Hallo Martin,
mein Foxterrierrüde ist zehneinhalb Jahre - und kann's trotzdem nicht lassen, insofern die Hündin nicht *sehr* deutlich zeigt dass sie nicht will (er kann Läufigkeit drei Monate vor und drei Monate nach der wirklichen Läufigkeit riechen - wenn die Hündin einen Sechs-Monate-Zyklus hat :-)) Hündinnen die etwas schüchterner sind lässt er nicht in Ruhe - und ich habe ALLES ausprobiert (auch einige sehr harte Methoden) ohne jeden Erfolg. Hast Du irgendeinen Tip?
Grüsse Jennifer

mein Foxterrierrüde ist zehneinhalb Jahre - und kann's trotzdem nicht lassen, .....
Hast Du irgendeinen Tip?

Sorry Jennifer,

gegen eine Hormonausschüttung hilft kein Training. Es gibt immer sehr stark und sehr wenig betroffene Hunde.
Wirkliche Hilfe bringt nur Kastrieren.
Der Hund entbehrt danach nichts! Aber er ist nicht ewig abgelenkt und gefährdet (Straßenverkehr). Auch durch Hündinnen ausgelöste Raufereien unter Rüden entfallen weitestgehend.
Ob man das tut, hängt davon ab, ob man das vorherige Verhalten als Problem empfindet. Auf jeden Fall wäre das mit einem Tierarzt zu besprechen. Vielleicht hat Rolf ja darüber bereits etwas zusammengestellt?

viele Grüße von Martin und Mirko

Kastrieren hilft auch nicht immer. Ich habe meinen Johnnie mit 2 Jahren
kastrieren lassen, weil ich durch sein ewiges Aufspringen viele Probleme hatte.
Sein Schönheitsideal war "groß, schwarz, langhaarig", und wenn er so einen
Hund sah, konnte ich nichts mehr mit ihm anfangen. Dabei wurde zwischen
Rüde und Hündin nicht unterschieden, und Johnnie hatte oft genug böse
Blessuren abbekommen, wenn sich seine Allerliebste als selbstbewußter
Schäferhund- oder Berner Sennenhundrüde entpuppt hat.

Nach der Kastration gab es zwar keine Probleme mehr mit anderen Rüden,
aber sein Schönheitsideal hat sich bis heute noch erhalten. Jedem Berner
Sennen wirft er schöne Augen zu, er springt auch nach wie vor bei
einigen "sehr schönen" auf, wenn diese es zulassen. Bei läufigen
Hündinnen muß ich ihn ebenfalls zurückhalten.

Dennoch hat sich sein Verhalten wesentlich gebessert. Er ist insgesamt
ruhiger und zugänglicher geworden. Auch bei anderen Rüden habe ich die
Erfahrung gemacht, daß sich der Sexualtrieb durch die Kastration stark
eindämmen, aber sich nicht vollständig unterdrücken läßt. Manches (dazu
zähle ich auch das Verhalten meines Johnnie den Großen Schwarzen gegenüber)
ist einfach schon ein erlerntes Verhalten, das sich selbst belohnt hat
(vielleicht auch noch tut).

Jetzt, da ich das schreibe, kommt mir in den Sinn, daß gerade in diesem
Fall ein Umlenken des Verhaltens mittels Clicker möglich sein muß, da
nicht mehr primär die Hormone/Trieb im Mittelpunkt stehen.

Prinzipiell rate ich Hundehaltern zur Kastration, wenn solche Probleme
mit dem Sexualverhalten auftreten. An Deiner Stelle, Jennifer, würde ich
es mir (mit Deinem 10-jährigen) nochmal überlegen. Nicht, weil ich denke,
daß Dein Hund zu alt ist - Du hast bestimmt noch viele glückliche Jahre
mit ihm vor Dir, sondern weil Du schon 10 Jahre lang gut mit diesem
Verhalten leben konntest. Wenn es so sehr ein Problem für Dich dargestellt
hätte, hättest Du Dich sicher schon früher für eine Kastration entschieden.

Diana