Ich gebs auf...
... das war schon oft mein Gedanke. Niemals werde ich diesem Hund gerecht. Wo ist die tolle Mensch/Hund Beziehung, die viel zitierte, die ich immer nur bei anderen Menschen und ihren Hunden gesehen habe?
Ich fing an, sie auf dem Hundeplatz zu suchen. Jeder Tip wurde von mir als totalen Hundeanfänger beherzigt, der Leinenruck, das laute rumkommandieren. Nun ja, er hörte (ab und zu) aber wir als ein Team? Nein, das Zusammengehörigkeitsgefühl stellte sich nicht ein.
Andere Hunde tobten ohne zu bellen und zu knurren, andere Hunde gingen artig an der Leine, andere Hunde wedelten ihr Herrchen an, kurz, andere Hunde waren in meinen Augen die Bilderbuchfamilienhunde. "Ich gebs auf..." hab ich mir gesagt, doch ich wußte, dass ich das nie tun würde, hier saß meine Aufgabe, ich mußte sie bewältigen und tue es heute noch, Tag für Tag.
Viel Zeit ist vergangen. Wir haben uns ständig von allen möglichen guten Ratschlägen führen lassen, Kommentare wie "die hat ihren Hund nicht im Griff, der muss mal richtig rangenommen werden" hab ich zum Glück sehr schnell gelernt zu ignorieren. Ich bemerkte damals schon, dass ich bei Yogi damit nicht weit kam.
Wir haben gelernt, unseren eigenen Weg zu gehen. Auch dank dieses Forums, vieler Bücher, vieler Gedanken, sind wir auf d i e Erziehungsmethode gekommen: Gegenseitiges Verständnis! Ich hab erkannt, dass er nicht der perfekte Familienhund ist, er hat seine Ecken und Macken aber er ist bereit zu lernen und ich bin es auch. Wir haben alle Zeit der Welt, wir lernen in unserem Tempo und es ist wunderbar, mit jedem Schritt werden wir mutiger und der Erfolg stärkt unser Selbstwusstsein.
Heute wird er nun 1 Jahr und ich kann sagen: Wir sind ein Team und jeder, der dieses Gefühl kennt, wird verstehen, was ich meine.
Happy Birthday, Yogibär!