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Hunderassen

Die Liste der Hunderassen ist beinah unendlich lang und verschiedene Rassen haben auch verschieden Bedürfnisse und Eigenschaften. Hier ist die Rubrik, sich über die rassespezifischen Besonderheit seiner Rasse auszutauschen. Ist der Golden Retriever wirklich immer kinderlieb? Besitzt der Labrador den „Will-To-Please“? Hier kannst Du darüber reden. 
Kinderhund Cavalier
27. Juli 2001 18:51

Hallo Christine!

Dank für Deine Zeilen!
Ist es nicht schrecklich, diese Kommentare von wildfremden Leuten? Ich hasse es! Als unsere Tochter noch ein Baby war, habe ich sie viel im Tuch getragen, vor allem beim Einkaufen (ich habe kein Auto). Was kamen da bloß alles für Sprüche! "Was, keine Socken an, bei dem Wetter!" Die Leute fassen ja auch hemmungslos fremde Babyfüße an - die natürlich nicht zu kalt waren - unsere Helen hat bis heute noch keine Frostbeulen an den Füßen, obwohl sie gerne barfuß läuft... "Und der Rücken, der wird mal ganz krumm!" Kann ich auch nicht feststellen, im Gegenteil, die Kleine hält sich wesentlich besser als ich, die immer im Kinderwagen gelegen hat...

Aber ich komme hier vom Thema ab... Als wir Chanel hatten, dachte ich oft, dass einem die Freude am Hund teilweise echt von den Leuten vermiest wird, die man draußen trifft. Einige Kommentare sind ja auch lustig, wie das unvermeidliche "Och, ist der schon so alt?", wenn ich Chanel in U-Bahnhöfen getragen habe, weil sie vor Angst keinen cm mehr gelaufen ist. "Nein, ein Jahr, sie hat bloß furchtbar Angst und ich muss die Bahn erwischen." Oder die Besitzerin eines riesigen Kuvacz (?), der hinter Chanel her war, als sie läufig wurde. Chanel wusste nicht mehr, wohin in ihrer Angst und ich rief der Besitzerin zu: "Können Sie bitte ihren Hund rufen, meiner hat solche Angst." "DER TUT NICHTS" Na super, und wie soll ich das meinem Hund erklären? Gruselig!
Besonders sauer war ich einmal, als mit Chanel schon ganz gute Fortschritte dabei erzielt hatte, die Treppe aus dem Bahnhof raus nach oben zu laufen (Treppen waren anfangs für sie der Horror), und plötzlich ein Schäferhund - ohne Leine - aus einem Bus gesprungen kam und sich geradewegs auf Chanel stürzte. Das Mädel mit dem Schäfer lachte sich bloß schlapp über meinen peinlichen, kleinen Schlotterhund. Von da an waren Bahnhöfe für Chanel überhaupt nicht mehr betretbar.

Aber ich fürchte, das (die Kommentare) ist wohl etwas, womit ein Hundebesitzer leben muss wie ein Babybesitzer... Vielleicht kaufe ich mir beim nächsten Mal einen Walkman!
Liebe Grüße
Tatjana

27. Juli 2001 19:15

Hallo Cindy,

Du hast völlig recht, Chanel ist einfach nicht gut sozialisiert worden. Sie war immer nur im Garten der Züchter, kannte nur ihresgleichen und hatte überhaupt keine Erziehung genossen. Als wir damals hereinkamen, haben sie und ihre jüngere "Schwester" uns fürchterlich verbellt, vor allem unsere Tochter. Der Züchter meinte, in der letzten Zeit wären die Hunde öfters durch den Zaun von den neuen Nachbarskindern geärgert worden. Dass Chanel unsere kleine verbellte, fanden wir gar nicht schlecht, so hatte unsere Tochter gleich Respekt vor dem Hund. Wir haben später dann auch noch einen gemeinsamen Spaziergang gemacht. Obwohl Chanel das erstemal draußen war, ging sie wunderbar an der Leine, geführt von unserer Tochter, frei und fröhlich. Dann kam ein Westie. Chanel ging fröhlich auf ihn zu, das blöde Viech schnappte gleich nach ihr - daher vielleicht auch ihre Angst vor fremden Hunden.

Aus heutiger Sicht kann ich nur selbst die Haare raufen - wie konnten wir nur einen einjährigen Hund nehmen, der nichts kennt und auch noch Angst vor Kindern hat. Zuhause war es nämlich vorbei mit Chanels Selbstsicherheit. Sie hat unsere Tochter nicht einmal wieder angebellt, war immer unterwürfig-freundlich, leckte ihr entschuldigend die Hand, die ihr gerade das Fell umgedreht hatte, dass sie aufgequiekt hat.

Zu den Büchern: Bis auf "Hunde sind anders" habe ich alle gelesen, wobei das Buch von Karen Pryor auch für Eltern sehr interessant ist! Welche Bücher mir auch besonders gefallen haben sind "Der Hund mit dem wir leben" von Heinz Weidt und "Vom Strolch zum Freund" von John Fisher, der übrigens die Disk-Scheiben erfunden hat. Bücher über Cavaliere gibt es leider nur zwei (die selbstredend neben vielen anderen in meinem Regal stehen...), wobei jetzt anscheinend auch ein drittes auf dem Markt ist, das ich aber bisher noch nicht bestellt habe.

Ausstellungen sind auch etwas schönes, wobei ich finde, dass sie eigentlich nicht sehr aufschlussreich sind, weil die Besitzer z.T. echt im Stress sind, wenn sie noch nicht "gerichtet" worden sind. Wir waren vor einigen Jahren in Dortmund auf der VDH-Schau, das war schon klasse! Dort haben mir am besten die Whippets gefallen, wir hätten auch beinahe einen Welpen geholt (selbstredend nachdem wir drei Züchter besucht hatten, allerdings ohne unser Kind), nur wollte uns der Züchter wegen unserer Tochter keinen geben. Die hatte nämlich an dem Nachmittag ständig die Hunde umarmt, festgehalten, an den Beinen gezogen. Wir waren natürlich total sauer, aber im nachhinein muss ich zugeben, dass er Recht hatte. Unsere Helen war mit dreieinhalb einfach noch nicht soweit, wie wir ja gesehen haben - wobei wieder die Frage ist, ob es mit einem selbstbewussten Welpen nicht doch besser geklappt hätte... Obwohl - wahrscheinlich auch nicht, ich habe einfach auch nicht gerade Nerven aus Stahl!

Aber Du hast Recht, Züchter muss man sich ganz genau angucken. Wir haben uns wirklich schon viele Rassen angesehen und viele Züchter besucht, und es gab nur einen einzigen, bei dem wirklich alles stimmte (eine Whippetzüchterfamilie, die kurz danach nach Amerika ging, ich weiß gar nicht, ob sie schon wieder zurück sind...). Whippets sind auch auch ganz tolle Hunde, aber ein Cavalier ist einfach noch unkomplizierter und natürlich auch kuscheliger...

Ich träume jetzt schon davon, später (also wenn ich so 50 bin...) alle möglichen Rassen zu haben, ich liebe nämlich auch Bulldogs, Greyhounds und Shih Tzus, wobei mir gerade klar wird, dass die ja nun überhaupt nicht zusammenpassen... Also doch erstmal ein Cavalier, die Frage bleibt nur, wann!

Liebe Grüße
Tatjana

28. Juli 2001 08:05

Hallo Tatjana,
ich muss schon ein wenig grinsen, nicht böse sein. Ich bin mir bei eurem Wirbelwind (Kind) gar nicht so sicher, dass ein Welpe gut ist. Ich erzähle Dir mal meine Geschichte. Als Kind wollte ich immer einen Hund haben, nur keinen Pudel, die fand ich richtig doof. Meine Eltern erlaubten natürlich keinen Hund. Ich hatte natürlich alles versprochen, hätte ich eh nicht halten können, aber was soll es. 1983 ist dann mein "kleiner" Bruder geboren, ich war da schon 15 Jahre. 4 Monate später ist uns ein Hund zugelaufen. Dreimal darfst Du raten welche Rasse. Natürlich Pudel!!! Ich habe dann so lange geheult, bis sie bleiben durfte. Sie war ca. 1 Jahr alt. Wir hatten Anzeigen in der Zeitung aufgegeben, Tierheime benachrichtigt und auch das Fundbüro. Nach einem halben Jahr, war sie dann unser Hund. Was soll ich sagen, sie war der absolute Traumhund. Mein Bruder und sie waren das absolute Traumgespann. Die Zeit als mein Bruder laufen lernte und so war natürlich anstrengend, aber die 2 sind so liebevoll miteinander umgegangen, dass mein keine Angst haben musste. Natürlich hat mein Bruder sie auch geärgert, aber man musste nicht einschreiten, sie haben das selber geregelt. Der Hund hat den Kleinen dann mal in die Hand gezwickt, so dass er es gemerkt hat, aber nie feste. Er hat so sehr schnell gelernt, dass er zuweit gegangen war. Der Hund hat meinen Bruder verteidigt bis zum geht nicht mehr, da ist niemand an den Kinderwagen rangekommen, selbst Nachbarn nicht, die den Hund kannten.
So ging das dann 14 Jahre lang und der Pudel ist für mich der absolute Traumhund geworden, was ich vorher nie gedacht hätte. Ich denke fast, wenn ihr mal in Tierheim geht und dann mit den Hunden Gassi geht, werdet ihr euch in irgendeinen Hund verlieben, egal welche Rasse. Und dann werdet ihr merken, DER und kein anderer ist es. Es wird euch auch dann egal sein, dass es kein Welpe ist, denn dann zählt nur der Charakter und wie kommen Hund und Kind miteinander klar.

So das wars
viele Grüsse Birgit (heute ohne Hund aber mit 2 Katzen und Nachbarshund)


31. Juli 2001 08:16

Hi Tatjana,

He, ist kein Problem, wenn Dir ein Terrier zu lebhaft ist. Ich wollte Dir nur zeigen, daß es auch anders geht und daß alle Hunde eine gute Erziehung brauchen. Lernen tut Dwayney übrigens auch superschnell - ist manchmal auch von Nachteil *g*

Mit den Begleithunden könntest Du Recht haben, weiß ich nicht...

Hm, es gibt natürlich schwierige Hunde aus dem Tierheim. Aber zum einen mußt Du so einen ja nicht nehmen, Du und Dein Kind können an einem 'üben' und falls Euch einer ganz toll gefällt, könnt ihr ihn auch nehmen. Ihr kennt ihn dann ja schon eine Weile vom Gassigehen, vielleicht war er auch mal übers WoE bei Euch. Welpen sind total süß, aber auch total anstrengend. Ich bin froh, daß wir diese Phase hinter uns haben. Die Erziehung fand ich schon stressig (liegt wohl an mir, ich will alles perfekt machen). Ob der nächste Hund wieder ein Welpe wird, weiß ich nicht. Je nach Platz wird es wieder ein Terrier sein, oder was großes, wuscheliges, evtl. ruhigeres. Mal schauen.

Dwayney ist nicht aus dem Tierheim, da bei uns Menschen mit Job keine jungen Hunde bekommen, ich brauchte aber unbedingt einen jungen Hund wegen meiner Katzen, die Hunde nicht gewohnt waren und wegen meinem Pferd. Mittlerweile würde ein erwachsener Hund auch gut gehen...

Viele Grüße und viel Glück bei der Suche nach dem richtigen Hund,

Michaela

PS: Dwayney war übrigens ein Spontankauf und ich hab es nie bereut, obwohl das eigentlich gar nicht meine Art ist, aber vielleicht muß es manchmal halt so sein.