Moin moin,
ich glaube "Mein Hund tut nichts" oder "mein Hund bietet von sich aus nichs an" sind wohl die häufigsten Probleme die am Anfang des Clickerns stehen, besonders wenn es sich um Crossover Hunde handelt die erst noch lernen müssen das sie nicht auf ein Kommande zuwarten haben, sondern selber kreativ werden sollen.
Ähnliche Probleme hatte ich mit meiner 5jährigen unsicheren TH Hündin auch.
Konditionieren auf den Clicker war einfach, aber dann kam lange nichts.
Sie starrte mich Minutenlang an und wartete um dann gefrustet aufs Sofa zuverschwinden.
Verzweifelt laß ich mir alle möglichen Tips und Tricks auf diversen HPs durch und alles klang so einfach.
Kleinsten Ansatz clickern, nicht die Geduld verlieren .. etc .. aber wo war der kleinste Ansatz wenn mich mein Hund 10 Minuten bewegungslos hypnotisierte und dann verschwand???
Erstmal hab ich dann Clickern als "nette Idee aber wohl nichts für jeden" zu den Akten gelegt.
Aber ich wurde den Gedanken nicht los das es doch möglich sein sollte einem eigentlich sehr cleveren und lernbegierigem Hund das Clicker Prinzip klar zumachen.
Ich habe dann angefangen mit Männchenmachen mit leichtem Locken, also nicht Leckerlie in die Höhe sonder nur die Hand und Lena wollte schaun ob da was drin ist. C+B. Dann Hand langsam aber sicher als Handzeichen weggenommen und sie machte trotzdem Männchen (dauerte länger als es hier klingt), C+B.. so näherten wir uns langsam aber sicher der gewünschten Aktion die sie dann auch ohne Handzeichen etc machte.
Der erste Schritt war geschafft ... sie hatte begriffen das sie was tun muß damit es Clickt.
Nun war der nächste Schritt dran. Immer wenn ich den Clicker hervorholte machte sie Sitz, Platz und Männchen und wenn es dann nichts gab verschwand sie wieder.... Ausprobieren? Fehlanzeige.
Geduldig wurde trotzdem weiter gemacht und irgendwann legte sie sich nach ihrer "Guck mal was ich alles kann" Aktion abwartens vor mich. Click! (Wurde dann später zu "Toter Hund"
...Ab da schien das Eis gebrochen und wenn sie mit dem bereits erlernten nicht zum Erfolg kommt dann bietet sie auf einmal Variationen an. Pfote geben bringt nichts? Dann sieht man es förmlich in ihrem Köpfchen arbeiten und sie winkt mit der Pfote demonstrativ rum, "tot" auf der Seite liegen führt nicht zum Erfolg? Und was wenn ich mich ganz auf den Rücken drehe.... etc..
Interaktion mit anderen Gegenständen haben wir noch wenig Erfolg mit (sie müßte mich ja aus den Augen lassen *g*) und ich habe mir auch abgewöhnen müssen mir zuüberlegen was ich Lena als nächstes beibringen möchte, ich arbeite eben mit dem was sie anbietet und forme das dann in einer gewünschte Richtung.
Lena ist jetzt 1 Jahr bei mir, etwa 6 Monate davon clickern wir "richtig" und mit viel Spaß. (Hin und wieder will sie sogar nur Fressen wenn vorher geclickert wird, auch wenn die ihr normales Trofu als Leckerlie bekommt)
Also ich finde es nicht schlimm wenn man in der Anfangszeit mal den Animateur macht, solange es beim Animieren bleibt und nicht direkt wieder zum klassischen Kommando geben wird. Einige Hunde brauchen wohl diesen Zwischenschritt um auf den richtigen Weg zufinden.
Grüße
Sandra und Lena