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Frage zu Ansteckungsgefahr

geschrieben von Kerstin Hk(YCH) 
Frage zu Ansteckungsgefahr
14. August 2003 11:59

Hallo,

beim Lesen hier im Forum habe ich manchmal den Eindruck, dass Hunde die empfindlichsten Lebewesen auf Erden sind;-)

So ein paar Beispiele, die mir aufgefallen sind:

- Diskussionen, ob und ab wann Besucher zu Welpen dürfen
- fremder Hund im Haushalt des Züchters? Um Gottes willen - was der alles an Infektionen einschleppen könnte! (egal, ob gerade Welpen da sind oder nicht).
- soll eine gedeckte Hündin in Wasser dürfen? Nein, blos nicht - viel zu gefährlich wegen möglicher Infektionsgefahr (was ist dann erst mit einer eindeutig schwangeren Hündin? Darf die überhhaupt noch aus dem Haus? [okay, das war jetzt übertrieben ausgedrückt, bitte nicht so ernst nehmen])

Ich frage mich da, ob das alles verhältnismässig ist? Schon klar: ganz Unrecht haben die Befürworter größtmöglicher Vorsicht nicht. Es ist sicher unschön, einen Wurf Welpen an Durchfall leiden zu sehen, evtl. kann das für die Kleinen sogar gefährlich statt nur unangenehm sein.
Und es gibt eben wirklich Krankheiten, die böse enden können und das will keiner seinem Hund/seinen Hunden zumuten.

Aber ich frage mich, wie gross das Risiko tatsächlich ist? Sind Hunde, insbesondere Welpen, um so vieles empfindlicher als z.B. Menschenbabies?

Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen. Nur mal so als Beispiel: ein Kind fängt sich im Kindergarten einen bösen Grippevirus ein, unter dieser Grippe leidet es wirklich schlimm, womöglich gibt es noch Komplikationen, es verschlimmert sich zu einer Lungenentzündung, das Kinmd muss ins Krankenhaus.
Schlimme Vorstellung - und doch passiert es jeden Winter tausendfach. Und was tut Muttern nachdem alles glücklich überstanden ist? Sie schickt ihr Kind wieder hin in den Kiga, und das kleinere Geschwister gleich mit.
Oder nächstes Beispiel, diesmal ein persönliches: ich erwarte in den nächsten Tagen mein drittes Kind. Trotzdem habe ich die letzen Wochen fast ausschliesslich beim Schwimmen verbracht (weil man es sonst eh nirgens mehr aushält vor Hitze). Ein Restrisiko bleibt, das ist mir klar.
Aber: warum sollte ich mit meiner hypotethischen Hündin vorsichtiger sein als mit meiner eigenen Schwangerschaft?
Oder wenn das Wurm dann erst mal da ist: vom ersten Tag an werden sich die Besucher die Klinke in die Hand geben, um das neue Baby zu bewundern. Das war schon bei den ersten Beiden so. Und jeder durfte sie haben und halten und knuddeln. Auch hier wieder: ein Infektionsrisiko ist niemals völlig auszuschliessen.
Trotzdem habe ich noch von keinen Müttern gehört, die sich nicht über Besucher gefreut haben, und ich kenne nur Wenige, die es nicht möchten, dass man ihre Babies anfasst.

Warum sind Hundebesitzer/-züchter so viel "pingeliger"? Wo bleibt denn da die Verhältnismässigkeit?
Oder ist es wirklich so, dass Hundebabies anfälliger sind als Menschenbabies? Ist das Ansteckungsrisiko bei Welpen wirklich so viel höher?

Fragende Grüsse,
Kerstin Hk








14. August 2003 12:53

Super Text

Danke dafür

14. August 2003 13:34


ein Kind fängt sich im Kindergarten einen bösen Grippevirus ein, unter dieser Grippe leidet es wirklich schlimm, womöglich gibt es noch Komplikationen, es verschlimmert sich zu einer Lungenentzündung, das Kinmd muss ins Krankenhaus.
: Schlimme Vorstellung - und doch passiert es jeden Winter tausendfach. Und was tut Muttern nachdem alles glücklich überstanden ist? Sie schickt ihr Kind wieder hin in den Kiga, und das kleinere Geschwister gleich mit.

Hallo

nun hat ein Züchter aber nicht nur ein Welpe der evtl. an den Tropf gehängt werden muß, Tag und Nacht, sondern gleich 10 Welpen !!!!! Da kannst Du Dir entweder zuhause ein Lazaret einrichten oder Dich dumm und dämlich beim Tierarzt zahlen.

Was glaubst Du was Dir Deine Welpeninteressenten erzählen, wenn sie kommen und der Wurf totkrank aussieht, am Tropf etc. ...
Die Leute wollen einen gesunden Welpen und springen Dir evtl. ab wenn Du erzählst, 2 sind schon an Parvo eingegangen und bei den restlichen 8 muß man abwarten ob sie es überleben !

Ebenso kann es sich hierbei um einen eingeschleppten Zwingerhusten handeln, die interessenten sind nicht begeistert, wenn alle Welpen in einer Tour husten. Man kann sie erst Wochen später abgeben, wenn sie wieder gesund sind.

Hartnäckige Darmgrippe bei einem 10er Wurf alle täglich mehrmals mit Medikamenten versorgen, Diätfutter kochen, Tierarztbesuche. Das wird teuer.

Grüße
Cleo



15. August 2003 06:33

: Super Text
:
: Danke dafür

dem schließe ich mich an. Eine gesunde, sorgfältige Zucht, die jedoch nicht einen "Sagrotan-Wahn" hat, bei der es stets offen mit viel Besuch zugeht, verkraftet Besucher, fremde Hunde...
tagtäglich kommen alle Hunde sowie die Mutterhündin mit allen möglichen Keimen in Kontakt, das stärkt das Immunsystem; und bekanntermaßen hat ja die Kolostralmilch der Mutterhündin enorme Schutzwirkung.
Parvo-Viren schwirren nicht um jede Hausecke und Zwingerhusten tritt meist auch nur epedemiemäßig auf, was man schnell erfährt

Brigitte



15. August 2003 10:10

Hallo Kerstin,

wie begeistert würdest Du reagieren, wenn Dein neugeborenes Kind die Symptome einer akuten infektiösen Gastroenteritis zeigt (Haupttodesursache bei Kindern unter 4 Jahren) und Du am nächsten Tag per Zufall erfährst, daß sich das Besucherkind vom Vortag schon auf der Heimfahrt die Seele auf dem Leib gekotzt hat?

Sicher wäre es wünschenswert, wenn das Immunsystem von Welpen auch mit Schreckgespensten, wie Parvoviren o.ä. fertigwerden könnte und manchmal tut es das wohl auch, wenn man manchen Aussagen Glauben schenken darf, aber in den meisten Fällen eben nicht.

Haben die Welpen mit dem etwas schwächeren Immunsystem (baut sich ja erst noch auf)keine Existenzberechtigung? Also ich spiele nur ungern russisches Roulett und bete zu Gott, daß ich vom Welpensterben verschont bleibe. Ich gehe mit der Gesundheit und dem Leben meiner Hunde ebenso wenig leichtfertig um, wie bei meinem Kind.

Junges Leben ist so zart und gefährdet, wobei ich nicht denke, daß Tierkinder ein höheres Risiko als Menschenkinder haben, aber es liegt in unserer Verantwortung dieses Leben zu schützen. Manchmal braucht man dazu eben auch den Rat anderer und Tierhalter-züchter haben weniger Ansprechpartner wie Mütter (wie oft hast Du Dich schon mit anderen Mamis ausgetauscht, sind deswegen Deine Kinder anfälliger als andere? - hierfür gibt ein solches Forum Gelegenheit und eben auch Transparenz, sonst wäre Dir wohl nie aufgefallen, mit welchen "Sorgen" sich die Züchter plagen.

Früher hat man einem Volksstamm nachgesagt, daß er seine Neugeborenen ins eiskalte Wasser schmeiße - natürliche Selektion nannte man das...
Wie Du unschwer feststellen konntest, gehöre ich nicht zu dieser Sektion.

Nichts für ungut!

LG Ines

15. August 2003 13:25

Hallo Ines,


: wie begeistert würdest Du reagieren, wenn Dein neugeborenes Kind die Symptome einer akuten infektiösen Gastroenteritis zeigt (Haupttodesursache bei Kindern unter 4 Jahren) und Du am nächsten Tag per Zufall erfährst, daß sich das Besucherkind vom Vortag schon auf der Heimfahrt die Seele auf dem Leib gekotzt hat?


Leider voll am Thema vorbei. Ich bestreite ja gar nicht, dass es im normalen täglichen Leben Risiken gibt (schrieb ich ja auch in meinem ersten Posting) und dass Infektionsgefahren für so kleine Lebewesen - egal ob Hund oder Kind - bestehen.

Nur denke ich, dass man sich und seine Hunde nicht vor allen Risiken, die das Leben so beinhaltet, schützen kann und vor allem auch nicht sollte. Denn wenn man den Schutzgedanken konsekuent durchspielt, müsste man sich den Rest seines Lebens im Haus verbarrikadieren (und selbst da ist es noch gefährlich).

So weit geht natürlich keiner. Meine Kernfrage war eigentlich die, ob es einen objektiven Grund dafür gibt, Welpen besser/konsequenter vor Ansteckungen zu schützen als z.B. menschliche Babies. Könnte ja sein, dass Tierbabies wirklich so viel anfälliger sind. Kann ich mir zwar nicht vorstellen, bin aber auch kein Züchter und frage deswegen hier nach.



: Haben die Welpen mit dem etwas schwächeren Immunsystem (baut sich ja erst noch auf)keine Existenzberechtigung?

Is m.E. wieder ein ganz anderes (und schwieriges) Thema.


:Also ich spiele nur ungern russisches Roulett und bete zu Gott, daß ich vom Welpensterben verschont bleibe. Ich gehe mit der Gesundheit und dem Leben meiner Hunde ebenso wenig leichtfertig um, wie bei meinem Kind.

Eben, da haben wir es: spielt jemand, der Besucher zu den Welpen lässt, gleich russisches Roulette? Oder gehört Besuch nicht zum ganz normalen Leben dazu, auch bei den ganz Kleinen?


:... wobei ich nicht denke, daß Tierkinder ein höheres Risiko als Menschenkinder haben, aber es liegt in unserer Verantwortung dieses Leben zu schützen.

Jawohl, sehe ich genauso. Aber wenn Tierkinder kein höheres Risiko haben, warum soll dann der "Schutzwall" höher gebaut werden als bei Menschen (sprich: keine Besucher, bei Schwangerschaft nicht ins Wasser, etc.)?

Manchmal braucht man dazu eben auch den Rat anderer und Tierhalter-züchter haben weniger Ansprechpartner wie Mütter (wie oft hast Du Dich schon mit anderen Mamis ausgetauscht, sind deswegen Deine Kinder anfälliger als andere? - hierfür gibt ein solches Forum Gelegenheit und eben auch Transparenz, sonst wäre Dir wohl nie aufgefallen, mit welchen "Sorgen" sich die Züchter plagen.

Yupp, da hast du recht. Denn genau deswegen sind mir die Gedanken nach Schutz/übertriebenem Schutz doch gekommen.


:
: Früher hat man einem Volksstamm nachgesagt, daß er seine Neugeborenen ins eiskalte Wasser schmeiße - natürliche Selektion nannte man das...
: Wie Du unschwer feststellen konntest, gehöre ich nicht zu dieser Sektion.

Nee, ich gewiss auch nicht. Aber trotzdem bleibt für mich die Frage nach der Verhältnismässigkeit (was ist sinnvoll? Wo fängt übertriebene Betüdelei an?).


:
: Nichts für ungut!

Dito!

Viele Grüsse,
Kerstin Hk