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Hundehysterie nimmt langsam beängstigende Form an ...

geschrieben von kalinchen 
Hundehysterie nimmt langsam beängstigende Form an ...
19. Februar 2009 15:32
Hallo zusammen,

ich stöberte vorhin mal wieder zum Thema Schäferhunde in den Google News und fand dort ein paar Berichte über eine Frau, die sich beim Zusammentreffen mit einem Schäferhund schwer verletzt hatte. Der erste Bericht ergibt sich einfach aus dem Polizeibericht:
Mutter will ihr Kind vor Schäferhund schützen
Der zweite gibt dann die Antwort auf die Frage, die ich mir nach der Lektüre des ersten Beitrages stellte:
Neumarkt: Frau stürzte

Aha? Der Hund hat weder Mutter noch Kind etwas zuleide getan? Kommt er jetzt trotzdem in die Beißstatistik? Was genau wirft man der Hundehalterin vor? Herrschte Leinenzwang? Hat sie sich der unterlassenen Hilfeleistung schuldig gemacht?

Wer ist denn jetzt schuld? Denn einer muß doch schuld sein ... Kann man so weit gehen und die bloße Existenz eines Hundes als Gefahrmoment im Sinne der Tierhalterhaftung definieren? Wie seht ihr das?

Ratlose Grüße - Kalinchen

19. Februar 2009 16:46
Grüß Dich Kalinchen

Quote kalinchen:

Kommt er jetzt trotzdem in die Beißstatistik?

Was meinst du?

Quote :
Was genau wirft man der Hundehalterin vor?

Ich habe zwei Berichte gelesen. In keinem habe ich irgendeinen Vorwurf entdeckt. Wen meinst du jetzt mit "man"?

Dass ein Hund erschrecken kann, ist offensichtlich. Dazu muss er aber einiges tun. Nur so herumlaufen reicht nicht.

Das Problem ist, dass Menschen sehr gern meinen, sie stünden im Mittelpunkt des Hundeinteresses. Der meine rennt in einem halben Meter Abstand vorbei, ohne auch nur den Kopf zu heben.

Interessanter wäre für mich noch die Frage, in welchem Umfeld Menschen eher Angst vor Hunden zeigen, in der Stadt oder auf dem Land? Oder gibt es da gar keine Unerschiede?

tschüß martin

19. Februar 2009 17:44
Huhu,

also ich bin ja dank meiner Erfahrung der Meinung, das die Menschen aufm Dorf einfach nen Knall haben. Heute wieder: Es war sau glatt, nur Eis. Da nehm ich meinen Hund auf einem Feldweg entlang des Dorfes sicher nicht an die Leine. Er geht zwar gut dran, aber die Gefahr das doch mal nen Zerrer kommt und ich aufm Boden liege war mir zu hoch. Also ich um ne Ecke, mir stand ein Auto im Weg, den alten Mann mit Hund dahinter hab ich nicht gesehen. Bin weiter gelaufen, mein Hund auf den anderen Hund an der Flexi zu, kurz geschnuppert, ich mich entschuldigt, weil der Hund einfach auf den andern zu ist und dem Herrn erklärt warum... Mann vollkommen ausgetickt, obwohl mein Hund schon längst weiter und seiner auch kein Problem mit meinem Hund hatte. Also nichts passiert. Aber sowas passiert mir hier ständig und dabei tue ich nichts, Hund an Stellen wo er muss an der Leine, sonst ignoriert er fremde Menschen und geht einfach vorbei und ich sammel brav seine Hinterlassenschaften auf. Trotzdem bekomm ich aus mir nicht ersichtlichen Gründen Ärger. Meine Eltern dagegen NIE! Obwohl die meinen Hund nur ohne Leine durch die Gegend führen. Tja und in der Stadt habe ich bisher erst einmal Ärger bekommen und naja das war ne komische Situation. Aber sonst wirklich nie etwas...

Geht also schnell, das Leute in Situationen Dinge hineininterpretieren die eigentlich gar nicht da sind.

lG frieda

19. Februar 2009 22:28
Das wundert mich jetzt nicht so sehr, denn die Hundehysterie wird nun eben durch andere Schlagworte geschürt. Waren es einst der Pitbull oder Staffordshire Terrier ( in allen möglichen Rechtschreibverfehlungen), so ist wohl nun der Schäferhund dran. Wobei besimmt auch diesmal ein Hund der Stehohren hat, ein schwarz-braunes Fell hat, dann als solch eine Bestie erkannt werden wird.
Im anderen Thread klingt's ja schon an, welche Rasse demnächst auf dem Kicker der Presse und der Politik stehen wird.
Sicher kann man dagegen argumentieren und de facto ist eine Frau auf einer Eisplatte ausgerutscht. Aber wen interessiert das noch, wenn die Lawine erst im Rollen ist?

lg Klaus

20. Februar 2009 01:33
Quote kalinchen:
Wer ist denn jetzt schuld?
Das wird wohl ein Richter entscheiden.

Daß die Frau nicht seelenruhig zusieht, wie ein großer Hund auf ihr Kind zurennt und erst mal abwartet, ob ihr Kind zum Mittagessen gefressen wird oder nicht, ist nachvollziehbar, oder?

Aber, wie gesagt, das soll ein Richter entscheiden. Er wird dann auch die nötigen Infos bekommen: Wie weit war der Hund weg? Hat der Hundehalter ihn zurückgerufen? Hat der Hund reagiert?


Ein ähnlicher Fall, bei dem der Hundehalter die Schuld am Sturz einer Radfahrerin bekam:

[www.taxi-zeitschrift.de]

20. Februar 2009 14:27
Grüß Dich Kalinchen,

Quote Chiyo:
Quote kalinchen:
Wer ist denn jetzt schuld?
Das wird wohl ein Richter entscheiden.

Und was lernen wir daraus? Immer gut den Gehweg räumen und streuen!

Quote :
Daß die Frau nicht seelenruhig zusieht, wie ein großer Hund auf ihr Kind zurennt und erst mal abwartet, ob ihr Kind zum Mittagessen gefressen wird oder nicht, ist nachvollziehbar, oder?
Ich gehe seit 20 Jahre mit meinen Hunden am Schulbus, Schulweg und an Kindergärten vorbei. Keiner meiner Hunde war klein. Aber eine derartige Reaktion habe ich noch nie erlebt. Besorgte Blicke - ja, aber auf diese Leute kann ich aktiv eingehen.
Es sind in meinen Augen auf der einen Seite die Überängstlichen und auf der anderen Seite die Übervorsichtigen, die eine Deeskalation verhindern. Ja, für mich sind auch die überkorrekten Hundehalter Antreiber bei diesen Konflikten!

tschüß martin