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Amy. Achtung lang und traurig !

geschrieben von Bianca & Amy(YCH) 
Amy. Achtung lang und traurig !
19. März 2001 13:01

Amy

Eines Abends, irgendwann im Mai, kam eine kleine braune Hündin zur Welt. Sie wusste nichts von den Gefahren, dem Kummer und dem leid, was sie dort erwartet. Schon früh musste sie lernen, ganz auf sich alleingestellt zu überleben. Sie kam nie in den Genuss eines Menschen, der nur für sie da ist, aber es gab viele Menschen, die etwas fressbares überhatten, wenn man nur gut betteln konnte. Aber auch das hatte sie schnell gelernt, es gab ja auch noch andere wie sie.
So wuchs sie heran, wurde größer und wusste um die Futterplätze. Aber eines Tages war dort niemand mehr, die Urlaubssaison war vorbei und der Hunger stellte sich ein. Was tun ? Die Bauern in der Umgebung hatten viel Fressbares, es hatte den Anschein, man müsse es sich nur holen. Also probierte sie es aus, riss sich ein Kaninchen . Geschafft ! Durch das Glücksgefühl positiv bestärkt und wieder hungrig besuchte sie diesen Hof ein zweites Mal. Dort war ein Mensch, sie lief in Erwartung des Fressbaren freudig zu ihm, bis sie ein stechender Schmerz durchfuhr, das Blut lief das Hinterbein hinab. So humpelnd und halb verhungert am Straßenrand laufend, sah sie ein Auto.
Menschen stiegen aus und fingen sie ein, aber was war das ? Niemand schlug, ab ins Tierheim, untersucht und verarztet gab es Fressbares ! Aber was sollte nun werden ? Sie war eine von vielen, und keiner kam, und schon gar keiner wollte ein krankes Tier.
Eines Tages war alles anders. Nachdem die Hündin, inzwischen mit dem Namen Wilhelmine, gefressen hatte, wurde sie müde. Musste sie jetzt sterben ?
NEIN, EIN NEUER LEBENSABSCHNITT BEGANN ! Ein paar Stunden später wachte sie langsam auf, und fror. Es war März und Wilhelmine war in einen kleinen Zwinger, dass erste Mal allein in einem Raum, mit eigenem Fressnapf und Menschen, die sich um sie kümmern, sie kam sich vor wie im Paradies. Sie war in Deutschland, in einem Tierheim. Die kleine Hündin hatte Angst. Viele Menschen kamen und steckten ihre Hände durch die Gitter. Es war auch sehr laut, und die Hinterpfote tat wieder weh. Der Tierarzt hatte einige Schrotkugeln entfernt.
Dort traf ich sie, ich, die nie einen großen, kurzhaarigen und dünnen Hund haben wollte, und sich gerade sich gerade in einen kleinen Mix verliebt hatte. Sie saß da, auf einer kaputten Decke, mittlerweile nicht mehr allein. Als rangniedrigste musste sie immer getrennt gefüttert werden, weil sie lieber verzichtete, tagelang, Sie hatte nur 9 Kilo, bei 56 cm. Ich war einige Male im Tierheim, sie freute sich nie, sie bewegte sich nie, sie musterte mich nicht einmal, sie saß einfach nur da. Also nahm ich sie mir, einmal spazieren gehen. Es war die Hölle. Sie kannte gar nichts, kein Halsband, keine Leine, kaum liebevolle Berührungen. Bei jeder Bewegung zuckte sie zusammen, wir haben 500 Meter in einer Stunde zurückgelegt. Da war mein Ehrgeiz geweckt. Mittlerweile selbst viel um die Ohren, verbrachte ich jede freie Minute bei ihr. Liebevoll von den Tierheimmitarbeitern Schroti umgetauft, stand auch für mich schnell fest, dass ich diese, und auch nur diese Hündin haben will. Auch Kommentare, die mich eines Besseren belehren sollten, fruchteten nicht. Schroti kam nicht, freute sich nicht, schaute nie auf. Ich war ihr völlig egal. Dann wurde es wärmer, auch sie schien aufzutauen. Keine Ahnung, woran das lag. Auch ich fing an, mir einen passenden Namen für sie zu überlegen, Schroti passte nicht. Dann las ich ihn: Amata = die Geliebte, das passt ! Leider viel zu lang. Also schlau gemacht, Kurzform :Amy. So hieß sie jetzt, meine Kleine. Sie fing auch an, nach mir zu schauen, freute sich teilweise, wenn ich kam. Spazieren gehen klappte auch immer besser, sie fiel zwar immer noch zusammen, aber sie lief geradeaus.
Dann war es soweit, am 10.Juli 99 zog sie zu mir. Wie immer starb sie bald vor Angst und zeigte mir auch gleich, dass sie nicht stubenrein war. Bald entdeckte sie auch, dass in meinem Kissen Federn sind, toll ;-) .
Sie lief am Stand, mittlerweile auch ohne Leine, guckte, ob ich wirklich noch da bin und trauerte, wenn sie mal nicht mit durfte. Da ich berufstätig bin, verbrachte sie die Tage bei einer Freundin, lief sie weg, wusste ich es als erste, sie saß vor meinem Bürofenster und bellte. Stundenlang. Nun lass ich sie allein zu Hause, sie fühlt sich so wohl und bekommt genug Auslauf.
Ende des Sommers fing das Fell im Gesicht an, auszufallen, Amy bekam Durchfall und erbrach sich mehrfach. Ab zum Tierarzt ! Bluttest und das vernichtende Urteil, eine der Kugeln im Körper zersetzt sich, Bleivergiftung, inoperabel, nicht behandelbar. Dank der Hilfe viele Internetnutzer kam ich an ein Medikament, was tatsächlich zuerst half, es ging aufwärts, um dann tief zu fallen. Amy fraß nicht mehr, bekam Krämpfe und hatte keine Lust mehr zum Laufen. Kratzer bluteten und verheilten schlecht. Wieder Tierarzt. Das Ende ? Noch nicht, aber den Anfang davon.
Amy war Leishmaniose positiv, vertrug ihre Medikamente kaum. Von einem Tierarzt zum anderen, Empfehlungen und das Internet genutzt, durch halb Deutschland gereist, mit dem Ergebnis: am besten, sie kaufen sich einen neuen Hund.
Sie hatte keine Schmerzen, wieso töten lassen ? Ich saß da und überlegte, soll ich wirklich warten, bis sie leidet? Es gab Momente, da hätt ich sie sofort einschläfern lassen, andere Tage kam sie, sprang an mir hoch und freute sich einfach, dass ich da war. Wieso das beenden ?Also ließ ich sie leben, Tag für Tag. Medikamente wurden nach Absprache mit dem Tierarzt eingestellt, das brächte sie nur schneller um. Ich fing an, vielleicht unbewusst, Fotos von ihr zu machen, bei jeder Gelegenheit. Vorsehung ?
Amy ging es schlechter. Richtig schlecht. Ihr rutschten die Hinterbeine weg, sie konnte manche Tage kaum laufen. Treppen hab ich sie getragen, soll ich sie jetzt einschläfern ? Ja. Ab zum Tierarzt, Amy stieg aus dem Auto und kroch , sie war nur halb so groß, ahnte sie was ? Verhielt ich mich anders als sonst ? Sie lag in der Wartezone, Kopf schief, Bettelblick drauf und pfiff, erst leise, dann immer lauter. Sie sah mich an. Ich konnte es nicht, nahm Schmerz- und Krampfmittel mit und wir gingen wieder los.
Mein Ziel wurde es, dass sie bis Weihnachten lebt, alle noch einmal sieht, die sie mag. Wir haben es geschafft !
Amy schlief am 25.12.2000 im Tierheimbüro ( dort war sie immer gerne) im Kreise aller, die sie mochte, friedlich ein. Auf diesem Gelände liegt sie auch, zwischen vielen Blumen, sie ist der einzige Hund, der dort begraben werden durfte, sie lag allen am Herzen.
Nun habe ich wieder einen Hund, einen kleinen, alten, kranken. Es saß in diesem Tierheim, keiner wollte ihn. Ich auch nicht, jetzt schon gar nicht. Aber er saß da und schaute, legte den Kopf schief und pfiff, erst leise, dann immer lauter..... und er hat dieselben Augen wie Amy. Und er heißt Arny.
Er liegt gerade auf meinem Sofa, lässt es sich gut gehen, darf keine Treppen laufen (trag ich ihn eben, na und??), und halt Zucker. Dreißig Pfennig am Tag machen mich nicht ärmer, als ich bin. Aber er macht mich reich. Wenn ich nach hause komme, und ist er da, wenn es mir nicht gut geht, und er legt sich neben mich und tröstet mich. Nur so, weil er einfach da ist. So kommt es halt im Leben....

Amy

Eines Abends, irgendwann im Mai, kam eine kleine braune Hündin zur Welt. Sie wusste nichts von den Gefahren, dem Kummer und dem leid, was sie dort erwartet. Schon früh musste sie lernen, ganz auf sich alleingestellt zu überleben. Sie kam nie in den Genuss eines Menschen, der nur für sie da ist, aber es gab viele Menschen, die etwas fressbares überhatten, wenn man nur gut betteln konnte. Aber auch das hatte sie schnell gelernt, es gab ja auch noch andere wie sie.
So wuchs sie heran, wurde größer und wusste um die Futterplätze. Aber eines Tages war dort niemand mehr, die Urlaubssaison war vorbei und der Hunger stellte sich ein. Was tun ? Die Bauern in der Umgebung hatten viel Fressbares, es hatte den Anschein, man müsse es sich nur holen. Also probierte sie es aus, riss sich ein Kaninchen . Geschafft ! Durch das Glücksgefühl positiv bestärkt und wieder hungrig besuchte sie diesen Hof ein zweites Mal. Dort war ein Mensch, sie lief in Erwartung des Fressbaren freudig zu ihm, bis sie ein stechender Schmerz durchfuhr, das Blut lief das Hinterbein hinab. So humpelnd und halb verhungert am Straßenrand laufend, sah sie ein Auto.
Menschen stiegen aus und fingen sie ein, aber was war das ? Niemand schlug, ab ins Tierheim, untersucht und verarztet gab es Fressbares ! Aber was sollte nun werden ? Sie war eine von vielen, und keiner kam, und schon gar keiner wollte ein krankes Tier.
Eines Tages war alles anders. Nachdem die Hündin, inzwischen mit dem Namen Wilhelmine, gefressen hatte, wurde sie müde. Musste sie jetzt sterben ?
NEIN, EIN NEUER LEBENSABSCHNITT BEGANN ! Ein paar Stunden später wachte sie langsam auf, und fror. Es war März und Wilhelmine war in einen kleinen Zwinger, dass erste Mal allein in einem Raum, mit eigenem Fressnapf und Menschen, die sich um sie kümmern, sie kam sich vor wie im Paradies. Sie war in Deutschland, in einem Tierheim. Die kleine Hündin hatte Angst. Viele Menschen kamen und steckten ihre Hände durch die Gitter. Es war auch sehr laut, und die Hinterpfote tat wieder weh. Der Tierarzt hatte einige Schrotkugeln entfernt.
Dort traf ich sie, ich, die nie einen großen, kurzhaarigen und dünnen Hund haben wollte, und sich gerade sich gerade in einen kleinen Mix verliebt hatte. Sie saß da, auf einer kaputten Decke, mittlerweile nicht mehr allein. Als rangniedrigste musste sie immer getrennt gefüttert werden, weil sie lieber verzichtete, tagelang, Sie hatte nur 9 Kilo, bei 56 cm. Ich war einige Male im Tierheim, sie freute sich nie, sie bewegte sich nie, sie musterte mich nicht einmal, sie saß einfach nur da. Also nahm ich sie mir, einmal spazieren gehen. Es war die Hölle. Sie kannte gar nichts, kein Halsband, keine Leine, kaum liebevolle Berührungen. Bei jeder Bewegung zuckte sie zusammen, wir haben 500 Meter in einer Stunde zurückgelegt. Da war mein Ehrgeiz geweckt. Mittlerweile selbst viel um die Ohren, verbrachte ich jede freie Minute bei ihr. Liebevoll von den Tierheimmitarbeitern Schroti umgetauft, stand auch für mich schnell fest, dass ich diese, und auch nur diese Hündin haben will. Auch Kommentare, die mich eines Besseren belehren sollten, fruchteten nicht. Schroti kam nicht, freute sich nicht, schaute nie auf. Ich war ihr völlig egal. Dann wurde es wärmer, auch sie schien aufzutauen. Keine Ahnung, woran das lag. Auch ich fing an, mir einen passenden Namen für sie zu überlegen, Schroti passte nicht. Dann las ich ihn: Amata = die Geliebte, das passt ! Leider viel zu lang. Also schlau gemacht, Kurzform :Amy. So hieß sie jetzt, meine Kleine. Sie fing auch an, nach mir zu schauen, freute sich teilweise, wenn ich kam. Spazieren gehen klappte auch immer besser, sie fiel zwar immer noch zusammen, aber sie lief geradeaus.
Dann war es soweit, am 10.Juli 99 zog sie zu mir. Wie immer starb sie bald vor Angst und zeigte mir auch gleich, dass sie nicht stubenrein war. Bald entdeckte sie auch, dass in meinem Kissen Federn sind, toll ;-) .
Sie lief am Stand, mittlerweile auch ohne Leine, guckte, ob ich wirklich noch da bin und trauerte, wenn sie mal nicht mit durfte. Da ich berufstätig bin, verbrachte sie die Tage bei einer Freundin, lief sie weg, wusste ich es als erste, sie saß vor meinem Bürofenster und bellte. Stundenlang. Nun lass ich sie allein zu Hause, sie fühlt sich so wohl und bekommt genug Auslauf.
Ende des Sommers fing das Fell im Gesicht an, auszufallen, Amy bekam Durchfall und erbrach sich mehrfach. Ab zum Tierarzt ! Bluttest und das vernichtende Urteil, eine der Kugeln im Körper zersetzt sich, Bleivergiftung, inoperabel, nicht behandelbar. Dank der Hilfe viele Internetnutzer kam ich an ein Medikament, was tatsächlich zuerst half, es ging aufwärts, um dann tief zu fallen. Amy fraß nicht mehr, bekam Krämpfe und hatte keine Lust mehr zum Laufen. Kratzer bluteten und verheilten schlecht. Wieder Tierarzt. Das Ende ? Noch nicht, aber den Anfang davon.
Amy war Leishmaniose positiv, vertrug ihre Medikamente kaum. Von einem Tierarzt zum anderen, Empfehlungen und das Internet genutzt, durch halb Deutschland gereist, mit dem Ergebnis: am besten, sie kaufen sich einen neuen Hund.
Sie hatte keine Schmerzen, wieso töten lassen ? Ich saß da und überlegte, soll ich wirklich warten, bis sie leidet? Es gab Momente, da hätt ich sie sofort einschläfern lassen, andere Tage kam sie, sprang an mir hoch und freute sich einfach, dass ich da war. Wieso das beenden ?Also ließ ich sie leben, Tag für Tag. Medikamente wurden nach Absprache mit dem Tierarzt eingestellt, das brächte sie nur schneller um. Ich fing an, vielleicht unbewusst, Fotos von ihr zu machen, bei jeder Gelegenheit. Vorsehung ?
Amy ging es schlechter. Richtig schlecht. Ihr rutschten die Hinterbeine weg, sie konnte manche Tage kaum laufen. Treppen hab ich sie getragen, soll ich sie jetzt einschläfern ? Ja. Ab zum Tierarzt, Amy stieg aus dem Auto und kroch , sie war nur halb so groß, ahnte sie was ? Verhielt ich mich anders als sonst ? Sie lag in der Wartezone, Kopf schief, Bettelblick drauf und pfiff, erst leise, dann immer lauter. Sie sah mich an. Ich konnte es nicht, nahm Schmerz- und Krampfmittel mit und wir gingen wieder los.
Mein Ziel wurde es, dass sie bis Weihnachten lebt, alle noch einmal sieht, die sie mag. Wir haben es geschafft !
Amy schlief am 25.12.2000 im Tierheimbüro ( dort war sie immer gerne) im Kreise aller, die sie mochte, friedlich ein. Auf diesem Gelände liegt sie auch, zwischen vielen Blumen, sie ist der einzige Hund, der dort begraben werden durfte, sie lag allen am Herzen.
Nun habe ich wieder einen Hund, einen kleinen, alten, kranken. Es saß in diesem Tierheim, keiner wollte ihn. Ich auch nicht, jetzt schon gar nicht. Aber er saß da und schaute, legte den Kopf schief und pfiff, erst leise, dann immer lauter..... und er hat dieselben Augen wie Amy. Und er heißt Arny.
Er liegt gerade auf meinem Sofa, lässt es sich gut gehen, darf keine Treppen laufen (trag ich ihn eben, na und??), und halt Zucker. Dreißig Pfennig am Tag machen mich nicht ärmer, als ich bin. Aber er macht mich reich. Wenn ich nach hause komme, und ist er da, wenn es mir nicht gut geht, und er legt sich neben mich und tröstet mich. Nur so, weil er einfach da ist. So kommt es halt im Leben....




Amy

Eines Abends, irgendwann im Mai, kam eine kleine braune Hündin zur Welt. Sie wusste nichts von den Gefahren, dem Kummer und dem leid, was sie dort erwartet. Schon früh musste sie lernen, ganz auf sich alleingestellt zu überleben. Sie kam nie in den Genuss eines Menschen, der nur für sie da ist, aber es gab viele Menschen, die etwas fressbares überhatten, wenn man nur gut betteln konnte. Aber auch das hatte sie schnell gelernt, es gab ja auch noch andere wie sie.
So wuchs sie heran, wurde größer und wusste um die Futterplätze. Aber eines Tages war dort niemand mehr, die Urlaubssaison war vorbei und der Hunger stellte sich ein. Was tun ? Die Bauern in der Umgebung hatten viel Fressbares, es hatte den Anschein, man müsse es sich nur holen. Also probierte sie es aus, riss sich ein Kaninchen . Geschafft ! Durch das Glücksgefühl positiv bestärkt und wieder hungrig besuchte sie diesen Hof ein zweites Mal. Dort war ein Mensch, sie lief in Erwartung des Fressbaren freudig zu ihm, bis sie ein stechender Schmerz durchfuhr, das Blut lief das Hinterbein hinab. So humpelnd und halb verhungert am Straßenrand laufend, sah sie ein Auto.
Menschen stiegen aus und fingen sie ein, aber was war das ? Niemand schlug, ab ins Tierheim, untersucht und verarztet gab es Fressbares ! Aber was sollte nun werden ? Sie war eine von vielen, und keiner kam, und schon gar keiner wollte ein krankes Tier.
Eines Tages war alles anders. Nachdem die Hündin, inzwischen mit dem Namen Wilhelmine, gefressen hatte, wurde sie müde. Musste sie jetzt sterben ?
NEIN, EIN NEUER LEBENSABSCHNITT BEGANN ! Ein paar Stunden später wachte sie langsam auf, und fror. Es war März und Wilhelmine war in einen kleinen Zwinger, dass erste Mal allein in einem Raum, mit eigenem Fressnapf und Menschen, die sich um sie kümmern, sie kam sich vor wie im Paradies. Sie war in Deutschland, in einem Tierheim. Die kleine Hündin hatte Angst. Viele Menschen kamen und steckten ihre Hände durch die Gitter. Es war auch sehr laut, und die Hinterpfote tat wieder weh. Der Tierarzt hatte einige Schrotkugeln entfernt.
Dort traf ich sie, ich, die nie einen großen, kurzhaarigen und dünnen Hund haben wollte, und sich gerade sich gerade in einen kleinen Mix verliebt hatte. Sie saß da, auf einer kaputten Decke, mittlerweile nicht mehr allein. Als rangniedrigste musste sie immer getrennt gefüttert werden, weil sie lieber verzichtete, tagelang, Sie hatte nur 9 Kilo, bei 56 cm. Ich war einige Male im Tierheim, sie freute sich nie, sie bewegte sich nie, sie musterte mich nicht einmal, sie saß einfach nur da. Also nahm ich sie mir, einmal spazieren gehen. Es war die Hölle. Sie kannte gar nichts, kein Halsband, keine Leine, kaum liebevolle Berührungen. Bei jeder Bewegung zuckte sie zusammen, wir haben 500 Meter in einer Stunde zurückgelegt. Da war mein Ehrgeiz geweckt. Mittlerweile selbst viel um die Ohren, verbrachte ich jede freie Minute bei ihr. Liebevoll von den Tierheimmitarbeitern Schroti umgetauft, stand auch für mich schnell fest, dass ich diese, und auch nur diese Hündin haben will. Auch Kommentare, die mich eines Besseren belehren sollten, fruchteten nicht. Schroti kam nicht, freute sich nicht, schaute nie auf. Ich war ihr völlig egal. Dann wurde es wärmer, auch sie schien aufzutauen. Keine Ahnung, woran das lag. Auch ich fing an, mir einen passenden Namen für sie zu überlegen, Schroti passte nicht. Dann las ich ihn: Amata = die Geliebte, das passt ! Leider viel zu lang. Also schlau gemacht, Kurzform :Amy. So hieß sie jetzt, meine Kleine. Sie fing auch an, nach mir zu schauen, freute sich teilweise, wenn ich kam. Spazieren gehen klappte auch immer besser, sie fiel zwar immer noch zusammen, aber sie lief geradeaus.
Dann war es soweit, am 10.Juli 99 zog sie zu mir. Wie immer starb sie bald vor Angst und zeigte mir auch gleich, dass sie nicht stubenrein war. Bald entdeckte sie auch, dass in meinem Kissen Federn sind, toll ;-) .
Sie lief am Stand, mittlerweile auch ohne Leine, guckte, ob ich wirklich noch da bin und trauerte, wenn sie mal nicht mit durfte. Da ich berufstätig bin, verbrachte sie die Tage bei einer Freundin, lief sie weg, wusste ich es als erste, sie saß vor meinem Bürofenster und bellte. Stundenlang. Nun lass ich sie allein zu Hause, sie fühlt sich so wohl und bekommt genug Auslauf.
Ende des Sommers fing das Fell im Gesicht an, auszufallen, Amy bekam Durchfall und erbrach sich mehrfach. Ab zum Tierarzt ! Bluttest und das vernichtende Urteil, eine der Kugeln im Körper zersetzt sich, Bleivergiftung, inoperabel, nicht behandelbar. Dank der Hilfe viele Internetnutzer kam ich an ein Medikament, was tatsächlich zuerst half, es ging aufwärts, um dann tief zu fallen. Amy fraß nicht mehr, bekam Krämpfe und hatte keine Lust mehr zum Laufen. Kratzer bluteten und verheilten schlecht. Wieder Tierarzt. Das Ende ? Noch nicht, aber den Anfang davon.
Amy war Leishmaniose positiv, vertrug ihre Medikamente kaum. Von einem Tierarzt zum anderen, Empfehlungen und das Internet genutzt, durch halb Deutschland gereist, mit dem Ergebnis: am besten, sie kaufen sich einen neuen Hund.
Sie hatte keine Schmerzen, wieso töten lassen ? Ich saß da und überlegte, soll ich wirklich warten, bis sie leidet? Es gab Momente, da hätt ich sie sofort einschläfern lassen, andere Tage kam sie, sprang an mir hoch und freute sich einfach, dass ich da war. Wieso das beenden ?Also ließ ich sie leben, Tag für Tag. Medikamente wurden nach Absprache mit dem Tierarzt eingestellt, das brächte sie nur schneller um. Ich fing an, vielleicht unbewusst, Fotos von ihr zu machen, bei jeder Gelegenheit. Vorsehung ?
Amy ging es schlechter. Richtig schlecht. Ihr rutschten die Hinterbeine weg, sie konnte manche Tage kaum laufen. Treppen hab ich sie getragen, soll ich sie jetzt einschläfern ? Ja. Ab zum Tierarzt, Amy stieg aus dem Auto und kroch , sie war nur halb so groß, ahnte sie was ? Verhielt ich mich anders als sonst ? Sie lag in der Wartezone, Kopf schief, Bettelblick drauf und pfiff, erst leise, dann immer lauter. Sie sah mich an. Ich konnte es nicht, nahm Schmerz- und Krampfmittel mit und wir gingen wieder los.
Mein Ziel wurde es, dass sie bis Weihnachten lebt, alle noch einmal sieht, die sie mag. Wir haben es geschafft !
Amy schlief am 25.12.2000 im Tierheimbüro ( dort war sie immer gerne) im Kreise aller, die sie mochte, friedlich ein. Auf diesem Gelände liegt sie auch, zwischen vielen Blumen, sie ist der einzige Hund, der dort begraben werden durfte, sie lag allen am Herzen.
Nun habe ich wieder einen Hund, einen kleinen, alten, kranken. Es saß in diesem Tierheim, keiner wollte ihn. Ich auch nicht, jetzt schon gar nicht. Aber er saß da und schaute, legte den Kopf schief und pfiff, erst leise, dann immer lauter..... und er hat dieselben Augen wie Amy. Und er heißt Arny.
Er liegt gerade auf meinem Sofa, lässt es sich gut gehen, darf keine Treppen laufen (trag ich ihn eben, na und??), und halt Zucker. Dreißig Pfennig am Tag machen mich nicht ärmer, als ich bin. Aber er macht mich reich. Wenn ich nach hause komme, und ist er da, wenn es mir nicht gut geht, und er legt sich neben mich und tröstet mich. Nur so, weil er einfach da ist. So kommt es halt im Leben....



Amy

Eines Abends, irgendwann im Mai, kam eine kleine braune Hündin zur Welt. Sie wusste nichts von den Gefahren, dem Kummer und dem leid, was sie dort erwartet. Schon früh musste sie lernen, ganz auf sich alleingestellt zu überleben. Sie kam nie in den Genuss eines Menschen, der nur für sie da ist, aber es gab viele Menschen, die etwas fressbares überhatten, wenn man nur gut betteln konnte. Aber auch das hatte sie schnell gelernt, es gab ja auch noch andere wie sie.
So wuchs sie heran, wurde größer und wusste um die Futterplätze. Aber eines Tages war dort niemand mehr, die Urlaubssaison war vorbei und der Hunger stellte sich ein. Was tun ? Die Bauern in der Umgebung hatten viel Fressbares, es hatte den Anschein, man müsse es sich nur holen. Also probierte sie es aus, riss sich ein Kaninchen . Geschafft ! Durch das Glücksgefühl positiv bestärkt und wieder hungrig besuchte sie diesen Hof ein zweites Mal. Dort war ein Mensch, sie lief in Erwartung des Fressbaren freudig zu ihm, bis sie ein stechender Schmerz durchfuhr, das Blut lief das Hinterbein hinab. So humpelnd und halb verhungert am Straßenrand laufend, sah sie ein Auto.


Menschen stiegen aus und fingen sie ein, aber was war das ? Niemand schlug, ab ins Tierheim, untersucht und verarztet gab es Fressbares ! Aber was sollte nun werden ? Sie war eine von vielen, und keiner kam, und schon gar keiner wollte ein krankes Tier.
Eines Tages war alles anders. Nachdem die Hündin, inzwischen mit dem Namen Wilhelmine, gefressen hatte, wurde sie müde. Musste sie jetzt sterben ?
NEIN, EIN NEUER LEBENSABSCHNITT BEGANN ! Ein paar Stunden später wachte sie langsam auf, und fror. Es war März und Wilhelmine war in einen kleinen Zwinger, dass erste Mal allein in einem Raum, mit eigenem Fressnapf und Menschen, die sich um sie kümmern, sie kam sich vor wie im Paradies. Sie war in Deutschland, in einem Tierheim. Die kleine Hündin hatte Angst. Viele Menschen kamen und steckten ihre Hände durch die Gitter. Es war auch sehr laut, und die Hinterpfote tat wieder weh. Der Tierarzt hatte einige Schrotkugeln entfernt.
Dort traf ich sie, ich, die nie einen großen, kurzhaarigen und dünnen Hund haben wollte, und sich gerade sich gerade in einen kleinen Mix verliebt hatte. Sie saß da, auf einer kaputten Decke, mittlerweile nicht mehr allein. Als rangniedrigste musste sie immer getrennt gefüttert werden, weil sie lieber verzichtete, tagelang, Sie hatte nur 9 Kilo, bei 56 cm. Ich war einige Male im Tierheim, sie freute sich nie, sie bewegte sich nie, sie musterte mich nicht einmal, sie saß einfach nur da. Also nahm ich sie mir, einmal spazieren gehen. Es war die Hölle. Sie kannte gar nichts, kein Halsband, keine Leine, kaum liebevolle Berührungen. Bei jeder Bewegung zuckte sie zusammen, wir haben 500 Meter in einer Stunde zurückgelegt. Da war mein Ehrgeiz geweckt. Mittlerweile selbst viel um die Ohren, verbrachte ich jede freie Minute bei ihr. Liebevoll von den Tierheimmitarbeitern Schroti umgetauft, stand auch für mich schnell fest, dass ich diese, und auch nur diese Hündin haben will. Auch Kommentare, die mich eines Besseren belehren sollten, fruchteten nicht. Schroti kam nicht, freute sich nicht, schaute nie auf. Ich war ihr völlig egal. Dann wurde es wärmer, auch sie schien aufzutauen. Keine Ahnung, woran das lag. Auch ich fing an, mir einen passenden Namen für sie zu überlegen, Schroti passte nicht. Dann las ich ihn: Amata = die Geliebte, das passt ! Leider viel zu lang. Also schlau gemacht, Kurzform :Amy. So hieß sie jetzt, meine Kleine. Sie fing auch an, nach mir zu schauen, freute sich teilweise, wenn ich kam. Spazieren gehen klappte auch immer besser, sie fiel zwar immer noch zusammen, aber sie lief geradeaus.
Dann war es soweit, am 10.Juli 99 zog sie zu mir. Wie immer starb sie bald vor Angst und zeigte mir auch gleich, dass sie nicht stubenrein war. Bald entdeckte sie auch, dass in meinem Kissen Federn sind, toll ;-) .
Sie lief am Stand, mittlerweile auch ohne Leine, guckte, ob ich wirklich noch da bin und trauerte, wenn sie mal nicht mit durfte. Da ich berufstätig bin, verbrachte sie die Tage bei einer Freundin, lief sie weg, wusste ich es als erste, sie saß vor meinem Bürofenster und bellte. Stundenlang. Nun lass ich sie allein zu Hause, sie fühlt sich so wohl und bekommt genug Auslauf.
Ende des Sommers fing das Fell im Gesicht an, auszufallen, Amy bekam Durchfall und erbrach sich mehrfach. Ab zum Tierarzt ! Bluttest und das vernichtende Urteil, eine der Kugeln im Körper zersetzt sich, Bleivergiftung, inoperabel, nicht behandelbar. Dank der Hilfe viele Internetnutzer kam ich an ein Medikament, was tatsächlich zuerst half, es ging aufwärts, um dann tief zu fallen. Amy fraß nicht mehr, bekam Krämpfe und hatte keine Lust mehr zum Laufen. Kratzer bluteten und verheilten schlecht. Wieder Tierarzt. Das Ende ? Noch nicht, aber den Anfang davon.
Amy war Leishmaniose positiv, vertrug ihre Medikamente kaum. Von einem Tierarzt zum anderen, Empfehlungen und das Internet genutzt, durch halb Deutschland gereist, mit dem Ergebnis: am besten, sie kaufen sich einen neuen Hund.
Sie hatte keine Schmerzen, wieso töten lassen ? Ich saß da und überlegte, soll ich wirklich warten, bis sie leidet? Es gab Momente, da hätt ich sie sofort einschläfern lassen, andere Tage kam sie, sprang an mir hoch und freute sich einfach, dass ich da war. Wieso das beenden ?Also ließ ich sie leben, Tag für Tag. Medikamente wurden nach Absprache mit dem Tierarzt eingestellt, das brächte sie nur schneller um. Ich fing an, vielleicht unbewusst, Fotos von ihr zu machen, bei jeder Gelegenheit. Vorsehung ?
Amy ging es schlechter. Richtig schlecht. Ihr rutschten die Hinterbeine weg, sie konnte manche Tage kaum laufen. Treppen hab ich sie getragen, soll ich sie jetzt einschläfern ? Ja. Ab zum Tierarzt, Amy stieg aus dem Auto und kroch , sie war nur halb so groß, ahnte sie was ? Verhielt ich mich anders als sonst ? Sie lag in der Wartezone, Kopf schief, Bettelblick drauf und pfiff, erst leise, dann immer lauter. Sie sah mich an. Ich konnte es nicht, nahm Schmerz- und Krampfmittel mit und wir gingen wieder los.
Mein Ziel wurde es, dass sie bis Weihnachten lebt, alle noch einmal sieht, die sie mag. Wir haben es geschafft !
Amy schlief am 25.12.2000 im Tierheimbüro ( dort war sie immer gerne) im Kreise aller, die sie mochte, friedlich ein. Auf diesem Gelände liegt sie auch, zwischen vielen Blumen, sie ist der einzige Hund, der dort begraben werden durfte, sie lag allen am Herzen.
Nun habe ich wieder einen Hund, einen kleinen, alten, kranken. Es saß in diesem Tierheim, keiner wollte ihn. Ich auch nicht, jetzt schon gar nicht. Aber er saß da und schaute, legte den Kopf schief und pfiff, erst leise, dann immer lauter..... und er hat dieselben Augen wie Amy. Und er heißt Arny.
Er liegt gerade auf meinem Sofa, lässt es sich gut gehen, darf keine Treppen laufen (trag ich ihn eben, na und??), und halt Zucker. Dreißig Pfennig am Tag machen mich nicht ärmer, als ich bin. Aber er macht mich reich. Wenn ich nach hause komme, und ist er da, wenn es mir nicht gut geht, und er legt sich neben mich und tröstet mich. Nur so, weil er einfach da ist. So kommt es halt im Leben....


























19. März 2001 13:28

Hallo Bianca,

so traurig die Geschichte auch ist, so schön ist es, daß Amy I einen Menschen gefunden hat, der sie so sehr liebte und der alles für sie getan hat.
Es tut mir für Euch beide leid, daß Ihr nur so eine kurze Zeit zusammen haben durftet. Aber ich denke, jeder Hund hat sein Schicksal und es kommt nicht auf die Länge der gemeinsamen Zeit sondern die Qualität an. Und sie war ganz sicher glücklich bei Dir.
Und ich finde es auch ganz toll, daß Du so schnell danach wieder so einen armen Kerl adoptiert hast. Ich drücke Euch die Daumen, daß Ihr noch eine schöne und möglichst lange Zeit zusammen habt.
Viele Grüße
Wilma u. Arno (der auch ganz anders ist als gesucht)

19. März 2001 13:41

Hallo Bianca,
das ist eine der traurigsten Geschichten, die ich je gelesen haben. Aber auch gleichzeitig mit eine der schönsten. Ich bewundere dich, denn ich muss ganz ehrlich eingestehen, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich -wie du es getan hast- mir einen weiteren Hund holen würde, wo ich wüsste, dass ich mich vielleicht ziemlich schnell und evtl. genauso leidvoll wieder von ihm trennen muss, wie du dich von Amy trennen musstest. Ich glaube, ich könnte den Gedanken nicht ertragen; auch wenn Amy vorher und jetzt Arny dir soviel Liebe zurück geben, kann ich wirklich nur sagen, Hochachtung vor soviel Stärke!
Viele liebe Grüße und dass ihr noch lange zusammenbleiben könnt
Flocke


19. März 2001 14:35

Liebe Bianca,

nun sitze ich im Büro und habe Tränen in den Augen von Deiner
ganz toll erzählten Geschichte von Amy. Man kann wirklich herauslesen,
wie gern Du sie hattest. Hut ab, dass Du sie bei Dir aufgenommen hast,
für sie gekämpft hast und ihr dennoch einen würdiges Ende geschenkt hast! Es müßte mehr solche Menschen geben....

Liebe Grüsse,

Danni mit Gina

19. März 2001 19:02

ganz, ganz toll, was du fuer hunde tust, bianca!
fuehl dich mal ganz doll gedrueckt!

dagmar

19. März 2001 21:05

: Viel Glück mit Arny !!!!
Schön, daß Du Amy eine gute Zeit ermöglicht hast
Anette (ich heule immer noch)