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Hundehalter=Freiwild?

geschrieben von Sinje(YCH) 
Hundehalter=Freiwild?
03. April 2001 06:57

Guten Morgen,
ich bin so wütend. Eigentlich gehöre ich zu den Menschen, die die Fassung und den guten Ton wahren, selbst, wenn's brenzlig wird.
Doch auch meine Geduld ist irgendwann einmal zu Ende.
Mich kotzt es regelrecht an, ständig Rechenschaft vor Nicht-Hundehaltern ablegen zu müssen.
Da bemüht man sich ständig, den Hund bei Fuß zu nehmen, wenn Spaziergänger vorbeikommen und wird selbst dann noch blöde angeguckt oder sogar angemacht, warum der Hund nicht gefälligst an der Leine ist.
Gestern der Höhepunkt. An einem nahe gelegenen See, beliebtes Ausflugsziel übrigens, verbringe ich oft meine Zeit mit Lotta. Selbst, wenn es Kübel regnet. Gestern war ein schöner Tag und die Sonntags- und Schönwetterspaziergänger, vorzugsweise mit Enkelkindern, füttern die Enten, was ausdrücklich verboten ist - Naturschutz etc.
Natürlich wird man bereits von weitem angepöbelt, gefälligst(!!) die Hunde anzuleinen, sie wollen schließlich in Ruhe ihrer (illegalen)Tätigkeit nachgehen. Es ist dort offiziell erlaubt, die Hunde frei laufen zu lassen. Doch das interessiert natürlich nicht...
Es ufert aus in gegenseitiges Wortgefecht über etwa 50m Entfernung. Kein Rankommen. Irgendwann ist mir der Kragen geplatzt, so daß ich mir diesen Ton nicht mehr gefallen lassen wollte. Dann kam der Mann/Opa mit hochrotem Kopf dazu und schnauzte, daß er sich von derart jungem Gemüse (30!!) nichts erzählen lassen würde usw., schrie alle umstehenden, mittlerweile in die "Diskussion" integrierten Hundebesitzer an und es hat nicht viel gefehlt,daß er eine Frau geschlagen hätte!!
Ein (freundliches) Wort hätte genügt, daß jeder seinen Hund zu sich gerufen hätte. Doch der Ton macht die Musik, oder?!
Man erwischt sich in solchen Situationen ja dabei, gemein zu werden und den Hund erst recht nicht zu sich zu rufen und ihn immer wieder die Enten ins Wasser jagen zu lassen. Das ist doch auch MIst!
Ach, das mußte einfach mal raus, bin teilweise wirklich den Tränen nahe bei derartigen Ungerechtigkeiten oder Selbstgerechtigkeiten anderer Menschen.
Gruß, Sinje



03. April 2001 07:05

Hi, Sinje!
Nur die Ruhe :-)). Bei uns existieren zum Glück Hundeleute mit Spaziergängern/Radfahrern usw. in friedlicher Gemeinsamkeit, aber ich kenne auch Grünflächen, wo die Leute einen schon schief ansehen, wenn man mit angeleintem (!) Hund entgegenkommt, zum Glück nicht da, wo ich immer gehen. Aber gerade bei den ersten schönen Tagen wie jetzt kommen Hinz und Kunz aus allen Löchern gekrabbelt, am Wochenende quillt der Wald bei uns fast über. Solche Zeiten vermeide ich dann einfach, zwar meckert keiner, aber ich habe auch keine Lust, ständig den Hund abzulenken oder bei Fuß zu rufen. Ich gehe dann ganz frühmorgens ausgiebig und mittags/nachmittags eben nur kürzer durch die Straßen. Da ist dann nämlich fast niemand, weil ja alle in die Grünbereiche drängeln (sollen die sich da doch gegenseitig die Füße platt-trampeln :-)). Oder eben nach 18 Uhr, da fahren die meisten Ausflügler wieder nach Hause. Liebe Grüße, Amelie

03. April 2001 07:10

Hallo Sinje !

Eigentlich äußere ich mich nicht zu solchen Diskussionen, weil mir eh bloß der Hut hochgeht und sich nichts ändert, aber jetzt sag ich auch mal was.

Ich kann Deinen Ärger gut verstehen. Wir haben einen schwarzen Labi und als er ein halbes Jahr alt war, das war letzten Sommer, da haben wir im Urlaub an der Nordsee auch so blöde Erfahrungen gemacht; denn alle Hunde mit großem Kopf und dazu noch schwarz, sind ja Kampfhunde. Es ist einfach zum Kotzen. Aber wie willst Du Leuten, die grundsätzlich gar nicht vernünftig mit Dir reden wollen irgendetwas sagen ?

Manchmal warte ich ja nur drauf, angesprochen zu werden, um dann mal so richtig Dampf abzulassen, aber es bringt ja nix, dann wäre ich ja genauso unhöflich, wie die Nichthundehalter.

Aber es ist schon schlimm, wenn die Leute zur Seite gehen, sobald sie Deinen Hund sehen oder ihre Kinder in Panik wegreißen, damit sie den Hund auch ja nicht anfassen.

Ich frage mich, wie sollen Kinder heutzutage überhaupt noch vernünftig den Umgang mit Tieren lernen, bei dem was da z.Zt. in Deutschland abgeht. Ich muß sagen, hier in Bayern, habe ich da noch die besten Erfahrungen gemacht. Aber im Norden, so mein Eindruck, scheinen die Leute ja völlig auszuticken. Das ist aber bloß ein persönlicher Eindruck, kann natürlich auch ganz anders sein.

Viele Grüße, Miriam

03. April 2001 07:17

Hallo Sinje,

dass du wütend bist, kann ich verstehen. Irgendwann platzt in solchen Situationen selbst den ruhigsten Hundebesitzer der Kragen. Und bei dem, was wir uns manchem anhören müssen, sei jedem so ein Ausrutscher erlaubt ;-).
Es sind aber nicht nur die Nicht-Hundehalter - gestern bin ich von zwei Hundehaltern mit jeweils Minihunden im Handtaschenformat blöd angequatsch worden, dass meine Hündin keine Maulkorb tragen würde (ich wohne in Essen, habe eine DSH und sie war an der Leine).
Wir standen zusammen an einer Ampel und meine Hündin hat es gewagt, zweimal (!) zu bellen, wobei ich vielleicht noch erwähnen sollte, dass diese Fiffis ununterbrochen gekläfft haben (soll jetzt nicht unbedingt was gegen kleine Hunde sein, ich habe ja auch einen, der nicht gerade groß ist, aber Hund ist Hund - uns so wird mein Kleiner auch erzogen).
Fenja war in deren Augen eine Bestie und alle großen Hunde sollten gefälligst von der Straße verschwinden. Na, danke!

Versuch einfach (leichter gesagt, als getan) in meinsten Fällen weiter ruhig zu bleiben; es gibt zum Glück noch Nicht-Hundehalter auf der Welt, die nicht so reagieren, wie du es beschrieben hast. Aber es k... einen schon manchmal an, das stimmt.

Viele Grüße
Flocke


03. April 2001 07:22

Hallo Miriam,

: Aber es ist schon schlimm, wenn die Leute zur Seite gehen, sobald sie Deinen Hund sehen oder ihre Kinder in Panik wegreißen, damit sie den Hund auch ja nicht anfassen.

Diese Situationen kenne ich auch, obwohl unsere Kinder liebt. Aber auch hier gibt es noch ein Fünkchen Hoffnung für die Menschheit ;-)
Eine Nachbarin, die eigentlich Angst vor Hunden - hauptsächlich vor großen - hat, hat gestern todesmutig unsere DSH gestreichelt, um ihrem Kind zu zeigen, dass es keine Angst vor Hunden haben muss. War schon irgendwie süß.

Viele Grüße
Flocke

03. April 2001 20:10

Moin Miriam!

: Aber im Norden, so mein Eindruck, scheinen die Leute ja völlig auszuticken. Das ist aber bloß ein persönlicher Eindruck, kann natürlich auch ganz anders sein.

Mein Eindruck, als Husumerin, ist derselbe. Ich hab' mich schon eh immer gewundert, daß es selten Mal einen unangeleinten Hund zu sehen gibt (nicht nur am Deich). Ich hatte meinen Hund trotzdem (auch auf dem Deich) nie an der Leine, sondern immer nur bei Fuß. Mein Hund lief frei durch die City und den Schloßpark und keinen hat es gestört - jahrelang.
Jetzt wird der Leinenzwang voll durchgezogen, als gäbe es nichts Wichtigeres. "Hoffentlich hat der schon gefrühstückt!" rufen die Leute, wenn sie meinen Collie sehen und auch Kinderwegreißen hab' ich schon erlebt. Ich bin wirklich entsetzt, wie die nordfriesische Landbevölkerung sich hat umkrempeln lassen. In Bamberg und selbst in Göttingen bin ich lieber mit Hund.

Viele Grüße
Marina