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Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Komm" contra "Selbstbelohnung""
17. Juli 2001 06:26

Hallo Melanie und Sammy,

: Da stellt sich dann bloß die Frage, ob das bei einem 3 kg Biewer-Yorki sinnvoll ist ;-) ich verwende momentan die verknüpften (leichten und dünnen) Leinen unserer Frettchen, die allerdings insgesamt nur so ca. 4-5 m lang sind. Die "richtigen" Schleppleinen sind ja ziemlich dick und schwer und ich glaube fast die würden Sammy noch mehr einschränken wie die Frettchenleine...

Oh. ja. Wäre wohl auch was schwer. Aber woraus die Leine ist, ist ja erstmal egal. Ich würde die Frettchenleine aber noch etwas verlängern.

: Wie sehen denn die schlechten Erfahrungen aus? Ich habe mich bis jetzt noch nicht sehr mit der Erziehung mit Hilfe von Schleppleine auseinander gesetzt...

Einige sind der Meinung, daß man die Schleppleine beim Spiel mit anderen Hunden abmachen sollte. Es kommt natürlich immer darauf an, wieviele Hunde da sind und wie wild die spielen. Wir haben bis jetzt noch nie schlechte Erfahrungen damit gemacht.

: Ja, so ist das bei Sammy auch, obwohl es bei ihm so ausschaut, als wäre der Sinn des "Komm" nicht 100 % klar (ich glaube zwar schon, aber naja...). Ich werde jetzt das "hier" einführen und gaaaaaanz fleißig üben. soll ich eigentlich in der wohnung oder gleich im freien anfangen? draußen ist sammy nämlich meistens ganz schrecklich unkonzentriert! *seufz*

Übe mal in der Wohnung das "Komm". Wenn er interessiert schaut oder kommt, hat er den Befehl schon verstanden. Dann kannst Du ihn m. E. auch lassen. Nur auch hier öfters üben. Z.B. in einen anderen Raum gehen, verstecken usw.

: Ich schätze Sammys "Ungehorsam" liegt auch bloß daran, dass er sich ja selbst belohnen kann. Da wäre eine Schleppleine insofern super, dass er das dann nicht mehr kann!

Und das Selbstbelohnen kannst Du mit der längeren Leine korrigieren. Mach Dich interessant. Ich habe z.B. wenn er mal unaufmerksam war, angefangen zu singen und zu tanzen. Da kam er wie wild angerannt. Dann haben wir gespielt oder andere Sachen gemacht. Courtney ist auch ein totaler Nasenhund. Türe raus, Nase auf den Boden. Zumindest hält er jetzt öfters Ausschau nach mir - wenn auch nur aus den Augenwinkeln. Wenn er stehenbleibt und sich umschaut, gibts ein Extraspiel.

: Draussen gibts praktisch keine uninteressanten Stellen! Sammy findet nahezu alles interessant! aber ich werde es mal auf dem nahegelegenen Schotterplatz (wurde für den späteren Hausbau wohl erst mal planiert...) versuchen. der ist echt uninteressant - keine büsche, gras, hunde, spuren, etc. vielleicht klappts ja!

Übe vielleicht mehr in der Wohnung. Mach Dich draußen interessanter. Schnüffle auf einer Stelle, Buddle mit ihm, springe über Stöcke, usw.

: : Wenn er dann zuverlässig beim ersten Ruf kommt, Abwechslung langsam steigern. :
: Also auf variable Bestärkung umsteigen?

Nein. Erst an einer uninteressanten Stelle üben (z.B. Wohnung). Dann auf einem Rasenstück, dann auf einem Waldspaziergang, dann wenn andere Leute in der Nähe sind, dann wenn andere Hunde da sind usw. Nur so kannst Du zuverlässig ein Komm auf Zuruf erreichen. Vor allen Dingen aber solltest Du ihn immer freudig rufen. Nie rufen wenn Du ihn schelten willst oder nicht nur rufen, wenn Du ihn Anleinen willst. Wenn er da ist, jubeln, jauchzen, loben, spielen, tanzen, leckerchen, alles was dem Hund ein Kommen zu Dir freudig stimmt und ihn belohnt.

Viele Grüße
Cordula & Courtney

17. Juli 2001 15:37

Hallo Melanie

: Ja, das würde ich auch gerne. Momentan verwende ich nur unter Anführungszeichen eine Schleppleine. Da wir zwei Frettchen haben und für jedes eine ewig lange (dünne, leichte) Leine, hab ich die Leinen verknüpft und jetzt eine so ca. 4-5 m lange Leine. Die richtigen Schleppleinen empfind ich nämlich als ziemlich unpraktisch, weil die doch recht dick und schwer sind und Sammy ein Biewer-Yorki ist und gerade mal 3 kg wiegt. Glaubst du dass es mit einer "richtigen" Schleppleine auch gehen würde?? Ich glaube die würde ihn erst recht in seiner Bewegungsfreiheit einschränken... Oder gibts auch ganz feine, yorki-gerechte Schleppleinen?

Zum einen schließe ich mich mal Steffis Tipp an, im Baumarkt könntest du fündig werden. Ansonsten mache ich mir meine Schleppleinen auch selbst, ich verwende dazu Trekking-Seil das man in Outdoor-, Trekking-, Bergsteigerläden etc. bekommt. Die gibt es in verschiedenen Stärken und sie sind recht leicht (beim Trekking will man sich ja auch nicht unnötig abschleppen ;-)). Du sollest auf alle Fälle ein rundes Seil verwenden, das hat weniger Reibungswiderstand. Bei einem 3-Kilo Hund könnte es ja vielleicht auch schon eine etwas dickere Schnur tun, eine so hohe Reißfestigkeit brauchst du dann ja nicht. Kleine Karabinerhaken bekommst du ebenfalls im Baumarkt. Du musst dann bloß noch darauf achten, dass du das Seil mit mehreren Knoten, die sich nicht lösen können gut daran verknotest. Und dann kann's losgehen. Ich bin sicher, dass du dir eine Yorkie gerechte Leine basteln kannst. Du solltest bloß bei einem so kleinen Hund noch viel mehr als bei einem großen darauf achten, dass du die Leine, die gerade nicht benötigt wird, in Schlaufen in der Hand trägst, damit er nicht unnötig viel hinter sich herschleifen muss.

: Also das Signalwort von vornherein geben und nicht hinterher einfügen?? Das hätte ich nämlich auch im Sinn gehabt, war mir bloß nicht sicher obs richtig ist... es heißt ja sonst immer das verwirrt den hund nur und er versteht den sinn des wortes nicht!

Jein, du musst das Signal in dem Moment geben, wo der Hund anfängt auf dich zuzukommen. Dann hast du die möglichkeit einer sauberen Verknüpfung. Er ist im Begriff das richtige Verhalten zu zeigen, das Signal erfolgt und der erste Schritt in deine Richtung nach dem Signal wird mit C&B bestärkt. Du tust ja beim Shaping auch nicht anderes, erst solange üben, bis das Verhalten erfolgt, dann direkt vor dem Verhalten das Signal einfügen. Nur das du hier den Vorteil hast, dass das Verhalten, das Kommen, ja häufig genug schon spontan erfolgt.
Was du nicht machen sollst, ist einfach in irgendeine Situation, z. B. Hund schnüffelt, hinein das Signalwort zu rufen und auf eine Reaktion zu warten oder ihn quasi mit dem Signalwort zu dir zu locken. Wirklich nur dann geben, wenn der Hund ohnehin gerade zu dir laufen will. Dieses zu dir wollen kannst du am Anfang ein wenig locken durch Richtungswechsel u. ä. aber noch nicht mit dem Signal rufen wollen. Und du darfst das Signal in der Zwischenzeit, bis es wirklich gelernt ist, auch noch nicht verwenden. Wenn du ihn in der Zwischenzeit anderweitig zu dir locken willst, kannst du es ja mit dem alten "komm" versuchen. Das neue Signal wird erst sauber aufgebaut.


: Wenn nein evtl. ein "Falsch" (so er es kennt)
:
: ich sag immer "nein, falsch". ist das eigentlich in ordnung wenn ich das auch anderweitig verwendete "nein" hier einbaue? ich finde es verdeutlicht für sammy, dass er nicht das richtige versucht hat und er probiert danach auch schnell was neues aus...

Nein, das "nein" würde ich hier auf jeden Fall weglassen. Ein "nein" ist ein Abbruchsignal, "sofort aufhören" während das "falsch" nur sagt, "das war's nicht, versuch was anderes. Du kannst natürlich auch "nein,falsch" sagen, wenn dir das lieber ist, dann darfst du aber das "nein" für nichts anderes benutzen und musst als Abbruchsignal ein "Halt", "Stopp" "Naaaaaaah" oder sonst was nehmen.

Liebe Grüße und viel Erfolg, schreib doch mal ob und was für eine Yorkie-taugliche Leine zu gebastelt hast

Susanne

17. Juli 2001 20:49

Hallo Susanne!

Du solltest bloß bei einem so kleinen Hund noch viel mehr als bei einem großen darauf achten, dass du die Leine, die gerade nicht benötigt wird, in Schlaufen in der Hand trägst, damit er nicht unnötig viel hinter sich herschleifen muss.

Jaaaaa, ganz schön anstrengend das viele aufgerolle! Das Problem hatte ich bei der Frettchenleine schon immer - die neue ist gut doppelt so lang!!! *stöhn*

: Jein, du musst das Signal in dem Moment geben, wo der Hund anfängt auf dich zuzukommen. Dann hast du die möglichkeit einer sauberen Verknüpfung. Er ist im Begriff das richtige Verhalten zu zeigen, das Signal erfolgt und der erste Schritt in deine Richtung nach dem Signal wird mit C&B bestärkt. Du tust ja beim Shaping auch nicht anderes

Stimmt! Bin mal wieder auf der Leitung gestanden! Warum man da beim eigenen Hund nie draufkommt?? Ist ja eigntlich total logisch...

: Was du nicht machen sollst, ist einfach in irgendeine Situation, z. B. Hund schnüffelt, hinein das Signalwort zu rufen und auf eine Reaktion zu warten oder ihn quasi mit dem Signalwort zu dir zu locken. Wirklich nur dann geben, wenn der Hund ohnehin gerade zu dir laufen will. Wenn du ihn in der Zwischenzeit anderweitig zu dir locken willst, kannst du es ja mit dem alten "komm" versuchen. Das neue Signal wird erst sauber aufgebaut.

Okay, das werd ich machen! Mit Hilfe unsrer neuen Schleppleine klappt das sicher!

: Ein "nein" ist ein Abbruchsignal, "sofort aufhören" während das "falsch" nur sagt, "das war's nicht, versuch was anderes.

ich glaub ich ändere lieber das "nein, falsch" denn auf das normale "nein" hört er prima! wie kann ich ihm jetzt zB die bedeutung von "nochmal" oder "was anderes" oder so begreiflich machen? einfach solang sagen bis ers dann kapiert? oder vielleicht mit der "ein spielzeug wählen lassen"-übung festigen?

: Liebe Grüße und viel Erfolg,

auch liebe Grüße und vielen Dank für die guten Tipps!

: schreib doch mal ob und was für eine Yorkie-taugliche Leine zu gebastelt hast

Wir waren heut im Baumarkt und ich hab mir ein 10 m langes Bergsteiger-Seil (oder Trekking-Seil, ich kenn mich da nicht so aus) gekauft. Es ist ziemlich dünn (das dünnste) und erstaunlicherweise sehr, sehr leicht, trotz der 10 m Länge. Länger wollte ich es nicht, denn dann käm ich mit aufwickeln und abwickeln und Knoten lösen gar nicht mehr nach... Es hat insgesamt, mit den beiden "Karabiner" (sind eigentlich ganz normale Klemmen, wie man sie bei jeder Hundeleine sieht) so ca. 15 DM gekostet (110 ATS).
Es war also preiswert und sieht auch noch ganz passabel aus - was will man mehr? wenns jetzt klappt auch noch und wir uns nicht gegenseitig mit dem mords-ding strangulieren...

Nochmals vielen Dank und wir melden uns mal wieder!
Melli und Sammy



18. Juli 2001 15:03

Hallo Melanie,

: Jaaaaa, ganz schön anstrengend das viele aufgerolle! Das Problem hatte ich bei der Frettchenleine schon immer - die neue ist gut doppelt so lang!!! *stöhn*

Tröste dich, man gewöhnt sich dran, meine ist 20m *g*


: wie kann ich ihm jetzt zB die bedeutung von "nochmal" oder "was anderes" oder so begreiflich machen? einfach solang sagen bis ers dann kapiert? oder vielleicht mit der "ein spielzeug wählen lassen"-übung festigen?

Also ich würd's mit der "Spielzeug-Übung" machen. Außerdem habe ich meinem Hund eine Art Signal für Aktivität beigebracht (bei mir heißt's "tu was"winking smiley, indem ich selber, wenn er inaktiv wurde, aktiv im Raum rumgelaufen bin und mich wichtig gemacht habe, bis er mitmachen wollte und irgendwas gezeigt hat. Dafür gab's ein in dem Moment, wo er wieder anfing aktiv zu werden das "tu was" und ein begeistertes "Ja, fein" (kein Click). Meist hat er dann wieder was in der richtigen Richtung gezeigt.

: Wir waren heut im Baumarkt und ich hab mir ein 10 m langes Bergsteiger-Seil (oder Trekking-Seil, ich kenn mich da nicht so aus) gekauft. Es ist ziemlich dünn (das dünnste) und erstaunlicherweise sehr, sehr leicht, trotz der 10 m Länge.

Ja, gell, die sind prima, deshalb nehm' ich die auch so gerne. Obwohl meine bestimmt dicker ist, denn für einen Schäferhund muss sie etwas reißfester sein, als für eine Yorkie.

: Länger wollte ich es nicht, denn dann käm ich mit aufwickeln und abwickeln und Knoten lösen gar nicht mehr nach...

Das gibt sich im Laufe der Zeit mit der Übung.

Viel Spass beim Training

Susanne

21. Juli 2001 20:26

Hallo!

Noch ein kleiner Tip: Wenn Du nicht ewig drauf warten willst, daß Dein Hundi sich endlich dazu entschließt, auf Dich zu zu laufen, kannst Du Dich auch einfach umdrehen und "lautstark" vom ihm "weggaloppieren", dabei aufpassen, daß sich die Leine nicht strafft - das wäre dann wohl die konventionelle Methode (Hund bestraft sich durch seine Unachtsamkeit selbst mit einem Leinenruck). Und vor allem: Nichts sagen! Bei meiner Hündin funktioniert das super, auch wenn sie ohne Leine läuft. Inzwischen brauche ich nur noch hart mit einem Fuß aufzutreten oder zu scharren und damit einen Richtungswechsel andeuten, dann kommt sie schon angeflitzt. Das ist dann aber auch meine einzige "Standortmeldung", sie muß halt selbst darauf achten, wo ich bin.

Gruß, Silke