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Carlos! Jetzt mußt Du nicht mehr leiden!

geschrieben von Nicole(YCH) 
Carlos! Jetzt mußt Du nicht mehr leiden!
18. Juli 2001 14:37

Hallo!

Ich bin so unendlich traurig! Mein bester Freund nimmt nicht mehr an meinem Leben teil! Ein Stück meines Herzens wurde mir rausgerissen und deswegen versuche ich auf diesem Wege mir ein bisschen Luft zu verschaffen!

Ich möchte Euch die Geschichte von meinem geliebten Hund Carlos erzählen!

Carlos war ein bildschöner Deutschlanghaar Mischling! Hellbraune Augen und ein wunderschönes braunes halblanges Fell hatte er! Ein Traum von einem Hund!
Wir hatten gerade unseren fast 15 Jahre alten Dackel einschläfern lassen müssen und die Trauer war groß,als wir auf Carlos stießen!Ich habe mich sofort in diesen Hund verliebt!
Ein Jahr war er alt und sein zu Hause war ein Zwinger auf einem Bauernhof! Seine Besitzerin wollte ihn nicht mehr! Er wäre ja kein Wachhund! So entschieden wir uns Carlos zu uns zu nehmen! Das schimmlige Futter und die kaputte Leine haben wir dankend abgehnt!
Carlos ein Temperamentshund ohne Ende! Er verfolgte mich zu Hause auf Schritt und Tritt! Die etwas anfängliche Angst er würde (da er es ja nicht gewohnt gewesen ist im Haus zu sein) etwas kaputt machen oder unrei sein bestätigte sich nicht! Sogar ganz im Gegenteil! Bis zu seiner Krankheit hat er nie im Garten oder im Haus sein Geschäft verrichtet! Ein Macho war er! Er wollte immer bei anderen Rüden die erste Geige spielen! Nach seiner Kastration und unserer Erziehung ließ sein Macho gehabe etwas nach. Aber ganz war es nie weg! Seine Liebe zu anderen kastrierten Rüden hat mir zwar allerdings manchmal zu denken gegeben. Carlos entwickelte sich wirklich zu einem Prachthund! Wir wollten nie einen Hund haben der keinen eigenen Willen mehr hat! Ein Hund muß schon seinen eigenen Charakter haben und den hatte er auch! Nach zwei Jahren bekam er eine Freundin dazu! Kimba 10 Wochen alt und eine Mischung zwischen Münsterländer/Schnauzer/Labrador!Total süss und verschmust! Bis heute! Die ersten Tage fand Carlos es gar nicht so klasse so ein kleines etwas vor sich zu haben! Doch schnell fand er gefallen an den kleinen Welpen! So vergingen die wundervollen Jahre wie im Fluge! Urlaub im Ferienhaus in Holland, Spaziergänge am Rhein, Schmusen mit uns, uvm. Mit ca. 8 Jahren mußte bei Carlos nach einer Operation an seiner wunderschönen Rute (eine Art Geschwür wurde weggeschnitten), die Rute zu 2/3 amputiert werden! Die Blutzirkulation hatte nachgelassen!
Aber auch mit diesem kleinen Schönheitsfehler lies es sich gut leben!
Wir waren alle so glücklich miteinander bis diese dunkle Wolke über unser Leben war! Letztes Jahr im November stellte man bei Carlos eine Herzrhytmusstörung fest! Nach langer Untersuchung (Röntgenbilder, Ultraschall)bekam er dann Herztabletten! Fortekor 20! Aber es ging ihm jetzt mit seinen mittlerweile 10 1/2 Jahre immer noch blendend!Laufen am Fahrrad, lange Spaziergänge kein Problem! Machnmal musste man ihn sogar bremsen! Dieses Jahr im März fing er auf einmal an zu husten! Anfangs habe ich es auf eine Bronchitis zurückgeführt! Jetzt fing die Tierarztrennerei an! Nach verschiedenen Mittelchen (die nichts gebracht haben) und der Husten teilweise sehr schlimm bis zum würgen gewesen ist, haben wir im Juni eine Endoskopie und Röntgenbilder machen lassen! So stellte man in der Luftröhre Bakterien fest (E-Coli und Staphylokokken)! Und das erschreckende zeigte uns dann das Röntgenbild! Ein Tennisball großer Schatten oberhalb der Lunge! Der im November noch nicht zu sehen gewesen ist! Tumor oder nicht? Das war jetzt die grosse Frage! Aber das Problem blieb! Operativ war an dieser Stelle nichts zu machen! Da er aber ausser seinem Husten nichts auffälliges hatte bekam er 5 Wochen ein Antibiotikum (Baytril)! Vor ca. 2 Wochen wollte er auf einmal nicht mehr richtig fressen! Auch sein Atem wurde schwerer! Ich weiss mittlerweile nicht mehr wie oft wir noch zum Arzt gefahren sind! Es half aber alles nichts! Vor ca. 1 Woche fing er an gar nichts mehr zu fressen! Alles was er immer gerne gefressen hat, habe ich ihm angeboten. Aber nichts! Er drehte nur den Kopf zur Seite. Sein Zustand wurde rapide schlechter! Ich konnte nachts nicht mehr schlafen! Ich konnte nicht verstehen, was aus diesem Prachtkerl innerhalb weniger Wochen geworden ist und war total hilflos! Am Freitag d. 13 haben wir uns noch einmal eine zweite Meinung von einer anderen Klinik geholt! Und wieder wurde er geröngt und geschallt! Man sah Gewebswasser im Körper! Um genaueres sagen zu können haben (eine kleine Chanche das es kein Tumor ist Bestand noch) wir für Montag einen Termin zum Zweidimensionalen Röntgen bekommen! Da er aber so Atemprobleme gehabt hat, ging das nur unter einer leichten Narkose!
Die zwei Tage bis Montag waren für mich die Hölle! Carlos ging es auf einmal am Samstag noch schlechter! Er wollte auf einmal nicht mehr laufen, er hatte Durchfall und wollte sich nicht mehr hinlegen (vermutlich wg. des Drucks)! In der Nacht von Samstag auf Sonntag stand er plötzlich neben meinem Bett! Ich stand auf und sah ihm in die Augen und ich sah wie er mich anflehte ihn zu erlösen! In dieser Nacht wurde mir entgültig bewusst, was ich zu tun hatte! Nur die Entscheidung heute oder bis morgen warten und auf die kleine Chanche hoffen? Wir haben gehofft! Am Montag war dann alle Hoffnung vorbei! Es war ein Tumor! Und innerhalb von 2 Tagen ist er auch noch ziemlich schnell gewachsen! Deswegen auch die rapide Verschlechterung! Schweren Herzens haben wir uns dann für die Erlösung entschieden! Ich habe mich neben ihn hingesetzt und ihm über seinen wunderschönen Kopf gestreichelt und zu ihm gesagt "Männlein jetzt wirst Du erlöst und Du mußt nicht mehr leiden"! Er bedankte sich mit einem kräftigen Lecken durch mein Gesicht! Ich habe gedacht, ich drehe durch! Mir reißt man ein Stück aus meinem Herzen raus! Ich habe mich weinend ja fast schon schreiend über ihn gebeugt! Ich wollte ihn nicht gehen lassen, aber meine Liebe zu ihm war stärker als die Angst vor dem Verlust! Gestern habe ich eine Sonnenblume auf seinem Grab gepflanzt! Damit für meinen Sonnenschein immer die Sonne scheinen wird! Carlos jetzt bist Du im Hundehimmel und Du musst nicht mehr leiden! Irgendwie werde ich mit meiner Trauer schon fertig werden! Auch wenn ich im Moment nicht weiß wie! Da gibt es ja auch noch Kimba! Den zweiten Hund! Sie braucht mich im Moment jetzt ganz besonders stark!

Carlos ich danke Dir für die wundervollen Jahre mit Dir! Ich werde Dich niemals vergessen! Ich liebe Dich!!

18. Juli 2001 15:28

Hallo Nicole

Glaube mir ich weiss was Du fühlst und wie sehr Dein Herz blutet. Ich weiss auch dass im Moment Dir nichts und niemand Trost zu spenden vermag. Ich schreibe Dir mit Tränen in den Augen weil ich Deinen Schmerz spüren kann und ich weiss, dass der Tag auch für mich wieder kommen wird wo ich loslassen muss.
Ich drücke Dich ganz fest.

ariane+o

18. Juli 2001 15:07

: Hallo!
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: Ich bin so unendlich traurig! Mein bester Freund nimmt nicht mehr an meinem Leben teil! Ein Stück meines Herzens wurde mir rausgerissen und deswegen versuche ich auf diesem Wege mir ein bisschen Luft zu verschaffen!
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Es tut mir sehr leid für dich und deinen Carlos. Aber ich glaube auch, das es ihm, da wo er jetzt ist besser geht.
Ich wünsche dir viel Kraft diese schwere Zeit zu überstehn.

Gruss
Marlies


18. Juli 2001 16:06

Hallo Nicole,

es gibt in der ersten Zeit nach so einem Verlust keinen echten Trost. Aus Deiner Geschichte spricht soviel Liebe. Und Carlos hatte ganz sicher ein wunderbares Leben bei Euch.
Du hast das einzig richtige für ihn getan indem Du ihn hast sanft einschlafen lassen in Deinen Armen.
Und irgendwo dort jenseits hinter der Regenbogenbrücke warten alle unsere geliebten Hunde auf uns. Dort gibt es keine Schmerzen und kein Alter.
Und in Deinem Herzen wird er immer bei Dir sein solange Du lebst, denn Liebe stirbt nicht.
Mitfühlende Grüße
Wilma

18. Juli 2001 17:55

Liebe Nicole,
ich sitze hier und heule, schaue meine Maus an und hoffe, genauso viele lange und gute Jahre mit ihr verbringen zu dürfen, wie Du mit Deinem Carlos.
Drücke Deine Kimba von mir
Nadja und Hundeknutscher von Shiva

18. Juli 2001 20:01

Liebe Nicole,
ich kann genau nachfühlen, wie es Dir jetzt gehen muß. Meine Hündin mußte auch vor 1 1/2 Monaten wegen einem großen, schnell wachsenden Tumor eingeschläfert werden. Und obwohl sie bereits 14 Jahre alt war, fiel mir der Abschied sehr schwer. Ich sitze hier und heule, weil die Erinnerung an diesen Abschied wieder so nahe íst. Fühle Dich ganz doll gedrückt und getröstet, wir alle fühlen mit Dir.

Ganz liebe Grüße von
Micky