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Eine Hündin namens Rambo - Nachruf

geschrieben von Alex & Aris(YCH) 
Eine Hündin namens Rambo - Nachruf
29. Juli 2002 20:40

Mittlerweile ist es schon 7 Jahre her, dass ich mit meiner Familie in eine Neubausiedlung am Rande eines kleinen Dorfs in Niederbayern gezogen bin. Wir hatten damals noch unseren ersten Hund Charlie, einen Schnauzer-Terrier-Mix, der leider nur 4,5 Jahre alt wurde (aber das ist eine andere Geschichte)!

Einige Zeit, nachdem wir eingezogen waren und uns schon gut akklimatisiert hatten, zog in der unmittelbaren Nachbarschaft ein sehr nettes älteres Ehepaar ein. Sie hatten auch einen Hund, bzw. eine Hündin! Und diese Hündin trug den ungewöhnlichen Namen RAMBO!

Zwangsläufig trafen wir uns hin und wieder auf unseren Gassi-Gängen. Rambo war eine Eurasierhündin und sie hatte genau das Wesen, das ich bei Eurasiern schon des öfteren kennen gelernt habe. Freundlich, aber distanziert! Ziemlich unbestechlich und sehr auf ihr Herrchen/Frauchen fixiert. Jedoch ohne jeglicher Form des „Kadavergehorsams“. Unsere beiden Nachbarn sind auch keine Hund´ler im Sinne dessen, was man herkömmlich darunter versteht. Irgendwelche Kommandos, wie Sitz, Platz, oder Fuss, ja nicht einmal ein Hier, oder Komm hab ich sie jemals zu ihrer Rambo sagen hören.

Einige Jahre lang drehten sie mit Rambo ihre Runden. Eine Leine brauchten sie dabei nie. Die Hündin, die im Laufe der Zeit älter und immer ruhiger wurde, trottete ab und zu auch einmal gemächlich alleine eine Runde um das Neubaugebiet. Dabei benutzte sie stets den Gehweg, den sie aber – genau wie die Straßen der Siedlung- nie beschmutzte. Nein, sie lief zu einem Feldweg der unweit unseres Hauses einmündete und mindestens 50 Meter darauf entlang. Dort hockte sie sich zur Erledigung ihrer „Geschäfte“ fast verschämt ins hohe Gras.

Mit der Zeit schlossen wir bei unseren Treffen Freundschaft. Rambo (ich nannte sie insgeheim immer Rambinchen) wurde laaaangsaaam zutraulicher und beschleunigte manchmal regelrecht ihren sonst so gemütliche Schritt, um uns entgegenzueilen.

Meine Hunde liebten sie alle J)). Zuerst Charlie, der Schnauzer-Terrier-Wuschel, dann sein Nachfolger ARIS, mein Kuschelbub, meine Schnullernase, mein Golden Retriever, den ich 1998 als Welpe zu uns holte. Und zuletzt auch RONNI unser verrückter Terrier-Mix.

Als Aris zu uns kam, war Rambo schon immerhin 11 Jahre alt! Sie hatte bereits verschiedene Wehwechen und ab und zu war ihr Schritt sehr müde. Aber der Jungspund machte sie wieder richtig lebendig. Sie tobte mit ihm so gerne über eine große Wiese, gegenüber ihres Heims, dabei lachte sie regelrecht!

Auf dieser Wiese übte ich später oft mit Aris. Rambo lag bei schönem Wetter oft im Schatten vor dem Haus und besuchte uns dann gerne. Manchmal ärgerte ich mich fast über die Störung unserer BH-Vorbereitungen, aber wenn ich sie und Aris dann toben und lachen sah, war ich natürlich gleich wieder versöhnt!

Die Jahre vergingen und Rambos Gesundheitszustand verschlechterte sich zeitweise sehr. Sie hörte bereits schlecht und bewegte sich immer langsamer. Trotzdem war sie kaum zu halten, wenn sie Aris sah. Oftmals „mussten“ ihre Besitzer mit ihr unbedingt noch mal raus, weil wir vorher unsere Runde gedreht hatten und sie das gerochen hatte. Obwohl sie erst vor einer halben Stunde ihr Geschäft erledigt hatte.

Was soll ich sagen, wir alle haben uns an sie so sehr gewöhnt! Sie war eine Seele von Hund. Ein Ohr knickte in den letzten Jahren ein wenig nach unten, an einem Bein hatte sie immer Probleme mit einer Wasseransammlung!

Wie ich schon vorher geschrieben hatte kannte sie keine Kommandos! Aber sie verstand sich nahezu blind mit ihren Leuten. Die Anweisungen, die sie ihr gaben waren stets ganze Sätze, wie, „Jetzt kimm, Rambo, gemma hoam!“ Das reichte, entgegen aller Theorie. Treu und zufrieden trottete sie ihre Runden!
In den letzten zwei Jahren musste sie zum ersten Mal in ihrem Leben eine Leine tragen. Nachbarn hatten sich über das alte Mädchen beschwert. Dann kam ein Schreiben von der Gemeinde L(((
Doch auch an die Leine hat sie sich noch leicht gewöhnt. Sie hing ohnehin immer an einer Unsichtbaren!

Ab und zu, wenn sie zu mir auf die Wiese lief, hab ich insgeheim mit ihr „Fuss-Gehen“ geübt. Ich traute meinen Augen nicht, als sie sofort perfekt neben mir lief, dabei fast schelmisch zu mir hoch blickte, als wolle sie sagen, „Tja mein Junge, was machst du da für ein Aufheben um so eine einfache Übung“! Ja und die größte Ehre für mich war, dass sie irgendwann auch von mir Leckerchen nahm. Das konnte ihr Frauchen gar nicht glauben!

Heute sind wir wieder einmal mit Aris und Ronni an ihrem Haus vorbei spaziert. Wie immer sind die beiden gleich zum Tor gestartet, um nachzusehen ob sie denn da wäre. Die Türe öffnete sich und die Schwänze der Hunde wedelten schon in Vorfreude der Begrüßungszeremonie. Doch heraus kamen nur Rambos Frauchen und Herrchen! Sie begrüßten unsere Hunde und streichelten sie beide ausgiebig. Dann bemerkte ich erst die Tränen in ihren Augen.

Rambo hatte ihre letzte Runde vorgestern gedreht! Sie konnte schon seit Tagen kaum mehr aufstehen und schließlich wollte sie nicht mehr. Natürlich muss es irgendwann einmal so weit sein, doch auch wenn sie bereits 15 Jahre alt geworden war, es ist immer zu früh!

Rambo, Rambinchen, oder Mieze (wie sie ihr Herrchen) nannte. Altes Mädchen! Wir vermissen dich auch.

Machs gut, da oben auf der großen Wiese!!!

Deine Freunde

Aris, Ronni, Alex und Susi



30. Juli 2002 05:45

ein beneidenswert gelebtes leben.perfekt.
rambo hatte es.
gruss pat

30. Juli 2002 08:15

Ciao Ramboline, sicher geht es Dir jetzt sehr gut.
Besuche Deine Menschen von Zeit zu Zeit in ihren Träumen,
das wird sie etwas trösten...




02. August 2002 17:57


Vor eineinhalb Wochen habe ich meine Neufihündin Nani verloren. Sie war schon elfeinhalb Jahre und sehr krank, aber ich vermisse sie schrecklich!! Vor vier Wochen mußte ich auch meine Katze einschläfern lassen, sie hatte Magenkrebs. Jetzt bin ich ganz alleine und das ist schrecklich. Ich verstehe Euch gut und hoffe, meinen "Viechern" geht es da jetzt besser wo sie sind.

02. August 2002 19:10

:
: Vor eineinhalb Wochen habe ich meine Neufihündin Nani verloren. Sie war schon elfeinhalb Jahre und sehr krank, aber ich vermisse sie schrecklich!! Vor vier Wochen mußte ich auch meine Katze einschläfern lassen, sie hatte Magenkrebs. Jetzt bin ich ganz alleine und das ist schrecklich.

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An meinem Grab wein`nicht um mich, der hier schläft, das bin nicht ich.
Ich bin der Wind, der Dich umbrist.
Ich bin die See, die Dich umfliesst.
Ich bin der warme Sonnensegen.
Ich bin der sanfte Morgenregen, wenn Du erwachst zu früher Stunde.
Ich bin der Vogel in kreisender Runde, auf Schwingen gleitend in würdiger Macht.
Ich bin der Sternenglanz der Nacht.
Drum steh`nicht weinend hier, denn sieh:
Ich bin nicht hier - ich sterbe nie ...................

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Unseren verstorbenen Freunden gewidmet

09. August 2002 08:25

Wunderschöner Nachruf!!!