Hallo Petra,
ich verfolge diese Diskussion jetzt seit mehreren Tagen und muß sagen, daß ich langsam gar nichts mehr verstehe.
1. Du schreibst, man solle den Hund nicht überfordern.
2. Du schreibst, daß Du auf Deinen Hund nur dann "einwirkst", wenn Du die "Beute" zuerst siehst und auch entsprechend auf ihn und die Umwelt achtest.
3. Du schreibst, daß Du seit über einem Jahr mit dem Clicker arbeitest.
Drei Aussagen - drei Statements.
Zu 1.: Ich kann doch einen Hund wohl kaum überfordern, wenn ich von ihm verlange, Verbotenes zu unterlassen - das ist doch das Natürlichste der Welt.
Zu 2.: Ich würde eher behaupten, Du überforderst Dich. Wie willst Du mit Deinen - dem Hunde gegenüber- stark eingeschränkten Sinnen gewährleisten, immer der erste zu sein, der die "Beute" bemerkt? Das ist unmöglich. Im Übrigen wird der Hund nie verstehen, was er FALSCH macht, wenn ich gerade dann "meine Klappe halte".
Zu 3.: Wenn man eine Ausbildungsmethode über ein Jahr lang betreibt, aber immer noch in den Kinderschuhen der Grunderziehung steckt, dann stimmt irgendetwas nicht.
Ich gehe mal davon aus, daß Du Dir redlich Mühe gibst, mit Deinem Hund und ich gehe davon aus, daß Dein Hund nicht der Dümmste und auch nicht taub ist. Ergo drängt sich der Verdacht auf, daß die angewandte Methode eben nicht funktioniert.
Es ist doch nicht Sinn einer Erziehung oder Ausbildung, jahrelang an ein und dem selben "Problem" herumzutrainieren.
Das fällt mir bei der ganzen Clickergeschichte immer wieder auf - die Leute haben nach ewiger Zeit immer noch dieselben Sorgen - obwohl (oder gerade weil) sie sich Mühe geben und dauernd ihre Ablenkungsspielchen üben.
Kleine Erfolge werden groß gefeiert - aber das Grundsätzliche wurde oft nicht erreicht.
Ich versteh´s nicht.
Wenn ich Heute Fahrstunden nehme, dann mit dem Ziel, Fahren zu lernen.
Wenn ich aber nach soundsoviel Stunden immer noch nicht fahren kann, gibt es nur drei Möglichkeiten: Entweder mein Lehrer taugt nichts, ich bin zu doof, oder er hat eine falsche Methode angewandt.
Auf jeden Fall aber werde ich so nicht jahrelang weiter Fahrstunden nehmen, da ich nicht zum erwünschten Ergebnis komme und nur gefrustet bin.
Mag sein, daß Clickern eine bestimmte Weltanschauung voraussetzt, eine ergebnisorientierte Methode, scheint es jedenfalls nicht zu sein.
Ich hatte mittlerweile Kontakt zu vielen ehemaligen oder noch-Clickerern aus dem Forum- und es war fast immer das selbe Ding.
Der Hund hat die lustigsten Kunststückchen gelernt - aber das Wichtigste, die Basiserziehung fehlt vollkommen - und da trainieren manche schon ewig dran.
Ich persönlich brauche keinen Hund, der auf Kommando einen Salto schlagen kann, der aber andererseits nicht mal von einem Misthaufen abzurufen ist.
Wie gesagt, ich versteh´s nicht.
Das hatte jetzt auch mit Deiner Person gar nicht zu tun - mir ging es um Grundsätzliches.
Liebe Grüße und trotzdem viel Erfolg um Deines Hundes Willen
Daniel