Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Clickertraining

Modernes, tierfreundliches Training das nicht nur Hund und Herrchen oder Frauchen Spaß macht, sondern darüber hinaus noch sehr viel effektiver ist, wie herkömmliche Trainingsmethoden. Hier ist die Rubrik für Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem Clickertraining.  
Junger Hunde fängt an zu wildern !
17. August 1999 10:10

Hallo Chrissi,

: Ich habe mal gehört, man solle den Hund sofort böse wegschicken,wenn er zurückkommt,
Das ist absolut falsch, Dein Hund denkt dann er wird für das Zurückkehren bestraft! -So wütend Du auch bist, Du mußt ihn freudig begrüßen.

Ich weiß selber, als nichtjagende Besitzerin eines Jagthundes, daß es schwierig ist gegen den Jagttrieb seines Hundes anzugehen. Trotzdem solltest Du Dich ernsthaft darum bemühen. Denn Du kannst Dir sicher vorstellen, welche Schäden Dein Hund anrichten kann, wenn er in blinder Hatz zum Beispiel über eine stark befahrene Straße rennt...!

Das wichtigste ist meiner Meinung nach der Gehorsam, wende Dich doch mal an einen Hundesport Verein. Dort "schlägst Du zwei Fliegen mit einer Klappe": Dein Hund wird gefordert und er lernt die Unterordnung.

Gruß Birgit





10. September 1999 10:27

: Hi Marion:


: Wenn Du Bingo wirklich mal mit gewildertem erwischt, knall es ihm um die Ohren

Damit lernt Bingo nur, daß er nicht an totem Wild herummachen darf. Wenn man ihm das Jagen an sich verbieten will, dann muß man ihn in der jeweiligen Aktion erwischen. Späte Strafen für ein für den Hund längst vergangenes Ereignis sind sinnlos. Anderes Beispiel: Du erwischst Deinen Hund dabei, wie er auf dem Teppich liegend genüßlich ein vom Tisch geklautes Brötchen verspeist und strafst ihn. Jetzt weiß der Hund, daß er Brötchen nicht auf dem Teppich fressen darf. Wenn Du ihm das Klauen an sich verleiden willst, dann mußt Du ihn inflagranti erwischen, d.h. während er sich das Brötchen vom Tisch zieht.

Das mit dem Wild um die Ohren hauen hält sich hartnäckig in Jäger- und Hundlerkreisen, ist aber Blödsinn.

Mir wurde mal geraten, ich solle Wonda in die Nase beißen, als sie sich einen Hasen schnappte. Bis ich bei ihr war hätte diese Strafe aber nur bedeutet: Du darfst nicht an toten Hasen schnuppern. Von mir aus kann sie so lange an toten Hasen schnuppern wie sie will, nur jagen darf sie sie nicht. Ich hätte sie also während des Hetzens in die Nase beißen müssen - aber das schafft ja wohl kein Mensch. Also ist es effektiv, den Hund auf das Abbruchkommando "Nein" zu trainieren und ihm ansonsten das Jagen so unangenehm wie möglich zu machen, z.B. mit der Wasserdusche am Halsband, dem Master Plus.

Tschüß von Franziska und Wonda

15. September 1999 19:15

Hi Wonda

: : Wenn Du Bingo wirklich mal mit gewildertem erwischt, knall es ihm um die Ohren
: Damit lernt Bingo nur, daß er nicht an totem Wild herummachen darf.

Wenn ich einen Hund mit Beute erwische ist die Sache ja noch recht frisch
und ich denke, daß er die Belohnung nicht auch noch genießen sollte.
Als ich meinen Kangal mit der dritten unserer Tauben erwischte, bin ich
"ausgerastet" (mensch ist ja auch nur ein Hund) und hab sie ihm im Wort-
sinn um die Ohren gehauen. Seitdem (einige Wochen)ist echt Ruhe, bis auf ein paar eher
halbherzige Reflexsprünge nach davonflatternden Tauben. Vielleicht hat er
ja auch gelernt, daß tote Tauben weh tun können. Du hast sicher recht, daß
eine Strafe nach längerer Zeit nix bringt, aber ich glaube so augenblicks-
fixiert sind unsere Hunde nicht, daß sie den Zusammenhang zwischen Beute
und Beutemachen nicht herstellen können. Sonst könnte man einem Hund
auch niemals 'Bleib' beibringen, weil er ja immer für den Abbruch der Übung
belohnt wird.

: Also ist es effektiv, den Hund auf das Abbruchkommando "Nein" zu
trainieren und ihm ansonsten das Jagen so unangenehm wie möglich zu
machen, z.B. mit der Wasserdusche am Halsband, dem Master Plus.

Funktioniert aber auch nur, wenn man den Hund beim Hetzen sieht, in den
meisten Fällen ist es aber wohl eher so, daß man merkt "Hund weg -
au weia", geht ihn suchen und erwischt ihn nach der Tat - mit der
frischen (!!!) Beute. Hier halte ich eine Strafe noch für "zeitgerecht".
Zumindest kann man die Positivverstärkung "Beute" abschwächen.

Grüße von Marion und Rudel



15. September 1999 20:59

Hallo Marion!

: Als ich meinen Kangal mit der dritten unserer Tauben erwischte, bin ich "ausgerastet" (mensch ist ja auch nur ein Hund) und hab sie ihm im Wortsinn um die Ohren gehauen. Seitdem (einige Wochen)ist echt Ruhe, bis auf ein paar eher halbherzige Reflexsprünge nach davonflatternden Tauben. Vielleicht hat er ja auch gelernt, daß tote Tauben weh tun können.

Heute habe ich eine Frau getroffen, die mir auch erzählte, daß sie ihrem Hund den ersten gerissenen Hasen "dermaßen um die Ohren gehauen hat", und seitdem ist auch Ruhe. Er schaut nur noch hin, wenn der Hase neben ihm aufspringt, aber nachrennen tut er nicht. Da sind mir natürlich dann auch meine Zweifel gekommen und ich dachte klammheimlich, daß ich es auch machen werde, wenn Wonda nochmal einen erwischen sollte. Bin da jetzt etwas unschlüssig, vielleicht hat ja noch jemand die Erfahrung gemacht.

: Funktioniert aber auch nur, wenn man den Hund beim Hetzen sieht, in den
: meisten Fällen ist es aber wohl eher so, daß man merkt "Hund weg -
: au weia", geht ihn suchen und erwischt ihn nach der Tat - mit der
: frischen (!!!) Beute.

Also ehrlich gesagt habe ich meinen Hund immer so weit im Auge, daß ich genau sehen kann, wenn er etwas sichtet. Und sollte Wonda doch mal hinter mir etwas gesehen haben und sprintet los, dann merke ich das auch, bevor sie weg ist. Ich habe übrigens gemerkt, daß es wirklich sehr wichtig ist, wie entschlossen der Hundeführer ist. Ich war wegen unserer Fehlschläge ja schon richtig ängstlich draußen und meine Unsicherheit war natürlich ein Signal an Wonda, daß sie nun entscheidet, ob sie jagt oder nicht. Bei meinem Mann wagt sie es nicht im Traum, weil er viel schneller sein "Nein" durchsetzt. Bei ihm schielt sie nur nach Katzen und stiert auch nur ein bißchen in die Ferne. Kaum zischt er oder ruft ein strenges Hey, schon tut sie desinteressiert und sucht seine Nähe. Andererseits gibt er auch zu, daß ich ja durch meine vielen Touren mit dem Hund auch viel öfter in heikle Situationen kommen kann als er.

Ich habe mich heute zum ersten Mal so richtig ermahnt, nicht immer das Schlimmste zu befürchten, sondern locker mit Wonda spazieren zu gehen und siehe da, meine Gelassenheit hat sich auf Wonda übertragen, wir hatten einen wunderschönen Spaziergang mit sehr lustigen Clickerübungen. Ich war richtig glücklich, als ich wieder nach Hause kam. Mein kleiner "Rettungsanker" ist eine Mini-Baumelkette, die ich Wonda ans Halsband hänge. Damit kann ich mir einreden, sie glaube, sie wäre noch an der Leine und das macht mich sicher. Ich hätte nie gedacht, mal so eine unsichere Hundeführerein zu sein, aber ich bin eine Perfektionistin und die Hasen-Rückschläge haben mich wohl mehr aus der Bahn geworfen, als mir lieb war.

Tschüß, schöne Grüße von
Franziska und Wonda

08. November 1999 19:58

Hallo Franziska und Wonda

Was ist eine Wasserdusche am Halsband,der Master Plus??
:
Ich hoffe auf eine Erklärung

Grüsse



09. November 1999 22:48

: Hallo Silvia!

Das MasterPlus ist ein kleines Kästchen an einem Halsband + Fernbedienung. In das Kästchen wird mit einer Patrone flüssiger Stickstoff gepreßt. Ich verfahre mit dem "MP" wie folgt:

Der Hund trägt das MP schon einige Tage "nur so", damit er das Halsband "vergißt" und es ganz normal zu seinem Leben gehört. Wenn wir nun damit arbeiten, z.B. beim Jagen, dann bekommt der Hund, wenn er Wild fixiert, noch eine WArnung über meine Stimme, "Nein" oder was auch immer der Hund als Abbruchkommando kennenlernen soll. Jagt er nun doch los, dann drücke ich auf die Fernbedienung und der Hund bekommt einen eiskalten "Wasserstrahl" mit hohem Druck unters Kinn, was ihn (hoffentlich) sein Verhalten abbrechen läßt. Wenn es funktioniert, dann sind die Hund völlig konsterniert und verunsichert. In diese Lücke muß der Hundehalter dann springen und den Hund zu sich rufen und aus der Verunsicherung holen. Der Hund lernt nun, die Warnung Mit "Nein" zu respektieren und das nächste Mal das Jagen zu lassen.

Soweit die Theorie. DAs MP funktioniert gut, WENN:
Die Entfernung zum Hund nicht allzu groß ist, maximal 30Meter, auch wenn in der Gebrauchsanleitung 100 Meter steht, was aber ein Witz ist.

WENN: Der Hund sich auch beeindrucken läßt. Bloch erzählte von zwei Huskies, einer neun Monate, einer 18 Monate. Der junge war perplex, der ältere rannte dem WAsser am Hals regelrecht davon und kam fröhich grinsend mit leerem MP nach zehn Minuten wieder.

WENN: DAs MP nicht mal wieder Sende-/bzw. Empfangsstörungen hat. Die Technik ist einfach noch nicht ausgereift. Ich habe bereits das fünfte Austauschgerät, auch andere Hundeschulen tauschen regelmäßig aus. Für die Firma wäre es im Endeffekt billiger, gleich eine anständige Qualität herzustellen, aber das haben die wohl noch nicht kapiert.

Ich habe das MP auch mal hergenommen, weil ein Pflegehund in einer Tour gebellt und gejault hat und mich außerdem beim Fahrradfahren permanent in die Füße gebissen hat (Entlebucher, der mich für eine Kuh hielt und treiben wollte - bitte keine hämischen Grinser!) Auf die kurze Entfernung hat es super funktioniert und das ist auch der einzige Grund, weshalb ich es behalte und nicht endgültig zurückgebe.

Leider hat es bei vielen Hunden auch einen Gewöhnungseffekt und Hunde, die bereits heftig wildern, ist es ziemlich egal, ob da was an ihrem Hals kalt herumsprüht oder nicht, das Jagen motiviert mehr als daß das MP abschreckt.

Soweit alles klar?

Schöne Grüße von Franziska, Wonda und Chili, die nun endgültig zu unserem Rudel dazugehört.