Hallo Stephanie,
die Clicker-Methode basiert auf dem Prinzip der positiven Bestärkung und der Gesetzmäßigkeit, daß sich bestärktes Verhalten festigt und wiederholt wird.
Der positive Bestärker kann von dir kommen (Leckerchen, Spiel, Zuwendung...) oder sollte zumindest von dir kontrollierbar sein.
Es gibt aber auch das leidige Thema "selbstbestärkendes, unerwünschtes Verhalten", wozu z.B. das Thema Unrat aufnehmen, Jagen, Essen klauen etc. gehört. Der Hund findet in diesen Fällen die positive Bestärkung bereits im unerwünschten Tun selbst, so auch in dem oben beschriebenen Video.
Und nun scheiden sich die Geister, auch unter den Anhängern der "sanften" Hundeerziehung.
Ignoriert man das unerwünschte Verhalten des Hundes ( hier eben unerwünschte Dinge aufnehmen und fressen)), wird es sich meiner Ansicht nach nicht von selbst geben sondern eher noch verstärken, eben weil der Hund bereits aus der unerwünschten Handlung selbst einen großen Lustgewinn zieht.
Unterbindet man das unerwünschte Verhalten durch eine Negativeinwirkung (Leinenruck oder Schlimmeres), läuft man bei sensibleren Naturen Gefahr, einen Vertauensverlust zu riskieren.
In Martins Buch wird für solche Fälle ein "Nein" in Kombination mit dem "Bomper" vorgeschlagen, du hast bestimmt darüber gelesen.
Ist auf jeden Fall einen Versuch wert. Der Schreckeffekt muß aber möglichst gleich beim erstem Mal passieren, sonst nützt dir die Aktion nichts mehr.
Auch auf die Gefahr hin, daß nun sämtliche Clickerer über mich herfallen:
Meiner Ansicht nach bietet auch das Clicker-Training keine wirklich befriedigende Antwort auf die unerquickliche Frage des selbstbelohnenden Verhaltens.
Grüße von Sabine S.