von Johanna(YCH) am 18. Dezember 2001 14:52
Hi Julia,
Ich lebe seit drei Jahren mit einer Sheltie-Hündin zusammen. Je länger ich sie habe, um so begeisterter bin ich von ihr.
Als ich Celine mit 10 Wochen bekam, fing ich gerade an mich mit Hundeerziehung zu beschäftigen. Als sie noch welpe war, habe ich sicher nicht alles richtig gemacht; Trotzdem ist sie eine Traumhündin geworden. Man darf zwar nicht den Fehler machen und einen Sheltie gar nicht erziehen, weil er immer den Eindruck macht, als ob das nicht nötig wäre, weil er sich fast von selbst erzieht. Allerdings ist auch ein Sheltie nur ein Hund und versucht, ob er seinen Willen nicht mal durchsetzen kann. Allerdings sind Rangverhältnisse ziemlich schnell geklärt.
Es gibt praktisch nichts, was man einem Sheltie, besonders wenn man schon immer viel mit ihm gemacht hat, nicht beibringen könnte. Vielleicht vom Hs. mal abgesehen, wirst Du in allen Sparten der Hundeausbildung Spaß mit einem Sheltie haben. Leider sind Collies und auch einige Shelties heute zu dummen Sofa-Fell-bällen geworden, die nicht gefordert werden dumm auf dem Sofa rumliegen oder von Ausstellung zu Ausstellung geschleppt werden. Die legendere Lassie-Inteligenz ist wirklich vorhanden. Shelties lernen manchmal so schnell, daß man aus dem Staunen nicht mehr rauskommt. Manchmal genügt eine einzige gut getimte Verknüpfung dann beim zweiten mal in der gleichen Situation ein Kommandoi und schon sitzt die Sache und muß nur noch paar Mal gefestigt werden.
Du merkst, ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus, aber ich wollte schon immer einen Hund mit dem ich arbeiten kann und dem Anspruch genügt ein gut geförderter Sheltie auf jeden Fall.
Das schöne an dieser Rasse ist, daß sie Vieles aus einer Intuition heraus machen und die geringsten Signale ihres Menschen sofort bereitwillig aufgreifen. Ich habe eine Sehbehinderung, wegen der ich nachts praktisch blind bin. Meine Hündin fing von sich aus mich zu führen. Ich wäre gar nicht auf diese Idee gekommen. Später fing ich dann sie als Führhund auszubilden und mit Belohnung bzw. positiver Verstärkung ging es wahnsinnig schnell. Mittlerweile kann ich mich apsolut auf sie verlassen.
Eine Sache gibt es, die du bei der Auswahl des Welpen sehr genau beobachten solltest. Die Shelties neigen häufig dazu ängstlich bzw. geräuschempfindlich zu sein. Du solltest bei dem Welpen ein paar kleine Tests durchführen, um zu gucken, ob er sich schnell erschreckt und wenn ja, ob er sich dann schnell wieder löst oder sehr gestresst und ängstlich über lange Zeit ist.
Ebenso solltest Du den Welpen von Anfang an überall hin mitnehmen, da Collies und Shelties bei sehr fremden Sachen schon etwas mißtrauisch sind, was ihnen aber auch häufig Probleme erspart. Celine hatte z. B. schon immer Respekt vor Autos. Beim Kommando "Celine Auto!" bleibt sie sofort stehen.
Im Hundesport sind Shelties häufi8g, gerade bei Agility sehr erfolgreich, kenne auch Shelties, die im Rettungshundesport arbeiten und Celine ist dann wohl der erste Blindenfpührhund.
Wegen der Ängstlichkeit und vielleicht, weil die Rüden auch etwas größer sind, würde ich Dir zu einem Rüden raten, zumal Dein Tembroke ja glaube ich eine Hündin ist oder?
Größe ist eigentlich egal, da du wahrscheinlich doch bei Mini starten mußt.
Es war alles etwas chaotisch und ich könnte auch ganze Romane schreiben, aber vielleicht konnte ich Dir etwas weiter helfen.
viele Grüße
Johanna mit Celine