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Hallo, ich heiße Cara Teil 4 :

geschrieben von Elvira(YCH) 
Hallo, ich heiße Cara Teil 4 :
26. Januar 2001 08:34

(Januar 2001)

Hallo, Ihr erinnert Euch, ich bin Cara, eine Rhodesian Ridgeback-Hündin, und werde nächsten Monat fünf Jahre. Seit Ende 1999 habe ich meinem Menschen nichts mehr diktiert. Aber jetzt will ich das mal wieder nachholen. Auch sollt ihr wissen wie es meinem Hundekollegen Benji geht, der mich seit 1998 verstärkt und jetzt auch schon drei Jahre alt wird.

Also zunächst einmal kam Sylvester 1999/2000. Und obwohl meine Menschen fast alles versucht haben, jedes Jahr wird meine Angst vor Schuss- und Knallgeräuschen schlimmer. Also wurde entschieden, dass wir im nächsten Jahr wegfahren werden. Und zwar irgendwohin, wo nicht geknallt wird. Nach einigen Stöberversuchen im Internet wurde mein Mensch fündig. Es wurde eine Ferienwohnung auf Amrum gebucht. Wie es dort war könnt ihr am Schluss lesen.

Zunächst kam dann Ostern, und vielleicht wisst ihr noch, wir wollten die Woche vorher nach Oberammergau ins Hundehotel Wolf. Man hatte mir die Sache recht schmackhaft gemacht, denn dort sollte es eine richtige Hundesporthalle geben. Für mich genau das Richtige. Dort wurde der Kurs "Sport, Spiel, Spaß" gebucht. Und das war genau das richtige Thema für unseren Aufenthalt. Gleich am ersten Tag machten unsere Menschen mit uns eine Wanderung, bis in den Schnee oben auf den Bergen wollten sie. Und da waren wir auch, aber fragt mal, wie fertig die nachher waren. Sie versanken nämlich beim Rückmarsch bis zu den Knien im Schnee. Sie waren nass und geschafft. Allerdings war es wirklich anstrengend und auch wir Vierbeiner gönnten uns danach eine lange Ruhepause. Am nächsten Tag ging es dann los. Gudrun war unser, ich sag mal Oberhund, und legte mit unseren Menschen fest, was alles gemacht werden sollte. Übrigens war auch Balou dabei, ein wirklich netter Kumpel mit dem Benji ganz schön herumgetobt ist. Ach ja, zwei kleine Border Terrier mit Frauchen waren auch dabei, aber ehrlich, dazu gibt's jetzt lieber keinen Kommentar.

Wir machten gemeinsame Wanderungen, fuhren mit der Gondel auf einen Berg und konnten uns in der Hundesporthalle beim Agility und Flyball versuchen. Abends gab es einen Gruppenkurs in Hundeerziehung und Unterordnung und auch da mischten wir abwechselnd mit. Aber ihr könnt euch beim Stichwort Agility sicher denken, jetzt war unser Mensch endgültig infiziert. Kaum also wieder zurück in Bochum wurde verstärkt nach einem Hundeverein gesucht, bei dem wir Agility machen konnten. Und mein Mensch wurde fündig. Seitdem gehen wir regelmäßig trainieren. Und auch wenn ich nicht ganz so "leichtführig" wie Benji bin, vor allem wenn die Wiese nass ist habe ich keine Lust, macht uns das Ganze sehr viel Spaß. Wenn ich mal nicht möchte, mache ich das meinen Menschen schon klar und meistens wird das auch akzeptiert. Am besten ist es allerdings, wenn keine knappen Wendungen dabei sind und mein Mensch richtig mitrennt. Auch Wippe, Reifen oder Steg sind kein Problem für mich. Nur der Slalom, der nervt, aber wir arbeiten dran. Für Benji ist eigentlich alles kein Problem, oft ist er jedoch viel zu stürmisch und auch dann können Fehler passieren. Im Winter trainieren wir in einer Reithalle, und das ist mir natürlich sehr recht, kein Regen und nicht so kalt. Unser Mensch meint, vielleicht ist Benji in diesem Jahr soweit, um einmal auf einem Turnier zu starten. Mit mir wird sie das wohl lieber lassen, ich bin ihr einfach zu "unberechenbar". Aber Spaß macht es trotzdem.

Aber wie Menschen so sind, wir sollen noch besser werden. Wir fahren also dieses Jahr wieder nach Oberammergau und haben dort einen Agility-Kurs belegt. Darauf freuen wir uns sehr und auch auf das Wiedersehen mit Balou, seinem Menschen, und Gudrun. Nur unser Trainer, ob der uns wohl überstehen wird. Wollen wir mal das Beste hoffen.

Und dann fing die Turnierhundesportsaison an. Zunächst einmal meine sportlichen Highlights, die eigentlich - wenn ich ehrlich bin - im Jahr 2000 ausblieben. Um genau zu sein, Benji war fast immer besser als ich. Aber wirklich auch, das Wetter im letzten Jahr war doch sehr oft gar nicht gut. Wir hatten so häufig Regen, ich kann mich kaum daran erinnern, mal im Trockenen gestartet zu sein. Gleich bei meinem ersten Turnier hat es fürchterlich gegossen. Selbst für das mehrmalige Schütteln der Hunde hatte der Richter Verständnis, dummerweise habe ich dabei vergessen, dass ich Platz machen sollte. Und eins haben wir jetzt auch bemerkt, unser Mensch wird jetzt, wo sie mit uns beiden trainieren muss, tatsächlich schneller. Wir müssen uns jetzt nicht mehr so sehr zusammenreißen, damit sie mithalten kann, aber so schnell wie wir, wird sie nie. Benji hat dann zum Ende des Jahres noch einmal beim Team-Test mitgemacht. Wie ich nicht anders erwartet hatte bestand er ihn ganz ausgezeichnet. In diesem Jahr sind auch wieder die Deutschen Meisterschaften für den Turnierhundesport, die nur alle drei Jahre stattfinden. Dafür muss man sich qualifizieren und man glaubt es kaum, bereits auf der Kreismeisterschaft im Oktober hat Benji die erste Hürde geschafft, mit 255 Punkten und das, obwohl nur 240 erforderlich sind. Ich glaube, ich muss mich jetzt wirklich mal anstrengen, denn unser Mensch würde doch gerne mit uns beiden die Qualifikation schaffen. Und wenn wir es schaffen, so wurde uns gesagt, gibt es noch einen Extra-Urlaub in Pirmasens, denn dort finden die Meisterschaften statt.

Benji macht übrigens fast gar nichts mehr kaputt. Und für den Fall, dass es ihn mal überkommt, hat er jetzt immer einen Karton in dem Stücke von einem Schaffell sind. Wenn er den zerfleddert, freuen sich sogar unsere Menschen. Allerdings, phasenweise hat er einen ganz schönen Verbrauch an Kartons.

Ansonsten sind wir natürlich ausgesprochen lieb und - so sagt jedenfalls unser Mensch - recht gut erzogen. Außerdem wird behauptet, wir seien ein ausgesprochen schönes Paar. Und für unsere Menschen sind wir sowieso die Allerbesten.

Krank waren wir in diesem Jahr bis auf einen kleinen Husten von Benji eigentlich gar nicht, was unsere Menschen sehr freute. Allerdings habe ich sie Weihnachten doch sehr geschockt. Ich hatte, wie meine Menschen sagen, einen epileptischen Anfall. Aber wir hoffen, dass dies einmalig war oder wenigstens nicht allzu häufig auftritt. Jedenfalls ist klar, dass man deswegen auf mich keine Rücksicht nehmen muss, ich kann weiter Sport treiben wie bisher. Und das wurde meinen Menschen auch von unserem (Tier-)Arzt bestätigt.

Und dann kam Sylvester. Bereits vier Tage vorher wurden unsere und die Menschensachen gepackt und wir fuhren Richtung Amrum. Das erste Mal waren wir auf einer Fähre, aber alles hat wunderbar geklappt. Und Amrum ist, wie unsere Menschen sagen, um diese Jahreszeit einfach super und ideal für Hunde. Wir wohnten am Ortsrand, konnten also gleich ohne Leine loslaufen und hatten einen riesigen Strand und viele Dünen zum Spazieren gehen und toben. Und das Beste, in der Neujahrsnacht wurde dort nicht geknallt. Also rundherum ein gelungener Urlaub. Ihr könnt euch sicher denken, auch zum nächsten Jahreswechsel fahren wir wieder hin.

So, nun ist erst einmal Schluss. Mein Mensch hat sich viel für das Jahr 2001 mit uns vorgenommen. Mal sehen, ob wir ihr alle Wünsche erfüllen können.