Hey Andrea,
nimm es nicht zu ernst und vor allem nicht persönlich! Hier gibt es Leute, die sich sehr intensiv mit der Zucht beschäftigen und damit sicherlich sehr gewissenhaft umgehen, sie übersehen dabei, dass es viele gibt, die dieses nicht tun und somit den Ruf der renommierten Züchter schädigen. Tägliche Beispiele sind auch mir als Hundeschule bekannt, heißt, wenn man nicht gerade eine Professur in Ahnenforschung gemacht hat, kann man sehr schnell auf die Nase fallen, weil man etwas übersehen hat oder man ist wirklich unschuldig, weil beispielsweise eine Krankheit zu dem Zeitpunkt noch nicht bekannt war oder auch nicht Zuchtbestimmung war oder, oder, oder. Eine 100 %ige Gewähr gibt es leider nicht! Man kann auch nur in die Zuchtbestimmungen die Krankheiten aufnehmen, die in dieser Rasse am häufigsten auftreten, ansonsten wäre die Untersuchung für einen Hund an allen Hundekrankheiten, die es gibt, eine Farce.
Andererseits bin ich sicherlich nicht gegen Mischlinge, da ich selber zwei besitze, aber ich bin schon gegen Zufallsverpaarungen, von denen noch nicht einmal die Grundvoraussetzungen vom gesundheitlichen Aspekt her bekannt sind und vor allem von Hunden, die vom Kopf her nicht zusammen passen.
Es gibt genügend kranke Hunde, es gibt genügend problematische Hunde und wenn jemand gedenkt, Hunde zu verpaaren, dann bitte nach bestem Wissen und Gewissen (und dieses sollte auch vom gesundheitlichen Aspekt belegt sein, so viel Zeit MUSS sein und das sollte es einem auch kostenmässig wert sein!) und nicht "einfach nur so" oder "weil die Hündin mal belegt werden soll" (was wirklich ein alter Zopf ist).
Ich selber halte die Vermehrung oder Verpaarung oder wie man es nennen mag mit Hunden, die gesund und wesensfest sind, noch nicht einmal für verkehrt, aber ich würde beispielsweise keinen Labbi mit einem Hovi verpaaren, heißt, sie sollten vom Verwendungszweck her zusammenpassen.
Und seien wir mal ehrlich, wer benötigt heute schon einen Hund nach seinem Verwendungszweck? Punkt 1 ist die Gesundheit, Punkt 2 das Wesen und darauf kommt es an, denn die meisten Hunde werden als Familienhunde gehalten, die natürlich eine Beschäftigung benötigen, wenn auch nicht mehr die nach ihren ehemaligen Verwendungszweck.
Rassehunde landen seltener im Tierheim, das ist richtig, aber sie werden auch oft abgegeben, ich denke, das ist weniger eine Sache der Herkunft sondern eine Sache der Wegwerfgesellschaft. Von der "Feilscherei" eines Rassehundes an den Meistbietenden (natürlich nicht an denjenigen, der dem Hund ein besseres Zuhause bietet) kann ich auch so einiges berichten! Diesen bringt man nicht ins Tierheim, denn dafür gibts ja nix, kann man also im Grunde genommen sicherlich nicht an "Tierheiminsassen" ausmachen, sondern daran, in der wievielten Hand der einzelne Hund bis jetzt gelandet ist.
Sicherlich gibt es sehr viele kranke Rassehunde, wozu die Vermehrerstationen natürlich ihriges dazu beitragen, denn von kaum einem Hund ist die Herkunft von Aug zu Aug bekannt. Dazu müsste man Nähreres wissen. Aber auch bei den Zuchtverbänden gibt es A) schwarze Schafe und
keine 100 Prozent-Garantien auf Gesundheit, die kann es auch nicht geben!
Das heißt, jeder sollte seine Entscheidung selber treffen, sich vorzeitig informieren und so viele Fragen wie möglich stellen, sich die Elterntiere anschauen, sich die Untersuchungsergebnisse und Ahnentafeln anschauen und versuchen, nachzuvollziehen, ob es sich auch wirklich um DIE Elterntiere handelt und die Aufzuchtbedingungen, dann wird man auf dem richtigen Weg sein, den richtigen Vierbeiner zu finden, an dem man viel Freude haben wird.
Viele Grüße
Bianca