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Zoobesuch lang!

geschrieben von Ursel + Asta(YCH) 
Zoobesuch lang!
22. Juni 2001 17:09

Hallo,

unser Besuch im Zoo ist zwar schon eine Weile her, aber ich habe mich an diese Geschichte erinnert, als ich hier in einem anderen Forum etwas über Hunde und Elefanten gelesen habe.
Umso mehr bin ich über Astas Verhalten verwundert, da sie eigentlich auch eher ängstlich ist.


Freitag, 5. Mai 2000. Seit ewigen Zeiten mal wieder habe ich einen freien Tag und die Sonne scheint aus allen Knopflöchern. Also packen wir Wasser und ein Schweineohr in den Rucksack, denn wir wollen in den Zoo.
Der Zoo Hannover wurde in den letzten Jahren fast komplett umgebaut, es entstand unter anderem ein Gorillaberg, ein indischer Dschungelpalast für die Elefanten und Tiger, ein Bauernhof mit seltenen Haustierrassen und zu guter letzt eine afrikanische Flußlandschaft "Sambesi". Seit Mitte April sind die Bauarbeiten am "Sambesi" abgeschlossen und nun können die Besucher die afrikanische Tierwelt während einer Bootsrundfahrt hautnah erleben.
Seit einiger Zeit ist es erlaubt, Hunde mit in den Zoo zu nehmen und so haben wir beschlossen, den heutigen Tag mit Klein-Asta im Zoo zu verbringen.
Wir brechen früh auf und der Zoo öffnet gerade, als wir ankommen. Während Jan die Eintrittskarten besorgt, besichtigt Asta "Burg Neuschweinstein", eine Burganlage vor dem Eingang, die von Meerschweinchen bewohnt wird. Zu gerne hätte sie wohl die Burg gestürmt, aber da die Zeiten der Raubritter vorbei sind, halte ich die Leine kurz und Asta muß sich damit begnügen, einen Blick über die Mauerzinnen zu werfen.
Im Zoo dann tauchen wir ein in die afrikanische Landschaft. Asta betrachtet interessiert die Tiere, sie ist aufgeregt, aber weder ängstlich, noch aggressiv.
Bei den Nilpferden gibt es die Möglichkeit, die Tiere durch hohe Glasscheiben auch unter Wasser zu beobachten. Die Nilpferde waren aber leider nicht da, nur eine kleine Schildkröte schwimmt vor dem Fenster umher. Als Asta die Schildkröte sieht, beginnt sie sofort zu spielen, sie tatzt mit der Pfote nach ihr, springt an der Scheibe hoch und drückt die Gumminase am Glas platt. Die Schildkröte spielt eine Weile mit, schwimmt vor dem Fenster hin und her, schließlich dreht sie jedoch ab und verschwindet in der Trübe des Wassers. Der Foxl weint. Wir gehen schnell weiter.
Als nächstes gehen wir zum Dschungelpalast und schauen die Elefanten an. Jan sucht sich einen schönen Standort zum fotografieren, ich schaue den Elefanten beim Sandbad zu, Asta an der Leine neben mir. Ganz in Gedanken versunken spüre ich, wie sich die Leine strafft. "Sie springt jemanden an", denke ich und drehe mich um und schaue herunter. Und richtig, Asta steht aufgerichtet an jemandem mit grauen Hosen. Ich schaue hoch und höher, das ist kein Mensch, das ist ein Elefant! Und Klein-Asta stemmt beide Pfoten gegen das Vorderbein des Dickhäuters und reckt den Hals um den neuen Spielkameraden genau betrachten zu können. Der Elefant betrachtet Asta gelassen. Ich ziehe meinen Hund zurück und die Elefantenkarawane wandert weiter, der Pfleger lacht, als er mein blasses Gesicht sieht. Jan, der rasende Fotoreporter, hat von alledem nix mitbekommen. Was wäre das für ein Bild gewesen!
Wir gehen weiter. Links kommt das Gehege mit dem Gepard. Ich gehe mit Asta am Gehege vorbei und werfe einen Blick auf den dösenden Gepard. Dieser blinzelt uns verschlafen an, in dem Moment bewegt sich Asta. Blitzschnell kommt Leben in den Gepard, er rast auf den Zaun zu, bleckt die Zähne und springt am Gitter hoch. Asta hat entsetzliche Angst und auch ich habe mich richtig erschrocken, schnell gehen wir weiter zu den Wölfen.
Als Asta die Wölfe sieht, läuft sie begeistert zum Zaun, wedelt, hüpft, macht "bitte, bitte", kurz, sie benimmt sich völlig bekloppt. Die Wölfe kommen auf der anderen Seite des Zaunes zusammen und betrachten Asta interessiert. Asta kann sich gar nicht beruhigen, sie gibt ihr gesamtes Jodelrepertoire zum Besten. Vermenschlichend betrachtet könnte man meinen, die Wölfe denken, "was ist bloß aus uns geworden?".
In das Tropenhaus dürfen Hunde nicht mit hinein, also warte ich mit dem Fox draußen, während Jan die Babypythons anschaut. Wir gehen solange zu den Pavianen. Als die Paviane Asta sehen, beginnen sie Faxen zu machen, klopfen gegen die Scheibe, turnen auf und ab. Asta ist völlig aus dem Häuschen, sie will unbedingt mitspielen und so vergnügen sich die Paviane eine Weile damit, den Hund zu foppen. Als sie schließlich die Lust verlieren, stehe ich wieder mit einem weinenden Hund da. Zum Glück kommt Jan zurück und wir gehen zur Seehundfütterung.
Ich hebe Asta hoch, damit sie alles genau sehen kann. Der Pfleger wirft Fische und die Seehunde schießen pfeilschnell durchs Wasser. Genauso schnell bewegt sich Astas Kopf hin und her, sie beobachtet alles ganz genau. Ich bin sicher, wenn ich sie nicht festgehalten hätte, wäre sie zu den Seehunden ins Becken gesprungen.
Bei den Pinguinen dasselbe, Asta ist absolut fasziniert. Als sie mir zu schwer wird und ich sie runtersetze, springt sie an der Beckenmauer hoch und piept laut.
Als nächstes gehen wir auf den Bauernhof. Asta freundet sich mit einem Pony an, dem sie begeistert die Nase ableckt. Dann kommen wir zu den Hühnern. Asta schnuffelt neugierig. Dies sieht der Hahn wohl als Provokation an, er plustert sich auf und stolziert auf den Foxl zu. Der Fox kneift den Schwanz ein, macht einen runden Rücken und legt den Rückwärtsgang ein. Das ist typisch mein Hund: geht unbefangen mit Elefanten um, hat aber Angst vor einem Hahn!
Mittlerweile ist es Mittag und wir essen in der Gaststätte des Bauernhofes. Asta bekommt frisches Wasser und das Schweineohr.
Anschließend machen wir die Bootsfahrt über den "Sambesi". Asta sitzt auf meinem Schoß und betrachtet die Enten, die uns begleiten.
Dann machen wir noch einen letzten Rundgang durch den Zoo. Asta nimmt Kontakt zu einer Gruppe Alpakas auf, schnuffelt an einem Rentierhintern, erschrickt sich, als ein bewegungsloser Condor plötzlich mit den Flügeln schlägt und betrachtet fasziniert die Eisbären. Mittlerweile ist sie aber doch recht müde. Wir gehen noch kurz in den Zooshop und ich kaufe Asta eine grüne, 1 Meter lange Plüschschlange. Dann fahren wir nach hause. Asta ist ziemlich kaputt. Sie nimmt ihre neue Schlange, hält sie mit den Vorderpfoten fest, legt ihren Kopf darauf und schläft sofort ein.
Es war ein schöner Tag. Am interessantesten fand ich, daß viele Tiere mit Neugier und Interesse auf den Hund reagiert haben. So kamen die Lamas, die ansonsten eher teilnahmslos herumstehen, alle an den Zaun, um Asta zu betrachten.
Der Zoo Hannover ist übrigens durchaus eine Reise wert. Die Umbaumaßnahmen sind allesamt sehr gelungen, die Tiere werden überwiegend in naturnah gestalteten Gehegen ohne Zäune präsentiert. Wenn eine(r) von Euch mal in Hannover ist, sollte ein Besuch im Zoo nicht fehlen.


Viele liebe Grüße

Ursel + Asta

22. Juni 2001 21:48

Hallo,
ja das war sicherlich ein Erlebnis fuer den Hund.Hat sie bestimmt auch noch naechtelang davon getraeumt,oder?
Koennte mir vorstellen, dass unsere Huendin auch so ihren Spass daran haette.
Hier in den USA ist uns das leider verwehrt (Hunde verboten).
Gruesse, tanja

24. Juni 2001 19:59

Hallo Ihr Beiden!

Bei Deiner Schilderung, und ich war den ganzen Tag über so richtig frustig, musste ich endlich lachen. Danke Dir und Asta!

Viele Grüsse Connie und Bandit *der immer die Rehe im Park hinterm Zaun zum spielen auffordert und schwer empört ist, daß da so keine Reaktion kommt*



25. Juni 2001 19:34

Hallo Ursel
Deine Erfahrungen kann ich nach empfinden. Ein Zoobesuch mit Hund verläuft ganz anders als ohne. Am Markantesten fand ich aber die Raktion der Tiger und Löwen. Die konnten den ganzen Tag schlafen, aber beim kleinsten Anzeichen eines Hundes, waren sie in Angreifstellung am Gitter. Aus diesem Grunde haben wir die Raubtierecke nur ganz kurz durchstreift.
Gruss Conny und Sky