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Hund + Umwelt

Für unsere Hunde ist es gar nicht so einfach, sich in unserer Umwelt zurecht zu finden. Nicht nur Nachbars Katze soll in Ruhe gelassen werden sondern auch das Reh im Wald. Strassenverkehr und Jogger, die nicht gerne angesprungen werden, sind weitere Stolpersteine für viele Hunde. Hier ist Raum für solche Themen. 
Aggression oder "Wann ist der Hund böse?"
23. September 2009 18:10
Hallo Frieda und Annegret,

wenn man Angst im Dunkeln hat, dann ist ein Hund schon was tolles. Er passt einfach auf und alleine schon seine Präsenz reicht ja schon, dass keiner zu nahe kommt. das fehlt mir sehr an meinem Sciuba, denn durch ihn hatte ich nirgends auch nur ein bisschen 'Bammel'. Mein Kater passt zwar auch auf, aber das Größenverhältniss ist einfach anders grinning smiley Er beeindruckt nicht so sehr wie ein 60 kg-Hund grinning smiley

Liebe Grüße

Heidi

24. September 2009 13:03
Gestern habe ich wieder ein Musterexemplar von Hund kennen gelernt, der die Stimmung seiner Leute in aggressives Verhalten umsetzt, natürlich mit dem passenden anderen Ende der Leine. Es waren Besucher unseres Hundevereins.

Der Hund hat ein Problem mit anderen Hunden, der Auffassung seiner Menschen nach natürlich. Fakt ist, dieser Hund findet halt manche Artgenossen, besonders gleichgeschlechtliche, nicht allzu prickelnd. Der Hund stammt aus Spanien (also sind nicht alle Straßenhunde so sozial, wie es uns die Tierschützer immer weismachen wollen).

Vereinshund wird aus der Ruhebox geholt, schon schlägt Herrchen Alarm "Vorsicht, da kommt gleich ein Hund". Frauchen bricht in Hektik aus und zieht den Hund zu sich, hält die Leine straff und kurz. Der Hund trug ein Stachelhalsband!!! Vereinshund geht neutral an Spanier vorbei, Spanier macht die Welle. Herrchen und Frauchen brechen in ein Duett voller unterschiedlicher Kommandos aus, und das auch noch ziehmlich lautstark. Was denkt ein Hund in solchen Augenblicken wohl? Ich versuche mal, das auf "Mensch" zu übersetzen.

"eigentlich ist das ganz cool hier, die riechen alle nach Kumpel, Leckerchen und Spielzeug. Meine Zweibeiner sind viel aufmerksamer zu mir als zu Hause, das gefällt mir. Verstehen, was die sagen, kann ich immer noch nicht. Oh, Herrchen wittert etwas, er wird ganz unruhig und warnt mich und Frauchen. Aaah, jetzt zieht Frauchen an mir und tut mir am Hals weh mit diesem pieksenden Ding! Warum nur? Ach, jetzt kapier ich, es tut weh weil dieses Vieh hier vorbeigeht! Na dem sag ich jetzt aber Bescheid!! Waaas? Auaaaa!!!! Warum tun dir mir jetzt weh und schreien mich an? Erst blasen sie zum Angriff und dann kriege ich auf den Deckel, wenn ich meinen Job mache! Keiner mag mich, egal wieviel Mühe ich mir gebe, nichts ist richtig und gut genug für die..."

Versteht ihr, was ich meine? Dieser Hund besitzt zwar natürliche, wünschenswerte Aggression in Form des Meutetriebes (Rudel schützen gegen vermeintliche Gefahren), aber das unerwünschte aggressive Verhalten (Leinengezicke) wird ausgelöst durch die Unsicherheit seiner Menschen. Das erwünschte aggressive Verhalten wäre gewesen, dass der Hund aufmerksam das Verhalten seines Artgenossen beobachtet, dicht zu seiner Meute gesellt und Verteidigungsbereitschaft ausstrahlend, und auf dessen Neutralität ebenfalls mit Neutralität reagiert. Das schafft er allerdings nur, wenn auch der Rest der Meute (Herrchen und Frauchen) souverän und neutral bleiben.

Die drei werden wiederkommen, haben sie gesagt, das heißt wir werden dafür sorgen, dass der arme Hund nicht für den Rest seines Lebens dazu verdammt ist, ständig missverstanden zu werden. Die beiden Zweibeiner biegen wir schon hin smiling smiley

LG, Liesel

24. September 2009 17:51
Hallo Liesel,

ich glaube, das ist ein ganz klassisches Beispiel. Und ich glaube auch, dass es aus einer Angst von Seiten der Menschen resultiert. Angst vor Hunden, Angst aufzufallen, Angst in etwas verwickelt zu werden, was nervig ist. Die sie auf den Hund übertragen, der es aber in Aggression umsetzt und nicht - wie wohl eher erwünscht- in das selbe 'Gefühl' der Menschen: kneifen. Er ist nämlich kein Angsthase - Pardon: Angsthund.

Hoffe, die Menschen lassen sich zurecht biegen. denn ich denke auch, dass Menschen schwieriger sind, ihnen etwas beizubringen als Hunden. Nicht immer natürlich - kommt individuell drauf an.

Hihi - kommt mir gerade in den Sinn: „Ich gehe mit Herrchen und Frauchen in die Schule - damit sie mich besser verstehen!“ grinning smiley

Liebe Grüße

Heidi

25. September 2009 15:23
@ liesel,
das hast du echt super erklärt!
Ich werd mal drauf achten wenn ich anderen Hunden mit Donner begegne. Danke!
liebe Grüße
Annegret