Hallöchen ihrs!
Möchte nun mal meine doch etwas traurige Stimmung zum Ausdruck bringen...meine Grosse, als Mischling ja eigentlich im Ruf, besonders gesund zu sein, vom Charakter her angeblich mit jedem Rassehund mithalten könnend...und seit Anfang diesem Jahres vom Pech verfolgt...als erstes, beim allmorgendlichen Bauchkraulen, habe ich einen Knoten entdeckt. Am selben Tag, nachmittags bei der Schmusestunde, dann gleich noch einige mehr. Beide Milchleisten voll davon. Zwar klein, aber eben viele. Meine Süsse ist gerade mal 5 1/2 Jahre alt. Schäfer-Collie-Mischling, und, wie so viele, der liebste Hund der Welt. Und der knuffigste. Am Abend war ich bei der Tierärztin, die meinte, wir sollen von nun an jeden Monat zur Kontrolle vorbeikommen. Falls die Knoten rapid grösser werden, natürlich sofort. Ein paar Tage später schleckt meine Grosse sich die Pfoten. Und schleckt und schleckt. Die beiden Hinterpfoten sind zwischen den Ballen wund. Diagnose der Tierärztin: verätzt, der Hund muss in irgendeine Pfütze getreten sein, die Säure enthielt. So sind wir dann wieder heimgedackelt bzw geschäfert, mit einer Pfote im verband, auf der anderen auch humpelnd. Zum Glück alles schnell verheilt, Shaddy ist eine Kämpfernatur, der im Prinzip gar nichts was ausmacht. Bei einer Augenkontrolle festgestellt, dass ein grauer Schatten auf dem einen Auge liegt. Die Tierärztin verordnet Tropfen, die aber keinen Erfolg zeigen. So wie es aussieht, wird meine Süsse wohl auf dem Auge langfristig blind werden. Gut, ein Auge zum sehen hat sie ja _noch_. Aber dann ist es vorbei mit dem haargenauen Einschätzen, wohin Ball oder Stöckchen fliegen. Shaddy kann mit der Präzision eines Torwarts, besser sogar, einschätzen, wohin das "Opfer" fliegt. Ihr grösstes Hobby sind fliegende Gegenstände, Stöckchen, Bälle und leider auch Steine, wodurch sie schon einen Zahn und einige Teile der anderen Zähne eingebüsst hat (erklär mal einer anderen Leuten, dass auch Hundezähne nicht unkaputtbar sind!!). Über Ostern war meine Süsse bei meiner Freundin in Pflege. Es ging nicht anders, wir mussten zu einer Taufe, und ich weiss meinen Hund bei der Freundin auch gut aufgehoben, der würde ich jeden Hund ohne Überlegen anvertrauen (bin da sehr misstrauisch aufgrund schlechter Erfahrungen). Ostermontag kam sie wieder zu uns, mit einem Verband an der Hinterpfote. Glasscherbe. Die Freundin meinte, nachdem wir Dienstag früh sowieso einen Termin bei der Tierärztin hatten und die Wunde nicht viel geblutet hat, sofort zum TA wäre nicht nötig. Dienstag stellt sich heraus, der Ballen (hinten einer der "Zehen"
ist fast abgeschnitten. Die Ärztin verbindet die Pfote mit der Hoffnung, dass das Stück wieder anwächst. Heute nun die traurige Tatsache, der Ballen ist nicht wieder angewachsen, es war einfach zuviel Zeit zwischen der Verletzung und der Behandlung. Dienstag wird meiner Kleinen das abstehende Teil weggehobelt (so hat es die Ärztin ausgedrückt). Ausserdem werden Proben der Knoten entnommen, um festzustellen, ob die gut- oder bösartig sind. Soll ich jetzt noch hinzufügen, dass meine Grosse Borreliose hat, dass ihre Gebärmutter nicht richtig ausgebildet war (bei der Kastration festgestellt)?
Vor der Tierärztin hatte sie am Anfang panische Angst. Wie oft ist sie vom Tisch gesprungen, wie oft mussten wir mehrere Anläufe starten, um ihr eine Spritze zu verpassen...doch zum Glück haben wir eine wunderbare Ärztin...man muss so gut wie nie warten, und mit viel Liebe, Verständnis und Mühe hat sie es soweit geschafft, dass Shaddy sich von ihr streicheln lässt udn Leckerlies annimmt...sie würde mittlerweile alleine auf den Tisch hüpfen, würden wir sie lassen (der Tisch ist ziemlich glatt, ich will nicht, dass sie ausrutscht)...und von den Leckerlies kann sie gar nicht genug bekommen. Und, was für mich persönlich sehr wichtig ist, die Ärztin hat meine Süsse liebgewonnen. Für viele Ärzte ist ja jeder Patient eben nur Patient, aber dieser Frau ist mein Hund nicht egal, und das tut gut!!
Doch mit den traurigen Begebenheiten nicht genug. Als Welpe samt Mutter und 6 Geschwistern im Tierheim gelandet, offenbar während der Sozialisierungsphase in einem dunklen Zwinger in der Quarantänestation, ohne Kontakt zur Mutter und ohne Kontakt zu Menschen ausser den Pflegern, als letzter Welpe vom Wurf übrig, kam sie dann zu mir. Was sie davon hat? Nun, im Prinzip die meisten "Probleme", die ein nicht ausreichend sozialisierter Hund so hat...sie ist ein extremer Einzelgänger, was leider sich leider mit der Tatsache, dass wir noch eine Hündin haben, nicht wirklich verträgt, anderen menschen ausserhalb unseres Hauses gegenüber sehr misstrauisch bis aggressiv aus Angst und Unsicherheit...sie ist nämlich ein ausgesprochen hübscher Hund, und viele Menschen denken, sie dürften so einen lieben Hund einfach so anfassen...das verunsichert meine Süsse natürlich umso mehr...im Haus ist sie nach kurzer Zeit allerdings sehr zutraulich und lässt fast alles mit sich machen, auch von Wildfremden Leuten, ohne mit der Wimper zu zucken oder zu zeigen, dass es ihr missfällt, sie lässt sich streicheln und kraulen, alles prima, sie mag es sogar sehr, geniesst es...nur Kinder, die kennt sie nicht und die machen ihr Angst...es sei denn, sie haben ein Leckerlie oder generell Essen in der Hand...Hund ist halt bestechlich...an der Leine gehen ohne Ziehen haben wir trotz allem immer noch nicht geschafft...da konnten auch zwei Hunde"schulen" nichts dran ändern...zweimal waren wir bis zu dem Wochende vor der Begleithundeprüfung ein super Team...nur eben dieses Wochenende, da hat beide Male nichts geklappt...für mich nicht schlimm, ich liebe meinen Hund so wie er ist, auch wenn sie zieht wie ein Stier...schussfest ist sie übrigens auch nicht (sie wurde leider auf den Hundeplätzen durch den Gebrauch der Pistolen ziemlich verschreckt, es nahm auch keiner Rücksicht darauf, dass wir vielleicht noch in der Nähe waren, wenn geschossen wurde, auch der "Achtung-Schuss!" Ausruf ist nicht immer erfolgt...)...und zuguterletzt raufen unsere beiden Mädels alle paar Wochen mal so heftig, dass die Haare durchs Haus fliegen...man gewöhnt sich dran, auch wenn's nicht schön ist...aber mein Mädchen ist nicht nur der komplizierte, etwas durchgeknallte Köter, sondern auch eine super manierliche Hundedame, die weiss, was sich gehört...die nicht an der Leine zieht, wenn Frauchen mit Krücken durch die Gegend stelzen muss...die brav in der Tür sitzen bleibt, damit die nicht zufällt, wenn Frauchen was draussen erledigen muss...die sich an Kommandos auch nach Jahren noch erinnert...die, ohne jemals ein Kaninchen kennegelernt zu haben, mit meinem Pflegehasi durch's Gitter kommuniziert hat und es als eine Art "Hundefernseher mit Geruch" betrachtet hat und stundenlang neben dem Käfig gelegen ist...
SIE IST EINFACH DER LIEBSTE UND BESTE HUND, DEN'S GIBT!!
Bine mit Shaddy dem wundersamen Hund und Lucy, der kleinen Kampfratte