Hallo Diana,
Hallo Heinz
was Diana schreibt, das ist mir so richtig aus der Seele gesprochen:
"das mit dem Stab ist wirklich so eine Sache. Manche Hunde brauchen
eine ganze Weile, bis sie kapiert haben, worum es geht, und andere
begreifen furchtbar schnell."
Eure Hunde standen wohl am einen Ende der Bandbreite. Meiner rein zufällig am anderen. Als ich ihm zum ersten Mal den Stab zeigte, hatte er wohl gerade einen besonders wachen Moment. Deshalb gehört er jetzt zu den glücklichen Hunden, die das mit der Stabspitze furchtbar schnell, ja - viel zu schnell begriffen haben. Leider jedoch nicht ganz richtig.
Beim Lesen Eurer Beiträge sind meine Mundwinkel ganz langsam und stetig immer weiter nach hinten und nach oben bis zu meinen Ohren gewandert. Bei mir ging innerlich ein Licht auf und ich habe mich entschlossen, hier auch meine Erfahrungen mit dem Stab zu schildern
Ich habe nur mal ganz kurz versuchsweise und ganz vorsichtig mit dem umwickelten Stabende vor der Hundeschnauze rumgefuchtelt, da hatte er sofort die Schnauze am Lappen ! Ich habe natürlich sofort gecklickert und zwar mit ganz exaktem Timing (!!!). Leider habe ich dann zweihundertstel Sekunden später erst gemerkt, daß er nicht nur mit der Schnauze berührt, sondern richtig zugeschnappt hat. Er wollte wohl mit mir Spielen.
So schnell hat man ein Problem. Und zwar ein ganz anderes als ihr:
Mit der Schnauze geht er immer zum Lappen, das ist überhaupt nicht unser Thema. Aber ich will, daß er die umwickelte Stabspitze mit der Schnauze nur berührt und nicht danach schnappt.
T h e o r e t i s c h ist das ja ganz einfach
Wenn er berührt C&B,
wenn er zupackt Ignorieren.
P r a k t i s c h ist das aber ziemlich schwierig
Der Hund berührt mit der Schnauze das Stabende. Ich drücke genau in diesem Moment auf den Clicker und gleichzeitig reißt mein Hund die Schnauze auf und packt zu. Und schon habe ich wieder einmal ungewollt das Zuschnappen angeclickt.
Falsch reagiert ? Zu langsam geguckt ? Soll ich auf jeden Fall später clickern ?
Manchmal ist Clickern gar nicht so einfach.
Ich werde mir wohl einen schnelleren Mikroprozessor ins Gehirn einsetzen lassen müssen. 600 Mhz sind das absolute Minimum, was ich brauche um erstens zu merken, ob er berührt oder auch zugeschnappt hat und zweitens um rechtzeitig zu entscheiden, ob ich clickern kann oder nicht clickern darf. ;-))))
Spaß beiseite, wir werden das schon noch hinkriegen.
ooooooooooooooooooooooooooooooooooooo
Ich habe noch etwas vom Clickern mit dem Stab zu berichten:
Seit ich clickere, überschlagen sich bei uns die Ereignisse:
Seit einigen Monaten versuche ich mit allen herkömmlichen Tricks, meinem Hund das Bellen auf Kommando beizubringen. Mein ganzes Bemühen interessierte ihn furchtbar wenig. Er gähnte höchstens gelangweilt. Es war zum Verzweifeln. Bis vorgestern.
Mit dem (blau-weißen Zauber-)Stab und dem Clicker war das Bellen nämlich überhaupt kein Problem und in wenigen Sekunden hat mein Hund richtig energisch gebellt:
Zuerst übe ich "Männchen" machenIch halte das Stabende so hoch, daß sich der Hund auf den Hinterbeinen voll aufrichten muß um die Stabspitze mit der Schnauze zu berühren.
Das klappt wunderbar. Wenn er berührt C&B
Große Freude bei mir und beim Hund.
Jetzt halte ich das Stabende noch einen ganzen Meter höher als vorher.
Der Hund merkt sofort, daß er so hoch nicht kommt,
er setzt sich sofort auf die Hinterbacken und macht "Wuff". C&B.
Und das "Wuff" macht er mit einer riesigen Begeisterung !!!
Es macht ihm mehr Spaß, als das "Männchen" machen.
Innerhalb von wenigen Tagen macht mein Ayko auf Kommando "Wuff".
Jetzt meldet er sich schon am Telefon mit"Wuff !"
"Manche Hunde brauchen eine ganze Weile, bis sie kapiert haben, worum es geht, und andere begreifen furchtbar schnell." schreibt Diana.
Diana, da liegt viel Wahres drin, aber nicht die ganze Wahrheit:
Es liegt nicht immer nur am Hund, wenn er nicht schnell agiert. Es liegt auch manchmal am Ausbilder. Beim Clickern soll der Hund Aktivität zeigen und nicht gähnen. Sicherlich kommt es ganz entscheidend darauf an, welche Stimmung der Hund gerade hat, wenn man ihm zum allersten Mal das Stabende vorführt. Mein Setterchen hatte wohl gerade zufällig einen besonders wachen Moment, als er zum ersten Mal die Stabspitze vor seiner Schnauze hatte und gleich zuschnappte. So pfiffig ist er nämlich gar nicht immer. Es gibt auch Zeiten, wo er recht viel gähnt.
Wann wir mit dem Hund eine neue Übung beginnen, das ist unsere Entscheidung, nicht die des HundesGähnt mein Hund und streckt sich erst noch zweimal in die Länge, dann kann ich nicht erwarten, daß er an der Stabspitze interessiert ist und Aktionen zeigt.
Vielleicht sollte ich in Zukunft erst mit ihm Üben, wenn er richtig aufgewacht ist und Interesse an seiner unmittelbaren Umgebung zeigt. Seine Stimmung sollte "tatenschwanger" sein ! So ganz nach dem Motto"Ich möchte jetzt etwas tun, aber ich weiß noch nicht richtig was."
Die Auswahl des richtigen Zeitpunktes ist unsere Entscheidung, nicht die des Hundes. Das werde ich mir dick hinter die Ohren schreiben. Ich bin nämlich wieder einmal etwas klüger geworden.
Humorvolle Grüße
Reinhold