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Wann folgt ein Hund?

geschrieben von vroni(YCH) 
Wann folgt ein Hund?
04. September 1997 10:29

Hallo!
Meine kleine Mittelschnauzer Hündin macht immer wieder Rückschritte. Kaum glaube ich, daß sie kapiert hat, daß sie Radfahrern nicht hinterherlaufen darf, schon rennt sie ihnen wieder hinterher. Mit Joggern dasselbe. Das Bellen im Garten klappt auch manchmal gut und manchmal überhaupt nicht. Sie ist jetzt 14 Monate alt und ich habe langsam Angst, daß sie das richtige Folgen gar nicht lernt. Gestern habe ich fünf Minuten gebraucht, bis sie sich von mir im Garten anleinen ließ. Man hatte den Eindruck, als hätte sie den Befehl "Hier" noch nie gehört. Langsam verzweifle ich. Natürlich weiß ich, daß ich zu hohe ERwartungen an sie habe. So von "der perfekte Hund ...", aber das sie so wankelmütig beim Folgen ist, gefällt mir überhaupt nicht.
BIn ich zu ungeduldig? Wann kann man von einem Hund erwarten, daß er Befehle konstant ausführt?
Die anderen Leute meinen, wenn ich sage, ich möchte den Hund nicht von der Leine lassen"Ach, haben sie zu spät mit dem Erziehen angefangen? Folgt er denn nict der Arme ...
Wie lange dauert es denn, bis die Clicker-Methoden Erfolg zeigen (nur ganz grobnach Wochen oder Monaten?) Ich habe nämlich das Gefühl, daß mein Hund mich an der Nase herumführt ...
Schöne Grüße

Veronika


09. September 1997 18:34

Hallo Veronika,

du fragst

Wann kann man von einem Hund erwarten, daß er Befehle konstant ausführt?

Wenn er sie gelernt hat! Meistens decken wir den Hund mit einem Wortschwall zu und der soll dann herausfinden, was wir eigentlich meinen. Meist ist es dann ein unbewußtes Körpersignal, was ihn dann zu "Gehorchen" veranlaßt.

Die anderen Leute meinen, wenn ich sage, ich möchte den Hund nicht von der Leine lassen"Ach, haben sie zu spät mit dem Erziehen angefangen? Folgt er denn nict der Arme ...

Weghören, durchzug. Viele Leute wissen gar nicht, wie einfach es ihnen ihr Hund macht! Die halten sich dann für großartige Hundeerzieher.
Aber wer einen Terrier statt einem Cocker hat oder Mittelschnauzer statt einem Pudel der hat andere Probleme.

Wie lange dauert es denn, bis die Clicker-Methoden Erfolg zeigen (nur ganz grobnach Wochen oder Monaten?)

Das hängt von Deinem Trainingsfleiß und Deiner Konsequenz ab. In vier Wochen kannst Du einen recht aufmerksamen Hund haben. Aber vergiß nicht, er ist noch jung und MUSS die Welt noch entdecken. Je mehr er kennt, desto sicherer wird er.
Etwa 4 Fünf-Minuten Übungseinheiten am Tag sollten es schon sein. Kurz aber öfter ist die Regel.

Ich habe nämlich das Gefühl, daß mein Hund mich an der Nase herumführt ...

Da hast du wahrscheinlich recht. Wenn sich Dein Hund im Garten nicht anleinen läßt, dann gehst du halt wieder ins Haus und wartest fünf Minuten. Sonst ist das ja ein lustiges Fangen Spiel.
Die erste Regel der Operanten Konditionierung (die Grundlage des Clickertrainings) sagt:
Ein Verhalten, das oft gezeigt wird, wird hin und wieder bestärkt.
Wenn ein Hund uns auf dem Kopf herumtanzt, hat er herausgefunden, wodruch er uns zu dem Verhalten veranlassen kann, daß ihm am meisten entgegen kommt. Er hat uns trainiert.
Das ist halt ein zweiseitiges Geschäft, auch wenn der kluge Mensch das nicht wahrhaben möchte.

Jetzt mußt du nur noch herausfinden, was ihn in seinem Verhalten bestärkt. Das mußt Du dann strickt unterlassen.
Beim Anleinen zum Spazierengehen SITZ, sonst wird nicht angeleint. Unangeleint wird nicht hinausgegangen. Das Hinausgehen wird Belohnung fürs Sitzen.
Das Sitzen auf Kommando - am besten kein Wort sondern z.B. linke Hand auf die Deine Brust legen - übst Du im Wohnzimmer, wo die Ablenkung am geringsten ist.
Das Hinsetzen mußt Du zunächst oft belohnen (30 -50 mal), ehe du mit dem Handsignal anfängst.

Versuchs einfach

Grüße von Martin & Mirko



09. September 1997 19:56

Hallo Zusammen,

hier muß doch noch mal meine Senf dazu geben:

Martin schreibt:
Wenn er sie gelernt hat! Meistens decken wir den Hund mit einem Wortschwall zu und der soll dann herausfinden, was wir
eigentlich meinen. Meist ist es dann ein unbewußtes Körpersignal, was ihn dann zu "Gehorchen" veranlaßt.

Immer wieder gern gegeben sind "Kommandos" wie:
"Nein, hör auf, Schluss jetzt, komm her" in einem Satz.
Das der Hund einen dann anguckt und gar nicht mehr weiß was los ist, ist wohl klar.
Ich habe mich anfänglich auch in solche "Romane" verstrickt, besonders gern in Kombination mit "Komm".
Komm her, komm mit, komm hierher etc.

Jetzt habe ich "klar Schiff" gemacht.
"Komm her" und "Komm mit" wurden gestrichen. Soll Nero mir nur folgen,
heißt es "Nero, mit" soll er zu mir kommen nur "Komm".

Oft werden die Hunde dermassen "vollgelabert", daß sie ar nicht mehr wissen, was sie machen sollen.
Dies nur mal als Denkanstoß.

Grüße Sonja