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Hunderassen

Die Liste der Hunderassen ist beinah unendlich lang und verschiedene Rassen haben auch verschieden Bedürfnisse und Eigenschaften. Hier ist die Rubrik, sich über die rassespezifischen Besonderheit seiner Rasse auszutauschen. Ist der Golden Retriever wirklich immer kinderlieb? Besitzt der Labrador den „Will-To-Please“? Hier kannst Du darüber reden. 
Airedale -Traumhund oder nicht?
09. Januar 2001 20:30

Hallo Christine,
jetzt hast Du so viel Positives gelesen, daß ich Dir jetzt wohl auch meine etwas negativen Erfahrungen erzählen kann (wollte ich nicht gleich zu Anfang, weil ich Airedales auch sehr gerne mag yawning smiley) ):
Ich persönlich habe keinen Airedale, kann also nur aus der "eine-Bekannte-hat-einen-Hund-der..."-Perspektive erzählen:
Also, vor etwa 4 Jahren habe ich auf dem Hundeplatz eine Frau mit einem jungen Airedale kennengelernt, und wir haben festgestellt, daß sie in der Nähe wohnt. Dieser Hund war ziemlich schwierig, bzw einfach in den falschen Händen: Es war ein wunderschöner Rüde aus einer Leistungszucht (weiß nicht, wie das bei Terriern läuft, zumindest wurden die Eltern im Leistungssport geführt). Aber man merkte eben auch ziemlich bald, daß er nicht sehr verträglich mit anderen Rüden war (und Frauchen ihm auch nicht Herr wurde), mit dem Gehorchen gab es entsprechende Probleme (beim Platz stand er grundsätzlich auf und markierte alle HÜndinnnen, sitz machte er ebenfalls nicht, solche Dinge eben), außerdem war wohl auch das Jagen ein Problem. Dazu kam, daß er die Eltern des Frauchens, die vormittags auf ihn aufpaßten biß, und zwar nicht nur einmal.
Bis heute bin ich der Überzeugung, daß es ein Klasse-Hund war, aber eben ein anspruchsvoller. Alle Airedales, die ich bisher kennenlernen durfte waren extrem lebhaft und leider- extrem unausgelastet. Und ein unterbeschäftigter Terrier ist nicht eben angenehm yawning smiley)
Ich würde nicht vom Airedale abraten, aber er stellt sicherlich besondere Ansprüche an Konsequenz, Bewegung und auch geistiger Auslastung.
Ich würde mir mehrere Züchter anschauen, und vor allem drauf achten, wie lebhaft und dominant die Eltern sind, wie sie sich in der Familie verhalten und wie sie (die Welpen) geprägt werden.
Viele Grüße,
Eva und Rio (die ein etwas gespaltenes Verhältnis zu Airedales hat, seit sie sich anpinkeln lassen mußte, weil sie ja aus dem "Platz" nicht aufstehen durfte ;o) )

10. Januar 2001 11:22

Hallo,

kann nur von dem mir bekannten AT berichten:

Ganz lieber Hund, verträglich mit Menschen und Hunden, aber dominant und stur, sehr selbständig. Starker Jagdtrieb, verselbständigt sich beim Gassigehen gerne (bleibt dann schon mal 15 - 30 Minuten weg). Neulich hat sie ein Minischwein (18 kg) "gejagt", das hatte dann 20 Löcher. Sie hat es geschüttelt wie eine Beute.

Ich denke bei sehr konsequenter Erziehung (die Leute fangen jetzt neu damit an, die Hündin ist 2 Jahre) wird man die Probleme deutlich verbessern können.

Viele Grüße

K. Keck

11. Januar 2001 08:02

Hi!
Ich habe einen Airedale-Rüden und kann positive und negative Züge feststellen, die auch bei vielen anderen ATs so sind (zumindest sagen das die vielen Besitzer, mit denen man so ins Gespräch kommt) "Hört ihrer auch nur, wenn er will?" Breites Grinsen -- Aahhh, endlich weiß jemand, wovon ich spreche.
Ein AT braucht Beschäftigung, beim Training macht er alles, würde nie auf einen anderen Rüden losgehen, oder Hasenfährte aufnehmen,... Anders aber, wenn er vor sich hin schlampern darf, da ist er dann ganz schnell weg, und reagiert nicht - von wegen absoluter Gehorsam!
Aber was man unbedingt sagen muss: Mit Menschen absolut verträglich, Kinder sind das schönste, kann überall (und damit meine ich überall) hin mit, keinerlei Probleme, Zug, Auto, Fähre.
Ein AT ist was für Leute mit Humor und starken Nerven, dann ist er super!

11. Januar 2001 08:36

Hallo Christine,

habe selbst zwar keinen Airedale, kenne und Kannte aber inzwischen sehr viele, u.a. hat ein Onkel von mir seit Jahrzehnten Airedales. Airedales sind Arbeitshunde und müssen entsprechend ausgelastet werden, nicht nur körperlich, sondenr auch mental. Zudem sind Airedales auch Terrier und haben zuweilen ein entsprechendes Gemüt, was man durchaus mit "rauhbeinig" bezeichnen könnte. Ein unterbeschäftigter Airedale, zudem noch unerzogen, bereitet bestimmt nicht viel Freude. Das ausgelastete und guterzogene Gegenstück, als Welpe sorgfältig geprägt, hingegen bestimmt. Es liegt also weniger an der Rasse Airedale als an der Auswahl des Züchters/Hundes/Linie und der Eignung des Hundehalters. Wer richtig aktiv mit seinem Hund sein möchte, schon Hundeerfahrung hat, SchH-Sport betreiben möchte und fünfmal die Woche zusätzlich zu normalen Hundebetreuung trainiert (Fährte/Unterordnung/Schutzdienst), ist mit einem Rüdenwelpen aus einer reinen Leistungslinie sehr gut beraten. Wer weniger Erfahrung und Elan hat, sollte vielleicht besser einen Gang zurückschalten und eine Hündin wählen (die auch beschäftigt und erzogen werden will, aber im Durchsetzungsvermögen nicht die ganze Konsequenz hat wie der entsprechende Rüde). Oftmals gibt es beim Airedale auch Züchter, die auf Arbeitsbereitschaft Wert legen, aber ode rgerade auch auf "Familientauglichkeit".Bei Hunden aus dem reinen Schaubereich wäre ich allerdings vorsichtig, gerade wenn kleine Kinder im Haus sind, sollte man auf Wesensfestigkeit des Hundes mehr Wert legen als darauf, daß auch wirklich noch das letzte Härchen am richtigen Platz richtig gekrümmt ist.

Viele Grüße

Antje

11. Januar 2001 10:08

Hallo Susi !

:"Hört ihrer auch nur, wenn er will?" Breites Grinsen -- Aahhh, endlich weiß jemand, wovon ich spreche.

Das hat doch überhaupt nichts mit der Rasse eines Hundes zu tun.
Eine Rüpelphase, in der er weniger gehorsam ist, hat wohl jeder Hund.
Mehr oder weniger stark ausgeprägt.
Und wie gehorsam er auch nach dieser Phase ist, hängt doch von der Erziehung des Hundes ab.
Sicher ist die eine oder andere Rasse einfach aufmerksamer und weniger selbständig und damit "leichter" zu erziehen.
Ich habe noch nie mit einem Labbi oder Retriever gearbeitet und kenne deswegen vielleicht auch nicht den Unterschied.
Und vielleicht wirkt der AT neben diesen Rassen schon sehr terrierartig.
Aber ich bin sicher, hinter jedem gut erzogenen Hund steckt viel Arbeit.
Ich bin mit AT aufgewachsen und habe den letzten, der leider letzte Weihnachten gestorben ist, miterzogen.
Als eigene Hunde hatte ich / habe ich einen Welsh-Terrier, einen Fox-Terrier und einen Dogo Argentino.
Und verglichen mit diesen drei Hunden, waren die Erziehung unserer AT ein Spaziergang.
Wobei der von vielen als äußerst starrköpfig verschriene Welsh nach etwa 2 Jahren einer der besterzogensten Hunde war, die ich bis heute kenne.
Ich mußte nur erst herausfinden, wie wir zusammen arbeiten können.
Leider wird auf den meisten Hundeplätzen und in den meisten Hundeschulen einfach bei allen Hunden "Schema F" durchgezogen, ohne auf die rassetypischen Eigenarten des Hundes einzugehen.
Wir hatten unsere AT nie aus einer Leistungs - oder Arbeitszucht, sondern von einer Hobbyzüchterin mit einem Wurf in ein oder zwei Jahren.
Ich denke, wenn jemand kein Interesse hat, sich mit seinem Hund und dessen Rasse auseinanderzusetzen und lieber nur einen schönen Begleiter hat, der von sich aus auf jedes Augenzwinkern reagiert, sollte er sich keinen Hund anschaffen.
Ein Hund bedeutet Arbeit und das nicht nur am Anfang.
Viele Grüße
Janine + Urraco + Peppi

11. Januar 2001 18:28

Tag auch,
zusammenfassend, denke ich mal, kann man sagen, dass sich bei einem Airdale Erziehungsnachlässigkeit, Unkonsequenz und mangelnde Auslastung stärker bemerkbar machen als bei manchen anderen Rassen. Richtig? Janine, deine Elter und du, ihr habt vielleicht mehr Erziehung und Auslastung in euren AT gesteckt, als ihr meint. Die Hunde waren einfach zufrieden. Vermutlich sind auch die Welpenjahre etwas länger her als die Erinnerungen, die du von deinen jetzigen Hunden hast.
Mina