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Hund faßt click nur als kommen auf

geschrieben von Steffen(YCH) 
Hund faßt click nur als kommen auf
14. Januar 1999 14:29

Hallo,

also, ich bin nun seit einiger Zeit großer Anhänger vom Clickertraining.
Doch nun taucht ein, vermutlich, Anfängerproblem auf.
Und zwar ich habe 2 Hunde beide Trainiere ich einzeln und zusammen, nur
begreift Samson das Click nur als "kommen".
Hexe bleibt Sicherheitshalber gleich lieber mal bei Herrchen, um ja kein
Fressen zu verpassen.
Nun meine Frage: Wie erklär ich Samson daß click nicht nur kommen heißt.
Ich hab schon alles versucht, also Futter auf Distanz, click wann immer er etwas positives
macht, also nicht nur beim kommen.
Scheinbar sitz ich derzeit ganz schön auf der Leitung, helft mir doch wenn möglich,
daß ich weiter komme.
Danke im vorraus,

Steffen


14. Januar 1999 17:07


Grüß Dich Steffen,

deine Frage

: Wie erklär ich Samson daß click nicht nur kommen heißt?

ist einfach zu beantworten. click = nimm/tu das, was der gerade am meisten gefällt. feierlicher: click beendet das (geübte) verhalten. wenn dein hund kommt, um ein leckerle zu holen ist das OK.
ich vermute aber, dein problem liegt ein wenig woanders. clevere hunde konditionieren uns, ihne futter ohne gegenleistung zu geben!smiling smiley) beschreibe doch einmal, was du genau übst und was dabei geschieht. das dürfte auch für andere hilfreich sein.

tschüß martin & mirko


14. Januar 1999 19:45

Hi,
also um martins wunsch zu entsprechen hier ein Bespiel für mein Problem:
Samson ist auf und davon, zu deutsch sucht sich nen Hundepartner zum toben.
Soweit so gut. Mit 9 Monaten soll er das ja auch. Nun hab ich ihm aber in alter
Ausbildungsversion das Kommando weiter= abbrechen und in meine Laufrichtung bewegen,
also nicht zu mir kommen bei gebracht.(Und es hatte geklappt)
Wenn ich das jetzt mache sieht das wie folgt aus:
Samson spielt, ich pfeife einmal und gehe weiter. Samson hört pfiff, und bricht ab. Soweit so gut.
Nun will ich ihn kaum daß er abbricht belohnen mit einem click. Doch dieses veranlaßt ihn
dazu statt in dem sonst üblichen und auch gewünschten Abstand an mir vorbei zu rennen,
um mit z.B. Hexe zu toben, rennt er direkt auf mich zu, setzt sich vor mich hin,
und erwartet ein Goodie. Nun meine Basisfrage: Wie mach ich ihm klar daß er nicht zu kommen
braucht, sondern daß dies ein Bewegungskommando ist?
Ach ja, kann mir einer nen Tip geben wie ich Sitz oder Platz auf Distanz mit Clicker
übe?
Hexe konnte es mal und kaum sieht sie den Clicker ist sie da.Nun ihr Problem ist,
daß sie verfressen ist, und nur bei Fuß läuft um die erste am Goodie zu sein.
Danke für Tips und Tricks.
Gruß Steffen

P.S. Danke Martin für die schnelle Bearbeitung der Bestellung.


15. Januar 1999 01:01

Hallo Steffen

Ich nenne das die KOMMANDOFALLE
(ich kenne das Gefühl, hätte mich beinahe total vom Clicken abgehalten)

: Samson spielt, ich pfeife einmal und gehe weiter. Samson hört pfiff, und bricht ab. Soweit so gut.

Ja super, Samson hat sehr sauber verknüpft (geht auch ohne Clicker).

: Nun will ich ihn kaum daß er abbricht belohnen mit einem click.

Rekapituliere: Der Pfiff löst das Losrennen aus und ich belohne sein Verhalten nochmals mit einer positiven Verstärkung. Der Pfiff heisst an mir vorbeirennen. Darauf folgt aber der Click. Also ein neues "Signal" = altes Signal (Piff) wird abgebrochen.

Ich habe ihm sozusagen eine Weiche eingebaut und vergessen, sie in meinem Kopf umzustellen.

Du bist nun Samson:
Pfiff = Kehrtwende, an Herrchen vorbeirennen und spielen gehen, o.k.
click = Fressen bei Herrchen, klar warum nicht? habe ich so gelernt, freiwillig!!
Wenn's clickt zu Herrchen rennen und fressen und somit mache ich das hinrennen (noch) lieber.

Ich= warum kapiert der Hund nicht, dass er weiter rennen soll?

MEIN HUND DENKT EBEN VIEL CLICKER-LOGISCHER ALS ICH. Ich weiss zwar, wa ich verstärken will, vergesse aber, dass die Verstärkung zum Abbruch der Handlung führen muss. Denn Click = Fressen bei Herrchen

Im Hundehirn heisst Click aber: gutes Gefühl, da die Erinnerung an Futter bei Herrchen wach wird. Deshalb funktioniert's auch so nahtlos.

:rennt er direkt auf mich zu, setzt sich vor mich hin,
: und erwartet ein Goodie. Nun meine Basisfrage: Wie mach ich ihm klar daß er nicht zu kommen braucht, sondern daß dies ein Bewegungskommando ist?

s.o.

Gegenvorschlag, ohne den ich nie zum Clicken gekommen wäre (ich hatte ja Zugzwang (sieh Hund/Katze/Clicker):

Nicht Kommandos beibringen, sondern positives Verhalten fördern. Ich kann mich so viel besser auf den Hund konzentrieren und ihn wie bei einem Computergame sozusagen abschiessen, sobald er erwünschtes Verhalten zeigt.


Wie man's üben kann, kannst Du locker, lustig im Forum nachlesen. Die Hunde erziehen? Nein Danke! Meldung. Die ist Clicker in Urform.

Damit habe ich den Dreh rausgekriegt und war nicht mehr so gestresst. Von wegen 2 Hunden: nie clicken und den falschen Hund anschauen. Deine Hündin einfach ignorieren (und dann eben erwünschtes Verhalten bei ihr clicken = wegschauen von Dir).

Aber jetzt mal ganz unter uns. Ich würde nie, egal wer es sagt, für zwei Hunde einen Clicker benutzen. Es macht keinen Sinn.

Der Clicker ist so super, weil er ein spontanes Wohlgefühl im Hund auslöst (= Futter bei Herrchen). SPONTAN = konditioniert. Spontan ist aber schwierig, wenn ich zuerst herausfinden muss, ob's MEIN C-Click oder SEIN C-Click ist.

Da könnte man als Versuch doch glatt mal zwei Brüdern gleiche Rufnamen geben.

Und wenn DU jetzt denkst Steffen: ich habe doch was anderes gefragt!
Dann kann ich Dir nur sagen: ja, aber diese Antwort umfasst fast alles. Es macht Dich schlichtweg über Nacht zum Clicker-Unabhängigen.

Roswitha +R

27. Januar 1999 12:33

Grüß Dich Steffen,

click beendet das verhalten, der hund darf sich seine belohnung aussuchen:

: ... das wie folgt aus:
: Samson spielt, ich pfeife einmal und gehe weiter. Samson hört pfiff, und bricht ab. Soweit so gut.
: Nun will ich ihn kaum daß er abbricht belohnen mit einem click. Doch dieses veranlaßt ihn
: dazu statt in dem sonst üblichen und auch gewünschten Abstand an mir vorbei zu rennen,
: um mit z.B. Hexe zu toben, rennt er direkt auf mich zu, setzt sich vor mich hin,
: und erwartet ein Goodie. Nun meine Basisfrage: Wie mach ich ihm klar daß er nicht zu kommen
: braucht, sondern daß dies ein Bewegungskommando ist?

wenn du sofort nach seiner reaktion clickst, bestärkst du das reagieren auf den pfiff und damit das erwünschte trennen und losrennen. damit bist du in einer phase des formens (shaping). wenn dein hund noch weiterlaufen soll, mußt du das click zunehmend verzögern. und wenn samson dann bei dir ist und es nicht clickt, wird er verwirrt sein, nichts tun. geht er dann zwei drei schritte nach vorn :C&B.
und dann wird das ganze wiederholt, wenn möglich ohne oder nur mit schwacher ablenkung. aber es gibt dabei keinen schritt zurück. samson kommt bis zu dir und dann ein paar schritte weiter. C&B
ich selber habe das aufgeteilt in die beiden signale WEITER und LAUF sobald er bei mir ist. das ist in der praxis für mich günstiger.

tschüß martin & mirko