Hallo Marcel,
Du hast das genau richtig erkannt, streicheln und "beruhigend" auf den Hund einreden ist im Grunde genau das falsche in dem Moment wenn der Hund sich so ängstlich verhält. Sowohl Du als auch die TÄ/ Helferin, solltet lieber ganz ruhig vor Euch hinarbeiten oder Euch entspannt "über den Kopf des Hundes hinweg" unterhalten, das wäre eine Maßnahme die Situation für den Hund weniger furchteinflößend und furchtbestärkend zu machen.
Wohnst Du in der Nähe der Tierarztpraxis? Wenn ja, dann könntest Du mit der TÄ vielleicht absprechen, daß Du ab jetzt mehrmals pro Woche einfach mal kurz vorbeikommst, Deine Hündin dort fütterst und von der TÄ und Helferin füttern läßt (wenn sie entspannt genug ist um dort zu fressen auf dem Behandlungstisch, sonst erstmal daneben und überall sonst in der Praxis) ohne daß zunächst irgendjemand sie auch nur festhält oder sonstwie einengt. Dann könnt Ihr Euch langsam zu "Behandlungssimulationen" vorarbeiten, die völlig schmerzlos sind und die Hündin für angsfreies Verhalten belohnen usw.
Wärend sie sich auf dem Behandlungstisch bei einer nötigen Behandlung so ängstlich verhält solltest Du nicht clicken, sie würde höchstwahrscheinlich auch das als Belohnung für die Angst empfinden, nicht fürs "Durchhalten" o.ä.. Solange sie sich innerhalb der Praxis völlig entspannt verhält kannst Du das ruhig mit C+B belohnen.
Ist ist leider ganz normal, daß ein negatives Erlebnis ausreicht um eine langandauernde Angst vor einer Situation entstehen zu lassen. Dieser Mechanismus ist in der Natur ja auch oft überlebenswichtig. Es ist aber durchaus möglich, an dieser Angst zu arbeiten, wenn Deine TÄ da mitmacht (sollte sie tun). Ob es zu schaffen ist, daß Deine Hündin auf dem Behandlungstisch jemals wieder so entspannt ist wie vor der schmerzhaften Behandlung ist zwar fraglich, die Angst etwas tzu reduzieren könnt Ihr aber bestimmt schaffen.
Viele Grüße, Marina.