Hallo Maja,
wenn die Antworten auf Deine Frage hier auf den ersten Blick nicht sehr freundlich wirken, muss ich mich anschliessen, und Dir dringend vom züchten abraten. Nimm das bitte nicht persönlich... aber tatsächlich lassen Deine Fragen darauf schliessen, das Du Dich noch nicht genügend informiert hast, deshalb hier ein paar Dinge, die Du bedenken solltest:
Wenn Du züchten möchtest, solltest du Dich zuerst mit den Blutlinien Deiner Hündin beschäftigen, um den Inzuchtgrad, evt. vorkommende Krankheiten etc. herausfinden.
Zur Zuchtzulassung musst Du Deine Hündin in Deinem Zuchtverband ankören lassen, bei den meisten Vereinen im VDH brauchst Du dafür zwei SG (sehr gut) von zwei verschiedenn Richtern, bei vielen Rassen kommen Untersuchungen auf Erbkrankheiten (HD, PRA...) oder auch Wesenstests dazu. Da Richterurteile je nach Tagesform recht unterschiedlich ausfallen können, ist es aber besser sich auf mehr Schauen ein Bild von der eigenen Hündin zu machen, sagen z.B. alle Richter, die Hündin hätte eine zu steile Schulter, kann man beim Rüden besonders darauf achten, das er diesen Fehler nicht hat (und vererbt).
Hat Deine Hündin ein Wesen was nichts zu wünschen übrig lässt? Erstens wird das natürlich auch vererbt und die Welpen richten sich nach nach dem Verhalten der Mutter, ist sie z.B. ängstlich gegenüber Fremden, kann es leicht passieren das die Welpen es "abschauen". Wenn Du einen geeigneten Rüden gefunden hast, was für einen Laien bei so einer Modehundrasse wie
dem Westi gar nicht einfach sein dürfte (natürlich die Frage ob man da überhaupt einen Wurf machen sollte...), und die Hündin ist gedeckt und wirft, beginnt erst Arbeit. Die Welpen können selbstverständlich mal ein paar Stunden allein mit der Mutter gelassen werden, erst recht Anfangs solange sie noch sehr klein sind. Es ist aber eine äußerst verantwortungsvolle Aufgabe, die Kleinen gesund grosszuziehen (gutes Futter, Imfungen, Entwurmungen) sie zu prägen, also möglichst an viele Menschen, andere Tiere, Autofahren, Stadtlärm, angefasst und geplegt werden... was halt so alles auf die Zwerge zukommt im "richtigen" Leben, zu gewöhnen.
Du brauchst akzeptable Welpenkäufer, evt. musst Du damit rechnen einen Welpen nicht gleich zu verkaufen, oder zurücknehmen zu müssen weil Welpenkäufer abspringen, es sich anders überlegen, nicht zurechtkommen o.ä. Kannst Du die Sorge dafür übernehmen? Ideal ist es natürlich, wenn Du als Züchter Deine Welpenkäufer betreust, ihnen bei den aufkommenden Fragen rund um den Hund helfen kannst, dazu gehört die Pflege, die Erziehung, später Austellungen u.s.w. Du solltest also selber genügend Erfahrung in diesen Dingen besitzen.
Eine Hündin muss nicht werfen um glücklich oder eine richtige Hündin zu sein, oder einmal Junge gehabt haben, bevor man sie kastriert. Das sind Ammenmärchen, die sich hartnäckig halten und viele planlos "gezüchtete" Hunde beschehren. Gewinn wirst Du an den Welpen - gemessen an der Arbeit die Du reinstecken musst - nicht machen, kommt es zu unvorhergesehenen Ereignissen (Du verkaufst einen oder mehrere nicht gleich oder die Welpen werden krank...) kann es sogar schnell ans Erparte gehen.
Du siehst es sind viele Dinge zu bedenken und zu lernen , bevor man sich daran macht Hunde zu züchten... Natürlich spricht nichts dagegen das zu tun und dann später evt. mal zu züchten, Deine Hündin ist ja noch jung. Vielleicht aber wirst Du das im Laufe Deiner Erkundigungen ja gar nicht mehr wollen;o)?
Liebe Grüsse, Anneke