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Können Hunde clickerbezogen lernen?

geschrieben von Eveline(YCH) 
Können Hunde clickerbezogen lernen?
23. Juni 2003 19:03

Hallo

Das Hunde menschenbezogen lernen können, weiss ich, ich habe das auch selber erfahren. Nun meine Frage: Können Hunde auch clickerbezogen lernen? Also dass sie wissen: Wenn dieser Clicker clickt, dann ist das was anderes?!

Warum ich diese Frage stelle? Nun, es ist so, dass ich mit meiner Pflegehündin nun schon seit ca. 1 Jahr clickere und sie super darauf anspricht, sie ist regelrecht aufgeblüht. Nun hat der Besitzer auch einen Clicker gekauft und will damit evt. beginnen.
Nun, da er eher der "Leinenrucker"-Typ ist, habe ich Angst, dass er mir den Clickereffekt zerstört.
Was, wenn er z.B. immer erst Clickt, wenn der Hund die Übung bereits beendet hat? Oder was, wenn er immer zuerst noch rasch mit der Leine zupft und dann belohnt? Ich glaube kaum, dass er weiss, was shapen usw. ist und ich kann es ihm auch nicht erklären, weil er ja weiss wie es geht (er lässt sich logischerweise nicht gerne was von einer 18-jährigen erklären...).
Ich habe also Angst, dass er den Click-Effekt zerstört, indem er eben evt. einige Negativ-Verknüpfungen entstehen lässt.
Was denkt ihr? Ist das möglich? Und: Kann die Hündin evt. zwischen den Clicks unterscheiden? Also mein Clicker bleibt wie vorher, es ist dann nur der andere, der "komisch" clickt? Oder geht es dann sogar wieder ins Personenbezogene, also dass die Hündin automatisch merkt, dass der Clicker bei den verschiedenen Personen verschiedene Bedeutungen hat?

Ist kompliziert, um es zu erklären, hoffe ihr versteht was ich meine und sonst fragt ruhig nach, ich bin so froh um eure Mutmassungen oder sogar Erfahrungen!
Liebe Grüsse
Eveline



24. Juni 2003 06:03

Hi Eveline,

Wenn man den Clicker schon lange verwendet hat, ist er für den Hund auch ein 'Sicherheitssignal' geworden. 'Alles in Ordnung: jetzt lernen wir positiv und das macht SPASS!'

Wenn nun in anderer Umgebung (?) ein anderer Mensch ein ähnliches Geräusch verwendet, wird das anfänglich ebenfalls so wirken. Dann wird es DORT so wirken, wie dieser 'Shaper' es sich verdient.

In der gewohnten Umgebung bei Dir wird - mit vielleicht anfänglicher minimaler Verunsicherung - der Hund mit erleichtertem Seuzen zur Kenntniss nehmen: im Westen nichts Neues, alles so fein, wie gewohnt.

Und wieder wird ein weiterer Clicker (der neue) ganz rasch in der Schublade verschwinden.

Diplomatie im Benutzen des Clickers an allen Fronten wäre m.M. nach jetzt angesagt: leichte fröhliche Übungen für die Hündin, damit sie merkt: hier geht ja alles wie gewohnt weiter, es ist der ANDERE Clicker in der anderen Hand, worauf man sich weniger verlassen kann.
Und kein Vorführen davon, damit der Mensch am anderen Ende der Leine/des Hundes nicht noch zusätzlichen Frust schiebt... nicht wohl möglich dann die gleichen Übungen versucht und vermurkst. Ärger wird sonst allzu leicht am Vierbeiner ausgelassen.

Und: clicker magic: vielleicht lernt er es ja! Vielleicht begreift er seinen Hund dann besser! Vielleicht klappt ja alles bestens!
Wenn ein Mensch das Clickern von Grund auf selber erfinden will: das, was ihm dabei allenfalls helfen kann, ist ein bereits Clicker-erfahrener Hund, der aus wenigen Clicks bereits viel Information holen kann! Mit dem geht das ja bekanntermassen soleicht, wie sonst kaum - ein 'echter' cross over Hund gibt einem da schon viel mehr zum Auflösen (und es kann sein, das sie in der Situation mit Herrchen eben ein solcher ist und bleibt) trotz Anblick des Clickers wird sie dann u.U. wenig erkennbare Bewegungsinitativen bringen - und dann wird der Clicker.... s.o.

Mach Dir keine Sorgen und clicker munter weiter! Clickertraining ist schon auch 'personenbezogen'! Der Hund kann sehr gut unterscheiden, ob der Click in der bestimmten Hand jetzt gut verständliche Infos bringt oder eben nicht - hast Du mal mit Martin gearbeitet? Alle Hunde schaun hoffnungsvoll auf den Meister: da kommt Info pur! strahlen ihre Augen!

toitoi für den Hund! Möge die Übung gelingen!
Wiebke

www.hunde-erziehung.at