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Hütehunde

geschrieben von Paula(YCH) 
Hütehunde
20. Juni 2003 21:57

Guten Abend zusammen,

Hütehund ist ja nun nicht gleich Hütehund - die Treibhunde jetzt sogar mal weggelassen. Ich habe gelesen, die einen Hütehunde seien eher darauf spezialisiert, große Schafherden zusammenzuhalten und zu bewegen (wie z.B. die Altdeutschen Hütehunde), andere könnten besser mit kleinen Herden (z.B. Border Collie) und hätten da auch eine ganz andere Hütetechnik. Ich habe mal einen Kelpie gesehen, der konnte einmal wie ein Altdeutscher ruhig und mit ziemlich viel Abtstand eine riesige Herde treiben ... und dann hat er sich da auf Anweisung des Besitzers eine kleine Gruppe von vier oder fünf Schafen abgetrennt und die so richtig mit Eye gehütet, wie ein Border Collie.

Also, ein Freund von mir hat sich jetzt als Hobby eine kleine Herde von 10 Schafen zugelegt und überlegt jetzt, ob er nicht mit einem Hund daran hüten will. Jetzt stellt sich die Frage nach der Rasse. Habt ihr also Vorschläge für eine KLEINE Schafherde? Ich bin mir nicht ganz sicher, welche Rassen sich eignen würden und welche eher auf große Herden spezialisiert sind.

Wie sieht es aus mit Australian Shepherds? Oder Pyrenäen-Schäferhunden? (Die mag er besonders, aber für mich sehen die meisten irgendwie nicht aus wie arbeitstüchtige Hütehunde ...)

Es wäre sehr nett, wenn ihr mir ein paar Tips geben könntet.

Paula

21. Juni 2003 05:39

HI!

Die Frage, die sich mir dabei stellt ist die: Wie viel will er hüten? Will er dann auch auf Turniere?
Ein BC aus Hütelinien hütet sicher, aber kann er ihn auch den Rest der Zeit auslasten?
Ein Aussie hütet auch, wenn er aus Hütelinien oder Versality-Linien kommt.
Die Frage ist, will er nur 1 x die Woche seine Schafe bewegen, oder wirklich hüten.

Edith

21. Juni 2003 05:54

Hallo Paula,

beim Hüten gibt es zwei Extreme: Die reine Koppelschafhaltung und das Hüten in unserern engenbebeauten Kulturlandschaft. Bordercollie etc. eignen sich für die Koppelschafhaltung, für die Arbeit der bei uns üblichen Wnaderschäfer eignen sich eher die Altdeutschen. Dein Bekannter sollte schon vorher wissen, was er im Sinn hat. Die Schafe auf der Koppel und er braucht einen Hund zum Umtreiben, Einholen, Trennen etc., oder will er mit den Schafen auch raus und braucht einen Hund, der das nebenanliegende Kleefeld sichert oder die Bundesstraße, an deren Rand die Herde fressen soll?

Viele Grüße

Antje

21. Juni 2003 17:41

Hallo,

da Dein Freund sicherlich nicht von früh 8 Uhr bis abends 20 Uhr mit der Herde durch die Lande ziehen will, sollte er sich also lieber einen Koppelhund zulegen. Also Shepherd oder BC. Allerdings sind die mit 1 x am Tag Schafe umtreiben auch nicht ausgelastet und machen das dann höchstens als "Bonus". Die Altdeutschen wollen "richtig" hüten, die sind (wenn aus Arbeitslinien) fast mit den BCs gleichzusetzen, was ihre Arbeitswut betrifft.

Ich würde Dir zu einem Berger des Pyrenees raten. Das sind ganz nette Familienhunde, etwas bellfreudig vielleicht, und durchaus in der Lage, 10 Schafe von A nach B zu bewegen. Wobei ich aber nicht behaupten will, daß sie sonst keine Beschäftigung brauchen!

Allerdings gehört zum Hüten bzw. Schafe treiben auch eine Herde, die die Arbeit mit Hund gewöhnt ist. Sonst hat man schnell 10 Schafe, die wenn der Hund auf sie zukommt, nach 10 Seiten auseinander spritzen ... ;-))

Schau mal bei [www.countrydog.de] rein. Dort werden auch Kurse angeboten.

Viele Grüße von katrin

21. Juni 2003 19:57

Hallo Paula,
ich habe selbst einen Berger des Pyrenees und kann deinem Freund mit gutem Gewissen dazu raten. Auch wenn es nicht so aussieht, die allermeisten Berger wollen und können prima hüten. Beim CBP (Club Berger des Pyrenees) muß mindstens ein Elternteil den Hütetest bestanden haben, so ist gewährleistet, daß die Arbeitsanlagen nicht vernachlässigt werden. Natürlich gehört zum Schafehüten eine Ausbildung, vor allem auch für den Führer, damit er den Hund richtig lenken kann. Ich bin mir sicher, daß ein Hund, der an Schafen arbeiten darf, glücklicher ist, als die meisten anderen Hunde. Schließlich sind sie über Jahrhunderte darauf gezüchtet worden und diese Anlagen schlummern eben in jedem Hütehund. Gruß Birgit


21. Juni 2003 20:46

Hallo Paula,
den Tipps von Katrin möchte ich mich anschließen und ergänzen, daß es schnell in die Hose gehen kann, wenn alle Anfänger sind!
Also entweder eingehütete Schafe oder ein ausgebildeter Hund! Und auf jeden Fall ein Führer, der schon eine Idee von allem hat (also Kurse vorher!)
weiterer Kurstipp: www.die-schaeferin.de
Die Kurse dort kann ich nur wärmstens empfehlen! Mit Kommunikation anfangenn und den Hütekurs anhängen! Topp! Und vor allem: Anne Krüger kann vermitteln, was ihr Anliegen ist!

Viele Grüße Sybille, die den Traum von eigenen Schafen aufgegeben hat!