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Was tun bei Schnüffeln=Selbstbelohnung?

geschrieben von Klaus(YCH) 
Was tun bei Schnüffeln=Selbstbelohnung?
01. Februar 1998 17:36

hallo Martin und all die anderen,...

es will noch nicht so recht klappen .... Ich wollte heute mit dem Ajax (jetzt 7 Mon)
das KOMM üben. Im Haus klappts recht gut auch bei variabler Belohnung, so dachte ich mir, versuch's draußen auch zu festigen. Also Hund in's Auto, in die Felder, mit Wurst, Klicker und Gießkanne (Jackpot) bewaffnet in die Wildnis. Dummerweise "ziehen" die Leckerchen draußen überhaupt nicht, schnüffeln ist tausendmal besser als der olle Fleischkäse. FolgeDer Hund kommt überhaupt nicht, null, nada...was ich ihm auch aus der Jackentasche zaubere, nichts ist nur halbso verlockend wie das schnüffeln. Außer der Gießkanne. Wenn ich ihm die aber "aushändige" kann ich das Üben für die nächsten 10 min einstellen, oder ich müßte sie ihm wieder entreißen und daß wäre doch dem Ziel "Belohnung" gegenläufig, oder? Wie kann ich verhindern, daß der Hund sich mit dem Schnüffeln ständig selbst belohnt??? Zudem bemerke ich wie er langsam "Fernweh" bekommt, und Anfängt mit anderen Spaziergängern oder Radfahrern mitzulaufen bzw. hinterherzujagen ohne auf den Mensch zu achten, der da mit der Gießkanne wedelt...Sollte ich den Hund hindern das zu tun(anbinden an eine lange Leine), um auch hier zu verhindern, daß er sich selbst belohnt (fürs weglaufen) und zunächst mit der langen Leine üben? Das sind eben Situationen, wo "0815-Trainer" strafen würden, wie aber verhalte ich mich nun als "Clicker-Beginner"??? (Außer cool bleiben und in den Handschuh beißen!)
Und noch eine Frage, hab ich da was falsch verstanden??? Das Clicken und die Belohnung treten doch IMMER gemeinsam auf, oder? Also, wenn ich variabel belohne heißt das doch, einmal Clicke UND belohne ich und das andere mal tu ich weder das eine noch das andere. Oder Clicke ich IMMER und gebe die Belohnung variabel??? (In der Art ist es jedenfalls auf der Seite von J.Heitmann zu lesen, was mich etwas verwirrt hat.)

Gruß Klaus


02. Februar 1998 16:35

Hallo Klaus,

Du machst das schon richtig. Aber

Im Haus klappts recht gut auch bei variabler Belohnung, so dachte ich mir, versuch's draußen auch zu festigen. Also Hund in's Auto, in die Felder, mit Wurst, Klicker und Gießkanne (Jackpot) bewaffnet in die Wildnis.

Dieser Schritt ist zu groß! Gerade bei einem Hund in der explorativen Phase, hat man wenig Chancen, wenn man ihn frei rennen läßt. Sein genetische Programm verlangt von ihm das Auskundschaften der Umgebung!

Das sind eben Situationen, wo "0815-Trainer" strafen würden, wie aber verhalte ich mich nun als "Clicker-Beginner"??? (Außer cool bleiben und in den Handschuh beißen!)

Du kannst zunächst in einem umzäunten Gelände arbeiten, nachdem er es ausreichend erschnüffelt hat. Du kannst ihn auch an eine lange Leine binden und dann nach gebührender Zeit anfangen mit Üben.
Du kannst zunächst ein ganzes Stück weggehen. So gerne Hunde aktiv woanders hingehen, als wir wollen, so ungern haben sie es, wenn wir uns entfernen.
Du mußt aber darauf achten, daß dein Hund beim Kommen nicht in die Leine rennen kann.
(Bastler können eine Fernsteuerung zum Lösen der Anbindeleine umfunktionieren.)

Noch etwasWenn du auch schon drei Paar Handschuhe zerbissen hast, ohne daß Dein Hund kam, wenn er kommt, freu Dich vorbehaltlos und zeig ihm, daß es ehrlich ist.
Es zahlt sich aus. Ich weiß wovon ich da rede.

Du kannst die Situation auch so aufbauen, daß Du an der interessanten Stelle stehst (Er zeigt es Dir vorher an der Leine an) und das Schnüffeln wird nach dem Kommen zur Belohnung.

Ich bin einmal gespannt, ob du so weiterkommst.

Und noch eine Frage, hab ich da was falsch verstanden??? Das Clicken und die Belohnung treten doch IMMER gemeinsam auf, oder? Also, wenn ich variabel belohne heißt das doch, einmal Clicke UND belohne ich und das andere mal tu ich weder das eine noch das andere.

Genauso ist es.

Oder Clicke ich IMMER und gebe die Belohnung variabel??? (In der Art ist es jedenfalls auf der Seite von J.Heitmann zu lesen, was mich etwas verwirrt hat.)

Bei Clicker-erfahrenen Hunden kommt es vor, daß die Aktivität für sie eine Belohnung wird. Dann clickt man, aber der Hund schaut sich nicht nach einem Leckerle um, sondern macht begierig weiter (z.B. Parcours)
Dazu muß man aber bei jedem Fehler abbrechen und von vorn beginnen.
Nur wer die Regeln kennt, kann einmal eine Ausnahme vom strengen C&B machen. Der Hund zeigt uns an, ob er es richtig versteht.

tschüß Martin & Mirko


05. Februar 1998 22:00

Halli und Wuff.

Das Problem, das Du beschreibst, kenne ich gut. Meine beiden Labrador Mädchen meinten auch, daß schnüffeln und graben viel interessanter ist, als der Clicker.

Ich habe das wie folgt gemacht und habe jetzt den Effekt, daß beide Hunde nur noch ganz selten (bei ner frischen Spur o.ä.) sich auf und davon machen.

1. Geübt habe ich auf dem Platz, da dort alles übersichtlich ist und ich die Hunde (Einzeltraining ist wichtig) auch bewußt mißachten kann, damit sie merken, daß sie etwas falsch gemacht haben.

2. Dann habe ich mir eine 20m lange Leine aus einem Bootsladen besorgt und bin, ohne Freilauf spazieren gegangen. Erst standen sie völlig in der Leine, dann habe ich aber immer, wenn sie sich zufällig mal nach mir umgedreht haben, geclickt und belohnt, dann geclickt, wenn sie auf mich zu kamen und später dann nur noch, wenn Sie fast bei mir waren. Der Effekt ist nun der, daß sie wenn es raus geht, erst mal die Länge der leine ausnutzen, aber am Ende sofort umdrehen und auf mich zu kommen. NAch dem ersten C&B bleiben sie dann in direkter Nähe, damit sie ja nicht versäumen, falls dieses "boring noise" wieder kommt.

3. Beim freien Laufen ist es ähnlich. Der Hund darf nicht auf den Gedanken kommen - "wenn ich weglaufe, kann Herrchen mir sowieso nicht folgen" Also. Jeden erstenAnsatz zu einem Galopp mit einem vervabeln Kommando unterbrechen. Bei mir am besten Platz oder Sitz. Das dämpft den Lauftrieb erheblich. Dann sofort C&B damit der Hund an den Fuß kommt.

4. üben, üben,üben und -na was schon - üben.

Viel Spaß

Heinz


07. Februar 1998 11:35


Hallo Klaus,

Du machst das schon richtig. Aber

Im Haus klappts recht gut auch bei variabler Belohnung, so dachte ich mir, versuch's draußen auch zu festigen. Also Hund in's Auto, in die Felder, mit Wurst, Klicker und Gießkanne (Jackpot) bewaffnet in die Wildnis.

Dieser Schritt ist zu groß! Gerade bei einem Hund in der explorativen Phase, hat man wenig Chancen, wenn man ihn frei rennen läßt. Sein genetische Programm verlangt von ihm das Auskundschaften der Umgebung!

Das sind eben Situationen, wo "0815-Trainer" strafen würden, wie aber verhalte ich mich nun als "Clicker-Beginner"??? (Außer cool bleiben und in den Handschuh beißen!)

Du kannst zunächst in einem umzäunten Gelände arbeiten, nachdem er es ausreichend erschnüffelt hat. Du kannst ihn auch an eine lange Leine binden und dann nach gebührender Zeit anfangen mit Üben.
Du kannst zunächst ein ganzes Stück weggehen. So gerne Hunde aktiv woanders hingehen, als wir wollen, so ungern haben sie es, wenn wir uns entfernen.
Du mußt aber darauf achten, daß dein Hund beim Kommen nicht in die Leine rennen kann.
(Bastler können eine Fernsteuerung zum Lösen der Anbindeleine umfunktionieren.)

Noch etwasWenn du auch schon drei Paar Handschuhe zerbissen hast, ohne daß Dein Hund kam, wenn er kommt, freu Dich vorbehaltlos und zeig ihm, daß es ehrlich ist.
Es zahlt sich aus. Ich weiß wovon ich da rede.

Du kannst die Situation auch so aufbauen, daß Du an der interessanten Stelle stehst (Er zeigt es Dir vorher an der Leine an) und das Schnüffeln wird nach dem Kommen zur Belohnung.

Ich bin einmal gespannt, ob du so weiterkommst.

Und noch eine Frage, hab ich da was falsch verstanden??? Das Clicken und die Belohnung treten doch IMMER gemeinsam auf, oder? Also, wenn ich variabel belohne heißt das doch, einmal Clicke UND belohne ich und das andere mal tu ich weder das eine noch das andere.

Genauso ist es.

Oder Clicke ich IMMER und gebe die Belohnung variabel??? (In der Art ist es jedenfalls auf der Seite von J.Heitmann zu lesen, was mich etwas verwirrt hat.)

Bei Clicker-erfahrenen Hunden kommt es vor, daß die Aktivität für sie eine Belohnung wird. Dann clickt man, aber der Hund schaut sich nicht nach einem Leckerle um, sondern macht begierig weiter (z.B. Parcours)
Dazu muß man aber bei jedem Fehler abbrechen und von vorn beginnen.
Nur wer die Regeln kennt, kann einmal eine Ausnahme vom strengen C&B machen. Der Hund zeigt uns an, ob er es richtig versteht.

tschüß Martin & Mirko
hurra, ich hab leute gefunden die was von clicker-training
verstehen! wenn schon nicht live, dann im net!
arbeite mit meinem hund nur noch mit clicker,
bin völlig begeistert, hab vorher schon über operante
konditionierung und futter gearbeitet, aber mit dem "ding"
klappt das ja viel besser!
grüsse an hund und mensch biela