Hallo Cindy,
Du hast völlig recht, Chanel ist einfach nicht gut sozialisiert worden. Sie war immer nur im Garten der Züchter, kannte nur ihresgleichen und hatte überhaupt keine Erziehung genossen. Als wir damals hereinkamen, haben sie und ihre jüngere "Schwester" uns fürchterlich verbellt, vor allem unsere Tochter. Der Züchter meinte, in der letzten Zeit wären die Hunde öfters durch den Zaun von den neuen Nachbarskindern geärgert worden. Dass Chanel unsere kleine verbellte, fanden wir gar nicht schlecht, so hatte unsere Tochter gleich Respekt vor dem Hund. Wir haben später dann auch noch einen gemeinsamen Spaziergang gemacht. Obwohl Chanel das erstemal draußen war, ging sie wunderbar an der Leine, geführt von unserer Tochter, frei und fröhlich. Dann kam ein Westie. Chanel ging fröhlich auf ihn zu, das blöde Viech schnappte gleich nach ihr - daher vielleicht auch ihre Angst vor fremden Hunden.
Aus heutiger Sicht kann ich nur selbst die Haare raufen - wie konnten wir nur einen einjährigen Hund nehmen, der nichts kennt und auch noch Angst vor Kindern hat. Zuhause war es nämlich vorbei mit Chanels Selbstsicherheit. Sie hat unsere Tochter nicht einmal wieder angebellt, war immer unterwürfig-freundlich, leckte ihr entschuldigend die Hand, die ihr gerade das Fell umgedreht hatte, dass sie aufgequiekt hat.
Zu den Büchern: Bis auf "Hunde sind anders" habe ich alle gelesen, wobei das Buch von Karen Pryor auch für Eltern sehr interessant ist! Welche Bücher mir auch besonders gefallen haben sind "Der Hund mit dem wir leben" von Heinz Weidt und "Vom Strolch zum Freund" von John Fisher, der übrigens die Disk-Scheiben erfunden hat. Bücher über Cavaliere gibt es leider nur zwei (die selbstredend neben vielen anderen in meinem Regal stehen...), wobei jetzt anscheinend auch ein drittes auf dem Markt ist, das ich aber bisher noch nicht bestellt habe.
Ausstellungen sind auch etwas schönes, wobei ich finde, dass sie eigentlich nicht sehr aufschlussreich sind, weil die Besitzer z.T. echt im Stress sind, wenn sie noch nicht "gerichtet" worden sind. Wir waren vor einigen Jahren in Dortmund auf der VDH-Schau, das war schon klasse! Dort haben mir am besten die Whippets gefallen, wir hätten auch beinahe einen Welpen geholt (selbstredend nachdem wir drei Züchter besucht hatten, allerdings ohne unser Kind), nur wollte uns der Züchter wegen unserer Tochter keinen geben. Die hatte nämlich an dem Nachmittag ständig die Hunde umarmt, festgehalten, an den Beinen gezogen. Wir waren natürlich total sauer, aber im nachhinein muss ich zugeben, dass er Recht hatte. Unsere Helen war mit dreieinhalb einfach noch nicht soweit, wie wir ja gesehen haben - wobei wieder die Frage ist, ob es mit einem selbstbewussten Welpen nicht doch besser geklappt hätte... Obwohl - wahrscheinlich auch nicht, ich habe einfach auch nicht gerade Nerven aus Stahl!
Aber Du hast Recht, Züchter muss man sich ganz genau angucken. Wir haben uns wirklich schon viele Rassen angesehen und viele Züchter besucht, und es gab nur einen einzigen, bei dem wirklich alles stimmte (eine Whippetzüchterfamilie, die kurz danach nach Amerika ging, ich weiß gar nicht, ob sie schon wieder zurück sind...). Whippets sind auch auch ganz tolle Hunde, aber ein Cavalier ist einfach noch unkomplizierter und natürlich auch kuscheliger...
Ich träume jetzt schon davon, später (also wenn ich so 50 bin...) alle möglichen Rassen zu haben, ich liebe nämlich auch Bulldogs, Greyhounds und Shih Tzus, wobei mir gerade klar wird, dass die ja nun überhaupt nicht zusammenpassen... Also doch erstmal ein Cavalier, die Frage bleibt nur, wann!
Liebe Grüße
Tatjana