RŸckschritte, bis die Signalbedeutung sicher erkannt ist.
Du fragst weiter:
"Das zweite istkann man den Clicker fŸr verschiedene Dinge gleichzeitig einsetzen? Kann ich also Ÿben
Radfahrer zu ignorieren und gleichzeitig, im Garten auf Kommando nicht mehr zu bellen?"
Das ist Ÿberhaupt kein Problem. 5 Minuten am StŸck fŸr ein Verhalten reicht. Pause, 5 Minuten fŸr etwas anderes. Dann wird der Hund auch sehr schnell die Bedeutung des Clicks generalisieren.
Wir Ÿben bei Training oft 5 verschiedene Sachen nacheinander (Du meinst mit gleichzeitig das †ben bis zum erfolgreichen Ende.)
Es macht den Hunden auch nichts, wenn drei Leute durcheinander clickern. Anfangs sind sie etwas irritiert, dann wissen sie, dass nur das Click von ihrem Chef zŠhlt.
Nur eines darf man nie tunzwei verschiedene Details in einer Sitzung bestŠrken. Entweder Ÿbe ich geraden Vorsitz oder dichten Vorsitz. Clicke ich einmal, weil der Hund dicht sitzt ein anderes mal, weil er gerade sitzt, dann wird das nichts. Erst das eine Ÿben, danach das andere nachschieben. Das erstere wird dabei schlechter werden, aber das interessiert nicht, solange wir das zweite Ÿben.
Hallo!
Ich hab noch etwas vergessen ...
Ist bei dem clicker nicht die Gefahr, da§ der Hund, wenn er herausgefunden hat, da§ das Click immer eingesetzt wird, wenn ein Fahrradfahrer kommt, dieses click als Aufforderung "Achtung, Fahrradfahrer jagen" auffa§t? Ziel ist doch, da§ er beim Anblick von Fahrradfahrern zum Frauchen zurŸckrennt, oder?
NatŸrlich. Wenn der Clicker richtig konditioniert ist, wird das nicht passieren, zumal er ja in vielen anderen Situationen auch eingesetzt wird (deswegen KunststŸcke Ÿben!). Wenn du nur und ausschliesslich clickst, wenn ein Radfahrer kommt und der Hund dann zu ihm hin rennt, kannst Du diesen Effekt natŸrlich herbeifŸhren. Aber wie ich frŸher schon schrieb, man wartet nicht, bis zufŠllig ein Radler erscheint, um dann zu Ÿben, sondern man konstruiert sich die Situation und baut die Ablenkung lerngerecht auf.
Also, schnappe dir einen beherzten Radler - versprich ihm irgendetwas wohltuendes - schnappe Deinen Hund, gehe auf einen grossen Parkplatz (Einkaufscenter am Wochenende) und fange an zu Ÿben.
Wir zwei wŸnschen euch viel Erfolg dabei
Martin & NMirko
Hallo Veronika, Martin & Mirko!
Gerade in Veronikas Frage nach der Moeglichekeit, zwei verschiedene Sachen mit Clicker zu ueben, sehe ich
auch noch nicht klar. Zeitlich getrennte †bungssequenzen ist klar. Aber wie soll der Hund begreifen, was ich
von ihm moechte, wenn ich noch nicht das Zielverhalten mit dem Befehl verknuepfe. Du (Martin) schreibst, dass
der Befehl erst spaeter eingefuehrt wird. Aber wie soll er begreifen, dass ich z.B. morgens mit ihm Pfote
geben uebe und nachmittags Platz? Bin ich durch konventionelle Hundeausbildung blockiert?
Ich habe mir "Don't shoot the dog" bestellt, ich hoffe, dass der Nebel sich dann klaert.
Gruesse, Sabina