Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Jagdtrieb vererbbar?

geschrieben von ines B.(YCH) 
Jagdtrieb vererbbar?
28. Mai 2003 20:02

hallo,heut mal eine frage an die züchter unter euch,ich wurde wieder von einer bekannten angesprochen,die gern meinen bernerrüden zum decken haben möchte,das letzte mal hats nicht geklappt,nun hat sich aber bei meinen rüden ein ausgesprochen starker jagdtrieb gezeigt und auch manifestiert und ehrlich gesagt möchte ich nicht verantwortlich für einen wurf jagender bernersennenhunde sein,mit zucht und vererbung hab ich mich noch nie beschäftigt,deswegen meine frage an euch,in wie weit vererben sich solche instinkte,ist so was überhaupt vererbbar,achtet ihr bei euren deckrüden auch auf das wesen ,bin gespannt auf ein paar antworten,ines und glenn


29. Mai 2003 07:59

:,mit zucht und vererbung hab ich mich noch nie beschäftigt

:,achtet ihr bei euren deckrüden auch auf das wesen

Hallo Ines,

mit Verlaub, aber Dein Posting kann ja wohl nur ein Witz sein?!

Du willst Deinen Hund als Deckrüden einsetzen, hast aber keinen blassen Schimmer von den Gesetzen der Vererbung und dann fragst Du auch noch so beiläufig, ob man in der Zucht auch auf das Wesen des Deckrüden achten sollte...*haarerauf*

Vielleicht ist Dir auch entgangen, dass gerade die Berner-Zucht mit großen Problemen zu kämpfen hat (Stichwort Lebenserwartung und Krebsanfälligkeit), von den "gängigen" Dingen wie HD, ED, OCD mal ganz zu schweigen...Deshalb sind alle Züchter gehalten, in der Auswahl ihrer Zuchtpartner strengste Maßstäbe anzulegen.
Ich nehme an, Dein Hund ist noch nicht mal geröntgt worden, geschweige denn von einem seriösen Zuchtverband auf Zuchttauglichkeit geprüft?
Dann hätte er nämlich auch eine Wesensprüfung machen müssen.

Um aber Deine Frage trotzdem ansatzweise zu beantworten: Jagdtrieb ist zum Teil angeborenes und zum Teil erlernes Verhalten.
Kann schon sein, dass der Rüde seine Jagdlust teilweise an seine Nachkommen weitergibt, es kommt aber auch sehr darauf an, was der zukünftige Besitzer des Welpen dann aus dieser Anlage macht.
Man kann sie im Keim ersticken oder (unbewußt) fördern.

Jedenfalls denke ich, dass Jagdtrieb bei einem Berner kein zuchtausschließendes Merkmal sein darf...da gibt es weit schlimmere Dinge!
An Deiner Stelle würde ich mich erstmal umfangreich über Hundezucht im Allgemeinen und Bernerzucht im Besonderen informieren.
...und vielleicht läßt Du dann ja von Deinem Vorhaben ab.

Tip: www.berner-forum.de

Grüße
Sabine+K (Berner mit Jagdtrieb, aber trotzdem klasse :-))





30. Mai 2003 05:57

: :,hei sabine ,warum denn so ein rauer ton,schließlich frage ich ja hier um mich zu informieren,weiß gar nicht warum du mich jetzt so beschimpfst,es ist übrigens nicht meine idee meinen rüden decken zulassen,nein, meine bekannte rennt mir schon das 2.jahr hinterher,und ob und in welcher weise instinke nun vererbbar sind weisst du ja offentsichtlich auch bloß nicht,so viel zu informieren,und wenn alle züchter wirklich so genau sind ,frage ich mich warum auch meinen hundeplatz das letzte jahr von 4 neuen schäferhundwelpen,alle vom züchter,mit langer ahnentafel und für viel geld,3hunde schon vor erreichen des ersten lebensjahres schwere HD gezeigt haben und alle 3 hunde an die züchter zurück gingen,so genau gehts da wohl auch bei der zucht nicht zu gruß ines

30. Mai 2003 06:20

: : :,hei sabine ,warum denn so ein rauer ton,schließlich frage ich ja hier um mich zu informieren,weiß gar nicht warum du mich jetzt so beschimpfst,

Beschimpft habe ich Dich bestimmt nicht, aber einen ärgerlichen Ton konnte ich nicht unterdrücken, das stimmt.
Es kommt eben viel zu oft vor, dass Leute aus Gedankenlosigkeit (man unterstellt ihnen noch nicht mal bösen Willen) Hund A mit dem ach so hübschen Nachbarrüden paaren, ohne sich auch nur im Geringsten über die Konsequenzen im im Klaren zu sein. Die armen Hunde müssen es dann ausbaden. Hast Du ja unter selbst sehr schön beschrieben.

:es ist übrigens nicht meine idee meinen rüden decken zulassen,nein, meine bekannte rennt mir schon das 2.jahr hinterher,

Das glaube ich Dir gerne. Aber auch Du als Deckrüdenbesitzer trägst Verantwortung dafür, ob und wie Dein Hund sich weitervermehrt und solltest Dir Gedanken um die Welpen machen. Und nicht nur um die Frage, ob die dann vielleicht auch jagen...

:und ob und in welcher weise instinke nun vererbbar sind weisst du ja offentsichtlich auch bloß nicht,so viel zu informieren,

Jagdverhalten ist zum Teil angeboren, zum Teil erlernt, habe ich ja vorhin schon geschrieben.
Wobei das Wesen sehr stark vom Verhalten der Mutter während der Aufzucht- und Prägephase bestimmt wird (der Vater ist da ja in aller Regel nicht dabei, von ihm können die Welpen also meistens nichts lernen.)
Aber vielleicht meldet sich ja noch jemand, der genau vorhersagen kann, welcher Prozentsatz der Welpen nun in welchem Umfang jagdliche Ambitionen haben wird. ;-)

Im übrigen vererben Vater und Mutter nicht nur die für uns sichtbaren Eigenschaften (Phänotyp), sondern auch viele unsichtbare (Genotyp), die sie in der Erbmasse versteckt tragen. Da können dann plötzlich Eigenschaften aus früheren Generationen bei den Welpen zu Tage treten.


:und wenn alle züchter wirklich so genau sind ,frage ich mich warum auch meinen hundeplatz das letzte jahr von 4 neuen schäferhundwelpen,alle vom züchter,mit langer ahnentafel und für viel geld,3hunde schon vor erreichen des ersten lebensjahres schwere HD gezeigt haben und alle 3 hunde an die züchter zurück gingen,so genau gehts da wohl auch bei der zucht.

Ich habe nirgends geschrieben, dass alle Züchter "genau" sind. Leider nicht, aber ist das ein Grund deren schlechtem Beispiel nachzueifern?

Für mich ist es verantwortungslos, einfach so Welpen in die Welt zu setzen, ohne genaueres Wissen über Vererbung im Allgemeinen und den genetischen Hintergrund der Zuchtpartner im Besonderen zu haben.
Das ist höchstens Vermehrung von Hunden, aber keine Zucht.
Und in meinen Augen trifft den Deckrüdenbesitzer die gleiche Verantwortung wie den eigentlichen Züchter.

Dass Du Dich hier im Forum informieren willst, ist o.k.
Aber dass Deine größte Sorge in der Berner-Zucht die Weitergabe des Jagdtriebes zu sein scheint, befremdet mich schon...

Grüße
Sabine+K



30. Mai 2003 06:30

Liebe Ines!

Also laut "Genetik der Hundezucht" (Malcolm B. Willis) ist die jagdliche Veranlagung rasseabhängig zwischen 10 und 30 % vererbbar. Nervosität gar zu 50%.
Ich denke auch, dass es beim Berner noch viel mehr zu bedenken gibt. Falls Dein Hund ansonsten alle Voraussetzungen für die Zucht erfüllt (geröngt ist usw.)und er ansonsten (bis auf den Jagdtrieb) ein tolles Wesen hat, kanns Du da sicher konkreter an einen Zuchteinsatz denken. Würde schon eher versuchen, keinen "Schwarzwurf" ohne Papiere zu unterstützen. Der Berner ist - soweit ich mitbekommen habe - kein Hund für jedermann und ohne Papiere sind sie wahrscheinlich noch schwieriger in gute Hände zu plazieren.

Liebe Grüße
Karin


30. Mai 2003 06:35

Hallo Ines,

: ...und wenn alle züchter wirklich so genau sind ,frage ich mich
: warum auch meinen hundeplatz das letzte jahr von 4 neuen
: schäferhundwelpen,alle vom züchter,mit langer ahnentafel und
: für viel geld,3hunde schon vor erreichen des ersten lebensjahres
: schwere HD gezeigt haben und alle 3 hunde an die züchter
: zurück gingen,so genau gehts da wohl auch bei der zucht nicht zu

Das ist ein gutes Beispiel dafür, was passiert, wenn man die Latte in der Zucht zu niedrig anlegt und/oder sich nicht genaustens über die diversen Erbgänge informiert. Sollte man sich nicht besser an den guten Züchtern orientieren als sich hinter den schlechten zu verstecken?

Ich halte Jagdtrieb beim Berner auch nicht unbedingt für einen zuchtausschließenden Faktor. Wenn Dein Rüde ansonsten ein überdurchshcnittlicher Vertreter seiner Rasse ist (Gesundheit/Wesen), dann solltest Du ihn seine Gene ruhig zum Nutzen der Rasse weiterverbreiten lassen. Jagdtrieb gehört zum natürlichen Instinktverhalten eines Hundes. Bein manchen Rassen wurde er herausgezüchtet, z.B. den Jagdhunden und Hütehunden (der Hütetrieb basiert auf dem Jagdtrieb), bei anderen Rassen durch züchterische Selektion vermindert. Ich kenne auch einige wenige Berner, die "ziemlich viel Leben" in sich haben, aber erziehungsmäßige Probleme sehe ich bei ihnen keine, auch wenn sie etwas höher im Trieb stehen als die durchschnittlichen Rassevertreter.

Viele Grüße

Antje