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Yorkie welpe

geschrieben von Andrea(YCH) 
Yorkie welpe
09. Januar 2002 20:39

Hallo!
Gestern hab ich in einem tierzubehörladen eine dame mit einem yorkie-welpen gesehen. Ich muß zugeben, ich hab noch nie zuvor einen yorkie-welpen gesehen, er ist mir auf jeden fall ziemlich klein vorgekommen! Na ja ich wollte nur sagen, daß dieser welpe furchtbar nervös war und die ganze zeit hektisch auf und ab gelaufen ist, während sein frauchen einen mantel(!) für den kleinen ausgesucht hat!
Was ich eigentlich fragen wollte: ist es normal daß diese kleinen yorkies so hektisch sind, kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen!

Grüße, Andrea

10. Januar 2002 09:15

Hallo Andrea-
so genau kann ich dir die Frage auch nicht beantworten- aber ich habe vor einer Woche ein Ehepaar getroffen- die ihren 12Wo. alten Yorkie-Welpen sofort auf den Arm genommen haben- weil ich mit meiner "gefährlichen"-noch dazu angeleinten Golden Retriever Hündin an kam. Ich bat sie den Hund wieder auf den Boden zu setzen und ihm einen normalen Kontakt zum anderen Hund zu ermöglichen.
Dieser Rüde- bellte sofort-keifte und sprang -ebenfalls hektisch hin und her und wollte auf den Arm zurück -klaro, hat noch nie vermutlich einen Hund von unten gesehen. Ich fand es sehr komisch, dass dieser Welpe sich nicht anfassen lies, nicht freudig hergelaufen kam um an meinem Handschuh zu knabbern- den ich hinhielt...er wich panisch zurück und kläffte ... !!! Vor gut einem Monat traf ich eine andere Frau-ebenfalls Yorkie -Junghund 4Mon. das gleiche spektakel- obwohl die Frau ihn frei laufen lies und ihn nicht hochgenommen hat- bellte und kläffte er wie dolle.... Die Reaktion meiner Hündin- bellte zurück und knuffte ihn...also war dieser Junghund rotze frech zu meiner fast 3jährigen Hündin. Ich habe selbst noch eine zweite Golden Hündin- mittlerweile 8Mon.- meine Grosse weiss wie man mit Welpen umgeht....
So jetzt könnt man leicht sagen- die sind alle so !!! Ich persönlich halt mich da mal zurück- aber ein grosser Fan der Rasse bin ich absolut nicht. Ich treffe IMMER solche Kröten dieser Rasse.
Gruß Malaika mit Talua und Camille

10. Januar 2002 10:45

Hallo Andrea,
also ob das Verhalten dieses kleinen Yorkie-Welpen normal gewesen ist, kann ich Dir leider nicht sagen, da ich noch keinen Yorkie hatte. Allerdings kenne ich auch einige Yorkshire-Terrier, die alle ziemlich hektisch und nervös sind.
Ich traf auch mal vor einiger Zeit zwei Damen mit Yorkie. Mein Malteserrüde rennt ja immer freudig auf jeden anderen Hund, egal ob groß oder klein zu, um diesen zu begrüßen. Aber als mein Rüde auf den Yorkie dieser Damen zulief, versteckte sich dieser gleich ängstlich kläffend hinter seinem Frauchen, das ihn auch gleich auf den Arm nahm. Ich denke also, daß in den meisten Fällen die Besitzer Schuld am Verhalten ihrer Yorkies sind, weil sie ihre Hunde sofort auf den Arm nehmen, sobald sich ihnen ein anderer Hund nähert.
Zum Glück hatte mein Malteserrüde schon als Welpe viel Kontakt zu anderen Hunden, egal welcher Rasse. Er durfte mit Dobermännern oder Schlittenhunden genauso spielen wie mit Hunden seiner Größe. Dadurch rennt er auch heute freudig auf große Hunde zu und kläfft sie nicht an. Ich bin froh, daß aus ihm nicht so ein ängstlicher und nervöser Kläffer geworden ist.
Liebe Grüße
Petra


10. Januar 2002 21:32

Hallo Andrea,

ich kenne mehrere yorkies, die wie Hunde behalten werden u. sich auch so verhalten.
Deine Schilderung betrifft wohl eher eine Halterin, die den yorkie für eine Art Stofftier hält. Vielleicht war er es ja a la Mooshammers Daisy gar nicht gewohnt selbst zu laufen.
Gruß
Wilma u. Arno

14. Januar 2002 17:39

Hallo Andrea,

ich habe so lange mit dem Beantworten Deines Postings gewartet, da ich annahm, dass sich irgend ein Yorkie-Freund angesprochen fühlt und Dir auf Deine Frage antwortet. In meinem Bekanntenkreis kenne ich drei Yorkshire Terrier Besitzer, welche ich auf Dein Posting aufmerksam machte (in der Hoffnung, dass sie ein paar Sätze darauf antworten). Da auch meine Bekannten begeisterte Leser des "Yorkie.ch-Forums" sind, kannten sie Deine Zeilen bereits, sagten mir jedoch, dass es keinen Sinn machen würde, auf Dein Posting zu antworten.

Das machte mich doch sehr nachdenklich und auch traurig.

Warum möchte ein Yorkie-Besitzer nicht auf ein Posting antworten, welches in einem "Yorkie-Forum" veröffentlicht ist und sich auch noch um die Rasse Yorkshire Terrier handelt? Auf Nachfragen bekam ich von allen Dreien zur Antwort, dass sich die "Grosshundebesitzer" sowieso nichts von einem "Kleinhundebesitzer" erklären lassen würden, wenn es sich auf das "Hund auf den Arm nehmen" oder "Mäntelchen anziehen" geht. Sie wären es mittlerweile in all den Jahrzehnten, in denen sie Yorkies hätten, leid, immer wieder die Vorurteile von Leuten aus dem Wege zu räumen, welche sich eigentlich gar nichts erklären lassen wollen.

Das kann ich nur bedauern.

Daher möchte ich Dir nun Deine Frage beantworten, auch wenn ich nicht mit einem Yorkie sondern mit einer Malteserhündin (auch so einem kleinen Zwerg, 20 cm Schulterhöhe) zusammen lebe.

Bei den momentanen Temperaturen kühlen kleine Hunde auf Grund ihrer geringen Körpergröße und ihres Gewichtes sehr schnell aus. Du kannst Dir bestimmt vorstellen, dass ein so kleiner Hund seinen Kreislauf nur mit viel Bewegung auf die erforderliche Körpertemperatur bringen kann. Ich kann aber leider nur vermuten, dass der von Dir gesehene Yorkie-Welpe so "hektisch" war, weil ihm vielleicht die nötige Wärme gefehlt hat und er seinen Körper durch ständiges Auf- und Ablaufen wieder "aufheizen" wollte.

Aber vielleicht war er auch nur aufgeregt und wollte sich mit dem Hin- und Herlaufen abreagieren? Terrier sind ja nun mal keine "Schlaftabletten" sondern haben meist viel Temperament, welches sich auch schon beim Welpen zeigt.

Was Dein Ausrufezeichen hinter dem Wort "Mantel" bedeutet, kann ich leider nur wage vermuten. Du findest es vielleicht überflüssig, dass manche Leute ihren Hunden ein Mäntelchen überziehen(?). Beim Yorkie (und auch beim Malteser) ist dies aber manchmal nicht ganz unsinnig. Diese Hunde haben wenig bis überhaupt keine Unterwolle und sind daher bei Regen und Schnee sofort bis auf die Haut durchnässt. Was daraufhin passieren kann, kannst Du Dir bestimmt vorstellen.

Meine Hündin hat in ihrem Leben bereits zwei Mal eine Nierenbeckenentzündung gehabt. Ich kann nur sagen, dass Nierenbeckenentzündungen äusserst schmerzhafte Angelegenheiten sind, die ich meiner Hündin gerne ersparen möchte. Vor einigen Jahren riet mir daher unsere Tierärztin, bei dieser Witterung meiner Hündin ein Mäntelchen anzuziehen. Und - siehe da - bislang traten diesbezüglich keine gesundheitlichen Probleme mehr auf.

Sollte ich ihr nun das Mäntelchen nicht mehr anziehen, nur weil fremde Leute, die nichts über den gesundheitlichen Zustand meines Hundes wissen, sie belächeln und Sprüche über das Aussehen eines "angezogenen" Hundes machen? Nein, ich denke, über solche Bemerkungen kann ich nur müde lächeln und mich darüber freuen, dass es meiner Hündin gut geht.

Abschließend zu diesem Thema würde ich persönlich mir wünschen, dass alle Hundebesitzer ein kleinwenig mehr toleranter untereinander sind.

Und falls Du die Frau mit dem Yorkiewelpen durch Zufall noch einmal triffst, dann frage sie doch einfach direkt, warum ihr Kleiner so aufgeregt hin und her läuft, bzw. warum sie ihm ein Mäntelchen gekauft hat. Ich bin sicher, sie ist sehr stolz auf ihren Welpen und wird Dir gerne Auskunft darüber geben.

Viele Grüsse sendet

Elke

14. Januar 2002 17:44

Hallo Malaika,

es freut mich für Dich, dass Du zwei so prima sozialisierte Golden Retriever besitzt. Manch anderer Hundebesitzer blickt sicherlich neidvoll auf Deine beiden Hündinnen.

Nun muss ich aber (als Hundehalter eines kleinen "Zwerges"winking smiley auch anmerken, dass man gut sozialisierte, fremde und noch dazu grosse Hunde (alles was größer ist als 20 cm Schulterhöhe sieht meine Malteserhündin - die 2.7 kg wiegt - als Grosshund an) nicht gleich von weitem erkennen kann.

Meine Hündin gehört leider zu den Hunden, die zwei Mal äusserst schlechte Erfahrungen mit 40-Kilo-Hunden gemacht hat. Ich möchte Dir daher mal zum Thema "Hund auf den Arm nehmen" etwas aus den Erfahrungen meiner Malteserhündin berichten.

Als meine Hündin ungefähr zwei Jahre alt war, trafen wir beim Spazierengehen eine (ungefähr) 40-Kilo-Hündin. Beide Tiere waren nicht angeleint. Meine Hündin verhielt sich meiner Meinung nach "normal". Eben freundlich neugierig. Die beiden beschnüffelten sich, beide wedelten mit den Ruten, sie schienen sich zu mögen. Die Besitzerin der Hündin sagte gerade "die tut nix, die ist lieb" als ihre Hündin sich auf meine Hündin stürzte und sie mit einem Nackenbiss versuchte totzuschütteln.

Hast Du so etwas schon einmal mit einer Deiner Hündinnen erlebt? Wurde eine von Deinen Tieren schon einmal von einem Hund, der das 15fache von Deinem Hund wiegt angegriffen und versucht mittels Nackenbiss das Genick zu brechen?

Die Tierhalterin war entsetzt, dass ihre Hündin meine Hündin nicht mehr losliess und sogar noch nachbiss. Wir Hundehalterinnen versuchten beide, die Tiere zu trennen, was nach ungefähr einer Minute auch gelang. Mein Hund fiel wie ein nasses Tuch winselnd auf den Boden, die Tierhalterin des Grosshundes blickte kurz auf meine Hündin und meinte "es sei ja nichts schlimmes passiert, meine Hündin würde sich schon wieder aufrappeln und hätte nicht viel abbekommen", und dann noch "so etwas hätte ihre Hündin noch nie gemacht". Und weg war sie. Ich stand vollkommen geschockt neben meiner Hündin, die sich nicht mehr rührte und keinen Schritt gehen konnte.

Um es kurz zu machen. Ich brachte meine Hündin auf den schnellsten Wege zu meiner Tierärztin und das Resultat dieses "Nackenbisses" waren innere und äußere Verletzungen, Quetschungen bei meinem Hund, die jedoch glücklicherweise nach einigen Wochen wieder heilten. Ich nahm meinen Jahresurlaub und blieb auf einer hohen Tierarztrechnung sitzen. Die Tierhalterin des Grosshundes sah ich nie wieder.

Leider brauchte es über ein Jahr, meinem Hund die Angst vor großen Hunden mit viel Geduld und viel Übung bei Begegnungen mit anderen grossen Hunden zu nehmen. Aber es gelang mir.

Anderthalb Jahre später gingen wir im Wald spazieren (ich hatte meine Hündin an der Leine), als uns durchs Gestrüpp ein grosser Hund nachlief. Der Halter dieses Hundes (diesmal ein Rüde) hatte seinen Hund nicht an der Leine und war ungefähr 100 Meter von uns entfernt. Von weitem hörte ich nur "der tut nix, der will nur spielen", was ich aber nicht recht glauben mochte, denn der Rüde zeigte knurrend seine Zähne und hatte schon seine Nackenhaare aufgestellt. Ich nahm meine Hündin NICHT auf den Arm, sondern liess sie angeleint bei Fuss weiter mit mir gehen. Der Hund sprang sie seitlich an, legte sich auf sie drauf und biss zu. Ich habe meine Hündin noch nie so schreien hören wie in diesem Moment. Ich versuchte den Hund von meiner Hündin herunterzuziehen, was mir aber erst gelang, als der Besitzer dieses Tieres nach seinem Hund brüllte. Der Rüde liess von meiner Hündin ab und verschwand zu seinem Halter im Dickicht. Ich blieb wieder mal mit einer verletzten Malteserhündin mitten im Wald allein zurück und versuchte nun auf schnellstem Wege meine Tierärztin zu erreichen.

Meine Hündin hat auch diesen Vorfall überlebt. Auch da ging mein Jahresurlaub für die Pflege meines Tieres dahin und von den Kosten für meine Tierärztin mag ich gar nicht reden. Aber die Angst vor grossen Hunden kann ich meiner Malteserdame jetzt nicht mehr nehmen. Sie ist meiner Meinung nach auch durchaus berechtigt. Einige (nicht alle!) Hunde sehen die Kleinhunde leider als Beutetiere an und einige (nicht alle!) Besitzer von grossen Hunden reagieren bei solchen Vorfällen leider zu spät oder aus Desinteresse (so nach dem Motto "meinem Hund passiert ja nichts"winking smiley überhaupt nicht.

Aber - wie schon anfangs geschrieben - man kann es einem grossen Hund leider nicht von weitem ansehen, ob er gut sozialisiert ist oder den entgegenkommenden Kleinhund als Beutetier ansieht. Und daher nehme ich im Zweifelsfall MEINE Hündin jetzt auf den Arm, wenn mir ein Grosshund nicht geheuer ist. Noch einmal wird mir so etwas nicht passieren.

Das soll aber nicht bedeuten, dass wir in unserem Bekanntenkreis keine "Grossen" unter den Hundefreunde hätten. Zu unseren Lieblingshundefreunden gehört unter anderen auch eine Colliedame, ein Rottweiler, ein Berner Sennenhund und einige grössere Jagdhundemischlinge, die auch freudig von meiner Hündin begrüsst werden. Jedoch bei fremden grösseren Hunden ist meine Hündin sehr vorsichtig und ängstlich geworden.

Abschliessend möchte ich Dich (obwohl Du sagst, Du bist kein grosser Freund der Rasse Yorkshire Terrier) aber doch darum bitten, ein bisschen mehr Verständnis dafür zu haben, dass ein Hundehalter mit so einem Winzling riesige Angst um seinen Hund haben kann, wenn er einen "Grosshund" auf seinen Zwerg zukommen sieht.

Ich habe diesen "Roman" eben auch geschrieben, um ein wenig um Verständnis zu bitten, wenn Du irgendwann einmal wieder einen Hund auf den Arm eines Hundehalters siehst.

Ich denke dass hier "Toleranz" und "Verständnis" die Zauberworte sind. Wir Kleinhundehalter, die ihre Hunde aus den verschiedensten Gründen auf den Arm nehmen, sind gar nicht so unfreundlich oder arrogant wie manche Leute vielleicht denken mögen .... Versuch's doch mal mit einem Gespräch! Lass den Kleinhundebesitzern mit ihren Winzlingen ein bisschen Zeit, sich davon zu überzeugen, dass Deine beiden Goldies nette, freundliche "Grosse" sind. Ich bin sicher, dass dann der Kleinhundehalter seinen Zwerg auch auf den Boden setzen wird.

Nur - wenn man "Kröte" in den Wald hineinruft, dann darf man sich nicht wundern, wenn so etwas ähnliches wieder herausschallt ...

Grüsse (mit Hoffnung auf ein bisschen mehr Verständnis für Hundehalter, die ihre Hunde auf den Arm nehmen) sendet

Elke