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DSH aus Leistungszucht als Familienhund?

geschrieben von Karin und Woody(YCH) 
DSH aus Leistungszucht als Familienhund?
18. November 2002 11:25

Hallo,

eine Frage an die Leute unter Euch, die einen Hund aus Leistungszucht auch als Familienhund halten.
Wie verhält sich ein triebstarker Hund aus Leistungszucht, der zweimal wöchentlich auf dem Hundeplatz trainiert wird, in einem normalen Familienhaushalt mit Kindern?

Vorgeschichte:
Mit meinem Mix (vermutlich Labi, Sennenhund, DSH...) bin ich seit Jahren im Hundesport aktiv (Fährte, Agility, früher auch Rettungshundearbeit).
Er ist ein temperamentvoller, aber in keinster Weise überdrehter Hund.
Nun kommt er in die Jahre und soll bald in Rente gehen, und ich würde mir gerne wieder einen Hund holen, mit dem ich Hundesport machen kann.

Nun hat ein Kollege vom Hundeplatz gerade einen Wurf DSH aus Leistungszucht und prompt habe ich mich in einen Welpen verguckt...

Aber ich weiß nicht recht, ob mir so ein "Ferrari" nicht eine Nummer zu groß ist.
Natürlich will ich einen lebhaften, arbeitsfreudigen Hund, andererseits soll er aber zuhause, wenn ich mal nicht so viel Zeit habe, den Hund ausgiebig zu beschäftigen, ein ruhiger Couchpotato sein.
Bei meinem jetzigen Hund ist das der Fall: Bei der Arbeit mit Begeisterung dabei, daheim kann er problemlos auch mal den ganzen Tag verdösen.

Der Hund würde zweimal wöchentlich trainiert werden, jeden Tag ein ausgiebiger plus ein kurzer Spaziergang und kleine Spieleinheiten.
Aber wie gesagt: Es gibt auch Tage, wo es nur für einen Spaziergang reichen wird - reißt ein Hund aus Leistungszucht mir dann die Bude ein??
Ich habe vor, wieder Agility und Fährte zu machen, vielleicht aber auch SchH oder Obedience, je nach Veranlagung des Hundes.
Was ich absolut nicht brauchen kann, ist ein Hund, der mich zuhause den ganzen Tag treibt, weil er endlich was tun will. Sowas macht mich nervös und das kann ich nicht ab.

Mich würden Eure Erfahrungen mit Euren Hunden aus Leistungszucht (insbes. DSH) interessieren.
Ach ja: Der Hund würde mit uns im Haus leben, Zwinger gibt es nicht.

Gruß
Karin und Woody


18. November 2002 12:03

Hallo Karin,

wie sind denn die Eltern der Welpen gelagert??? Du hast auch in den Leistungslinien "solche" und "solche", sprich ausgeglichene Charaktere oder unausgeglichenere. Wäre meine Hündin (reine Leisungslinie, VPG3/IPO3/FH2) noch ruhiger im Haus, ich müßte ihr mehrmals täglich den Puls fühlen um zu sehen ob sie noch lebt... Ihre Tochter (Vater war ein absoluter Workoholic) war da ganz anders gelagert, die mußte jeden Tag raus, bei jedem Wetter, sonst hat sie den Zwinger abgerissen (an Tagen, an denen sie ihrer Meinung nach "zu kurz" kam, war an einen Aufenthalt der Hündin im Haus gar nicht zudenken, die andere hingegen ist so gut wie nur im Haus, auch wenn ich nicht da bin).

Ich würde schauen, daß BEIDE Elternteile ausgeglichen sind in ihren Triebveranlagungen. Dann hast Du mit großer Wahrscheinlichkeit einen Hund, der rauf- aber auch runterschalten kann. Diese Hunde lernen sehr schnell, wo das rauf- und wo das runterschalten (z.B. im Haus) angesagt ist. Im übrigen würde ich zu einer Hündin raten....

Viele Grüße

Antje

18. November 2002 13:22

Hallo Karin!

Ich habe ein Hündin aus reiner Leistungslinie, die zuhause kein nervendes Bündel ist!
Klar, wenn sie zu wenig Beschäftigung hat, dann trägt sie mir schon mal vehement ihr Spielzeug nach, aber wenn ich sage, nee, laß gut sein, ich mag nicht, dann ist das auch okay!

Wie heißt es immer so schön: sie hat den Schalter zum Abschalten mit eingebaut! :-)

Im Sommer hatte sie allerdings eine böse Schnittverletzung mit anschließender Knochenhautentzündung, sie war fast 8 Wochen nur zwei/dreimal am Tag 30 Minuten draußen ohne Spiel, ohne Arbeit, ohne Toben....DA war sie nervig!!

Ich kenne aber auch eine Hündin bei uns im Verein, die hat den ganzen Tag keine Ruhe gegeben, nur ständig unterwegs, keine Spaziehrgänge, nichts hat sie zur Ruhe gebracht....das wäre auch nichts für mich!

Du siehst, Leistungslinie ist nicht Leistunglinie und Hund nicht Hund! *oberschlaudaherred* :-)

Liebe Grüße
Tanja


18. November 2002 14:31

Hallo Karin!

Meine DSHündin stammt aus einer Leistungszucht - nur wusste ich damals
nicht, was "es damit auf sich hat" ;-)
Ich übernahm sie ziemlich unbedarft vom Vorbesitzer - weil der Hund
"weg musste" - im Alter von 13 Monaten.

Connie war ein anstrengender Hund, mit einfachem Spazierengehen war
da nix. Sie wollte beschäftigt sein und Action haben - mind. 3 Std.
Intensivbeschäftigung pro Tag waren "normal".
Das ist auch heute nicht viel anders (sie ist fast 9 aber leider
ziemlich krank), nur ist es nicht mehr so lange und so "exzessiv".

Zu Hause oder im Büro war und ist sie ein ruhiger Hund - aber draussen
noch immer auf Ausschau nach Spiel, Spass, Action - Beschäftigung eben.

Da ich mit Connie keinerlei Hundesport betreibe und auch nicht betrieben
habe, kann ich Dir dazu nichts sagen.
Ich glaube allerdings nicht, dass es einen Unterschied macht, ob Du
mit dem Hund "arbeitest" oder Dich selbst anstrengst, das Hundeleben
spannend, abwechslungs- und beschäftigungsreich zu gestalten.

Da kommt es - so oder so - sicher eher darauf an, was Du für einen Hund
"erwischst" bzw. wie Tanja und Antje schon schrieben: DEN Leistunshund
gibt es so pauschal sicher nicht.

Viele Grüsse
heidrun+C