Hallo Antje, ich bin ganz Deiner Meinung.
Entscheidend dafür, dass Welpen sich in den ersten Wochen etwas einfangen ist, die Immunabwehr der Mutter, d.h. was die Welpen über die Kolostralmilch mitbekommen. Zur Stärkung der Immunabwehr der Mutter kann man diverses tun. Z.B. die Mutterhündin bis zuletzt auf möglichst abwechselndem Gelände mit verschiedenstem Hundekontakt Gassi zu führen, so dass sie die gegen div. Bakterienwelten und ggf. auch Viren bereits Antikörper bildet. Je isolierter die Haltung, (was leider in vielen Zuchten der Fall ist), d.h. Hunde kommen außer in den eigenen Garten nirgend wo hin, und je steriler (es wird jeden Tag mit Sagrotan gewischt), desto ärmer wird die Hündin an Antikörpern sein.
Den jährlichen Impftermin auf die Zeit vor der Deckung gelegt, trägt ebenfalls dazu bei, die Titer bei der Mutterhündin und damit in der Kolostralmilch möglichst hoch zu halten.
Unter diesen Umständen sind die Welpen in den ersten Lebenswochen optimal geschützt, wesentlich besser als ab der 5. Woche und nach neusten Erkenntnissen sogar bis nach der 16. Woche, denn gem. zweier Studien wurde nachgewiesen, dass die 2. Impfung mit 12. Wochen noch nicht ausreicht (nur 70 % Schutz gegen Staupe erreicht, nur 90 % gegen Parvo), um einen nahezu 100 % Imfschutz zu gewährleisten, daher wird die 3. IMpfung mit 15. - 16. Wochen dringend empfohlen.
Es gibt Züchter, die lassen Besucher erst ab der 6. Woche zu den Welpen oder noch schlimemr, sie lassen die Welpen erst ab der 6. - 7. Woche in Kontakt mit dem Rest des Rudels.
Auch ich stelle fest, dass genau die Züchter, die die meiste Vorsicht walten lassen und alles keimfrei halten, diejenigen sind, die die empfindlichsten Welpen haben. Nicht selten leiden diese Welpen vor allem nach Abgabe erstmal unter schweren Verdauungsstörunge, die z.T. sogar mit Infusionen behandelt werden mußten, z.T. sogar zeitlebens. Bei mir und zwei Züchterkolleginnen, die die Hunde so wie oben halten und Kontakt zu den Welpen von Anfang an und mit dem Rudel sobald es die Mutter zulässt, meist ist dies, zum Zeitpunkt der selbständigen Futteraufnahme, gab es sowas nicht ein einziges Mal.
Das Vertrauen der Mutterhündin in den Züchter vorausgesetzt, ist es für die Mutterhündin kein besonderer Streß, wenn Besucher kommen und Welpen ansehen. Es muss ja nicht unbedingt sein, dass Besucher auch die Welpen in die Hand nehmen. Meine Hündinnen waren sehr stolz auf ihre Welpen und haben diese stolz hergezeigt. Wenn allerdings jemand sich erlaubt hätte, in die Wurfkiste zu langen, hätte es schon sein können, dass sie schnappen, selbst bei einem drüberbeugen war ein Knurren zu hören. Wenn ich aber selber einen Welpen herausgenommen habe und den Besuchern gezeigt habe, waren die Hündinnen relaxed.
Außerdem ist der Besuch ja nicht jeden Tag und auch nicht den ganzen Tag da. Kinder verlieren meist nach 5 Minuten schon das Interesse und müssen dann erstmal den Freunden erzählen, was sie tolles gesehen haben.
Ganz anders ist es natürlich wenn, es irgendwelche Probleme bei der Aufzucht gibt.
Gruß Lorena