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Suche Infos zur BX und Bullmastiff

geschrieben von Nadine & Fussel(YCH) 
Suche Infos zur BX und Bullmastiff
21. Mai 2002 15:58

Hallo,

ich habe einen 4-jährigen Rottweiler-Rüden und möchte mir in den nächsten Monaten einen Zweithund zulegen. Da ich leider bisher noch nie eine Bordeauxdogge oder einen Bullmastiff live erlebt habe, möchte ich hier mal die "Fachleute" zu diesen Hunden befragen. Molosserbücher habe ich mir schon reingezogen, Papier ist aber bekanntlich sehr geduldig.
Mir gefällt die Optik und Ausstrahlung dieser Rassen sehr gut, da sie aber doch einiges an Gewicht mitbringen, würde es mich schon interessieren, wie weit man die "Dicken" in der Leinenführigkeit ausbilden kann. Mir ist klar, daß man beide Rassen nicht mit einem Rotti vergleichen kann, ein Hund muß meiner Meinung nach aber einen guten Grundgehorsam haben. Um einen Hund artgerecht halten zu können, muß man ihm, meiner Meinung nach, auch Freilauf bieten können, das geht aber nur, wenn der Hund bei Wild, anderen Hunden oder Menschen unbedingt abrufbar ist. Ich verlange keinen Kadavergehorsam von meinem Hund, aber er muß doch zuverlässig hören.
Zu meinen Fragen:
1. Wie schwer ist es mit einer BX oder Bullmastiff die BH zu bestehen (ist bei mir ein MUSS)?
2. Wie territorial sind die beiden Rassen eingestellt (Fremde auf Grundstück lassen bzw. Haus - wenn ich dabei bin). Der Fila kommt wegen seiner charakteristischen "Wachsamkeit" für mich nicht in Frage. Ich habe einmal erlebt, wo eine Frau keinen Besuch empfangen konnte ohne ihren Hund wegzusperren. Die Frau war zwar nicht sehr "fähig", ich denke aber schon, daß es da auch ressebedingte Unterschiede gibt.
3. Wie sieht es mit hundeverträglichkeit bei gleichem Geschlecht aus?. Ich bin es gewohnt mit anderen Hundehaltern und vierbeinigem Gefolge zusammen Gassi zu gehen. Tendieren die beiden Rasse zum Raufen, oder gehen sie eher gelassen mit Hundekontakt um. Mein Rotti (nicht kastriert) ist eigentlich recht gut rüdenverträglich, auch mit nicht kastrierten Rüden, mein Zweithund sollte auch eher verträglich sein.
4. Wie aktiv sind die Rassen? Ich gehe mit meinem Rotti oft schwimmen, er schleppt mich dann ab. Insgesamt gesehen ist mein Rotti aber eher ein ruhiger Hund, beim Gassigehen flitzt er mal ne Runde, dann trottet er lieber durch die Gegend und schnüffelt. Vom Temperament her sollte das schon in etwa passen. Getrennt mit beiden gehen, da einer nicht ausgelastet ist, muß nicht sein.
5. Wie bellfreudig sind die beiden Rassen?

Über Antworten freue ich mich jetzt schon.

Gruß

Nadine und Fussel

21. Mai 2002 22:00

Hallo Nadine,

ich vermittle Hunde dieser Rassen, habe selbst Mastini.

Beispiele: BX Cassio, läuft im Rudel, ist gegen kleine Hunde in den ersten Monaten zickig gewesen, jetzt werden sie ignoriert. Etwas frech gegen Hündinnen. Bellt bei Besuch, aber jeder darf rein. Kann bis zu 3 Stunden Gassi gehen (bei kühlerem Wetter), bisher keinerlei gesundheitliche Probleme. Wurde vor einem Jahr von mir vermittelt.

BX Chief. lebt mit einer 21jährigen blinden, tauben Pudelhündin zusammen, die Chefin ist. Ist auf dem Hundeplatz, läuft dort im Rudel, hat BH mit gut abgeschnitten. Traumhund laut Besitzer

BX SirWinsten. lebt mit einer BX-Hündin, ebenfalls keinerlei Probleme

BM Sam (wurde nicht über uns vermittelt, wohnt in der Nachbarschaft). Problemlos mit Hündinnen, mit manchen Rüden o.k., mit machen nicht. Wurde mit der Flasche großgezogen (hat nie Muttermilch bekommen) und ist kein gesunder Hund. Hat schon viel Geld gekostet.

BM Eika, lebt seit kurzem mit BX-Rüden zusammen,bisher keinerlei Probleme in Bezug Sozialisierung und Gesundheit

BX Joy, lebt mit zwei Rüden zusammen, bisher keine Probleme gemeldet.

usw. usw. ,siehe [leute.server.de]

Natürlich gibt es bei beiden Rassen auch Expemplare, die Probleme mit Artgenossen und/oder anderen Tieren haben. So wie das eben überall sein kann. Menschen gegenüber sind sie meist unauffällig, je nachdem was sie schon erlebt haben. Der Wachtrieb hält sich in Grenzen. Das Laufbedürfnis auch. Gesundheitliche Probleme gibt es wie bei allen großen schweren Rassen (Knochenprobleme), das ist nicht zu leugnen. Vor allem haben viele ein Sabberproblem. Das ist kein Gesundheitsproblem, aber viele Leute ekeln sich vor den Schleimfäden, die an der Decke landen und dort mangels Erreichbarkeit lange "überleben".

Eine BX-Leute berichten vom starken Jagdtrieb. Das hört man z. B. bei meiner Rasse eher selten.... Einige der Hunde ziehen gar nicht, andere ziehen schon - reine Erziehungssache. ABER: Sie sind stark, also ist eine sorgfältige, belohnungsorientierte Ausbildung ohne Härte unabdingbar. Als Hilfsmittel für Anfangsschwierigkeiten hat sich das Halti bestens bewährt, auch bei diesen Kurzschnauzen mit Lefzen!!

Zum Fila: Der Fila ist etwas besonders: sportlicher, lauffreundiger, hat meist Jagdtrieb, ist aber ungeheuer einfühlsam, zärtlich. Noch mehr als die anderen Sabberbacken. Dafür bei schlechter Sozialisierung Fremden gegenüber mißtrauisch. Diese negative Eigenart wurde aber in den letzten Jahren seltener. Mein eigener Fila, der vor 4 Jahren verstorben ist (mit 12,5 Jahren), hatte am Schluß nur selten Probleme mit Besuch. Frauen liebte er, es gab fast nie Probleme bei weiblichen Besuchern. Bei jungen Männern schon eher, aber das nahm im laufe der Jahre ab. Er wurde im Alter von 3 Jahren von einem jungen Mann abgegeben, der ihn nachweislich körperlich massiv mißhandelt hat. Wir haben auch schon Filas vermittelt, die Fremden gegenüber freundlich waren/sind.

Es hängt zuviel von der Zucht ab (Zwingerhaltung, Einstellung des Züchters, Sozialisierung) und der anschließenden Erziehung, Haltung, Hundeverstand des Besitzers. Zur Zeit ist eine Filahündin in der Vermittlung, die leider schon mehrere Pflegestellen erlebte. In euber war sie unauffällig, in einer anderen dafür dominant und unmöglich. Derselbe Hund!

Viele Grüße

K. Keck

22. Mai 2002 11:00

Hallo,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich bin mir momentan noch nicht sicher, ob ich so einem "Dicken" aufnehmen werde. Ich interessiere mich momentan sehr für die knuffigen "Dickköpfe", habe aber wie erwähnt, noch nie einen live erlebt und weiß daher noch nicht, ob die Rassen auch wirklich zu mir passen. Ich will unbedingt einen ausgeglichenen Hund, der zum einen in der Wohnung ruhig ist, ansonsten aber als Kumpel alles mitmachen kann und will.
Mastini sind mir krankheitsmäßig einfach zu anfällig. Da kommen zu den "üblichen" Knochenschäden ja noch die Augenerkranungen, Hauterkrankungen etc. dazu. Da mein Rotti beidseitige HD schwersten Grades hatte (seit Geburt, ein Gelenk wurde gar nicht ausgebildet), möchte ich einfach nicht einen zweiten "wirtschaftlicher Totalschaden" aufnehmen (Fussel wurde so vom Tierarzt bezeichnet, als ich fragte, ob es sich lohnt ihn wiederherzustellen).
Laut "HD-Häufigkeitstabelle" in einem guten HD-Buch kommt HD bei der BX oder BM am seltensten vor (von den Molossern). Mastini führen die Liste leider an.
Filas find ich auch echt klasse, die Texte im Molosser Buch hatten mich bisher aber immer abgeschreckt.
Kann man Molosser auch über Spieltrieb ausbilden? Bei Fussel hatte ich den Tennisball als Belohnung eingesetzt.


Gruß

Nadine

25. Mai 2002 21:42

"Kann man Molosser auch über Spieltrieb ausbilden? Bei Fussel hatte ich den Tennisball als Belohnung eingesetzt."

Hallo Nadine,

unseren (MaN) schon - Gustav's ein und alles ist eine mit künstlichem Lammfell überzogenen Nackenrolle. Für die oder alternativ irgendwelche Leckerchen tut er fast alles - nur sind Leckerlies weniger peinlich, wenn wir unterwegs sind, als eine verdreckte, vollgesabberte Nackenrolle...

Viele Grüße,

Andrea & Zoo.


26. Mai 2002 14:11

Kann man Molosser auch über Spieltrieb ausbilden? Bei Fussel hatte ich den Tennisball als Belohnung eingesetzt.
:
:
: Gruß
:
: Nadine

Hallo Nadine,
habe zwei dieser Sabberbacken, wobei der Rüde als Welpe zu uns kam, die Hündin im Erwachsenenalter über "Molosser in Not".
Es gibt halt nur 2 Alternativen (aus meiner Sicht) auszubilden, zum einen den Spieltrieb und zum anderen die Futtermotivation. Bei der BX klappt beides. Unseren Rüden habe ich hauptsächlich über's Bällchen ausgebildet. Er hat den Teamtest absolviert (weil nicht schußfest) und arbeitet richtig gerne. Unserer Hündin ist alles schnuppe. Sie läßt sich weder über Spielzeug, noch über Leckerchen motivieren und macht halt "ihr Ding", ist dabei aber suuuuper
lieb und verträglich (auch so etwas kann man erwischen).
Im Normalfall ist die BX aber doch schon sehr, sehr lernfähig und alle die das bestreiten, haben eben keine Lust dazu. Muß ja auch nicht sein, Hauptsache der Hund steht im Gehorsam.
Wenn Du evtl. vorhast einen Rüden noch dazu zu nehmen, dann denke bitte an das Gewichtsproblem. Rüden haben meistens um die 60 bis 70 Kilo bei einer Schulterhöhe von 65 bis manchmal 70 cm. Dazu einen Rotti und es kann in Extremsituationen gewichtsmäßig schwierig werden.
Wo wohnst Du? Ich in Niedersachsen. Es gibt bestimmt BX in Deiner Umgebung, deren Halter Dir alle Fragen beantworten und die Dir ihre Hunde zeigen.
Gruß Gundula und Sabberbacken

27. Mai 2002 08:21

Hallo Gundula,

ich wohne in Rheinland-Pfalz. Fussel ist zwar rüdenverträglich, ich weiß aber nicht, wie er es finden würde, wenn auf einmal so ein Koloss von Rüde nun bei uns einziehen soll. Ich möchte da schon lieber auf Nummer sicher gehen und lieber ne Hündin dazu nehmen (oder nen jungen Rüden). Gewichtsmäßig hast Du natürlich auch recht - aber auch eine Hündin und Fussel werden zusammen schwerer sein als ich. Das Problem kenne ich aber schon. Ich gehe nämlich öfters mit 2 Rottis gassi, die wiegen dann zusammen auch mehr, ist aber eigentlich absolut kein Problem. Auf dem Weg zum Wald sind die beiden an einer Leine (Leine hat am Anfang und am Ende einen Haken), da wird dann Fuß gegangen. Am Wald muß ich dann eh nur noch einen halten. Fussel läuft da frei. Mein Neuzugang muß aber eh lernen schön an der Leine zu gehen, dann spielt das Gewicht auch keine Rolle mehr. Bevorzugen würde ich auch einen Hund, der kaum/wenig Jagdtrieb hat, damit dieser auch später ohne Leine mitlaufen kann.

Gruß

Nadine & Fussel