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Hundesprache Schmunzel

geschrieben von Claudia aus Buchholz(YCH) 
Hundesprache Schmunzel
05. September 2000 05:31

Hallo an alle,
ich wollte Euch hier mein gestriges Erlebnis "vermelden", dass eigentlich auch unter "Erziehung/Soziales" passen würde:
Ben (8 Mon.) und ich gingen gestern in die Stadt. Ben meinte, alles super-interessant, nette Hunde, viele Gerüche und Du da am anderen Ende der Leine bist im Moment gar nicht so wichtig.
Ich machte Sitz- und Platzübungen mit ihm, wenn er denn meinte, dass er dazu Lust hätte, ich grummelte, er guckte "was willst Du denn?!". So merkte ich, dass langsam aber sicher Frust in mir hochstieg. Ich wollte nach links, er zog nach rechts. Alles frei nach dem Motto "Heute bin ich ein ganzer Kerl!" Da riß mir die Hutschnur, ich packte ihn, drückte ihn runter, auf die Seite, Schnauzengriff, Hand auf Schulter. Die ganze Aktion dauerte, dank seiner pubertären Widerspenstigkeit 5-10 Minuten. Dabei konzentrierte ich mich voll auf ihn. Als ich dann wieder aufstand und mich umschaute, mußte ich feststellen, dass sich in der Zwischenzeit ca. 10-15 Leute um mich versammelten hatten. Alle starrten mich an. Frau mit Kind, ältere Damen, einige ausländische Frauen. Die Blicke sagten "quält sie ihren Hund, kann aber nicht sein, denn er jault nicht", oder "greifen jetzt Menschen die Hunde an", oder "spinnt die total?". War schon eine amüsant/peinliche Situation. Nur eine ältere Dame sprach mich an und fragte mich skeptisch/freundlich, was ich denn da gemacht hätte. Ich erklärte ihr, Hundesprache - Domianz - so versteht er mich - besser als Leinenruck oder Schimpfen oder...
Ich wollte diese Anekdote hier mal loswerden, da sie doch zeigt, wie wenig Menschen sich offensichtlich mit Hunden auseinandersetzen. Und im Nachhinein überlegte ich mir so, dass meine ungewollte Aktion vielleicht einige zum Nachdenken angeregt hat.
Tja, die besten Geschichten schreibt das wahre Leben.
Viele Grüße
Claudia


05. September 2000 05:56

: Hallo
Ich erlebte das früher sehr oft noch dazu hatte ich eine kleine terrier hündin die ja sooooooo süß aus sah aber ein biest war aber mich wollten die leute immer direkt beim Tierschutzverein anzeigen das lustige war nur das ich damals selber beim Tierschutzverein arbeitete.Nein die meisten Menschen wissen absolut nix von HUnden außer wenn der schwanz wackelt freut er sich und wenn er knurrt und zähne zeigt beißt er gleich.



Gruß Lillie



an alle,
: ich wollte Euch hier mein gestriges Erlebnis "vermelden", dass eigentlich auch unter "Erziehung/Soziales" passen würde:
: Ben (8 Mon.) und ich gingen gestern in die Stadt. Ben meinte, alles super-interessant, nette Hunde, viele Gerüche und Du da am anderen Ende der Leine bist im Moment gar nicht so wichtig.
: Ich machte Sitz- und Platzübungen mit ihm, wenn er denn meinte, dass er dazu Lust hätte, ich grummelte, er guckte "was willst Du denn?!". So merkte ich, dass langsam aber sicher Frust in mir hochstieg. Ich wollte nach links, er zog nach rechts. Alles frei nach dem Motto "Heute bin ich ein ganzer Kerl!" Da riß mir die Hutschnur, ich packte ihn, drückte ihn runter, auf die Seite, Schnauzengriff, Hand auf Schulter. Die ganze Aktion dauerte, dank seiner pubertären Widerspenstigkeit 5-10 Minuten. Dabei konzentrierte ich mich voll auf ihn. Als ich dann wieder aufstand und mich umschaute, mußte ich feststellen, dass sich in der Zwischenzeit ca. 10-15 Leute um mich versammelten hatten. Alle starrten mich an. Frau mit Kind, ältere Damen, einige ausländische Frauen. Die Blicke sagten "quält sie ihren Hund, kann aber nicht sein, denn er jault nicht", oder "greifen jetzt Menschen die Hunde an", oder "spinnt die total?". War schon eine amüsant/peinliche Situation. Nur eine ältere Dame sprach mich an und fragte mich skeptisch/freundlich, was ich denn da gemacht hätte. Ich erklärte ihr, Hundesprache - Domianz - so versteht er mich - besser als Leinenruck oder Schimpfen oder...
: Ich wollte diese Anekdote hier mal loswerden, da sie doch zeigt, wie wenig Menschen sich offensichtlich mit Hunden auseinandersetzen. Und im Nachhinein überlegte ich mir so, dass meine ungewollte Aktion vielleicht einige zum Nachdenken angeregt hat.
: Tja, die besten Geschichten schreibt das wahre Leben.
: Viele Grüße
: Claudia
:


05. September 2000 14:54

Hallo Claudia,

tolle Geschichte yawning smiley)))))))))
Ist mir auch schon passiert. Bei einem "Stadtausflug" mit unserem damals 9 monatigen Rüppelchen winking smiley))
Also vor der Bank war ein Stück mit Flatterband eingezäunt (nicht sehr hoch), da dort der Parkplatz ausgebessert wurde. Tolle Gelegenheit, habe geübt, sitzt, warten, ich drunter her, umdrehen, warten, Hund abrufen. Mal unter dem Band her mal oben drüber "steigen" nicht "Springen". Auch da hatte sich eine Menschentraube gebildet, deren Gesichter "Bände" sprachen *ggggg*
Aber solche Aktionen tragen immer wieder dazu bei, daß die Nichthundehalter Vertrauen zu den Hundehaltern bekommen, weil natürlich nachher viel diskutiert wird. Vor allem darüber, daß ich den Hund nicht angebrüllt habe sondern fast geflüstert habe ...

Noch immer lachende Grüße
Martina +7



: Ich wollte diese Anekdote hier mal loswerden, da sie doch zeigt, wie wenig Menschen sich offensichtlich mit Hunden auseinandersetzen. Und im Nachhinein überlegte ich mir so, dass meine ungewollte Aktion vielleicht einige zum Nachdenken angeregt hat.
: Tja, die besten Geschichten schreibt das wahre Leben.
: Viele Grüße
: Claudia
:


09. September 2000 00:22

...Nein die meisten Menschen wissen absolut nix von Hunden außer wenn der schwanz wackelt freut er sich und wenn er knurrt und zähne zeigt beißt er gleich.

... genau diese Leute machen leider gerade die Verordnungen!
Gruß Manne.

09. September 2000 20:06

Find ich echt klasse,

habe letztens ein Frauchen beobechtet, das ihren Gloden-welpen
ca. 5-6 Monate Tadelte,-
in der Fußgängerzone ganz freundlich grinning smileyas darfst Du nicht, das
ist aber garnicht fein, du sollst nicht so zeihen, das macht ein lieber Hund doch nicht. Der Hund hund hat warscheinlich genau des gegenteil verstanden und zog Frauchen weiter inter uns her. (uns meine 2 Hunde und ich).
Er wollte eindeutig spielen.
Als sie uns in einer Seitenstraße(ohne andere Passanten) eingeholt
hatten und der Hund an meinem Welpen schnupperte riß Frauchen
plötzlich an der Leine und Brullte ihren Hund an.
Da ist mir aber die Hutschnur geplatzt.

Erst bin ich dann gemiegen worden.
jetzt wird zusammen geübet (heimlich, man ist ja wer und wird mit
so"nem Hündchen ja alleine fertig- aber besser so alls garkeine Übung)

Macht weiter So
Gurß
Martina


14. September 2000 15:19

: Hallo Claudia!

Mit diesem "Dominanz-Getue" habe ich früher auch reagiert und ich war mir auch ganz sicher, dass ich damit REcht hatte. Schließlich hatte mein Hund nicht gefolgt und da musste ich doch mal zeigen, wer die Chefin ist...

Heute sehe ich das anders. Ich habe mich viel mit dem Lernverhalten der Hunde auseinandergesetzt. Meine Meinung, auf Grund Deiner Schilderungen, ist: Der Hund wollte nicht verweigern, weil er sich für den Chef hielt, sondern er war in der Situation, mit dieser massiven Ablenkung, einfach überfordert. Was zu Hause oder auf der Wiese mit wenig Ablenkung schon gut klappt, muss deswegen nicht in so einer Situation klappen. Da hätte es genügt, den Hund fröhlich mal zu einem Sitz oder Platz zu motivieren und dann überschwenglich zu loben. Und wenn er noch an der Leine zieht wie ein Ochs, von rechts nach links nach hinten und vorn, dann hilft entweder tief durchatmen und/oder dem Hund ein Halti anziehen und dann gesittet laufen bzw. konsequent stehenbleiben oder umdrehen, wenn er zieht.

Dein Hund wird nicht verstanden haben, warum Du ihn umgeworfen hast. ER wird auch keine "Schuldgefühle" haben, dass er nicht gefolg hat, denn er wußte ja gar nicht, was Du von ihm wolltest. Oder macht er normalerweise auch im Gefühl freudig und sofort Sitz und Platz und läßt sich nicht ablenken? Er weiß jetzt aber, dass Du ab und an mal platzt und er sich dann vorsehen muss.

Übe die Kommandos mit langsam stärker werdender Ablenkung und ganz geduldig. Viel Spaß!

Ciao Franziska und die Hunde
: