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Kinderhund Cavalier

geschrieben von Tatjana(YCH) 
Kinderhund Cavalier
24. Juli 2001 19:35

Hallo!
Erstmal vielen Dank für die aufschlussreichen Antworten zum Pudel-Thema! Wir hatten ja schon einmal eine Cavalier-Hündin (nachzulesen unter "Kinderhund Pudel". Eure Antworten haben mich nochmal über die Cavaliere nachdenken lassen. Ich fand unsere Chanel ein bisschen fade. Klar, sie war ängstlich, was ja auch kein Wunder war. Das hat mich schrecklich genervt. In solchen Situationen, wenn sie z.B. vor einem Labrador die Flucht ergriffen hat und sich zwischen meinen Beinen versteckt hat, wünschte ich immer, ich hätte einen Boxer oder sowas, vor allem wenn dann so Sprüche kamen wie: "Aber Tyson, du hattest doch schon Frühstück". Haha!

Aber was ich sagen wollte: Vielleicht ist der Cavalier DER Hund für junge Familien? Fröhlich, unkompliziert, immer freundlich, macht alles mit, lernt gerne und nimmt Erziehungsfehler nicht so krumm wie der Pudel. Wir hatten Chanel nur sieben Wochen lang, in denen sie immer ängstlicher und verwirrter wurde. Wie sollte sie da auch Persönlichkeit zeigen? Vielleicht sollten wir es doch noch einmal mit dieser Rasse versuchen?? Wenn ich irgendwo einen Cavalier sehe, möchte ich ihn immer am liebsten mitnehmen...

Wer hat Lust, von seinem Cavalierchen zu erzählen, vielleicht auch im Zusammenhang mit Kindern? Ich denke, ich werde noch ein paar Jahre warten, bis ich mir den Hundewunsch erfülle, bis dahin freue ich mich über ein bisschen Geplaudere...
Tatjana


24. Juli 2001 19:51

Hallo Tatjana,

es stellt sich die Frage, was bei eurer ersten Hündin schief lief. Wenn sie einjährig war und so lange beim Züchter geblieben war, ist vermutlich ganz gewaltig was in der Präge-und Sozialisierungsphase daneben gegangen. Vermutlich ist da einfach zu wenig mit ihr gemacht worden. Sprich, sie hat überhaupt keine Umwelterfahrung gehabt. Und dann ist es klar, dass sie total ängstlich ist, wenn sie so plötzlich in die Welt hinausbefördert wird. Und ihr konntet ihr aufgrund eurer Unerfahrenheit auch nicht helfe.
Wenn Du noch ein paar Jahre warten möchtest, bis Du dir einen Hund ins Haus holen möchtest, heisst das nicht, dass Du nicht vorher schon was tun kannst. Es gibt z.B. sehr gute Bücher, die jeder, der sich einen Hund anschaffen will, gelesen haben sollte. Möglichst vorher. Hinterher kann es schon zu spät sein.
Z.B. das Buch "Hunde kaufen mit Verstand" von Susanne Kerl. Ich glaube, das wurde schon erwähnt. Ausserdem "Hunde sind anders" von Jean Donaldson und "Positiv bestärken, sanft erziehen" von Karin Pryor. Und dann natürlich Bücher über die in Frage kommenden Hunderassen. Aber da wendest Du dich dann besser an die Leute, die sich mit der Rasse auskennen. Wenn es dann mal ernst werden sollte, dann empfehle ich Dir, schau dich mal auf den Ausstellungen um, sprich dort die Halter dieser Rassen an, die können Dir meist am besten sagen, wie die Rasse im allgemeinen so ist. Im speziellen ist das immer etwas problematisch. Einzelne Linien, klar, da kann man auch noch was sagen. Aber, ob der einzelne Welpe dann auch so wird, das ist eine ganz andere Frage.

Gruss Cindy

24. Juli 2001 22:16

Hallo Tatjana,
was wurde nach den sieben Wochen aus Chanel?
Würde mich interessieren.
Unsere beiden Cavalierrüden sind zwar nicht ängstlich aber allem Neuen
eher vorsichtig gestimmt.
Es sind wirklich tolle, treue Begleiter die man einfach ins Herz schliessen muss.

Liebe Grüsse

Thomas

25. Juli 2001 06:30

Hallo Tatjana,

deine Überlegungen verfolge ich von Anfang an - nun möchte ich mich doch
einmal zu Wort melden - wenn es nicht unbedingt ein Hund mit "Haaren"
sein muß - hast du schon einmal Glatthaar Foxterrier in Erwägung ge-
zogen? Ich bin mit Hunden aufgewachsen, habe schon Hunde diverser
Rassen ausgebildet, besitze selbst Dalmatiner und züchte seit nunmehr
5 Jahren Foxterrier. Der Dalmatiner wird immer als der ideale Familien-
hund dargestellt - was er meiner Meinung nach nicht ist, gerade im
Umgang mit Kindern ist er sehr sensibel und nimmt es oft übel wenn mal
was "passiert" - zu den Foxterriern bin ich vor einigen Jahren durch
Zufall gekommen - und bin begeistert! Ein robuster, intelligenter und sehr lebhafter Hund, der nichts übel nimmt! Nach meiner Erfahrung ein
ganz toller Spielgefährte für Kinder! Und mit Kindern passiert nun mal
öfter etwas - meine Kinder sind mit Hunden aufgewachsen, wissen ganz
genau wie sie mit Hunden umzugehen haben - trotzdem passiert es meinem
Kleinen (mittlerweile 12 Jahre alt) immer nochmal, daß er auch "unge-
schickt" hingreift - kein Foxl nimmt das übel. Der Nachteil beim Foxl
ist seine ungeheure Intelligenz - Erziehungsfehler wirken auch beim
Foxl sehr lange. Wichtig ist, daß du, falls Foxl für dich in Frage
kommt, darauf achtest keinen Hund aus einer jagdlichen Linie zu nehmen.
Und natürlich den Züchter genau anschauen - es gibt bei den Foxterriern
in Deutschland leider ein paar Massenproduzenten. Einer der von mir
gezüchteten Foxl wurde als Therapiehund ausgebildet und arbeitet seit
einem Jahr sehr erfolgreich mit 2 geistig behinderten Kindern, ein
anderer meiner Welpen lebt seit 2 Jahren bei einer Familie, die am
Vormittag bis zu 5 Kinder im Vorschulalter betreut - kein Problem! Es
ist für mich immer wieder faszinierend zu beobachten, wie sich Foxl
der individuellen Situation optimal anpassen!
Prinzipiell glaube ich, nachdem DU den Wunsch nach einem Hund hast,
daß deine Tochter nicht zu jung dafür ist. Ich selbst habe mir zu meiner alten Hündin einen Welpen dazugenommen als meine Tochter 9,
und mein Sohn 4 Jahre alt war - es hat gut funktioniert, aber ich war
mir auch über den Arbeitsaufwand der auf mich zukommt im klaren und
wollte diesen Hund - das ist die wichtigste Voraussetzung - es hat
sehr gut funktioniert. Der Hund hat zwar zu den Kindern eine gute
Beziehung aufgebaut - allerdings eine völlig andere als zu mir!
Du kannst mich gerne auch anmailen, nähere Informationen findest du auch auf meiner HP!

Liebe Grüße
Margot


25. Juli 2001 10:40

Hallo Tatjana!

Habe Deine postings auch mitgelesen ;-)

Wie wäre es, wenn Du Dich in der Zeit - bis tatsächlich der eigene Hund ins Haus kommt - im Tierheim umsehen und dort evtl. einen Patenhund zum Gassigehen mitnehmen würdest?

Du selbst könntest dabei viel über den praktischen Umgang mit Hunden lernen, Deine Tochter "an den Hund heranführen", schauen, wie sie mit einem Hund klarkommt, der Deine Aufmerksamkeit vorerst nicht den ganzen Tag sondern nur für kürzere Zeit in Anspruch nimmt etc.

Und wer weiss - vielleicht sitzt ja dort im Tierheim doch schon "Euer" Hund und wartet...

Liebe Grüsse
heidrun+C

26. Juli 2001 14:42

:Grüß Dich Tatjana,
da Du Dich ja über ein bißchen Geplauder freust, möchte ich Dir zum Punkt "Ängstlichkeit" etwas erzählen. Ich habe einen angeblich imposanten Briardrüden. Als er noch ein Junghund war hat er sich auch gern zwischen meinen Beinen versteckt. Sicher, er war schon ziemlich groß aber im Kopf eben noch ein Kind. Jedenfalls habe ich mir oft genug blöde Sprüche anhören müssen: "Was, so ein großer Hund und so eine Angst, oder wie kann den sooo ein großer Hund Angst haben, oder was issn das für ein Schisser?" Das auch große Hunde Seelchen sein können und nicht jeder auf Grund reiner Körperkraft ein Haudegen sein muß, das ist manchen Leuten wohl ganz unbekannt. Heute ist mein Jasper nicht mehr so ängstlich, aber Streit geht er nach wie vor aus dem Weg - und DAS ist bei einem großen Hund äußerst angenehm.
Liebe Grüße
Christine