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Zeigestock - touchstick-

geschrieben von Heinz Bruemmer(YCH) 
Zeigestock - touchstick-
29. Januar 1998 00:06

HAllo

Nachdem ich jetzt bereits seit Weihnachten clickere, möchte ich das Traning um den Zeigestock erweitern.

Wie ist die genaue Vorgehensweise.
Meine Hunde reagieren auf einen Zeigestock mit Ignoranz und schaun nur ganz uninteressiert, wenn Herrchen wie ein lehrer in der Gegend herumfummelt.

Ich habe einen ca. 45cm langen Stock mit einem kleinen Ball an der Spitze. Wenn ich den Ball mit Leberwurst einschmiere wird er zwar ganz begierig abgeleckt, aber dann s.o.

Wie erreiche ich, daß die Augen sich auf die Spitze des Stockes fixieren.

Gruß
heinz


29. Januar 1998 15:40

Hallo Heinz,

du sagst:

Meine Hunde reagieren auf einen Zeigestock mit Ignoranz und schaun nur ganz uninteressiert, wenn Herrchen wie ein lehrer in der Gegend herumfummelt.

Kann ich nur sagenKluge Hunde!

Ich habe einen ca. 45cm langen Stock mit einem kleinen Ball an der Spitze. Wenn ich den Ball mit Leberwurst einschmiere wird er zwar ganz begierig abgeleckt, aber dann s.o.

Beim Stab mußt Du wirklich die kleinste Bewegung der Nase Richtung Stab mit C&B bestärken.
Hier kommt der Wert des Clickers besonders deutlich zum Vorschein. Du kannst das völlige Desinteresse sehr schnell zu einem Aufsuchen des Stabes formen.

Wie erreiche ich, daß die Augen sich auf die Spitze des Stockes fixieren.

Die Augen wirst Du weniger richten können. Du hast dann das Problem, aus welcher Entfernung?
Der Hund richtet seinen Kopf nach der Nase, dann sieht es genauso aus. Davon abgesehen ist das Trainieren von Kopfhaltung eine einfache Sache.
Lies doch noch einmal die message "Der Stab, ein wichtiges Hilfsmittel"
/wwwboard/messages/1430.html

Berichte doch einmal, ob Du weiterkommst.

viele Grüße von Martin & Mirko


30. Januar 1998 06:31

Hallo Heinz,

das mit dem Stab ist wirklich so eine Sache. Manche Hunde brauchen
eine ganze Weile, bis sie kapiert haben, worum es geht, und andere
begreifen furchtbar schnell.

Aus meinen Erfahrungen heraus kann ich Dir folgende Tips geben:

a) Nimm den Stab zuerst aus dem Sichtfeld des Hundes, z.B. halte
ihn hinter Deinem Rücken. Nimm ihn erst hervor, wenn Du selbst
voll konzentriert bist, und den Hund genau beobachten kannst.
Führe den Stab nahe vor die Nase des Hundes, bewege ihn aber nicht
an die Hundenase. Der nächste Schritt muß vom Hund kommen. Wenn
er nur eine leichte Bewegung in Richtung des Stabes macht - C&B.

b) Manchmal ist es recht hilfreich, mit dem Stab in der Hand zu gehen.
Schau, daß Dein Hund neben Dir läuft, und halte den Stab vor sein
Gesicht (wie der Mann auf dem Eselskarren, der seinem Esel über eine
Angel eine Rübe vor die Schnauze hält, damit er sich bewegt). Meistens
kann man so das Interesse des Hundes auf dieses "Ding" wecken.

c) Belohne ziemlich schnell mit einem Jackpot, obwohl die Reaktion des
Hundes noch weit von dem entfernt ist, was Du eigentlich haben möchtest.
Oft ist das so ein Motivationsschub, daß der Hund unbedingt herausfinden
möchte, wie er das geschafft hat. Und gerade, wenn man dem Hund
etwas lernen möchte, und er am Anfang keine Belohnung erreicht,
blockt er ab, und ist nicht mehr "bei der Sache".

d) Sieh zu, daß der Hund nicht auf die zu erwartenden Leckerli fixiert
ist. Bei einem Golden in meinem Kurs hatte ich genau das Problem.
Er fixierte immer sein Frauchen ob der guten Dinge, die sie in der
Tasche hatte, daß er den Stab vollkommen ignorierte. Erst als diese
Ablenkung fehlte, konnte er das Berühren des Stabes lernen.

Schreib doch mal, wie Deine Fortschritte in der Sache sind.

Viele Grüße,

Diana


30. Januar 1998 21:06

Hallo Diana,
Hallo Heinz

was Diana schreibt, das ist mir so richtig aus der Seele gesprochen:

"das mit dem Stab ist wirklich so eine Sache. Manche Hunde brauchen
eine ganze Weile, bis sie kapiert haben, worum es geht, und andere
begreifen furchtbar schnell."

Eure Hunde standen wohl am einen Ende der Bandbreite. Meiner rein zufällig am anderen. Als ich ihm zum ersten Mal den Stab zeigte, hatte er wohl gerade einen besonders wachen Moment. Deshalb gehört er jetzt zu den glücklichen Hunden, die das mit der Stabspitze furchtbar schnell, ja - viel zu schnell begriffen haben. Leider jedoch nicht ganz richtig.

Beim Lesen Eurer Beiträge sind meine Mundwinkel ganz langsam und stetig immer weiter nach hinten und nach oben bis zu meinen Ohren gewandert. Bei mir ging innerlich ein Licht auf und ich habe mich entschlossen, hier auch meine Erfahrungen mit dem Stab zu schildern

Ich habe nur mal ganz kurz versuchsweise und ganz vorsichtig mit dem umwickelten Stabende vor der Hundeschnauze rumgefuchtelt, da hatte er sofort die Schnauze am Lappen ! Ich habe natürlich sofort gecklickert und zwar mit ganz exaktem Timing (!!!). Leider habe ich dann zweihundertstel Sekunden später erst gemerkt, daß er nicht nur mit der Schnauze berührt, sondern richtig zugeschnappt hat. Er wollte wohl mit mir Spielen.

So schnell hat man ein Problem. Und zwar ein ganz anderes als ihr:

Mit der Schnauze geht er immer zum Lappen, das ist überhaupt nicht unser Thema. Aber ich will, daß er die umwickelte Stabspitze mit der Schnauze nur berührt und nicht danach schnappt.

T h e o r e t i s c h ist das ja ganz einfach
Wenn er berührt C&B,
wenn er zupackt Ignorieren.

P r a k t i s c h ist das aber ziemlich schwierig
Der Hund berührt mit der Schnauze das Stabende. Ich drücke genau in diesem Moment auf den Clicker und gleichzeitig reißt mein Hund die Schnauze auf und packt zu. Und schon habe ich wieder einmal ungewollt das Zuschnappen angeclickt.

Falsch reagiert ? Zu langsam geguckt ? Soll ich auf jeden Fall später clickern ?
Manchmal ist Clickern gar nicht so einfach.

Ich werde mir wohl einen schnelleren Mikroprozessor ins Gehirn einsetzen lassen müssen. 600 Mhz sind das absolute Minimum, was ich brauche um erstens zu merken, ob er berührt oder auch zugeschnappt hat und zweitens um rechtzeitig zu entscheiden, ob ich clickern kann oder nicht clickern darf. ;-))))

Spaß beiseite, wir werden das schon noch hinkriegen.


ooooooooooooooooooooooooooooooooooooo


Ich habe noch etwas vom Clickern mit dem Stab zu berichten:

Seit ich clickere, überschlagen sich bei uns die Ereignisse:

Seit einigen Monaten versuche ich mit allen herkömmlichen Tricks, meinem Hund das Bellen auf Kommando beizubringen. Mein ganzes Bemühen interessierte ihn furchtbar wenig. Er gähnte höchstens gelangweilt. Es war zum Verzweifeln. Bis vorgestern.

Mit dem (blau-weißen Zauber-)Stab und dem Clicker war das Bellen nämlich überhaupt kein Problem und in wenigen Sekunden hat mein Hund richtig energisch gebellt:

Zuerst übe ich "Männchen" machenIch halte das Stabende so hoch, daß sich der Hund auf den Hinterbeinen voll aufrichten muß um die Stabspitze mit der Schnauze zu berühren.
Das klappt wunderbar. Wenn er berührt C&B
Große Freude bei mir und beim Hund.

Jetzt halte ich das Stabende noch einen ganzen Meter höher als vorher.
Der Hund merkt sofort, daß er so hoch nicht kommt,
er setzt sich sofort auf die Hinterbacken und macht "Wuff". C&B.
Und das "Wuff" macht er mit einer riesigen Begeisterung !!!
Es macht ihm mehr Spaß, als das "Männchen" machen.
Innerhalb von wenigen Tagen macht mein Ayko auf Kommando "Wuff".
Jetzt meldet er sich schon am Telefon mit"Wuff !"

"Manche Hunde brauchen eine ganze Weile, bis sie kapiert haben, worum es geht, und andere begreifen furchtbar schnell." schreibt Diana.

Diana, da liegt viel Wahres drin, aber nicht die ganze Wahrheit:
Es liegt nicht immer nur am Hund, wenn er nicht schnell agiert. Es liegt auch manchmal am Ausbilder. Beim Clickern soll der Hund Aktivität zeigen und nicht gähnen. Sicherlich kommt es ganz entscheidend darauf an, welche Stimmung der Hund gerade hat, wenn man ihm zum allersten Mal das Stabende vorführt. Mein Setterchen hatte wohl gerade zufällig einen besonders wachen Moment, als er zum ersten Mal die Stabspitze vor seiner Schnauze hatte und gleich zuschnappte. So pfiffig ist er nämlich gar nicht immer. Es gibt auch Zeiten, wo er recht viel gähnt.

Wann wir mit dem Hund eine neue Übung beginnen, das ist unsere Entscheidung, nicht die des HundesGähnt mein Hund und streckt sich erst noch zweimal in die Länge, dann kann ich nicht erwarten, daß er an der Stabspitze interessiert ist und Aktionen zeigt.

Vielleicht sollte ich in Zukunft erst mit ihm Üben, wenn er richtig aufgewacht ist und Interesse an seiner unmittelbaren Umgebung zeigt. Seine Stimmung sollte "tatenschwanger" sein ! So ganz nach dem Motto"Ich möchte jetzt etwas tun, aber ich weiß noch nicht richtig was."

Die Auswahl des richtigen Zeitpunktes ist unsere Entscheidung, nicht die des Hundes. Das werde ich mir dick hinter die Ohren schreiben. Ich bin nämlich wieder einmal etwas klüger geworden.


Humorvolle Grüße

Reinhold



31. Januar 1998 01:05

HAllo Reinhold,

DAnke für die Tips.
Mein grundsätzlicher Fehler war, daß, ich gedacht habe,
daß ich einen ganz besonders guten Stick bauen sollte.

Ich habe nämlich eine alte Radioantenne (wegen dem ausziehen)
genommen und am Ende einen kleinen Ball angebracht.

Für mich sah der Stick gut aus, aber für den Hund war er wohl zu dünn.

Nachdem ich ein altes Fotostativ genommen habe, funktioniert es
prima. Also Quintessenz, nicht alles was gut aussieht ist für fluffy auch gut benutzbar. Es fehlte wohl die Verbindung zum Herchen, weil der Stab zu dünn war.

Ein Spaß am Rande:
Heute habe ich mit Fanny Sitz und Platz geübetr, weil sie das nicht so recht auseinander halten konnte. Eika, meine zweite Labi Hündin saß
10m entfernt angeleint an der Wiese.

Ich habe mit Fanny also so ca. 20-30 mal Platz - Sitz - Platz - Sitz usw. geübt und immer geclickt, bis Fanny wie vom Blitz zwischen den
Positionen gewechselt hat. Den Rücken hatte ich dabei zu Eika gedreht.

Plötzlich hörte ich von Eika ein Geräusch und drehte mich um.
Dann viel ich fast vor Lachen um.

Eika war dabei, immer Sitz - Platz - Sitz - Platz.... ohne Kommando zu
machen und geierte nach einem Click. Ich hab sie dann beiseite genommen, ganz tierisch gelobt und die Kommandos auch mit ihr geübt.

Soweit zu Touch-stick Erfahrungen.


03. Februar 1998 16:02

Grüß dich Heinz,

Dein

... Spaß am Rande:
Heute habe ich mit Fanny Sitz und Platz geübetr, weil sie das nicht so recht auseinander halten konnte. Eika, meine zweite Labi Hündin saß
10m entfernt angeleint an der Wiese.

Ich habe mit Fanny also so ca. 20-30 mal Platz - Sitz - Platz - Sitz usw. geübt und immer geclickt, bis Fanny wie vom Blitz zwischen den
Positionen gewechselt hat. Den Rücken hatte ich dabei zu Eika gedreht.

Plötzlich hörte ich von Eika ein Geräusch und drehte mich um.
Dann viel ich fast vor Lachen um.

Eika war dabei, immer Sitz - Platz - Sitz - Platz.... ohne Kommando zu
machen und geierte nach einem Click. Ich hab sie dann beiseite genommen, ganz tierisch gelobt und die Kommandos auch mit ihr geübt.

ist eine wichtige Beobachtung, hinter der ich sehr hinterher bin, weil diese Art von Lernen und Aktivität offensichtlich bisher nicht oder kaum erforscht wurde. Läßt sich ja beliebig schwer quantifizieren.
Aber sie gibt uns eine Menge Möglichkeiten an die Hand. Wir sollte auf dem Seminar einige gezielte Versuche machen.

tschüß Martin & Mirko