Clickertraining

Grüß Dich Mina,

da mach dir mal keine gedanken...

: ... wenn der Hund aufgrund des Clicks ohne ein gezeigtes Verhalten eine Abfolge der bisher erlernten Dinge durch Click bringt, da er den Click mit genau diesen Verhaltensweisen verknüpft, statt darauf konditioniert zu sein, dass ein Click eine Belohnung nach sich zieht.

Natürlich hat er das drauf und wie. Dein click "ohne verhalten" zuvor signalisiert ihm "Die Bar ist geöffnet!" und er versucht auf alle bisher erfolgreichen arten eine bestellung aufzugeben.

Bei lernfreudigen hunden kann man das immer wieder beobachten. Sie hauen einem ihren ganzen bauchladen an erlerntem verhalten vor die füße und sagen sinngemäß. Such dir aus, was dir paßt - alle teile für drei leckerle zu kriegen!

Ich sehe das ganze immer ein wenig als sportlichen wettkampf und freue mich über jeden neuen trick, mit dem ein hund versucht, seine interessen durchzusetzen.

tschüß Martin & Mirko

Hallo Martin,

*grins*

: Da sieht man mal wieder, wie schnell etwas
: verballhornt wird, weil man die liebgewonnenen
: klischeekritiken anwenden möchte ))

...aber es klingt doch so schön ;-) Tja, "kalt erwischt" sagt man wohl in solchen Lebenslagen.

Verballhornungsgrüße

Rolf & Barney, dem schrulligen Hundeopa

Grüß dich Martin,
das stimmt schon, was du da sagst. Ich habe nur bei meinem kleinen Border Collie damals im Clickertraining mit Sitz und Platz angefangen. Erster Tag Grundkonditionierung und Sitz, am zweiter Tag ist dann Platz hinzugekommen. Am dritten Tag fing dann die Unterscheidung von Sitz und Platz an. Beide Verhaltensweise habe ich eingefangen, nicht mit einem Lecker gelockt hervorgerufen. Schon am vierten Tag war es nicht mehr möglich, bei Seven eine andere Verhaltensweise per Clicker einzufangen, denn statt diese zu wiederholen, bot er mir nur mehr abwechselnd Sitz und Platz an. Ich habe dann beim Sitz und Platz den Einsatz von Clicker abgebaut und neu konditioniert, um die Verknüpfung Sitz/Platz+C&B loszuwerden. Erst dann wurde er wieder zum "Wiederholungstäter".
Viele Grüße
Mina

Tach Rolf,
mein BC hat als erste Verhaltensweisen im Alter von neun Wochen das Sitz und das Platz erlernt. Die Konditionierung fand in einer Sequenz mit zehn Lecker statt. Nach drei Tagen Sitz und Platz (jeweils zweimal am Tag mit je zehn Lecker) stand für ihn fest, dass man für ein C&B Sitz oder Platz machen muss. Das Einfangen von neuen Verhaltensweise war nicht mehr möglich, da er diese Verhaltensweise nach dem Click nicht mehr wiederholte, sondern nur mehr Sitz und Plazt anbot.
Mina

Tach auch,

: : aus meiner Erfahrung mit zwei Clicker-Hunden ist eine richtige Konditionierung, wenn der Hund aufgrund des Clicks ein Lecker erwartet.
:
: Dafür braucht kein Hund mehrere Tage. Ich habe auch noch keinen Hund erlebt, der nicht spätestens nach dem dritten Klappern der Futterschüssel nicht wußte, das es gleich was Leckeres zu fressen gibt.

Das ist richtig, doch dabei handelt es sich um eine Verknüpfung, der nichts mehr hinzugefügt wird. Beim Clickertraining ist das nicht so, denn es werden dann verschiedene Verhaltensweisen erwartet. Mein kleiner Border hat nach dem Konditionieren Sitz und Platz per Clicker gelernt, zu schnell saß bei ihm fest, dass man für ein C&B Sitz oder Platz machen muss. Eingefangene Verhaltensmuster hat er nicht wiederholt, statt dessen nur Sitz und Plazt angeboten. Erst als ich den Clicker beim Sitz und Platz abbaute, neu konditionierte, begriff er die Multitauglichkeit.

: :Fortschreitend versucht der Hund dann das Verhalten zu wiederholen, das zum Zeitpunkt des Clicks erfolgte.
:
: Wir hatten doch von der "festsitzenden" Grundkonditionierung gesprochen, nach deren Beendigung Deiner Auffassung nach erst Verhaltensweisen trainiert werden sollen.

Richtig. Das ist dann der nächste Schritt, also fortschreitend.

: Bei der Grundkonditionierung macht Hund aber nun gerade gar nix -außer festzustellen, dass nach *click* was Gutes folgt.

Genau, und dann kommt der Fortschritt.

: In dem Moment, wo Hund ein Verhaklten wiederholt, das zum click führte, bist Du über die Grundkonditionierung schon hinaus und mitten in dem Stadium, was wir eingangs ansprachen: Hund hat *click* kapiert und schon geht es los zur ersten Übung.

Richtig, fortschreitend. Wo ist das Problem?

: Manche verzichten auf die Grundkonditionierung auch ganz und fangen gleich mit dem Üben an, etwa mit dem Target.

Würde ich nicht machen. So wie ich bei meinem Hund nicht nur das Sitz und Platz per Click erlernen will, möchte ich auch nicht nur Dinge in Verbindung mit einem Target sehen. Ich finde es direkter, dem Hund das Clickertraining ohne Target zu zeigen und dann, dass es auch mit einem Target geht. Ich addiere in dem Fall lieber etwas hinzu, als dass ich etwas wegnehme.

Gruß
Mina

Hallo Mina,

ah! Jetzt kommen wir der Sache näher.

Du bringst da was ganz heftig durcheinander, denke ich.

" "Click!" kündigt Belohnung an"

Eine klassische Konditionierung - der Clicker erhält vorhersagende Wirkung, er wird zum konditionierten Bestärker durch die wiederholte Paarung mit etwas für den Hund bedeutsamen, dass ihm gut gefällt (Futter, Spiel,...)

und....

"Kreativität ist eine Erfolgsstrategie"

Der Hund soll ein Konzept ( " Etwas "Neues" wird bestärkt " als Kriterium für CT) lernen. Clickertrainer benutzen für diesen Part gerne verschiedene Variationen des "101 Sache, die man mit einer Kiste machen kann".

Das sind zwei unterschiedliche Dinge, die zunächst mal nichts miteinander zu tun haben.

: Das Einfangen von neuen Verhaltensweise war
: nicht mehr möglich, da er diese Verhaltensweise
: nach dem Click nicht mehr wiederholte, sondern
: nur mehr Sitz und Plazt anbot.

Logisch, eigentlich. Eine Erfolgsstrategie wird so rasch nicht aufgegeben :-)

Das allerdings ist ein häufig beobachtbares Phänomen, ein in aller Regel einfach zu lösendes Trainingsproblem:

Ist man in diese Falle "getappt", hat aber einen ansonsten pfiffigen und aufgeweckten Hund, dann beginne man einfach mit Behavior-Catching. Verhalten einfangen. In der Wohnung, beim Spaziergang, im Spiel ....

Der Hund wird schnell raushaben, das auch noch was anderes geht.

Ein anderer Effekt, der zu dem von dir beschriebenen Phänomen führt ist die Verknüpfung der Trainingssituation (Ort, Personen, etc.) mit dem Verhalten. Das "Klassenzimmer" wird zum Signal. Auf so was muß man natürlich aufpassen :-)

Mit "Grundkonditionierung" hat das alles aber gar nichts zu tun ....

Ciao

Rolf & Barney