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Herdenschutzhund anschaffen?

geschrieben von Gabi(YCH) 
Herdenschutzhund anschaffen?
11. Dezember 1999 10:28

Hallo,
ich spiele schon seit langem mit dem Gedanken mir einen Podhalaner anzuschaffe. Mich faszinieren diese Rassen total.
Ich habe bereits sehr viele Bücher darüber gelesen und bin mir über die Problematik mit solchen
Hunden vollkommen im klaren.
Nun ist es aber etwas völlig anderes darüber zu lesen oder einen zu besitzen. Ich wüsste nun gern von Herdenschutzhundbesitzern
wie das Leben mit einem solchen Hund wirklich ist. Lassen Sie sich tatsächlich so schwer ausbilden, natürlich nicht wie z.b. ein
Schäferhund, das ist mir klar, aber doch so weit, das man mit Ihnen vernünftig spazieren gehen kann.
Eignet sich so ein Hund auch für ein Gelände, das zwar entsprechen abgesichert ist, (Firmengelände) oder muss ich bei
jedem Besuch Panik haben das er jemanden angreift. Er würde sehr gut sozialisiert mit allem was dazu gehört.
Bitte schreibt mir doch Eure Erfahrungen und ob Ihr Euch wieder so einen Hund anschaffen würdet.
Vielen Dank für Eure Meldungen.
Gabi


11. Dezember 1999 13:30

Hi Gabi,

ich bin ebenfalls total fasziniert von den HSH-Rassen. Ich kenne persönlich eine Kaukasen-Hündin von klein auf. Sie ist jetzt 2 1/2 Jahre alt. Im Moment käme es für mich eh nicht in Frage, mir überhaupt einen zweiten Hund anzuschaffen, aber ich habe auch schon darüber nachgedacht, mir irgendwann mal nen HSH anzuschaffen, aber wirklich nur dann, wenn ich ihm die entsprechenden Bedingen bieten kann. Ich wohne in Berlin, meine Freundin, der die Hündin gehört ebenfalls. Und genau daran merke ich, daß Großstadt mit vielen anderen Hunden schonmal gar noichts für diese Rassen ist ;o))). Ich kann dir dazu sagen, daß es sehr anstrengend ist, einen solchen Hund zu halten. Meine Freundin hat wirklich schon ein ziemlich gutes Händchen. Trotzdem ist es ein ständiger Erziehungskampf. Diese Hündin stellt einen ständig auf die Probe, und man MUSS ihr jeden Moment klarmachen, wer das sagen hat, und man muss sich jeden Moment bewusst sein, daß sie aus jedem kleinen Fehler sofort Konsequenzen ziehen wird.
Ich kann ja mal sagen, was ich mir selbst für Vorraussetzungen schaffen würde: Ich müsste ein Grundstück haben, daß dieser Hund bewachen darf, d.h. es müsste wirklich so geschaffen sein, daß kein fremder Mensch dieses Grundstück betreten kann, ohne daß ich dabei bin, und die Möglickeit, daß jemand seine Hand durch den Zaun stecken kann, müsste auch ausgeschlossen sein. Desweiteren müsste ich mehrere Hunde, oder andere Tiere haben, die dieser Hund beschützen kann, und mit denen er zusammenleben kann. Kontakte zu rudelfremden Hunden sind bei diesen Rassen oft nur in jungem Alter möglich, danach vertreiben sie jeden "Eindringling". Daß diese Hunde schwer hören, ist auch wahr...sie sind nunmal nicht dazu gezüchtet worden, daß sie Kommandos befolgen. Man kann sie aber durchaus dazu bringen, daß sie hören, man muss das Kommando halt nur meist mehrmals sagen, eh die ihren Hintern bewegen ;o))).
Alles in allem denke ich ist es jedem möglich, einen solchen Hund zu halten, man muss sich halt nur einschränken, vorsichtig sein, und man muss absolut konsequent sein.

Bis dann

Franziska

12. Dezember 1999 09:09

: Hallo,
: Nun ist es aber etwas völlig anderes darüber zu lesen oder einen zu besitzen. Ich wüsste nun gern von Herdenschutzhundbesitzern
: wie das Leben mit einem solchen Hund wirklich ist. Lassen Sie sich tatsächlich so schwer ausbilden, natürlich nicht wie z.b. ein
: Schäferhund, das ist mir klar, aber doch so weit, das man mit Ihnen vernünftig spazieren gehen kann.

Hallo Gabi,

ich selber besitze keinen Herdenschutzhund, aber eine Freundin von mir hat zwei Kuvacz (und eine Rotti-Labi-Mix hündin).

Die beiden HSH-Hündinnen sind extrem gut erzogen (hören auf jedes leiseste Wort, ein ohoh reicht schon als Abbruchkomando), was allerdings nicht leicht war und bei beiden ca. 4 Jahre gedauert hat.

Die Hündinnen neigen trotz ihrer wirklich hervorragenden Erziehung dazu, "mal eben das Problem selber anzugehen" und Claudi (Besitzerin) muß wirklich ständig dahinter sein, den beiden zu zeigen, wer der "BOSS" ist.

Bär (die jüngere der beiden) wurde vor kurzem operiert (hat ein künstliches Hüftgelenk bekommen) und Claudi konnte dann Bahrani (die Alpha-Hündin) keinen Moment unbeaufsichtigt mit Bär zusammen lassen, weil Bahrani Bär gekillt hätte (sie will kein krankes Tier im Rudel).
Selbst wenn Claudi mal krank ist, übernimmt sofort Bahrani das Ruder und Claudi muß zusehen, sie da sofort wieder herunterzuholen...

Claudi liebt ihr Hunderudel und ist verheiratet und hat zwei Kinder, sowie 4 Katzen und dieverse Kleintiere. Dieses Rudel wird von den HSH beschützt. Bär würde aber draußen (würde sie die Gelegenheit bekommen), wenn sie freiläuft und nicht perfekt auf das ASbbruchkommando reagieren würde, jede andere Katze oder jeden Hasen töten. Andere Hunde sind für Bär kein Problem (sie liebt auch meinen Rüden - auch Bär, benannt nach seiner Ziehmutter), bei Bahrani ist es umgekehrt, sie wäre kein Killer, aber andere Hunde akzeptiert sie nur, weil es der BOSS so will....
Sherry (die Labi-Mix Hündin) wurde auch noch nie läufig (ist jetzt 3 Jahre alt), bis eine neue Katze Einzug hielt und sie somit einen Platz in´der Rudelhierarchie gutmahcen konnte...

Alles in allem, wäre mir das Rudel zu "schwierig" und ich könnte nicht ständig dahinter sein, so extrem auf die Rangordnung zu achten.

Ich denke auch, daß man einen Guten "Trainer" braucht, der mit HSH Erfahrung hat und sie vernünftig bei der Ausbildung begleiten kann, alleine (denke ich zumindest) stößt jeder HSH Halter irgendwann an seine Grenzen, wenn es der erste HSH ist.

Ich selber kenne nur eine Hand voll Ausbilder, die diesen Aufgaben aufgrund ihrer Erfahrungen gewachsen sind (daß soll nicht heißen, daß andere zu dusselig wären), weil sie solche Hunde auch RE-SOZIALISIERT haben und langjährige Erfahrung mit diesen Rassen haben. Persönlich würde ich nicht in eine normale Hundeschule gehen, wo alle Hunde in einen Topf geschmissen werden, denn ein HSH-Welpe hat sicherlich weniger "Verständnis" für lockeres Herumtollen, als ein Schäferhund oder ein Jagdhund - und da sollte bereits eine Abgrenzung und gute Beobachtungsgabe des Ausbilders vorausgesetzt werden.

Einen HSH alleine großzuziehen, würde ich mir nicht zutrauen...

Wenn Du mit Claudi mal telefonieren möchtest, dann sag mir Bescheid, ich kann gerne mal Kontakt herstellen.

Liebe Grüße,
Me und der Thai-Bär


13. Dezember 1999 18:27

: : : Hallo
: :
Ich glaube man kann éinen Labi nie mit einem HSH vergleichen, ist er auch noch so stur, ein Lab ist eher so unfolgsam, da er längst rausbekommen hat, wann er nicht folgen braucht, da es keine Strafe gibt, als ein HSH der das Folgen einfach seit Gewnerationen nicht merh gewohnt ist da er immer alleiin hat arbeiten müssen.
Nina (hatte eineinhalb Jahre einen Kangal, der, als er einen Radfahrer, der in sein Revier eindrang, verfolgte, und dabei überfahren wurde.

22. Dezember 1999 14:48

Hallo Gabi,
viele Infos über HSH findest Du unter [www.owtscharka.de]
Dort wird auch die Anmeldung zu einer HSH-Mailingliste ermöglicht.

Grüße
Simone