Liebe Leute,
in den letzten Tagen habe ich mit viel Interesse im Clicker Forum rumgelesen. Ich kenne das Trainieren nach dem Prinzip der positiven Verstärkung durch meine Arbeit und dem damit verbundenen Kontakt mit Delphintrainerinnen. Als ich meinen Hund bekommen habe, habe ich durch eine Trainerin auch vom Clicker Training erfahren, hatte aber vergeblich nach einem solchen (oder guten Alternativen) gesucht. Somit habe ich meine "Xenia" (nun 1 1/4 jährige Husy Hündin) eher mit einem Mischmasch aus Hundeschule, Bücherwissen und positiver Verstärkung ohne Clicker und oft inkonsequent erzogen. Da ich jetzt endlich weis, dass man die Clicker auch in Deutschland bekommen kann, habe ich beschlossen, bald konsequent mit dem Clicker Training anzufangen. In Vorfreude darauf sind mir zwei "Spiele" dazu eingefallen, die ich von den Delphintrainerinnen her kenne, und die ich auch gleich ausprobieren musste. Ich hoffe, daß ich Euch damit nichts altes erzähle (ich habe noch nicht das ganze Forum durch) und daß es einigen von Euch Spaß machen wird:
Die Spiele helfen einerseits, sich auch einmal in die Lage des Hundes zu versetzen, und man kann merken, was eher verwirrend und was hilfreich ist in der Art, wie man trainiert. Andererseits kann man üben, ohne dadurch beim Hund etwas zu vermurksen.
Für die Spiele braucht man zwei "Spieler", einen "Hund" und einen "Trainer" . Der Trainer denkt sich eine Tätigkeit aus (räumlich begrenzt), die sie dem "Hund" beibringen will (z.B. einen Stuhl von einer Ecke des Raumes zur anderen bringen, auf den Tisch klettern, eine dritte Person umarmen, etc.). Dann soll der "Hund" anfangen, etwas zu tun, und bei jedem Schritt in die richtige Richtung (zum richtigen Verhalten) wird geclickt, und der Hund geht in die Anfangsposition zurück. Das wird solange getan, bis das Verhalten "beigebracht" wurde. Reden ist natürlich nicht erlaubt, und vielleicht sollte man etwas anderes als den Clicker selbst benutzen, solange der echte Hund auch anwesend ist.
Das schöne ist, daß man am Ende der Trainingsession Feedback vom "Hund" bekommen kann, wo Verwirrung entstand und was gut war.
Das zweite Spiel wurde von Trainern mit "Hilfstrainern" gespielt, um zu checken, ob die Handzeichen klar und deutlich zu verstehen sind, da man ja vielleicht doch dazu tendiert, diese manchmal etwas lasch zu machen. Wieder ein Mensch als Hund und einer als Trainer. Der Trainer gibt ein Zeichen (ohne Kommentar), und der "Hund" muss das passende Verhalten dazu zeigen. Ist meines Erachtens nicht so spaßig wie das andere Spiel, aber vielleicht hilfreich.
Ich hoffe, damit einigen Leuten etwas Anregung geben zu können - mir hat zumindest das erste Spiel viel Spass gemacht und mich ganz schön herausgefordert - denn es ist gar nicht so einfach, aus einem "irgendetwas tun" den richtigen Moment zum Clicken herauszufinden.
Viel Spaß damit,
Ulla