Hallo Kirsten,
was hast Du denn für einen Hund und wie alt ist er?
:Nur wie?
Einfach click machen und Lecker geben;-)
:Wenn ich alles richtig verstanden haben sollte, fang ich mit C&B an,
:erstmal auf den Clicker konditionieren, sprich den Hund mit Leckerlis
:nach clickern vollstopfen, mal aus der Hand mal vom Boden, bis er beim
:Clickgeräusch sein Leckerli erwartet.
Genau so. Kannst ja mal bei
[
www.rhein-neckar.de]
dort unter Konditionierung nachschauen.
:Okay, und dann eine Übung, möglichst eine neue, ausdenken und das Verhalten,
:das er anbietet und in die richtige Richtung führt bestärken.
Mit was Du anfängst ist völlig egal, vielleicht Touch auf das Stöckchen
oder sowas (vielleicht nicht grad mit Abrufen vom Reh...)
:Über, bis das Verhalten an verschiedenen Orten richtig ausgeführt
:wird. Dann Reduzierung von C&B. Kommt mit der Reduzierung zeitgleich
:die Einführung des Befehlswortes?
Streng genommen kommt erst die variable Bestärkung, einschließlich
Ausführung in verschiedener Umgebung und unter Ablenkung, dann das
Signal. Aber wenn Du mit irgend einem Trick oder Kunststücken anfängst,
kannst Du das Signal ruhig schon früher einführen, dann siehst Du
gleich, wie das am besten funktioniert. Wenn Du dann später den Trick
doch unter Ablenkung oder in anderer Umgebung üben willst und es klappt
nicht so recht, läßt Du das Signal erst mal wieder weg und betreibst
erneutes "Shaping", das geht auch.
:Wenn er schon Worte kenn, z.B. Sitz, soll ich das weiter benutzen und
:bei korrekter Ausführung C&B?
Wenn's allgemein gut klappt, ja. Wenn`s nicht so gut klappt oder die
Ausführung ziemlich unzuverlässig ist, würde ich das Signal erst mal
weglassen und das Verhalten verbessern.
:Wenn ich zum Beispiel drei Trainingseinheiten am Tag mit dem Kleinen
4 Monate alt) durchführen will, jede ca. 5 Minuten, kann ich dann
:pro Einheit verschieden Verhalten bestärken, z.B. morgens Platz, Mittags
:berühren des Zeigestockes und Abends geh auf Deinen Sessel.
:Verwirrt das nicht den Hund?
Eigentlich nicht. Du solltest Deinen Hund nur möglichst nicht korrigieren.
Tut er das richtige, gibt`s C+B, tut er was
anderes, gibt`s nichts. Auch keine Aufforderung, Ermunterung oder sowas,
höchstens ein "Falsch". Zeigt er dann wieder was in die erwünschte
Richtung, sofort wieder bestärken. Du kannst aber ruhig verschiedene
Dinge üben, eben in unterschiedlichen "Übungseinheiten". Dabei wird er
Dir zu Beginn wahrscheinlich wieder das präsentieren, womit er beim
letzten mal erfolgreich war. Dann reagierst Du wie oben, eben mit
"falsch". Dein Hund soll lernen, sich was einfallen zu lassen, um Erfolg
zu haben.
:Was mache ich am Rest des Tages? Es wurde ja gesagt gewünschte Verhalten
:"einfangen". Soll ich stängig, beim Spazieren gehen, im Garten, beim
:abendlichen Relaxen den Clicker und Leckerlis dabei haben und den Hund
:anclicken?
Am besten hast Du am Anfang wirklich immer Clicker und Leckerchen dabei.
Außerhalb der Übungseinheiten clickst Du auch, aber dann nicht für ein
bestimmtes Verhalten, sondern einfach alles, was Dein Hund "richtig"
macht. Click einfach alles, was Dich nicht nervt. Beim Spaziergang
kannst Du auch den Blickkontakt clicken, daß ist eine gute Übung um den
Hund zur Kontaktaufnahme zu bewegen. Clicke wenn er weitergeht und nicht
stundenlang am Boden schnüffelt, wenn er einem Vogel nicht hinterher
rennt, sondern zu Dir sieht, einfach alles, was er in Deinen Augen gut
macht. Das ist ne ganze Menge, wenn man mal drauf achtet!
a der Kleine noch jung ist, gehts im Alltag leider viel darum,
achen zu unterlassen: er soll beim Toben nicht an meinen Fingern
:nagen, er soll nicht auf den Tisch und Teller ablecken, er soll nicht
:alles was er findet zerfetzen und nicht alles fressen was er findet
z.B. Katzen- und Hundekot), er soll nicht pausenlos kläffen, wenn
:er im Garten ist (das würden auch die Nachbarn begrüßen). Das hört sich
:jetzt sicher an, als wäre ich die Haustyrannin, leider fühle ich mich
:auch manchmal so.
Das würde ich mal etwas langsamer angehen. Erst mal einfach verhindern,
daß er sich "falsch" verhalten kann, z.B. die Teller vom Tisch räumen;-)
Dann eine Ersatzhandlung üben, also was soll der Hund stattdessen machen
(um trotzdem erfolgeich sein zu können) vielleicht Sitz oder Platz? Oder
die Rolle? Toter Hund? Dann clicken und Leckerchen geben. Fehlverhalten
anzugehen ist nicht grad das Beste um mit Clickertraining
anzufangen, meist fällt man dann doch in`s Korrigieren und genau das
solltest Du zu Beginn möglichst gar nicht tun. Einfach erst mal versuchen
zu verhindern, daß der Hund mit diesem Verhalten erfolgreich ist, wenn er
z.B. in die Hände beißt, sofort aufhören zu spielen, etc.
Das mit dem Sachen zerfetzten gibt sich oft von selbst, wenn der Hund
was zu tun bekommt, also mehrere kleine Clickereinheiten am Tag schonen
auch die Möbel;-)) Beim Kläffen im Garten kannst Du clicken sobald er
für einen Moment ruhig ist, dann kannst Du versuchen die Zeit zu
steigern, eine Sekunde, zwei, drei fünf, zehn....usw.
:Auch das alleine bleiben ist noch ein Problem, denn da kann ich ihn
:ja nicht ablenken, logischerweise, und dann ist das Chaos perfekt.
Dazu brauchst Du keinen Clicker, das steigerst Du einfach in kleinen
Einheiten. Achte darauf nur dann zum Hund zurückzukommen, wenn er ruhig
ist und nicht jammert.
:Kann ich mit solchen Übungen anfangen statt o.g. Beispiele wie
latz, auf den Sessel gehen oder ähnliches?
Kannst Du schon. Nur glaube ich, Du hast da gleich einen ziemlichen
Erwartungsdruck. Also ich würde Dir empfehlen erst mal was "just for
fun" zu üben, ein bißchen clicken beim Spazierengehen für Blickkontakt,
mal Touchstick anstubsen, vielleicht mal Sitz und Platz etwas verbessern
und dann mal sehen wie`s klappt. Großen Problemen gehst Du jetzt erst
mal aus dem Weg, bis Du etwas sicherer geworden bist. Der Rest kommt
dann von ganz alleine:-))
Viele Grüße
Klaus