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Stress + häufiges Züngeln trotz C+B

geschrieben von Stephanie+Frechdachs(YCH) 
Stress + häufiges Züngeln trotz C+B
13. Februar 2001 18:33


Hallo,

trotz motivation und C+B zeigt meine Hündin Calmingsignales.
Wenn wir z.B. im Feld laufen und ich zwischendurch sage Sitz oder Platz, dann züngelt sie. Genauso wenn ich zwischendurch Fuss sage . Sie läuft dann ein Stück und dann fangen die Sinnales an.
Lasse ich sie laufen, rennt sie richtig los .
In der Stadt beobachte ich das sehr sehr oft. Unsicherheit bei Geräuschen ständiges Züngeln. Dabei war sie schon so oft in der Stadt.
lasse ich sie mal in einer Seitenstraße frei, ist es ganz anders, keine Angst bei Geräuschen normale Reaktionen.
Sonst läuft sie sehr gut an der Leine Fuss läuft immer neben mir und lacht oft dabei.
Wo liegt mein Fehler, was tun ?

13. Februar 2001 20:44

Hallo Stefanie,

Es ist schwierig deine Frage zu beantworten ohne den Hund zu kennen. Was die Übungen im Feld betrifft: Es gibt Hunde, meine Hündin neigt auch dazu, die egal wie neutral oder aufmunternd sich der Hundeführer bei der Arbeit verhält, sich trotzdem immer irgendwie unter Druck gesetzt fühlen. Sie arbeiten eigentlich gerne, es ist jedoch immer eine gewiße Anspannung dabei und die Angst was falsch zu machen. So neutral wie es häufig dargestellt wird, ist der Clicker nämlich auch nicht. Dem Hund ist sehr wohl bewußt, daß nicht der Clicker ein Kommando gibt, sondern du und du bist auch diejenige, die belohnt. Das ist auch gut so, sonst könnte man ja ein Band mit Kommandos laufen lassen und einen Futterautomaten hinstellen. :-) Wenn du den Hund nicht von klein auf hattest, kann es sein, daß er obwohl du nicht mehr mit Leinenruck usw. arbeitest, trotzdem an der Leine etwas befangen und unsicher ist. Wenn sie an der Leine ist kann sie z. B. im Gedränge den Menschen nicht ausweichen und nicht flüchten, wenn ihr etwas unangenehm ist, bei ängstlichen oder sensiblen Hunden kann man oft beobachten, daß sie sich in der Stadt nie richtig wohl fühlen, egal wie früh man mit Stadtausflügen anfing und egal wie häufig man den Hund mitnimmt.

Was den Blick danach betrifft; den kenne ich auch sehr gut! Ich habe da zu dem Zeitverständnis der Hunde sowieso meine eigene Theorie und glaube fest daran, daß es von der Situation abhängig durchaus Sachen gibt, in denen die zwei-sekunden-Regel nicht ganz stimmt.

Grüße
Alice


13. Februar 2001 21:12

: Hallo Alice,

Danke für Deine Antwort,
Deine Antwort bringt mich auf die Idee, daß ich warscheinlich zu oft nach ihr schaue und zu hohe Erwartungen habe.
:
: Was den Blick danach betrifft; den kenne ich auch sehr gut! Ich habe da zu dem Zeitverständnis der Hunde sowieso meine eigene Theorie und glaube fest daran, daß es von der Situation abhängig durchaus Sachen gibt, in denen die zwei-sekunden-Regel nicht ganz stimmt.


Hat noch jemand geantwortet , daß er diesen Blick kennt.
MMh, kommt dann aber mit den 2 Sek nicht hin.
Bin gespannt, was sich da noch rausstellt.
:
: Grüße
: Alice
:

13. Februar 2001 21:55

Hallo,
von welchem 'Blick danach' sprecht ihr?

Jedenfalls habe ich auch so eine unsichere, züngelnde Hündin.
Trotz Clicker. Ich glaube, daß ich für sie nicht immer die zuverlassigste und konsequente Chefin gewesen bin,die sie eigentlich
bräuchte.

liebe Grüße Beate

13. Februar 2001 23:18

Hallo Stephanie,

confused smileyie läuft dann ein Stück und dann fangen die Sinnales an.

Ich gebe jetzt mal eine Vermutung ab, von der ich nicht weiß, ob sie zutrifft. Du hast doch Deine Hündin früher recht konventionell erzogen und bestimmt auch mit dem ein oder anderen Fehler, der dabei gerne gemacht wird. Dabei sieht man besonders oft einen bestimmten Fehler: Der Hund lernt an der Leine, meist auf dem Platz "Fuß"-gehen, klappt wahrscheinlich gut, der Hund wird gelobt. Nun wird der Hund auf einem Spaziergang mitten aus seinem Getüddel heraus ins Fuß gerufen. Die Situation ist eine ganz andere als vorher mit Leine auf dem Platz, die Übung sitzt in dieser Situation nicht sicher, er kommt zwar, geht ein paar Schritte korrekt, driftet dann aber wieder ab. Und nun wird oft Druck ausgeübt, der Hund verbal oder anderweitig bestraft, bis der Hund calming-signals aussendend und unsicher neben einem hertrottet.
War das früher so? Sag mir, wenn ich falsch liege.
Mir kommt es so vor, als würde Deine Hündin bei plötzlichem Fuß auf dem Spaziergang, sich an genau diese Anfänge ihrer Erziehung erinnern und daher Stress erwarten. Dies würde auch erklären, warum die calming signals erst nach einer bestimmten Strecke auftreten und warum sie in einer anderen Situation an der Leine völlig locker Fuss läuft.
Es wäre damit ein typisches cross-over Problem, weil das Kommando ja immer noch das alte ist und daher trotz Training über pos. Bestärkung eine Verknüpfung über das Kommando an alte Verhaltensweisen gegeben ist.
Du kannst aber auch ohne einen neuen Aufbau der Übung und ohne neue Kommandos da raus kommen. Und zwar, indem Du Dir die kurze Strecke, die sie ohne calming signals läuft, zunutze machst. Gib ihr C+B solange sie noch locker ist und verlängere die Strecke auf die Art schrittweise. Wenn sie nach dem "Fuß" so gerne befreit losspurtet, dann nimm das doch einfach als "B", verbunden mit einem fröhlichen "na, lauf" o.ä..
Ich denke, bei "Sitz" und "Platz" auf dem Spaziergang, könnte es das selbe Problem sein. Ich habe ganz gute Erfahrungen damit gemacht, diese Kommandos anfänglich nur in einer sehr spielerischen Situation wieder anzuwenden. Toben mit dem Ball oder so, dass der Hund richtig ausgelassen ist und dann ein stimmlich hohes und fröhliches "Sitz" oder "Platz", bei Ausführung C+B, wobei "B" z.B. dann der Wurf des Balls sein kann. Klappt das ohne Stress gut, wird das Spiel weggelassen, der Hund sieht aber den Ball in der Hand, wieder fröhliches, hohes Kommando und C+ Wurf des Balls. Nächster Schritt, Ball ganz weglassen. Zwischendurch natürlich immer mal wieder mit Ball, mit Spiel, Du weißt schon.
Gerade die Änderung in der Stimmlage des Kommandos, kann bei Crossoverproblemen viel bringen.
Beobachte mal, wie Du Sitz oder Platz sagst, wenn Dein Hund vor Dir steht, oder in der Wohnung. Da hast Du sicher eine ruhige, fröhliche Stimme. Wie hört es sich an, wenn Du auf dem Spaziergang dasselbe Kommando aus der Ferne gibst. Kommt da der alte Hundeplatzton durch?
Wenn Du hier in Deiner Stimme große Unterschiede feststellst, hast Du vielleicht schon die Antwort auf dieses Rätsel und den Lösungsansatz gleich mit dazu.
Liebe Grüße
Conny

14. Februar 2001 08:08

Hallo Stephanie,
habe einige Deiner vielen fragenden Postings gelesen u. finde es klasse
das Du Dich so engagiert mit dem Thema Hundeerziehung u. Verhalten auseinandersetzt. Ich wünschte wir hätte nur solche Hundebesitzer die eigenverantwortlich so motiviert sind. Viel Spaß beim Clickern wünscht Dir:
Robert der ebenfalls z.T. per Clicker ausbildet.