Hallo Wilma!
: Der Abschied hat vorher stattgefunden, ich könnte es für mich vertreten wenn ich nicht dabei gewesen wäre (jedenfalls in dem ersten Fall, Fellow auch nur eine Minute früher allein zu lassen stand außer jeder Diskussion).
Wenn man die Möglichkeit zum vorherigen Abschied hat (kranker/alter Hund) und man sich dabei selbst auch wohlfühlt, kann man das sicher auch so machen. Da ich mich selbst oft genug wundere, wieviel komatöse und narkotisierte Patienten offenbar doch mitkriegen, hätte ich ein extrem schlechtes Gewissen, trotzdem. Aber wie gesagt, ich gehe nur in meinen Schuhen, ich kann keinen anderen und seine Lebenserfahrungen wirklich beurteilen.
: Aber ich kann es mittlerweile tolerieren, wenn jemand das nicht schafft. Wichtig ist doch das, was vorher war.
Ich muß zugeben: Das gehört zu den Sachen, die ich nicht tolerieren kann. Klar kann es für den Mensch manchmal so besser sein, aber die Vorstellung, ein geliebtes Tier bei Bewußtsein von mir wegbringen zu lassen und es nie lebend wiederzusehen, zu seinen Problemen also noch Angst zuzufügen, da hört es bei mir auf.
Extremfälle (völlig huschige und alle noch nervöser machende Menschen, die die ganzen Zeit alles zusammenschreien und das arme Tier noch mehr aufregen) gibt es da sicher auch, wo es tatsächlich ohne Mensch besser ist.
: Allerdings glaube ich auch, daß jeder der ein Tier wirklich geliebt und dann nicht beim einschläfern dabei war, aus welchem Grund auch immer, sich später Vorwürfe machen wird.
Das ist sicher wahr.
: Letzlich ist das aber ähnlich wie die Debatte: Wie lange muß ein Mensch warten, um einen neuen Hund zu adoptieren. Auch das ist doch von Fall zu Fall ganz unterschiedlich und hat nichts mit der Tiefe der Gefühle zu tun.
Nein, viel mehr damit, wie jemand selbst klar kommt - und das ist bei jedem ausgeprägt unterschiedlich.
: Oder die Diskussion, wo begräbt man ein Tier bzw. läßt man es beim Tierarzt. Für mich ist jemand, der zweiteres macht auch nicht schlechter oder besser als einer, dessen Hund einen Platz auf dem Hundefriedhof findet. Obwohl ich selber auch dies nicht tun könnte.
Da bin ich ein schlechter Mensch in den Augen vieler :-) Ich habe bis jetzt bis auf einen Wellensittich alle eingeschläferten oder auf dem Weg verstorbenen Tiere beim TA gelassen, wohl wissend was passiert. Ich habe eine ausgeprägte Abneigung gegen Gräber und Gräber"kult".
Aber jetzt kommen wir langsam in eine Ethikdiskussion rein und driften off-topic :-)
Liebe Grüße,
Katja