Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Angst-agressiver Hund
17. Juni 2001 17:45

Hallo Doris,

: Wow finde ich super wie du das alles aufgebaut und durchgezogen hast.

Danke für Dein Lob, zur Beruhigung, mich hat's auch "Nerven gekostet", aber es lohnt sich auf jeden Fall, denn es können nur beide gewinnen, der Hund und ich, an Lebendigkeit und Lebensfreude.

: Trotzdem eine Frage, was hast du mit "unangemeldetem" Besuch gemacht? Wieder weggeschickt?

Nein, den unangemeldeten Besuch habe ich nicht wieder weggeschickt. Dafür bin ich selbst ja auch zu neugierig, wer da wohl vor der Tür steht. Außerdem kann ich den Postboten oder den Paketdienst ja nicht für "Punkt 13 Uhr" oder so etwas bestellen. Wenn ich selbst genau wußte: Heute habe ich einen miesen Tag, ich bin genervt und im Stress und kann viel gebrauchen, aber keinen Hund, der den Besuch verbellt", habe ich die Klingel ausgestellt. Keine Klingel, kein Besuch, fertig. Wer unangemeldet kommt, muß bei mir eh damit leben, dass ich nicht da bin, und meine Freunde wissen "selbst wenn sie von draußen zu sehen ist, ist zeitweise Telefon, Klingel, AB usw. auf lautlos gestellt, dann ist Ruhezeit im Haus".
Den unangemeldeten Besuch habe ich mit in die Übungen einbezogen. War es jemand, der Lorbas und unsere Problematik schon kannte, haben wir wie beschrieben geübt. Steht z.B. der Paketdienst vor der Tür (das ist ja nicht immer derselbe Mitarbeiter), dann öffne ich die Haustür, rufe durch die geschlossene Wohnungstür "ich komme gleich", gehe in die Küche, lege dem Hund, sobald er von der Diele aus, wo's geklingelt hat, von sich aus mitkommt, einige Leckerli in den Napf, schließe die Küchentür und öffne die Wohnungstür. Was der Hund dann in der Küche gerade macht, weil er eine fremde Stimme an der Tür hört, interessiert mich ja nicht weiter. Die Türklinke ist "falschrum" montiert, er kann also nicht herauskommen, der Paketdienst kommt nicht zu nachtschlafener Zeit, die Nachbarn fühlen sich also auch nicht gestört, wenn der Hund mal für eine Minute herumwufft, und der Paketdienstler fühlt sich sicher, weil er den Hund hinter der geschlossenen Türe hört. Natürlich ist das nicht die optimale Lösung, weil ich den Hund erst austrickse und dann "aussperre", aber in solchen Situationen muß es schnell gehen, und je öfter xy-unbekannt an der Tür ist, umso seltener regt er sich auf, umso lockerer wird er.
Mittlerweile sind wir auf ein "wuff-wuff" gekommen, und da er eigentlich auch Angst hat, liegt er dann wuffend unter dem Schreibtisch in seiner selbstgewählten Hundehöhle.
Ist alles vorbei, gibt's erstmal ein ausgelassenes Tauziehen, damit sich seine Spannung wieder lösen kann.

Oder bei mir geibt es dass Problem dass ich 2 Schwestern habe die totale Angst vor Hunden haben.

So eine Stimmung überträgt sich auf den Hund, das ist normal, da kann der Hund nichts für. wenn zu uns jemand kommt, der Lorbas mißtrauisch beäugt und fragt, ob der Hund ihn auch wirklich nicht beißt, dann kann ich drauf wetten, dass Lorbas genau diesen Menschen den ganzen Abend beobachten wird, ohne sich ihm auf mehr als 2 Meter Abstand zu nähern.
Und genau dem wird er folgen, so lange, bis er wieder gegangen ist. Lorbas ist ein halber Herdenschutzhund, und für ihn bedeutet "wer mir nicht traut, führt was böses im Schilde, den muß ich beobachten, wer locker auf mich zukommt, will meine Schafe nicht klauen, den schau ich mir entspannter an". Der Hund sieht die Welt mit Hundeaugen und gibt mir deutlich zu verstehen, was in ihm "abgeht", wenn ich mich auf ihn einlasse.

Hieße dass mehrere Wochen keinen Familienkontakt bei uns daheim.. oder wie lange hat die erste "Phase" gedauert.

Ob Ihr überhaupt Familienkontakt daheim haben könnt, hängt wohl eher vom Verhalten deiner Schwestern ab, denn sie sind Menschen, sie können über ihr Verhalten reflektieren, und ich denke, mit etwas Einfühlung und vorherigen Absprachen werden auch sie sich an Deine Anleitungen halten können, oder?
Die "erste Phase" dauert bei Lorbas weiterhin in sofern an, als dass er sehr genau unterscheidet in "kenne ich" und "kenne ich noch nicht". Das ist ursprünglich züchterisch gewollt, macht aber natürlich beim Leben im Haus das eine oder andere schwieriger (aber als ich ihn im Winter im Wald gefunden und losgebunden habe, habe ich da nicht drüber nachgedacht, sondern mich schleunigst schlau gemacht). Wenn Lorbas jemanden kennt, läßt er ihn ohne Probleme hereinkommen oder begrüßt ihn sogar stürmisch, wenn er jemanden noch nicht kennt, wird erstmal gewufft, oder auch mal geknurrt. Lorbas generalisiert nicht "10 Besucher ok., alle Besucher ok", er testet sie alle auf's neue. Und ich lenke ihn halt immer mal wieder ab, denn wenn der Mensch erstmal wirklich in der Wohnung ist, ist das für ihn immer das Zeichen "der darf jetzt hier sein, meine Leithündin will ihn in's Rudel aufnehmen, zumindest vorübergehend, na gut, dann halte ich jetzt die Klappe, denn sie hat ja verstanden, was ich ihr sagen wollte: guck Du mal, ich trau mich nicht, da ist jemand gekommen!"

: Und ich hab bisher keine echte Lösung gefunden, die auch für unsere Lebensverhältnisse praktikabel ist.

Vielleicht kannst du dazu noch etwas konkreteres schreiben, dann kommen auch gerne konkretere Hilfsvorschläge.

Das fällt mir momentan dazu ein, viele Grüße
von Helke und Lorbas

17. Juni 2001 20:26

Hi Helke,
habe dich direkt angemailt, bin aber nicht sicher, ob sie angekommen ist, da ich bei meinem Postausgang keine Bestätigung habe.
Wenn nicht wärs nett, wen du dich meldest, dann wiederhole ich meinen Roman nochmal.
Grüße Doris