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Setter

geschrieben von Mirko(YCH) 
Setter
17. Juni 2002 12:21

Hallo zusammen,

wir sind eine 3köpfige Familie mit eigenem Haus + großen Garten und wollen uns in naher Zukunft einen Hund zulegen, um unsere Familie zu komplettieren.

Nach langen Studium sämtlicher Hunderassen sind wir bei den Settern gelandet, die uns auf Anhieb durch ihre Schönheit + Charakter gefallen.

Die Frage, die sich uns nun stellt ist, können diese Hunde auch als reine Familienhunde gehalten werden, weil es sind ja Jagdhunde und wie sieht es mit der Erziehung dieser Rasse aus (Jagdtrieb)? Wir möchten schon einen Hund, der auch ohne Leine mit uns spazieren geht und in jeder Situation auf uns hört.

Bis vor 4 Jahren hatten wir eine Colliehündin, bei dieser Rasse war die Erziehung völlig unproblematisch.

Und dann stellt sich noch die Frage welcher Setter am besten zu uns passt. Der Englische, der Gordon- oder der Irische? Was meint ihr?

Hat jemand hier im Forum Erfahrung mit Settern?

Vielen Dank für Eure Antworten.

Gruß,
Mirko

17. Juni 2002 13:23

Hallo!

Ich kenne mehrer Setter, hatte auch schon mal 2 zum Unterricht.
Ich kann nur sagen: Nichts für Anfänger. Setter können extrem schwerhörig sein, und stur. Es gibt auch Exemplare, die hören recht gut, aber ich trau mich jetzt mal die Meldung aufzustellen, dass ein normaler Setter viel langwieriger zu erziehen ist, als ien COllie.

Ich kenne eine Hündin, bei der wurde von anfang an mit sehr viel Liebe, Konsequenz und relativ wenig, aber doch auch mit Härte gearbeitet ( leider). Diese Hündin folgte auch wie ein normaler Hund eben.´Sie wurde von einem Jäger gehalten, bis sie 3 Monate alt war, und als sie keinerlei Jagtrieb zeigte, abgegeben ( zum Glück ,und nicht erschossen)
Eine andere wurde mit Clicker, positiver Bestärkung und viel Lob gearbeitet. SIe folgt gar nicht. Sie versucht nur, jagen zu gehen und ist zur Zeit im Schleppleinen training. Wir haben uns sehr schwer getan, einen Jackpot im Clkcertrainig für sie zu finden, da ihre HF sie nicht als Jackpot den Spuren nachgehen lassen will, was sie alleinig interessiert.

Eine andere Hündin ( hmm, ich kenne wohl doch mehr Hündinnen) is wahnsinnig verschmust und lieb und brav, ist ein toller Familiehund, folgt, ist super Leinenführig, einfach ein Schatz von einem HUnd. Nur eben solange bis ein Wild in der Nähe ist....

Und dann kommt ein Rüde, der wurde mit brutalster Härte erzogen, er jagt nicht, sonder kommt sofort wenn er eine Wildspur riecht zu sienem Herrn ( Teletak). Absolut das was ich mir unter einem armen Hund vorstelle.

Meine Meinung ist die folgende:

Habt ihr nicht noch eine andere Rasse, die euch gut gefällt`? Ein Setter ist meienr Meinung nach einfach kein Familienhund, er erfordert gute Erfahrung, am besten sollte man schon einen Jagdhund gehabt haben, sie sind in wildreichen Gebieten nicht gerade HUnde die man sicher ferilaufen lassen kann und extrem bewegungsfreudig.

Zwischen den Setterrassen sehe ich nicht viele Unterschiede.

Auf keinen Fall würde ich einen aus einer Jagdzucht nehmen. Was hält ihr denn von einem braunen Flat Coated Retriever?
Ich gebe hier noch eine Meldung nachher ein, weil man pro Message nur ein Bild zeigen kann. Die Fotos zeigen Flaties.

Liebe Grüße
Edith

17. Juni 2002 13:25

: Hallo!
:

Hier noch ein Foto. Wenn ihr mehr sehen wollt, vor allem vom schmaleren Typ der Flaties, solltet ihr hier mal reinsehen:

Grüße
Edith

17. Juni 2002 13:57

Hallo Mirko,

ich kenne 3 Irish Setter (alles Rüden) und einen English Setter. 2 der Irish Setter sind aus jagdlicher Zucht und machen im Wald, was sie wollen, da ihre (etwas unbedarften, nicht blöden) Hundeführer die Hunde nicht auslasten und ihnen keinen Ersatz bieten (können). Ein IS läuft täglich 20km am Rad (Minimum), apportiert etc. Er hört ausgezeichnet bei sehr fähiger Führerin. Der English Setter (auch Rüde) ist ruhiger und leichtführiger, auch in Händen von "Normal-Bürgern". Ob dieser repräsentativ für die Rasse ist, kann ich nicht beurteilen.

Liebe Grüße - JanaLPN

17. Juni 2002 14:04


Hallo Mirko,

unsere Setter-Mix-Hündin ist ein absoluter Sturkopf! Sie weiß genau, was sie will, und was nicht. Im Wald können wir sie gar nicht ableinen und ansonsten nur mit viel Voraussicht. Sie hört an sich gut, aber nicht, wenn sie eine Spur hat oder noch besser, das Wild SIEHT. Dann hört sie nichts.

Im Haus zeigt sie sich von einer ganz anderen Seite. Liebebedürftig, kuschelsüchtig, anhänglich folgt sie einem auf Schritt und Tritt.

Wenn Setter also allgemein so sind, sind sie im Haus als Familienhund sehr angenehm, beim Spaziergang sollte aber besser eine erwachsene Person dabei sein.

Gruß

Ruth


17. Juni 2002 22:57

Hallo Mirko

Wir haben einen Irish Setter / Flat-Coated Retriever Mix!
Wilson ist jetzt knapp 18 Monate alt und vom Charakter her eher Setter als Flat.

Tja, ich kann die Statements der anderen nur unterstützen.
Wenn ihr euch für einen Setter, bzw. Settermix entscheidet, dann müsst ihr euch absolut im Klaren darüber sein, welche Anlagen dieser Hund mitbringt und wie ihr handeln wollt.

Die meisten Tipps aus der Hundeerziehung kannst du problemlos auf Setter übertragen. Hier mal ein paar Ratschläge, die du, meiner Meinung nach, beherzigen solltest.

1. Setter haben sehr viel Temperament. (Die Schwester unseres Rüden rennt bei ihren Besitzern, 4-köpf. Familie, im Affenzahn durchs Haus - ins Wohnzimmer - springt auf die Couch (vollmassiv)- diese klappt nach hinten um - Settermix-Hündin sitzt glücklich daneben....)

2. Zu ihrem Temperament, was es ihnen auch sehr schwer macht ausdauernd Sitz und Platz zu machen, sind sie meistens unruhig und gelegentlich auch sehr nervös. Wenn also auch ihr nicht gerade Ruhe vermittelt, könnte die Beziehung schnell etwas chaotisch werden.

3. Setter lieben Jagen! Wenn ihr also euren Hund nicht jagdlich führen wollt oder könnt, dann sollte euch klar sein, dass euer Hund auch niemals die Möglichkeit zum Jagen haben darf. (Falls du euren Jagdpächter kennst, würde er deinen Hund zwar vielleicht nicht abschießen, vielleicht aber sein Kollege in eurem Urlaubsgebiet...) Das Unterbinden des Jagens beginnt bereits ab dem ersten Tag! Kein Nachschauen eines Vogels - kein Katzen- oder Hühner verfolgen - niemals Radler, Jogger, Skater verfolgen lassen (keine 2 Meter auch nicht mit 8 Wochen)
Alles, was euren Hund zum Jagen bewegen könnte, muss von euch uninteressant gemacht werden.
Keine leichte Aufgabe!

4.Seid euch über euren Erziehungsstil einig. Ihr müsst euch bereits vor einer Tat des Hundes darüber im Klaren sein, wie ihr darauf reagieren wollt. Ich halte positive Bestärkung, sei es mit Stimme oder Leckerli oder Spielzeug oder Clicker usw. für die beste Methode. Es gibt allerdings kein Patentrezept. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ein richtig eingesetztes Teletakt euren Hund für lange Zeit vom Jagen abhalten würde. Meiner Meinung nach aber indiskutabel!
Leider muss ich auch zugeben, dass ich unseren Hund nicht nur über positive Bestärkung erziehen konnte, da Wilson auch unser erster Hund ist und ich einfach keine große Erfahrung habe.
Unser Hund braucht sehr strenge Grenzen, die in jeder Situation eingehalten werden müssen. Deshalb bekommt er hin und wieder auch mal einen Leinenruck, wird ignoriert, oder erhält auch mal einen richtigen Anschiss.


Also hier noch mal eine kurze Zusammenfassung von Susy:
Wenn ihr einen Setter wollt, dann müsst ihr euch darüber im Klaren sein, dass ihr einen sehr quirligen und großen Hund habt, der sich nur selten freiwillig ruhig neben euch legt. Er wird sehr stürmisch sein, auch Kindern gegenüber, was von euch absolute Kontrolle verlangt. Er wird mit Sicherheit immer wieder Jagen gehen, wenn er einmal auf den Geschmack gekommen ist. Settis gehen ungern brav und ordentlich an der Leine (falls ihr doch mal brave Setter in der Fußgängerzone seht, dann überprüft lieber erst mal, ob nicht ein Stachelhalsband um hat...), vielmehr ist es sehr schwierig (nur durch absolute Konsequenz zu erreichen) dass er nicht an der Leine zieht. Also auch kein: Schicken wir doch mal schnell die Tochter/den Sohn mit dem Hund Gassi! Oder könnt ihr verantworten, dass Hundi genau dann lernt, wie das Jagen funktioniert?

Tut mir leid, dass das jetzt so ein Wust von Überlegungen ist. Ich bin der Meinung, dass man sich absolut klar darüber sein muss, mit welchen Hund man es zu tun hat!
Wenn ihr euch alle darüber einig seid, dass ihr mit diesen Hindernissen umgehen könnt, dann wünsche ich euch viel Spaß und Freude an einem Wundervollen, bezaubernden und zugleich intelligenten und treuen Hund. Wir konnten Wilson bisher immer abrufen. Auch wenn der Hase vor seiner Nase lief! War aber auch ein hartes Stück Arbeit und wird es auch immer wieder bleiben.

OK, informiert euch gut, seht euch viele Setter an. Welche genauen Rasseunterschiede es zwischen den einzelnen gibt, kann ich euch leider nicht genau sagen. Soweit ich weiß, soll der Irish schon immer der nervöse etwas verweichlichte Schönling gewesen sein, der Gordon der Gesetzte ruhige und der Rot-Weiße der optimale Arbeitshund. Sind aber wahrscheinlich alles nur blöde Vermutungen.
sucht euch euren Hund aus, stellt euch absolut auf ihn ein und überlegt euch Ziele, die ihr bei jedem Handeln im Auge haben sollt. Dann wird aus dir, deiner Family und deinem Setter ein super Team.

Liebe Grüße, und Sorry für eventuelle etwas zu spontan und offen gemacht Aussagen. Ist meine persönliche Meinung, so wie ich's bisher eben erlebt habe. Es gibt mit sicherheit noch ganz andere Kaliber....
(Drei Setter die ich kenne, jagen alle. Zwei werden nur noch mit Stachel ausgeführt...)

Viel Erfolg und lasst doch noch mal was von euch hören.

CIAO, Susy und Wilson