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Hundezucht & Hundeaufzucht

Hundezucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Läufigkeit, Trächtigkeit, die richtige Wahl des Zuchtrüden, all das sind Fragen, die sich dabei stellen. Erfahrene Hundezüchter geben gerne Auskunft und verfügen über das notwendige Wissen rund um das Thema Hundezucht und Welpenaufzucht.  
Erster Besuch bei Welpen
19. Mai 2003 20:07

Hallo Antje, ich bin ganz Deiner Meinung.

Entscheidend dafür, dass Welpen sich in den ersten Wochen etwas einfangen ist, die Immunabwehr der Mutter, d.h. was die Welpen über die Kolostralmilch mitbekommen. Zur Stärkung der Immunabwehr der Mutter kann man diverses tun. Z.B. die Mutterhündin bis zuletzt auf möglichst abwechselndem Gelände mit verschiedenstem Hundekontakt Gassi zu führen, so dass sie die gegen div. Bakterienwelten und ggf. auch Viren bereits Antikörper bildet. Je isolierter die Haltung, (was leider in vielen Zuchten der Fall ist), d.h. Hunde kommen außer in den eigenen Garten nirgend wo hin, und je steriler (es wird jeden Tag mit Sagrotan gewischt), desto ärmer wird die Hündin an Antikörpern sein.

Den jährlichen Impftermin auf die Zeit vor der Deckung gelegt, trägt ebenfalls dazu bei, die Titer bei der Mutterhündin und damit in der Kolostralmilch möglichst hoch zu halten.

Unter diesen Umständen sind die Welpen in den ersten Lebenswochen optimal geschützt, wesentlich besser als ab der 5. Woche und nach neusten Erkenntnissen sogar bis nach der 16. Woche, denn gem. zweier Studien wurde nachgewiesen, dass die 2. Impfung mit 12. Wochen noch nicht ausreicht (nur 70 % Schutz gegen Staupe erreicht, nur 90 % gegen Parvo), um einen nahezu 100 % Imfschutz zu gewährleisten, daher wird die 3. IMpfung mit 15. - 16. Wochen dringend empfohlen.

Es gibt Züchter, die lassen Besucher erst ab der 6. Woche zu den Welpen oder noch schlimemr, sie lassen die Welpen erst ab der 6. - 7. Woche in Kontakt mit dem Rest des Rudels.

Auch ich stelle fest, dass genau die Züchter, die die meiste Vorsicht walten lassen und alles keimfrei halten, diejenigen sind, die die empfindlichsten Welpen haben. Nicht selten leiden diese Welpen vor allem nach Abgabe erstmal unter schweren Verdauungsstörunge, die z.T. sogar mit Infusionen behandelt werden mußten, z.T. sogar zeitlebens. Bei mir und zwei Züchterkolleginnen, die die Hunde so wie oben halten und Kontakt zu den Welpen von Anfang an und mit dem Rudel sobald es die Mutter zulässt, meist ist dies, zum Zeitpunkt der selbständigen Futteraufnahme, gab es sowas nicht ein einziges Mal.

Das Vertrauen der Mutterhündin in den Züchter vorausgesetzt, ist es für die Mutterhündin kein besonderer Streß, wenn Besucher kommen und Welpen ansehen. Es muss ja nicht unbedingt sein, dass Besucher auch die Welpen in die Hand nehmen. Meine Hündinnen waren sehr stolz auf ihre Welpen und haben diese stolz hergezeigt. Wenn allerdings jemand sich erlaubt hätte, in die Wurfkiste zu langen, hätte es schon sein können, dass sie schnappen, selbst bei einem drüberbeugen war ein Knurren zu hören. Wenn ich aber selber einen Welpen herausgenommen habe und den Besuchern gezeigt habe, waren die Hündinnen relaxed.

Außerdem ist der Besuch ja nicht jeden Tag und auch nicht den ganzen Tag da. Kinder verlieren meist nach 5 Minuten schon das Interesse und müssen dann erstmal den Freunden erzählen, was sie tolles gesehen haben.

Ganz anders ist es natürlich wenn, es irgendwelche Probleme bei der Aufzucht gibt.

Gruß Lorena

19. Mai 2003 20:30

:Hallo,
möchte noch folgendes zu bedenken geben.

Ich hatte einen 4 Wochen alten Wurf, als in meinem unmittelbaren Bekanntenkreis und 10 Monate alter Hund an unerklärlichem blutigen Durchfall und Erbrechen gestorben ist. Eine Obduktion wurde verweigert. Es war aber anzunehmen, dass es sich um Parvo handelte.

Ich hab natürlich sofort meine Tierärztin gefragt und auch in der Uniklinik, was ich tun kann, um meine Welpen zu schützen, denn ich hatte am Tag des Todes noch Kontakt mit dem Welpen. Ich hab mir zwar die Hände gewaschen und die Kleidung gewechselt, aber trotzdem ...

Alle Ärzte sagten mir, dass es praktisch unmöglich ist dem Parvovirus zu entkommen, es reicht schon, wenn ich das Fenster gekippt habe und mit dem nächsten Windstoss kann der Virus eindringen. Er klebt auf jedem cm Boden über den ich laufe, etc. Der Parvovirus kann mehrere Jahre überleben, in einem g Kot sind Viren enthalten,die Millionen Hunde infizieren können. Der Virus überlebt Frost und Trockenheit, so dass ein längst zu Erde gewordener infizierter Hundehaufen bereits durch einen Windstoss in der Luft verteilt wird. Einziger Schutz ist die IMPFUNG!

Mit 4 Wochen sind die WElpen dafür noch zu jung. Es gibt aber die Möglichkeit im Akutfall, denn natürlich steigt das Infektionsrisiko bei zunehmender Anzahl von Viren, Stagloban zu spritzen, dass sind passive Antikörper, die innerhalb von zwei Wochen wieder abgebaut sind, mit 6 Wochen kann man dann mit speziellem Welpenimpfstoff gegen Parvo impfen.

Da ich in einer dicht besiedelten Umgebung mit starker Hundedichte lebe, und in München jede Woche Welpen mit Parvo in der Uni-Klinik liegen, werden meine Welpen immer mit 6 Wochen gegen Parvo geimpft. Sicher ist sicher. Die Effektivität liegt bei über 60 % und damit nur knapp unter der, die mit 8 Wochen erzielt wird (68 %). Mit 12 Wochen sind immer noch erst 90 % notwendige Titer erreicht, daher nochmals eine Impfung mit 16 Wochen.

Wenn die Welpen ein schwaches Immunsystem haben oder eine Immunlücke, wird es sie treffen, egal ob Besuch kommt oder nicht.

Gruß Lorena

19. Mai 2003 20:35

Hallo Nina, die Verletzungsgefahr durch Besucher ist tatsächlich nicht zu unterschätzen, ich züchte Chihuahuas und da ist sie sogar noch deutlich höher. Ich lasse trotzdem Besucher zu den Welpen.

Allerdings verlange ich von jedem, dass er sich zu den Hunden auf den Fussboden setzt und die Welpen bekommt er nur von mir direkt in die Hand mit genauer Anweisung, wie sie zu halten sind. Das klappt sogar mit Kindern. Schuhe werden ausgezogen, nicht aus hygiene, sondern damit kein Welpe unter die Schuhe kommt.

Die Verletzungsgefahr ist aber ab der 5. Woche wesentlich höher, da die Welpen zunehmend quirliger werden und nahezu wie Frösche aus der Hand hüpfen können, von einem Moment zum anderen.

Deshalb ist gerade dieses Argument für Besuche in den ersten Wochen für mich nicht so stichhaltig, denn dann dürfte man die Besucher ja überhaupt nicht zu den Welpen lassen.




20. Mai 2003 07:47

Hi Sandra

Also wir durten unsere Hündin letztes Jahr im Alter von 6 Tagen zum ersten Mal besuchen. Selbstverständlich war, dass wir da "sauber" hingingen, ohne vorherigen Hundekontakt.

Ich als Hundebesitzer fands wichtig und und schön, unseren zukünftigen Welpen schon von ganz klein auf mitzuerleben.

LG
Nadine

20. Mai 2003 08:09

Hallo Nina,

ich habe die Erfahrung gemacht, das Welpen sehr gut alleine laufen können. Warum soll ich sie auf den Arm nehmen?? Ist sowieso eine Unart....

Viele Grüße

Sören

20. Mai 2003 10:41

Von welcher Rasse wir da überhaupt gesprochen??