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Dogo Argentino für Anfänger

geschrieben von Franziska und Katia(YCH) 
Dogo Argentino für Anfänger
06. August 2003 11:45

Hallo an alle!

Eine neue Kundin hat sich, weil ihr Sohn schon so lange nach einem Hund nörgelt, von "guten Freunden" aus Argentinien in ihr Feriendomizil auf SArdinien einen 6,5 Wochen alten Welpen einfliegen lassen, mit dem sie in zwei Wochen nach Deutschland zurück kommt. Er ist dann ungefähr 14 Wochen alt. Er hat wohl schon mit 8 Wochen massiv sein "REcht auf den Sessel" gegen sein Frauchen verteidigt und ist auch sonsten wohl kein schüchternes Bubilein. Die Familie hat keinerlei Hundeerfahrung und hat den Hund nur aus optischen Gründen ausgesucht. Ich mache normalerweise keine Diagnosen am Telefon, ohne Mensch und Hund zusammen gesehen zu haben, aber in diesem Fall hatte ich schon vor 14 Tagen geraten, den Hund auf Sardinien bei Freunden der Familie zu lassen, die bereits drei Dogos haben, denn ich sah einfach schwarz für die Zukunft. Es hieß dann auch, dass der Hund dort bleiben würde, obwohl der Junge wohl ziemlich heulen würde. Jetzt bitte keine Postings "Du hast was gegen Kampfhunde!", denn für mich gibt es keine Kampfhunde, aber sehr wohl Rassen, die für Anfänger ungeeignet sind.

Jetzt rief mich der Architekt der Familie an, dass die Frau einen Zwinger in Auftrag gegeben hat und ich den Architekten vor Rückkehr der Familie beraten soll, wo der Zwinger idealerweise auf dem Grundstück untergebracht werden sollte. Ihr könnte Euch vorstellen, dass es mir fast die Beine weggezogen hat. Ich soll dann, wenn die Familie wieder da ist, zweimal pro Woche auf der Matte stehen und bei der "Abrichtung" helfen. Tu ich ja auch gerne, aber ich bin in diesem Fall wenig optimistisch, dass es ohne Tränen zwischen Mensch und Hund abgeht, wenn so gar keine Hundeerfahrung da ist, schon erwogen wird, dass der Hund teilweise im Zwinger leben soll und im Haus mal geschaut werden soll, in welchen Zimmern er dort wohnen soll.

In meinem schlauen Hunderassenbuch steht zwar so nett drin: "...anhänglicher, gutmütiger, kinderlieber Familienhund... bei genügend Beschäftigung und Auslauf kann er gut im Haus gehalten werden..." aber eben auch "unbestechlicher Beschützer, der keine Furcht kennt und bis zur Selbstaufgabe verteidigt, wenn es die Situation erfordert.. neigt gelegentlich zur Rauflust."



Meine Bitte: Schildert mir Eure Erfahrungen mit Euren Dogos, ganz ehrlich und offen unter dem Gesichtspunkt "Der Dogo in unerfahrener Hand".

Ich bin schon gespannt auf Eure Antworten!

Mit den besten Grüßen

Franziska und Katia


06. August 2003 12:29

Ich persünlich habe keinen Dogo jedoch genug Erfahrung um zu erkennen, das das nichts wird. Ich abe bis jetzt noch keinen friedlichen Dogo erlebt (das liegt natürlich nicht an den Hunden,es sind aber immer die selben Leutchen die sich sollche Hunde zulegen),jedoch muß man zugeben, daß man diese Rasse in Deutschland nicht oft zu Gesicht bekommt. Als Argument kannst Du dieser Familie Sagen, daß Dogos zu den Anlage1 Hunden gehören und man bestimmte Vorraussetzungen erföllen muß um sie nach Deutschland einführen zu können, beziehungsweise halten zu können. Bei ihnen gilt auch der Leinen und Maulkorbzwang in einigen Bundesländern.Und das ein Zwingerhund den Wesenstest nicht besteht ist sehr wahrscheinlich, zu mindest halten nur bestimmte Leutchen ihren Hund im Zwinger. Mensch das ist doch kein Schwein, das man bei Bedarf rausläßt.Diese Leute werden sich auch sehr wundern, wenn der Hund mangels sozialen Fähigkeiten und Rudelzugehörigkeit den Sohn anfällt. Dann wird das böse TIER eingeschläfert und keiner weiß wider warum der das so plötzlich tut, er war doch immer so lieb IN SEINEM ZWINGER!
ich würde Dir auch empfelen den Leuten bei der Erziehung (ich hoffe Du meintest das mit Abrichten, denn normalerweise benutzt man dieses Wort im anderen Kontext) nicht mit zu helfen



06. August 2003 12:36

: Hallo Franziska,

ich hatte selbst 12 Jahre einen Dogo Rüden und habe in der Zeit doch einige andere kennengelernt.

Eine ganz klare Aussage: nicht in die Hände eines völlig unbedarften Anfängers, schon gar nicht in der heutigen Zeit.
Vor allem rede der guten Dame schleunigst den Zwinger aus, dafür ist ein Dogo, wei viele andere Hunde nicht geeignet!!!

Aber nun zu meiner Begründung: ich persönlich halte Dogos für recht gute Familienhunde, ich habe sie durchweg bei vernünftiger Haltung als sehr menschenfreundlich und eher weniger wachsam kennengelernt.
ABER: der Jagdtrieb ist zum Teil sehr ausgeprägt und die Verträglichkeit, speziell unter Rüden, ist sehr schlecht.
Und wenn du schon einmal erlebt hättest, wei ein Dogo abgeht, wenn es ihm ernst ist, dann ist allein schon dies ein Grund, sich die Anschaffung gut zu überlegen.
Du mußt also ständig auf der Hut sein, Spaziergänge möglicherweise zu anderen Urzeiten oder an anderen Plätzen als andere Hundebesitzer machen. Dann sollte die gute Dame auch in der Lage sein eine wirklich starken 50KG Hund zu halten, wenn es denn mal sein muß. Der Sohnemann wird den Hund wenn er erwachsen ist wohl nie allein ausführen können.
Hinzukommt ein Wesenstest und mögliche Anfeindungen netter Mitmenschen.

Ich bin vielleicht auch deshalb etwas sensibel, weil ich schon zweimal Leuten von einem allerdings erwachsenen Dogo abgeraten habe. Einer wurde eingeschläfert, der Andere landete im Tierheim.

Kannst mir gerne mailen, wenn du noch Fragen hast.

Viele Grüße
Stefan


06. August 2003 14:10

hi,
der hund soll bei den erfahreneren leutn in sardinien bleiben, sonst sehe ich bald die nächste "bild"-schlagzeile. Kampfhund hat kind im eigenen garten angefallen..........

ich habe nichts gegen die als Kampfhunde vor dem Gesetz deklarierte RAssen. aber der Dogo gehört nun mal leider dazu. Bei uns in der SChweiz wären in gewissen Kantonen Bewilligung, Wesenstest, Kyn. Fähigkeiten, hohe Haftpflicht usw. vorgeschrieben.

Meine Tante hat selbst einen Dogo-Mischling. aber es sind keine Anfängerhunde und für die Zwingerhaltung ungeeignet. Der Dogo meiner Tante ist ein sehr sensibler lieber Hund, der ein sehr grosser Beschützerinstinkt hat und der mit einer konsequenten korrekten Hand geführt werden muss. Er ist lieb zu andern Hunden. Mit Rüden.... es geht, er ist kastriert. aber unbedingt so freundlich wie mit hündinnen ist er nicht. mit meiner kleinen hündin kommt er sehr gut zurecht. er ist Besitzergreifend und kann ein sofa sehr bestimmt verteidigen. Gegenüber Fremden ist er sehr zurückhaltend und abwartend. kann aber auch sein, dass er sich dies angeeignet hat vom 1. platz wo er war. der Dogo meiner Tante ist aus dem Tierheim.

von dem her nichts für Hundeunerfahrene Leute und vor allem nichts für ein Kind, schon gar nicht ein kräftiger Rüde. (schon von der Grösse und Gewicht her).

Für diese Familie wäre wahrscheinlich ein LAbrador, Golden oder Flat einfach etwas sanfteres geeigneter wie ein Dogo.

ich würde der Familie absolut abraten vom Hund und auch vom Zwinger. kein Hund gehört heute mehr in den Zwinger. dann lieber kein Hund.

06. August 2003 14:18

Für diese Familie wäre wahrscheinlich ein LAbrador, Golden oder Flat einfach etwas sanfteres geeigneter wie ein Dogo.


solche aussagen liebe ich ja, labradore, golden oder flats sind auch nicht immer für jeden anfänger geeignet. bei meiner labbidame wäre manch anfänger verzweifelt

06. August 2003 15:18

Hallo!

Also ich würd auch dringend vor abraten.

Allein die Vorgeschichte: Mit 6,5 Wochen von der Mutter weg, Flug von Argentinien nach Italien (14-16 Stunden schätz ich mal), der Hund, der das ohne Schaden weg steckt muss erst noch geboren werden.

Dann noch Dogo-Argentino, nun wirklich keine Anfänger-Rasse. Ich weis auch nicht welches Zuchtziel die Agentinier verfolgen, ob es tatsächlich der familienverträgliche Hund ist oder nicht doch ein Hund der zuverlässig die Haziendas beschützt und auf die Puma-Jagd mit genommen werden können. Ich vermute, das argentinische Dogo Argentinos noch "rustikaler" sind als die in Deutschland von seriösen Züchtern gezüchtet werden.

Ich bezweifel aber nach alledem was du schreibst, das die Familie noch auf gute Ratschläge hört.

Gruß

Bernie