Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Boxer

geschrieben von Marc(YCH) 
Boxer
30. April 2001 22:00


Wer kann mir was über diese Rasse sagen?
Wie ist sein Charakter?
Erzählt mir einfach was ihr über diese Rasse wisst.

Ich bedanke mich schon im voraus.

Gruss Marc

30. April 2001 22:49

Hallo Marc,

meine Eindrücke vom Boxer:

Selbstbewusster Hund, intelligent, pflegeleicht (da kurzhaarig), sehr bewegungsfreudig, kann im Spiel sehr ruppig werden, benötigt konsequente Hand, da er gelegentlich sehr stur sein kann, rauft gerne, so gut wie kein Jagdverhalten (natürlich auch Erziehung!), wird als kinderlieb "deklariert", was ich nicht bestreite, aber durch sein Temperament ist es doch zu bedenken, ob geeignet für Kleinkinder, kein Kläffer, in Bezug auf Gesundheit/Krankheit scheint der Boxer in vielerlei Beziehung "Hier" geschrien zu haben (HD, Herzprobleme, Spondylose, Krebs, Kryptorchismus usw. - also, Augen auf!!!)!

Die meisten, die ich kenne und einen Boxer haben/hatten, haben immer wieder einen!

Viele Grüße
Bianca

01. Mai 2001 07:39

Hallo Marc!

: Wer kann mir was über diese Rasse sagen?
: Wie ist sein Charakter?
: Erzählt mir einfach was ihr über diese Rasse wisst.

Gib doch einfach mal in irgendeine Suchmaschine das Wort Boxer oder Dt. Boxer ein. Es gibt sicherlich viele Boxer-Sites im Web.
Auch Literatur müßte es massenweise geben, da der Boxer unter anderem im dt. Sprachraum eine sehr beliebte Rasse ist.

Ich bin sozusagen mit Boxern aufgewachsen, zwar nicht die eigenen, sondern die meiner Tante, aber dort gab es ganze Boxer-Generationen. Offensichtlich scheint es fast ein Gesetz zu sein: einmal Boxer, immer Boxer.

Aus meiner Erfahrung sind Boxer ganz wunderbare Familienhunde, die nichts mehr lieben als Kinder (natürlich nur unter der Voraussetzung, dass die Besitzer ein Mindestmaß an Hundeverstand- und Kenntnis aufweisen).
Sie sind sehr temperamentvoll aber auch - wenn man nicht allzuviele Erziehungsfehler begeht - sehr leicht zu führen, da sie eine gute Mischung aus Sensibilität und Robustheit aufweisen und ihren Besitzer treuest ergeben sind. D.h. sie verzeihen Erziehungsfehler ein wenig eher als andere Rassen.
Ich kam mit ungefähr 12 bis 14 Jahren sehr gut mit dem Boxerpärchen meiner Tante klar, die durch Hundeunkenntnis auf Seiten der Besitzer begannen im Rudel auf andere Hunde loszugehen. Als ich einen Sommer lang mit ihnen zu tun hatte, bekam ich das trotz meines jungen Alters sehr schnell wieder in den Griff (bei der Hündin leichter, beim Rüden dauerte es etwas länger).
Boxer können zwar bei falscher Sozialisierung leicht zu Raufern werden - sie überrumpeln andere Hunde auch sehr schnell, durch ihre Eigenart die Vorderbeine und den kräftigen Brustkorb einzusetzen - wenn sie aber entdeckt haben, dass die anderen eher Spielpartner als Konkurrenten sind, sollte das kein Problem sein. Spielen tun sie übrigens für ihr Leben gerne!

Am ehesten machen beim Boxer wohl seine maßlose Liebe zu allen! Menschen Probleme, d. h. man sollte sich bei der Erziehung darauf konzentrieren, dass nicht alle Fremden mit Hochspringen und Hundeküssen bedacht werden. Vorallem bei kleinen Kindern kann es leicht zu Missverständnissen kommen, wenn so ein bulliger Hund plötzlich losstartet, seine Liebe darzutun!
Das große Minus bei dieser Rasse ist ihre Anfälligkeit für Krankheiten. Viele Boxer werden/oder wurden (vielleicht hat sich das mittlerweile ja geändert) nicht sehr alt, da sie ab ihrem 8. Lebensjahr oft Probleme mit Tumoren oder anderen Krankheiten bekommen. Hier kommt es wohl sehr darauf an, sich die Züchter und ihre Hunde genau anzusehen.

Nun, das war meine ganz persönliche Erfahrung mit den ehemaligen "Bullenbeißern", von denen sie ja abstammen. Und mehr Informationen einzuholen dürfte bei der Beliebtheit dieser Rasse wie gesagt kein Problem sein.

Liebe Grüße
Christina

01. Mai 2001 20:11

Hi Marc!

Schwierige Frage, eine Frage nach den Rasseeigenschaften:-)

Mein erster Boxer Kira, eine Hündin, war so wie es in der Literatur steht. Kinderlieb, temperamentvoll, verspielt und selbstbewusst. Ich bekam sie als ich 15 Jahre war und mußte sie mit 10 Jahren einschläfern lassen (sie hatte einen Tumor im Hals, ob vom -damals noch stark vergifteten- Elbwasser (sie war eine Wasserratte und schwamm den Seglern nach) oder einfach so, keine Ahnung). Aber bis zu ihrem Tod war sie fröhlich und spielte ohne Ende. Giftig ist sie im Alter -das habe ich bei anderen Hunden erlebt- nie geworden. Dann hatte ich 10 Jahre keinen Hund, es ging einfach nicht. Und dann kam im Februar letzten Jahres Bandit. Ein dunkel gestromter Boxer mit sehr viel weiss. Mit 10 Wochen sind wir in die Welpenschule. Kommentar der Leiterin: "Der Hund ist schwer bindungsfähig". Ich hab also gespielt bis es mir zum Hals raushing (und das dauert;-)). Bandit ist clever, aber ignorant. Da muss ich ihn "überlisten" und auch mal Gehorsam mit "halber Futterration" erzwingen;-) Und das geht. Er gehort gut, wenn auch noch nicht 100% zuverlässig (Boxer brauchen aber ihre Zeit, bis sie drei Jahre sind, haste praktisch einen Welpen). Im übrigen liebt auch er Kinder, ist wasserscheu, spielt gerne, liebt alle Hunde (ist aber zunächst sehr zurückhaltend und sehr vorsichtig, und das obwohl ich seit er 9 oder 10 Wochen alt ist, jeden Tag für ausreichend "Hundekontakt" gesorgt habe - da spielt aber in Hamburg auch die "Kampfhundearie" 'ne Rolle, ich bin eben auch sehr vorsichtig geworden was Menschen, Kinder und andere Hunde angeht;-((). Ich wohne in einer "offenen" (jeder kommt rein, der will, es lohnt sich kaum bei meinen Türen (kommen aus 1920), abzuschließen) Erdgeschoßwohnung und die verteidigt Bandit (wenn auch nicht aufs äußerste, aber er schlägt an:-)). Bandit ist noch viel verschmuster als Kira (ohne eine ausgiebige Stunde Schmusen ist er missgelaunt, beziehungsweise sehr körperbetont-kriegst ihn nicht von Deinen Beinen weg). Boxer werden heute in Regel älter als früher. Auf 10 bis 12 Jahre kannst Du Dich einstellen. Bandit sabbelt auch weniger als Kira, es reicht trotzdem;-) Und Boxer haben zwar ein kurzes Fell, haaren aber das ganz Jahr. Und bürsten muss sein.

Aber sowohl Kira wie auch Bandit waren und sind Boxer zum Verlieben. Für mich wirds ohne nicht mehr gehen (obwohl ich vor Bandit lange mit einem Aussie geliebtäugelt habe, weil die nicht so hitzeempfindlich sind- und ich auch bei 30 Grad gerne Sport mache).

So, das war vielleicht nicht das was Du wissen wolltest, aber meine Erfahrung. Viele Grüsse, Connie

02. Mai 2001 16:48

Hallo Marc,

meine Vorredner haben ja schon eine Menge geschrieben. Zur Kinderfreundlichkeit: ein erwachsener, gut erzogener Hund ist ein toller Spielkamerad für ebenfalls gut erzogene Kinder, er hat eine eher hohe Reizschwelle, erschrickt also nicht leicht und nimmt ein Versehen auch nicht übel. Junge Boxer sind Energiebolzen, mit denen manche Erwachsene trotz Hundeerfahrung nicht klarkommen! Viele Boxer suchen eine Aufgabe, das kann die energische Bewachung des Hauses sein, die Verteidigung der Kinder etc. Manchmal ist das aber nicht gewollt! Deshalb sollte der "Gebrauchshund" Boxer zumindest zur Begleithundprüfung geführt werden, er dankt das lustbetonte Arbeiten mit typischem Boxerenthusiasmus. Die Wahl eines Welpen erfordert große Aufmerksamkeit. Die Rasse hat gesundheitliche Anfälligkeiten, die über rigorose Zuchtbestimmungen einzelner Clubs bekämpft werden. Auch die Leistungsprüfungen der Elterntiere sind ein Indiz für Gesundheit. Deshalb kriege ich einen wutroten Kopf, wenn wieder mal Welpen ohne Papiere "billig" angeboten werden, vielleicht noch mit dem Zusatz: Eltern haben ja... was alles als Boxer deklariert wird, die Hunde können einem leid tun, die ignoranten Käufer und Verkäufer ruinieren den Ruf der Rasse! Witzigerweise können sich selbst kompromißlose Hochleistungssportler dem Charme ihrer Hunde nicht entziehen, ich kenn einige, bei denen der knallharte Schutzhund mit in den Ehebetten schläft....

Der Boxer ist der letzte Zwischenschritt vom Hund zum Menschen!

Grüße von Susanne+Claudio(Dr.Lämmle)+Sarah(Kampfmaus)