Hallo Stephanie,
ie läuft dann ein Stück und dann fangen die Sinnales an.
Ich gebe jetzt mal eine Vermutung ab, von der ich nicht weiß, ob sie zutrifft. Du hast doch Deine Hündin früher recht konventionell erzogen und bestimmt auch mit dem ein oder anderen Fehler, der dabei gerne gemacht wird. Dabei sieht man besonders oft einen bestimmten Fehler: Der Hund lernt an der Leine, meist auf dem Platz "Fuß"-gehen, klappt wahrscheinlich gut, der Hund wird gelobt. Nun wird der Hund auf einem Spaziergang mitten aus seinem Getüddel heraus ins Fuß gerufen. Die Situation ist eine ganz andere als vorher mit Leine auf dem Platz, die Übung sitzt in dieser Situation nicht sicher, er kommt zwar, geht ein paar Schritte korrekt, driftet dann aber wieder ab. Und nun wird oft Druck ausgeübt, der Hund verbal oder anderweitig bestraft, bis der Hund calming-signals aussendend und unsicher neben einem hertrottet.
War das früher so? Sag mir, wenn ich falsch liege.
Mir kommt es so vor, als würde Deine Hündin bei plötzlichem Fuß auf dem Spaziergang, sich an genau diese Anfänge ihrer Erziehung erinnern und daher Stress erwarten. Dies würde auch erklären, warum die calming signals erst nach einer bestimmten Strecke auftreten und warum sie in einer anderen Situation an der Leine völlig locker Fuss läuft.
Es wäre damit ein typisches cross-over Problem, weil das Kommando ja immer noch das alte ist und daher trotz Training über pos. Bestärkung eine Verknüpfung über das Kommando an alte Verhaltensweisen gegeben ist.
Du kannst aber auch ohne einen neuen Aufbau der Übung und ohne neue Kommandos da raus kommen. Und zwar, indem Du Dir die kurze Strecke, die sie ohne calming signals läuft, zunutze machst. Gib ihr C+B solange sie noch locker ist und verlängere die Strecke auf die Art schrittweise. Wenn sie nach dem "Fuß" so gerne befreit losspurtet, dann nimm das doch einfach als "B", verbunden mit einem fröhlichen "na, lauf" o.ä..
Ich denke, bei "Sitz" und "Platz" auf dem Spaziergang, könnte es das selbe Problem sein. Ich habe ganz gute Erfahrungen damit gemacht, diese Kommandos anfänglich nur in einer sehr spielerischen Situation wieder anzuwenden. Toben mit dem Ball oder so, dass der Hund richtig ausgelassen ist und dann ein stimmlich hohes und fröhliches "Sitz" oder "Platz", bei Ausführung C+B, wobei "B" z.B. dann der Wurf des Balls sein kann. Klappt das ohne Stress gut, wird das Spiel weggelassen, der Hund sieht aber den Ball in der Hand, wieder fröhliches, hohes Kommando und C+ Wurf des Balls. Nächster Schritt, Ball ganz weglassen. Zwischendurch natürlich immer mal wieder mit Ball, mit Spiel, Du weißt schon.
Gerade die Änderung in der Stimmlage des Kommandos, kann bei Crossoverproblemen viel bringen.
Beobachte mal, wie Du Sitz oder Platz sagst, wenn Dein Hund vor Dir steht, oder in der Wohnung. Da hast Du sicher eine ruhige, fröhliche Stimme. Wie hört es sich an, wenn Du auf dem Spaziergang dasselbe Kommando aus der Ferne gibst. Kommt da der alte Hundeplatzton durch?
Wenn Du hier in Deiner Stimme große Unterschiede feststellst, hast Du vielleicht schon die Antwort auf dieses Rätsel und den Lösungsansatz gleich mit dazu.
Liebe Grüße
Conny